Batterieknallen vs. Materialermüdung

Hallo Materialspezialisten,

Hier soll es nicht um die bekannte Diskussion gehen „Mein M3 knall bei thermischen Zustandsänderungen des Akkus, aber meines nicht“. Mich würde interessieren ob hier jemand Hintergrundinformationen liefern kann, wie lange ein Blech das aushält. Mein Wissenstand nach Durchforsten des Forums ist lediglich folgender: Ein Blech über oder am Akku erzeugt das Geräusch wegen Einsparung eines anderen Bleches. Ältere M3 sind nicht betroffen.

Nun habe ich folgende Erfahrung: Am Blechtank des BMW E38 gibt es eine Entlüftung über einen Kohlefilter. Der setzt sich mit den Jahren zu. Dann „schrumpft“ der Tank während des Fahrens und wenn der Unterdruck gross genug ist, wird die Differenz auf einen Schlag ausgeglichen und der Tank knallt in seine ursprüngliche Form zurück. Das klingt genau so wie der Akku vom Model 3. Den gleichen Effekt kann man natürlich erreichen, wenn man nach längerer Fahrt den Tankdeckel öffnet. Behebt man dieses Problem nicht, reißt der Tank nach einiger Zeit auf und der Sprit läuft raus.

Meint ihr, eine „übertragen“ ähnliche Gefahr besteht auch beim M3?

Falls es sich beim Model3 „Knallblech“ um eine Aussenwand des Akkus handelt oder andere empfindliche Bauteile daran montiert sind, stellt sich natürlich auch die Frage, wie lange die daran montierten Komponenten oder Akku-Teile das Spielchen unbeschadet überstehen…

Hallo Andi-E,

Hast du dir das Video wo die beiden das Deckblech des Akkus abheben schon mal angesehen ( bei Minute 2.07):
youtube.com/watch?v=Sn-sgiwFrEs

Da sieht man halt auch, das es ein sehr dünnes Blech ist.

Oder wie Björn Nyland das mit der Spüle nachstellt:

youtube.com/watch?v=NhYaIfcsZfM
Also ich halte das für unproblematisch.

Gruß

Kurt

Hallo Kurt,
danke für die Links. Das Spülbecken scheint mir stabiler als der Batteriedeckel zu sein. :open_mouth: Aber dann ist vielleicht auch weniger Energie hinter dem Batterie Deckel Geknalle, wenn der so labberig dünn ist, und es macht wirklich nichts kaputt. :smiley:

Bei mir gibt’s auch ab und an lustige bong Geräusche aus dem Fahrzeugboden. Wird (hoffe ich) nur eine Temperaturausdehung sein und sehe darin ebenfalls keine Probleme. Gruß Markus

am stärksten kommt mir das donnerstags vor, scheint ein Donnerblech zu sein, wie beim Sams :wink:

Unproblematisch aber auch unwahrscheinlich dass tesla nachträglich was verbessern wird, da müsste dann der Akku ausgebaut werden, Schaumstoffmatte draufgeklebt und quer dran.
Hoffen wir Mal dass mich das nicht stört.

Possible Easter egg: tesla plays reggae on battery case steel drums :slight_smile:

Der ein oder andere mag sich erinnern… Da gab es zu Zeiten der Produktions-hochlauf-Hölle einen Bericht dass ein Roboter Probleme hatte eine größere Matte sauber auf den Akku zu kleben. Letztendlich entschied man sich auf die Matte zu verzichten, da „nicht wirklich notwendig…“
Jetzt einfach 1&1 zusammen zählen, der Rest ergibt sich… :wink:

Bei dem Tankproblem entstand ja ein wirklicher Druckunterschied, welcher ja durchaus fatale Folgen haben kann. Hier ist es nur ein Blech, das aufgrund thermischer Spannung n bissl hin und her springt. Unsexy für ein 60.000 Euro Auto …

Hallo Andi-E,

Ja das Blech der Spüle ist mit Sicherheit dicker. Hab ich mir auch gedacht.

Gruß

Kurt

Kenn ich ähnlich vom Audi B2 Coupé.

Klares Nein, weil beim Model 3 kein Druck im Spiel ist.
Es ist einfach eine Blechfläche, die sich bei Temperaturschwankngen ungleichmäßig ausdehnt, dabei Wellen bekommt und dann ploppt.
Doof aber harmlos, würde ich sagen.

Da hilft auch keine Matte. Das Blech müsste wohl mit einem „Muster“ gestanzt werden

Selbst wenn es nicht harmlos ist, 8 Jahre Garantie oder 190000 km (glaube es waren soviel km) sind auf dem Akku :smiley:. Dann bekommt man einen neuen Akku der das Problem nicht mehr hat, falls es doch ein Problem damit gibt. Also eher kein Grund sorgen zu haben.

mfg

diese Geräusche nerven aber schon sehr.
Schon komisch das man an einem so teuren Auto das „Klong“ hinnehmen soll aber knarrende Türen oder Sitze abgestellt wird.
Anfangs war es richtig laut, dafür ist es jetzt (nach etwas mehr als 4000km), eigentlich immer. Beil Laden & beim fahren. Nur nicht mehr so laut. Irgendwas gibt nach.

Die Windgeräusche am rechten Spieldreieck, an unserem M3, wurden doch auch behoben !?!

Kann ich verstehen. Aber ob man da was machen kann, keine Ahnung da müsstest zum SeC fahren und fragen was das genau ist und ob es abgestellt werden kann. Evtl. geht es weg oder es bleibt. Ich werde so was nie hören, da ich die Musik zu laut genießen werde bei der Soundanlage :smiley:. Wie gesagt ob dir hier geholfen wird was zu tun ist, schwer zu sagen.

mfg

Also, alles was recht ist, bei einen 60K plus Auto darf so etwas einfach nicht sein :exclamation: :frowning:
Mich würde jeder mir bekannte Beifahrer auslachen oder gar nicht mehr einsteigen wollen, aus Angst das die Kiste explotiert oder brennt.
Die Leute sind ja alle schon genug von den Medien auf brennende Elektrofahrzeuge und Unfälle (vor allem bei Tesla) aufgehetzt.
Und mir kann auch keiner erzählen dass das auf Dauer gut ist wenn sich das ständig ein Metall dehn und zusammenzieht bzw. raus und rein springt so wie das Bjorn Nyland bei seinem Video herzeigt.
Nach einiger Zeit wird es Sprode (Verformungsbruch), man braucht nur ein kleines Blechplättchen nehmen und ein paar mal hin und her biegen.
Nach ein paar mal biegen reißt es ab :exclamation:
Ich will auch gar nicht wissen wo das während dieser Bewegung überall dagegenscheuert und ob sich da Spalten bilden und vielleicht sogar die einzelnen Batteriepacks dadurch „freigelegt“ werden.
Ich bewundere zwar den phlegmatismus einiger M3 Besitzer hier, die mit dem hören von lauter Musik das Problem scheinbar einfach verdrängen wollen, aber das kann es ja doch wirklich nicht sein! :frowning:
Ich lasse mir ja bei einem Verbrenner auch nicht gefallen wenn ich ein Ploppen bei einem Neuwagen aus dem Tank höre mit der Gefahr hin das dieser irgendwann undicht wird!
Da hilft auch die ganz Garantie wenig, das muss sofort und anstandslos behoben werden.
Bitte haltet uns (mich) hier im Forum auf dem laufenden, interessiert mich sehr wie sich Tesla dem Problem annimmt (wenn überhaupt) :question:

Hallo Markus200679,

Klar, ist das ein Geräusch durch welches man erschrickt. Wenn du dir in dem ersten Video anschaust, wie die dieses Blech vom Akku wegheben, und der Akku zum Vorschein kommt, erkennt man, das über den eigentlichen Zellen nochmal ein Kunststoffgehäuse sitzt. Dieses Blech ist, meiner Anschauung nach nur da um den Akku vor Feuchtigkeit (Schmutz usw.) zu schützen.
Und dein Beispiel mit dem Blechplättchen, das du ein paar mal hin und her biegst, ( jetzt kommst natürlich drauf an, wie weit du das Blechplättchen biegst ) hinkt schon ein Bisschen, denn diese Blechplatte bewegt sich ja nur nach oben und unten, und wird nicht abgeknickt, geschweige denn über eine Kante gebogen. Also rein Materialtechnisch hätte ich da keine Bedenken, ist meiner Meinung nach halt ein kosmetischer Mangel.

Gruß

Kurt

Sorry Leute,

ohne zu wissen, was genau dieses Geräusch auslöst und welche Auswirkungen das haben kann, kann man das nicht einfach so als Komfortthema relativieren. Das wäre verfrüht.
Niemand hier kennt die Grundursache und die Fehlerfolge. Bisher sind das alles nur Spekulationen.
Und bevor es von Tesla nicht ein entsprechendes Statement dazu gibt, gehe ich „erfahrungsgemäß“ vom worst case aus. D.h. es handelt sich imho nicht nur um ein Komfortthema. Wäre das so, gäbe es die Entwarnung längst.
Für mich sieht es danach aus als würde Tesla zZt noch nach einer bezahlbaren „Field fix Lösung“ suchen. Erst wenn diese Lösung gefunden und validiert ist, werden sie das kommunizieren und keine Sekunde vorher.
Je länger eine offizielle Entwarnung auf sich warten lässt, desto wahrscheinlicher handelt es sich um ein technisches Problem.
Ich bin Qualitätsingenieur und regelmässig an Prozessen wie Ursachenanalyse, Risikobewertungen (Wahrscheinlichkeitsberechnungen) und Fieldfixlösungen beteiligt.
Komfortthemen werden schnell „abgefrühstückt“ bzw. auch als solche deklariert… Ausnahme: Der Kundendruck übersteigt das normale Maß. Dann erhalten auch Komfortthemen ihre Taskforces.

Was ich damit sagen will: Wen das stört, der sollte das bei Tesla bemängeln. Dann wird Tesla irgenwann gezwungen, zu reagieren und sich zu positionieren.
Dann wissen wir, was da los ist.

Für uns als Kunden ist eine Aussage wie „Das ist normal“ oder „Dadurch entsteht kein höherer Verschleiß“ überhaupt nicht zu überprüfen. Es scheint nicht bei jedem Exemplar aufzutreten. Außerdem musste man als Käufer eines Fahrzeugs bisher nicht mit plötzlichen Schlaggeräuschen aus dem Unterboden rechnen. Man darf also erwarten, dass Tesla das abstellt oder das Fahrzeug gegen eines tauscht, das diesen Mangel nicht aufweist.

Interessant in Bezug auf die Nachprüfbarkeit der Aussagen des Verkäufers:

[url]https://anwaltauskunft.de/magazin/mobilitaet/auto/neuwagen-mit-mangel-welche-rechte-kaeufer-haben?page_n57=4[/url]

Ich werde mich jedenfalls nicht mit der Aussage abspeisen lassen, das sei alles kein Problem. Es ist sehr störend und die Besorgnis, dass da irgendwas auf Dauer kaputt geht, ist von Tesla nicht wirksam zu entkräften.

Herrgott, diese Aufregung. Meine Wohnung hat ein Balkon mit einer Metallkonstruktion als Brüstung. Wenn dort die Sonne drauf scheint, knackt das auch deutlich. Macht mich das nervös? Stürzt jetzt das Haus ein?

Wer einen Verbrenner fährt, denkt auch nicht an Brandgefahr, wenn sein richtig heiß gefahrenes Auto auf dem Parkplatz knackt und knistert, weil sich diverse heisse Teile abkühlen. Aber bei einem Elektroauto … ach lassen wir das, es ist Wochenende und Sonne scheint! Oh, das Haus knackt schon wieder :astonished:
:wink:

Das Gute an diesem Thread ist, dass diejenigen, die das Knall-Erlebnis noch nicht hatten, jetzt vorgewarnt sind und nicht gleich beim ersten Auftreten erschrocken reagieren :smiley: