EMMC-Tausch, zu lange gewartet - und doch gerettet

Hallo zusammen,

ich wollte gerne meine Erfahrungen mit dem bekannten MMC-Fail berichten. Ich habe ein neues Thema aufgemacht, weil ich es bei meiner eigenen Recherche sehr mühselig fand Informationen aus dem inzwischen über 140 Seiten langen Thread herauszufiltern. Wenn einer der Moderatoren das nicht in Ordnung findet bitte ich den Beitrag zu verschieben.

Doch zum Thema. Mich ereilte Ende April ebenfalls das Schicksal der schwarzen MCU und wie sich dass für einen braven Teslafahrer gehört habe ich wie bei jedem auftretenden Fehler erstmal mehrfach versucht die MCU zu resetten. Ohne Erfolg - ausser jenem, dass ich es dadurch vermutlich noch schlimmer gemacht habe. Ein Hilferuf über die App im Sinne einer eingegebenen Service-Terminanfrage mit der Beschreibung des Problems und der bitte um schnelle Rückmeldung blieb eine Woche ungehört. Was ich allerdings auch nicht wusste ist, dass dei Service-Center wohl seit ein paar Monaten wieder telefonisch erreichbar sind. (Kurzer Exkurs dazu: die Wartezeiten sind bezgl. SeC Düsseldorf teilweise so lang, dass man nach einer Stunde aus der Leitung geworfen wird.)
Ich habe daraufhin Kontakt zu einem Drittanbieter genommen, Tags drauf wurde bei mir zu Hause unter dem Carport die MCU ausgebaut, das Tegra-Board per UPS express zu LuckyLuke nach Eindhoven geschickt und zwei Tage später mit neuem Chip eingelötet wieder eingebaut.
Leider war der Chip so weit hinüber, dass weder in den Niederlanden als auch in Polen, wohin der Speicher dann weitergeschickt wurde eine erfolgreiche Datenwiederherstellung gelang. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt also ein fahrtüchtiges Auto allerdings ohne Verbindung zu den Tesla-Servern, was bedeutete, dass viele Funktionen nicht funktionierten. Kein spotify, keine Sprachssteuerung, keine Verbindung zur App u.s.w.
Die vollständige Wiederherstellung aller Funktionen gelang dann nur über einen Aufenthalt im SeC und Datenwiederherstellung von Tesla selber.

Im Endefekt habe ich gezahlt:

850€ Reparaturkosten Drittanbieter
400€ Aus- und Einbau bei mir vor Ort
522€ Für die Software-Session durch Tesla

Alles in Allem nicht billig, und hat insgesamt über einen Monat gedauert, aber etwa die Hälfte von dem, was Tesla für den Austauch der MCU genommen hätte. Und jetzt ist ein doppelt so großer Chip verbaut, der hoffentlich länger hält.

PS: Ich könnte einen weiteren Roman zu den Feinheiten in der Abstimmung mit dem SeC Düsseldorch schreiben, spare ich mir heute aber :wink:

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warst du bei teslaland ? ich bin durch recherche auf den Thread gestoßen…

@doggda nein, ich habe das durch e-mobility-driving-solutions machen lassen. Der Inhaber Michael Kluge kümmert sich sehr intensiv darum, dass alles klappt. Äußerst netter Kontakt und ergebnisorientiert. Auch, als die „normale“ Prozedur nicht funktioniert hatte hat er nicht einfach aufgegeben und darauf verwiesen, dass man im Vorfeld gewusst hat, dass es keine Garantie gibt, sondern hat sich weiterhin bemüht sodass mein Fahrzeug jetzt vollständig wiederhergestellt ist. Wenn auch letztlich nur mit Unterstützung vom Hersteller. Immerhin konnte ich mein Auto nach zwei Tagen erstmal wieder fast normal nutzen.

Ich will ja nicht die Firma bei der Du warst schlechtreden, aber bei Luke in Eindhoven direkt hättest du für ein und ausbau inkl eMMC wechsel innerhalb 3 stunden 550€ gezahlt.

Da war ich erst vor kurzem mit unserem P85 und der ist wirklich super nett und Eindhoven ist echt ein Besuch wert.

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Meines Wissens kostet der MCU Tausch mittlerweile „nur noch“ 1700 Euro, netto nehme ich mal an. Von daher hast dir nicht mehr viel gespart.

Das Problem ist doch, daß du mit dem Tausch wieder 2-6 Jahre kaufst, mehr nicht.
Bei LL und anderen, die in Kroatien oder den USA vergleichbaren Service anbieten, hat man wohl länger Ruhe, als man als Laufzeit für das Fahrzeug rechnen kann.
Daher ist die Überlegung für mich gewesen, die Garantie des CPO zunächst abzuwarten, oder einen größeren Speicher einzubauen. Ich möchte aber nicht demnächst beim Spanientrip liegen bleiben, da sehe ich mir dann doch lieber das DAF-Museum an.

Ein MCU restore durch Tesla kann doch nicht EUR 523 kosten?!

Das war doch nur der on the top Service von Tesla. Die mußten, wie ich das verstanden habe, dann doch die Daten der toten MCU sichern und auf die Neue geben.
Der ganze Spaß lag dann bei 1,8 k€.
Oder habe ich das falsch verstanden :question:

Rein von der Hardware hast du recht, Tesla ersetzt den Chip nicht durch ein größeres Modell, welches dann durch die anteilig kleinere Nutzung länger lebt.

Aber in den letzten Firmware Versionen hat Tesla dafür gesorgt, daß seltener/weniger auf den Chip geschrieben wird. Daher ist damit zu rechnen, dass auch ein neuer Chip des alten Typs heute länger hält.

Tesla kann in den SeC keine Daten vom Chip auslesen. Schon gar nicht wenn er defekt ist.

Das auslesen des Chips dient unter anderem dazu das Zertifikat des Autos zu sichern, mit dem es sich mit den Servern von Tesla verbinden kann. Da das nicht möglich war, musste das SeC den Chip mit diesen Daten versorgen.

Laut einem Mitglied der schon den Fall hatte:
MCU restore (=Wiederherstellung der Zertifikate/keys) im SeC kostet EUR 160,-

Aber man muss Tesla doch zu Gute halten, dass die eine EMMC mit einem fremden Chip von einem fremden Hersteller an dem ein Kunde selbst rumgebastelt hat, überhaupt anfassen.

Hätte ich nicht erwartet.

Da wurde hier schon berichtet.
Tesla wird schon wissen, welche Qualität die Anbieter haben. Ich denke, da ist erheblich Druck aus dem Kessel genommen worden. Durch die Anpassung der Protokolle ab einem der letzten Updates hat dann Tesla selber ja auch etwas für das Überleben der Chips getan. Blöd ist halt nur als Fahrer eines alten S85, daß man das ja nicht einfach so laufen lassen kann, wenn man nicht irgendwo im Nirgendwo stranden will. Leider gibt es ja für den Fahrer noch kein Protokoll, aus dem die Gesundheit des Speicherchips hervorgeht. Da ist doch klar, daß zB LL gut zu tun hat.

Noch ein paar Anmerkungen zum Ablauf von mir in Anlehnung an die vorherigen Kommentare:
Das Fahrzeug war nicht fahrbereit, weil auch bei mir unter Anderem die Blinker nicht funktioniert haben. Mithin konnte ich auch nicht in die Niederlande fahren. Daher rührt ja auch der Titel des Threads mit „zu lange gewartet“.
Mir wurde kein Tausch meiner MCU seitens Tesla für 1700€ angeboten, mein letzter Kenntnisstand sind über 3000€ und mehrere Wochen Wartezeit.
Ja, 522€ für eine Wiederherstellung der Software ist teurer als es Sein sollte. Ich hatte durch Michael sogar die interne Bestellnummer für den Vorgang (242600) und es wurde zunächst eine Freigabe für 270€ gefordert. Als der Wagen dann vor Ort war wurde ich dann gebeten eventuelle Kosten von über 2000€ freizugeben, weil die Softwaresession angeblich bis zu 12 Stunden dauern könne. Letztlich hat es dann eben die gut 500€ gekostet. Wofür man genau bezahlt erfährt man eh nie, wie es einfach als General Diagnostic subsumiert wird.
Unterm Strich hat man als Kunde ja wenig Möglichkeiten. Entweder man akzeptiert was die wollen, oder man nimmt seit Auto halt wieder mit.
Ich bin jedenfalls froh, dass alles wieder geht und ich zumindest zügig wieder unterwegs sein konnte. Außerdem habe ich jetzt den mutmaßlich besseren und langlebigeren Speicher verbaut.
Schönes Wochenende an alle.

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Mir ist es ähnlich ergangen wie icanyoucan,
eines Tages keine Tripdaten mehr. Dann, wie man es beigebracht bekommen hat, erst mal einen Reset durchgeführt. Da der ohne Erfolg war gleich noch den DeepReset hinterher.
Damit waren dann bei mir, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, ein paar wichtige Daten verloren.
Loek konnte da erst mal nichts machen und ich habe mir den Chip so zurück schicken lassen. Dann folgte eine Odysse mit Tesla.
Kurzversion: Über App Temin in Belgien in 1,5 Wochen gemacht, da Düsseldorf erst in 6 Wochen einen Termin frei hatte. Einen Anfrage einen Tag vor dem Termin ergab, dass keine MCU als Ersatz vorrätig war. Somit Termin storniert. Ich wollte nicht im Winter im Notsystem ohne Heizung und letztlich ohne Reperaturmöglichkeit einfach so eine Spaßfahrt nach Belgien und zurück machen, zumal auch noch mit eingeschränkter Lademöglichkeit.
In Düsseldorf eine Diagnose vor Ort ausgehandelt mit dem Ergebniss, MCU defekt, Wartezeit für eine neue ca: 4-6 Wochen. Also MCU für um die 3000€ bestellt.
Dann Kontakt mit Michael von e-mobility-driving-solutions aufgenommen. Chip erneuert und der alte ging zum Forensiker. Bei mir hat das ganze dann, weil ich wohl einer der ersten war, etwa 2 Wochen gedauert.
Aber immer noch erheblich schneller als Tesla und auch erheblich günstiger als Tesla.
Und bei mir läuft seit dem alles wieder zu 100%. :+1: :+1: :+1:
Daher, Termin und MCU bei Tesla gerne storniert.

Ausserdem habe ich mir mit dem gesparten MCU Tausch auch den „Folgefehler“ des gelben Bildschirmrandes gleich mit gespart.

Wenn ich es nur früher erkannt hätte, das mein Chip am Ende war…
(hab ich leider nicht, warscheinlich war der Chip schon von Anfang an am Schwächeln, da Gebrauchtkauf und erster Tesla)
…wäre das innerhalb von drei Tagen erledigt gewesen.

Daher mein Tipp an Euch, wartet nicht zu lange und macht vorallem beim Auftreten der Fehler blos keinen Reset!!!
Tauscht den Chip rechtzeitig, spart Nerven, Zeit und Geld.
Wo, ist Euch überlassen!
Ich war und bin jedoch mit dem Service und der Kommunikation und Hilfe vom Michael sehr zufrieden.

Gruß GROBI2

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Finde ich absolut in Ordnung. Nur der Vollständigkeit halber hier noch der Link zum „großen“ Thread:
:point_right: MCU Problem / Emmc fail - Wer hier hat das Problem?

Mit Loek läuft das wirklich reibungslos. Zweimal dagewesen und keine Probleme. Kostet 550€ inkl. Mwst

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Gestern um 1130 durfte LL auch mein S85 aus 14 behandeln. Auf dem Weg nach Eindhoven hatte ich erstmals einen komplett weißen großen Bildschirm. Nach dem üblichen Reset während der Fahrt ging es wieder. In Moers dann schon einmal holländisches Flair auf dem Grundstück von vdFalk.
Die ersten Daten waren lt LL schon kaputt, also gerade richtig getimed.
Um 1330 konnte ich das Auto wieder vom Hof fahren, wieder bei vdF in Eindhoven kurz laden und dann die Rücktour antreten.
Ich habe heute noch die Speicher geleert und die Route Rostock-SuC irgendwo Mitte England probiert. Nach gefühlten 2 Minuten hätte ich den Trip starten können. Zur Rücksetzung auf Werkseinstellung rät LL dann doch nur bei Problemen, nicht wenn es läuft.
So, alles ok, schöner Trip mit 1.350 KM in 15 Stunden (incl. Laden und Landstraße von Appeldorn bis Vechta).

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Guten Abend,
auch wir haben unseren Chip über emds tauschen lassen - haben aber sehr schlechte Erfahrungen gemacht:
Das Fahrzeug war zum Zeitpunkt des Tausches in Ordnung und hatte alle 4-Jahres Servicetermine hinter sich. Den Tausch haben wir prophylaktisch vornehmen lassen weil wir auf eine längere Reise gegangen sind und nicht die bekannten Ausfälle haben wollten.
Insgesamt war das Fahrzeug drei Mal in der Werkstatt (jeweils 3 -5 Tage)
Nach dem ersten Tausch gab es nach einigen Wochen diverse Fehlfunktionen
Nach dem zweiten Tausch schien zunächst alles in Ordnung zu sein - nach ca. 4000 km kam es allerdings zu gravierenden Fehlfunktionen (Komplettausfall Navi, Spotify, Blinker, Sprachsteuerung …)
Sei dem 3. Tausch sind wir erst knapp 1000 km gefahren und hoffen dass es nicht zu einem 4. Tausch kommt …
Zu den Problemen: Hr. Kluge beantwortet keine einzige Email sondern gibt nur telefonisch Auskünfte - auf Fragen oder Probleme ging er nicht ein sondern spekuliert, die Probleme könnten an den letzten Software Update von Tesla liegen …
Die ausführende Firma (als Subunternehmer) war sehr bemüht aber mit den eigentlichen Problemen wohl überfordert …
Die Aktion hat deutlich über tausend Euro gekostet - und man hat keine Garantie (außer der einjährigen Werkstatt BGB Garantie)
Wir würden das wegen der rechtlich völlig ungeklärten Situation dort nicht mehr machen lassen … und bei Tesla bekommt man den Tausch seit Kurzem für unter 500 €

Vielleicht ja auch bald bei uns