Oft wird behauptet, dass dem deutschen Staat Milliarden an Einnahmen verloren gehen würden, wenn Strom anstatt fossilen Treibstoffen getankt wird und dass deshalb „Fahrstrom“ zusätzlich besteuert werden sollte.
Aber ist das wirklich so? Hat der Staat weniger Einnahmen, wenn man ein Elektroauto fährt?
Ich möchte das gerne mit euch hier diskutieren und gegenchecken lassen, ob meine Vergleichsrechnung zwischen einem Tesla Model S und einem Dieselfahrzeug plausibel und korrekt ist.
Ausführlich findet ihr das Thema in der beigefügten pdf behandelt. Hier kurz ein paar Texte aus der pdf:
Fakten:
Energiesteuer/Mineralölsteuer auf Diesel: 47,04 Cent/Liter
Dieselpreis (Stand: 20.10.2014): 1,23 Euro/Liter
Strompreis (Durchschnitt 2014, Stand 20.10.2014): 29,2 Cent/kWh
Verbrauch Tesla Model S (ab Steckdose): 25 kWh/100km
Staatsanteil am Strompreis : 53%
Das Elektroauto (hier: Tesla Model S) benötigt von dem Energieträger Strom 25 kWh um 100 km weit zu fahren. Würde ein Dieselfahrzeug genauso effizient mit dem Energieträger Diesel umgehen, dann würde es nur 2,54 Liter Diesel für 100 km benötigen (1 Liter Diesel = 9,83 kWh).
Der Staat bekommt mehr als doppelt so viel Abgaben pro kWh Strom gegenüber der kWh Diesel!
Bei welchem Dieselverbrauch hätte der Staat dieselben Einnahmen?
Erst bei Dieselautos, die mehr als 5,8 Liter/100km verbrauchen, bekommt der Staat mehr Abgaben!
Fazit
Eine zusätzliche Besteuerung von „Fahrstrom“ zu fordern, ist abwegig. Schon heute zahlen Fahrer von Elektrofahrzeugen mehr Abgaben für ihren Energieträger an den Staat als Fahrer von verbrauchsarmen Verbrenner-Fahrzeugen, denen ja auch keine zusätzlichen Abgaben drohen, weil sie ein sparsames Automobil fahren. Im Gegenteil: verbrauchsarme PKWs erhalten Vorteile bei der Besteuerung!
Und in Zukunft wird die Differenz zwischen den Abgaben noch größer, denn ab 2020 gilt in der EU ein max. CO2-Ausstoss von 95g/km – das bedeutet bei einem Diesel-PKW einen Verbrauch von 3,6 Liter/100km!
Der Staat profitiert finanziell von dem Umstieg auf Elektromobilität und kann damit die Einnahme-Ausfälle kompensieren, die durch die CO2-Vorgaben drohen!
Staatseinnahmen Elektroauto V2.pdf (293 KB)