Ich weiß nicht ob das hier im Thread schon besprochen wurde.
Es gibt, oder gibt bald ein Serienfahrzeug mit vier Radnabenmotoren.
Nämlich den Lightyear Zero (Produktionsstart im November 2022, Kosten um die 250.000 €).
Er ist dabei sehr effizient (schafft um die 710 Kilometer am Ovalkurs des Aldenhoven Testing Centers bei 85 Km/h; Praxistest mit dem letzten Model 580 Km) und verbraucht 8,5 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Er braucht allerdings 10 Sekunden bei der Beschleunigung von 0 auf 100. Leistung mittlerweile gesamt: 132 kW.
Es ist zunächst schön, dass es solche Entwicklungen gibt. Allerdings wird hier schon sehr viel Optimismus versprüht. Da heißt es zunächst, dass das Fahrzeug mit konstant 85 km/h auf einem Rundkurs mit nur 8.5 KWh auf 100 km ausgekommen ist. Für einen Tesla M3 werden vergleichsweise 23 KWh genannt. Da werden schon mal Äpfel mit Birnen verglichen. Der Tesla unter gleichen Bedingungen braucht wohl eher die Hälfte und ist mehrere 100 kg schwerer.
Damit relativiert sich die vermeintliche Effizienz schon mal gewaltig.
Das gleiche gilt für die Solaranlage. Hier wird eine Peak Leistung von 1,25 KW angegeben.
Bleibt die Frage, wie realistisch dieser Wert ist. Die Solarzellen sind immer in die verschiedensten Richtungen ausgerichtet, die Sonne wandert und Teilbeschattungen dürften eher die Regel als die Ausnahme sein. Außerdem steht das Fahrzeug ja nicht ständig draußen in der Sonne. Insgesamt dürften so bezogen auf die Peak Leistung der Anlage 250 Vollaststunden schon extrem optimistisch sein. Das wären dann 312,5 KWh Jahresertrag.
Wenn wir nun noch den Verbrauch an den realistischen Durchschnitt, verglichen zum Model 3 mal wieder superoptimistisch mit 12 KWh auf 100 km incl. Ladeverluste annehmen, würde das Fahrzeug reichlich 2500 km im Jahr mit dem selbst erzeugten Sonnenstrom fahren können.
Im realen leben wohl eher die Hälfte. Vier bis fünf Monate im Jahr fallen dabei in unseren Breiten sogar fast flach. Da dürfte Aufwand und Nutzen ernsthaft zu hinterfragen sein.
Auch mit 132 KW Motorleistung bei 1300 kg sind bei einer Beschleunigungszeit von 10 Sek auf 100 km/h schon eher sehr mager. Da dürfte mit den Radnabenmotoren noch einiges im argen sein, oder die angegebene Maximalleistung wird durchgehend beim Beschleunigen nicht mal ansatzweise erreicht.
Also zu einem wirklich konkurrenzfähigen Produkt dürfte es beim aktuellen Preis noch ein recht weiter Weg sein.
Tja, der Markt hat das Problem gelöst, Radnarbenmotoren und Solardach sind offensichtlich nicht rationell, die dazu forschenden Firmen sind in Konkurs.
Beim Solardach ist das sonnenklar. Abgesehen davon, dass niemand so verrückt ist, sein Auto ständig in die pralle Sonne zu stellen, reicht bei den heutigen Wirkungsgraden von Solarzellen und dem Verbrauch eines durchschnittlichen Elektroautos der mögliche Ertrag nicht für einen nennenswerten Reichweitengewinn. Das wird auch dann noch nicht ganz reichen, wenn wir den PV Wirkungsgrad verdoppeln und den Verbrauch halbieren. Beides wird wohl noch etliche Jahre dauern.
Bei Radnabenmotoren sehe ich nicht ganz so schwarz. Ich könnte mir vorstellen, dass das schon für einige Fahrzeuge in wenigen Jahren eine gangbare Lösung sein wird.
Kommt auf das ‚Auto‘ an: Squad 45km/h
Soll zwar in erster Linie im Winter meinen kleinen Roller ersetzen, aber für die meisten Fahrten in der Woche wird mir der Kleine schon reichen.
Das ist ein lustiges Ding, aber mit Sicherheit kein durchschnittliches Elektroauto.
Hoffen wir, dass ihm nicht dasselbe Schicksal beschieden ist, wie allen bisherigen Solarautos.
up to 22 km per day
bezieht sich vermutlich auf den 21. Juni bei wolkenlosem Himmel.
Ein 400V 100A Kabel an den Achsschwingen (und vorne an den Achsschenkeln der Lenkung) scheint mir generell keine so richtig gute Idee zu sein. Sicher lösbar, aber nicht alles, was lösbar ist, ist auch sinnvoll.
Ich finde solche Konzepte gut. Reicht als Zweitwagen wohl >60-70% der Menschen. Preislich finde ich den auch interessant. Mit allem etwas über 10.000€.
Inzwischen gibt es aber z.b. eine gebrauchte ZOE für den gleichen Preis.
Die Konkurrenz dieser Fahrzeuge sind nicht andere „Microcars“, sondern der Gebrauchtwagenmarkt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist nur die Kraftübertragung im Rad, die Motoren bleiben weiterhin in der Karosse. Sie wandern nur deutlich näher an die Räder.
Wie der Name schon sagt befinden sich die Motoren in der Radnabe, wie auch die Bremsen.
Es ist halt eine Frage wie leicht man eine solche Konstruktion machen kann. Da sehe ich in der Zukunft schon noch viel Potential.
Erkennt man gut auf dem Bild. Die Motoren sind in den kleinen Kästen direkt an den Rädern. Aber im Rahmen und nicht im Rad.
Selbst auf dem Thumbnail oben sind die Motoren klar außerhalb der Räder zu erkennen.
Hier nochmal erklärt.
Ah. Das klang vor ein paar Jahren noch anders😀
Was es bräuchte, wäre ein Elon, der sich über die alte Vorstellungen hinweg setzt. Der Motor gehört nicht „in das Rad“ sondern, die Felge ist der Motor. Eigentlich ist auch nicht einzusehen, weshalb man da noch eine Bremse brauchen soll, das kann die Motorsteuerung mit erledigen. Und schon ist das Thema der Massen keines mehr. Was dann natürlich erstmal nicht mehr geht, ist der ganze Sonderfelgenzirkus… Und da leben eine Menge Leute sehr gut davon, drum wird der Widerstand hart sein. Aber es hätte schon was, wenn die ganz Karre eigentlich nur noch aus dem Slate und ein paar Kabeln besteht…
Sehe ich ähnlich. Allerdings wird zumindest aktuell wohl noch eine zusätzliche Bremse verlangt, falls diese System versagt. Aber auch an dieser Stelle sind sicher Lösungen denkbar.
Auf die Bremsen verzichten zu können wäre großartig, aber noch sind wir technisch nicht so weit. Eine normale PKW-Bremse muss über 200kW leisten können Bremse (Kraftfahrzeug) – Wikipedia, und davon gibt es vier Stück am Auto - macht von der Größenordnung her 1MW Reku. Und das auch bei vollem Akku.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass wir sowas irgendwann sehen werden, z.B. mit Supercaps. Aber noch nicht heute.