Fortsetzung der Diskussion von Klimaschutz, Umweltschutz, CO₂ allgemein (Teil 1) - #5045 von OS-Electric-Drive.
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Fortsetzung der Diskussion von Klimaschutz, Umweltschutz, CO₂ allgemein (Teil 1):
Auch hier ist das nur einer von vielen Gründen, Flächenverbrauch und Methan/CO2-Äquivalente sind ebenfalls enorm. Dazu gibt es unendlich viele Daten.
Einfach weniger davon essen, ist für alles gut.
Eigendlich weiß man gar nicht wo man anfangen soll.
Nun auch dieses Problem ist leider deutlich komplexer. Wir Menschen haben uns in den letzten 70 Jahren ( also knapp in einem durchschnittliche Menschenleben) mal locker verdreifacht, auch ohne Adipositas.
Weltbevölkerung 2023 - Weltbevölkerungsuhr.
Da muss unstrittig etwas passieren. Ja wir wissen, mit steigenden Wohlstand nimmt die Geburtenrate ab. Aber dummer weise steigt im Gegenzug der Ressourcenverbrauch pro Kopf.
Wir schreien, dass wir dringend Arbeitskräfte aus dem Ausland brauchen, weil unsere Geburtenrate mittlerweile zu niedrig ist. Trotzdem nimmt aber die Bevölkerung auch aktuell nicht ab. Wir haben ganze Bereiche ins Ausland verlagert und uns recht gut auf die Knochen der anderen in unserer Luxushängematte ausgeruht. Der Zusammenhang zwischen Arbeit und Essen wird immer abstrakter. Wir essen immer mehr und verbrennen immer weniger Kalorien. Unsere Kinder und Enkel verbringen immer mehr Zeit in virtuellen Welten, statt im richtigen Leben. Wer sich überhaut noch körperlich betätigen will, rennt ins Fitnessstudio statt zu wandern oder bloß mal ein par Schritte zu fuß zu gehen. Der Wert einen Schulausfahrt wird in Entfernungskilometern bemessen, Die Pflanzen und Tiere im Wald um die Ecke kennen die Kinder nicht. Wer im Container vom Supermarkt sinnlos weggeworfene Lebensmittel holt ist böse und ich könnte noch locker 100 Seiten weiterschreiben.
Wir haben ein Wohlstands und Dekadenzproblem. Es wird wohl einfach Zeit, dass wir uns wieder mal auf die wirklich wichtigen und schönen Dinge des Lebens zurückbesinnen. Überall und immer wird Wachstum propagiert und die wirklich wichtigen Dinge des Lebens werden dabei rücksichtslos ins Abseits gedrängt.
Wenn man über all diese Dinge mal in Ruhe nachdenkt, wie albern erscheinen dann Dinge ob ei Auto 500 oder 1000 PS hat, oder in 2 oder 4 Sekunden auf 100 km/h ist?
Wenn wir endlich wieder lernen durch diese Brille zu schauen und auch noch danach handeln, lösen sich viele Dinge von selbst und alle hätten mehr vom Leben.
Hier mal ein Beispiel, dass recht gut zum Thema passt.
Die einen merken noch nicht mal mehr, dass sie sich völlig unglaubhaft machen und die anderen vermarkten es für ihren Wahlkampf und machen sich genauso unglaubhaft.
Unserem Klimaproblem erweisen letztlich beide Seiten hier einen Bärendienst. Da braucht man sich dann wirklich nicht mehr zu wundern, wenn die Menschen nach anderen Lösungen schauen.
darin besteht ja kein Zweifel… aber jetzt kommt es halt wieder auf die Boden der Tatsachen, wer soll weniger essen? Die die eh schon wenig essen? ich bin halt auch an einem Punkt angekommen wo ich von anderen mal etwas mehr Ambitionen erwarte bevor es bei mir noch weiter nach unten geht. Denn eines ist klar, auch wenn ich morgen von der Brücke springe würde das dem Klima und den nachfolgenden Generationen nichts helfen.
Für die Motivation eines so großen Teamprojektes müssen halt alle mitziehen, klar wird man immer auch ein paar dabei haben die nicht so begeistert sind, aber solange die Mehrheit davon nichts wissen will sollte man seine Aktionen überdenken.
Und ja, ich bin ja auch ein Verfechter des weniger und vorsichtiger zugunsten unserer nachfolgenden Generationen und dem geliehenen Planeten von nachfolgenden Generationen.
Was soll man aber machen wenn die Massen das anders sehen?
Zudem vergleichen sich eben Menschen mit andern, das ist das was die Leistungsgesellschaft ausmacht… Besser zu sein als der andere. Das ist das, was uns mal nach vorne gebracht hat und nicht die, die sich Jahrelang ausgeruht haben um ein Mindestziel zu erreichen.
Ich hatte ja im Faden Tempolimit schon Prügel bekommen als ich das Thema „politischer Preis“ angesprochen habe. „Was soll denn bitte so teuer sein an einem Tempolimit?“ War die Frage… Jetzt sehen wir es was es kostet! Der Rückhalt in der Bevölkerung schwindet massiv für Grüne Themen. Projekte können nicht mehr durchgesetzt werden.
Man hätte vielleicht die AKWs länger laufen lassen sollen, dann wäre auch das Heizungsgesetz besser durchgeflutscht. Aber so gibt es halt Grabenkämpfe…
Wir leben nunmal in einer Demokratie und die ist wie sie ist. Hat viele Vor- und viele Nachteile.
richtig, weil auch „intern“ gestritten wird. AKWs sind schlecht, aber WP sollen es richten. Fleisch hier, Auto dort… Und am Ende blickt man zu unseren Freunden in die USA und dort werden Pick Ups zugelassen noch und nöcher, dort schützt man die heimische Wirtschaft wenigstens.
Wir schaffen uns hingegen ab in dem man in den Keller regieren will anstelle dass man sich um wichtige Dinge der Wirtschaft kümmert. Ich will gar nicht wissen wie viel % der Mannschaft für dieses Gesetzt bis jetzt drauf gegangen ist und was man sonst mit diesen Ressourcen hätte alles erreichen können.
Hier bei uns ist alles mit Hagelnetzen für die Äpfel zugepflastert, Weinbau so weit das Auge reicht, aber wehe man will eine PV Anlage in diese wunderschöne naturbelassene Landschaft bauen… OhGott… Da kommt das UM und klopft einem erstmal auf die Finger…
Ich mache jede Wette, wir würden eine große Mehrheit zu folgendem bewegen können:
AKWs laufen lassen
Entlang der BABs staatliche PV Anlagen und Offshore Windparks auf hoher See bauen
Elektrolyseure bauen
das ganze kostet dann in den nächsten 10 Jahren 500MRD Euro… Ende…
Effizienz ist beim Lemberger auch wurscht, ebenso wie beim Auto… wen interessiert das?
besser mit dem Zug zum Flughafen um dann erstmal Urlaub zu machen und die Hände wieder regenerieren
Ich sage das ja schon lange, die s.g. letzte Generation ist auch eher ein Problem als Lösung.
Das Problem mit Fleisch ist jetzt überhaupt nicht komplexer und erledigt sich durch alles was Du gesagt hast nicht. Die Welt isst zu viel davon, das führt zu extremem Flächenverbrauch, Monokulturen, Methanausstoß und CO2-Ausstoß.
Es ist auch kein Wohlstand oder Wachstum Fleisch in der aktuellen Menge zu essen, sorry. Wir haben das ganz gut industrialisiert und da trifft man sich wieder, ändert aber an der Kernaussage wenig.
Ich wills auch keinem madig machen, don’t shoot the messenger.
Klar bringt das Mehrheiten, aber nur deshalb, weil dann kein Privathaushalt direkt betroffen ist. Einfacher geht‘s ja nicht.
Diese Maßnahmen werden aber nicht reichen, um bis 2045 klimaneutral zu werden.
Irgendwann werden also die Bürger auch direkt von Maßnahmen betroffen sein müssen.
Daher würden wir notwendige Entscheidungen und Veränderungen aus Bequemlichkeit in die Zukunft schieben und wertvolle Zeit verlieren.
Die Grabenkämpfe müssen wir ertragen, genauso wie unsägliche Oppositionen, auch innerhalb der Regierung.
Wir brauchen (leider) auch noch ein paar Umwetterkatastrophen, bis die breite Masse den Ernst der Lage versteht. Dann aber drehen sich die jetzigen Kritiker und werden lamentieren, warum der Staat denn nichts getan habe.
Klimaschutz beginnt jetzt langsam beim Einzelnen weh zu tun. Liegt aber in der Natur der Sache…leider.
madmax
Und woher weißt Du das? Ich empfinde eher das Gegenteil, wenn man das im Klein Klein zu Lösen versucht wird das eher eine unendliche Geschichte, die nächste Regierung schafft das wieder ab und dann wird noch weniger erreicht.
Vergleiche es mal mit dem Navi, oftmals fährt man auf der BAB mehr Kilometer und kommt dennoch schneller und entspannter ans Ziel, mit mehr Ressourcen, mehr Verbrauch etc…
Wir tun so als wäre Effizienz unser Treiber in allen Fragen. Ich sehe das überhaupt nicht. Du kannst ja lange die Grabenkämpfe ertragen aber sie werden dazu führen dass sich die Mehrheiten verschieben und zwar nicht zugunsten der Einsparungen.
Wen juckt es also, wenn wir auf Hoher See 3x so viele Windräder aufbauen und damit Methan machen? Menschen sind bereit für gewisse Dinge Geld auszugeben und am Ende darf man halt auch nicht vergessen, dass große Anlagen halt auch billiger sind als kleine. Warum bauen wir denn PV Anlagen Ost / West 10° und nicht nachgeführt auf dem Dach, was viel effizienter wäre je kWp?
Weil mehr Module auf dem Dach den Preis je kWh erzeugtem Strom so dermaßen drücken, dass die Anlage trotz massiver Effizienz Nachteilen billiger ist und MEHR PV Strom aus der gleichen Fläche zieht. Man verbraucht mehr Ressourcen für die gleiche Menge PV Strom… Das ist Fakt weil man mehr Module aufbaut… Dafür aber andere Ressourcen spart…
Zudem brauchen PV Anlagen irgendwann so oder so saisonale Speicher und wie das am Ende ausgeht weiß heute niemand. Ich hatte eine Studie verteilt, die zum Schluss kommt, dass man 2030 schon für 7ct/kWh H2 in Deutschland erzeugen kann.
Da muss man doch mal 1 und 1 zusammenzählen …
Die WP wird sich so oder so in vielen Bereichen etablieren aber eben nicht überall und das macht auch keinen Sinn!
Edit zu oben:
Was denkst Du was der Preisunterschied zwischen einer 6kWp EFH Anlage mit Gerüst und Co ist zu einer 180MWp Anlage auf dem Acker?
Und nein, das heißt nicht, dass man die 6kWp nicht bauen soll… aber die Musik könnte halt woanders spielen. Und was machen wir, diskutieren über AgriPV und sonstigen nutzlosen kram. Ist doch toll wenn Agri PV kommt, stört niemand, aber das wird nichts werden vom Potential her hat das ein paar GW…
Das ist nicht so einfach, am allerwenigsten ohne gleichwertige und gleichzeitig wirkende Alternativmaßnahmen zum Klimaschutz.
Nur zur Erinnerung:
Der deutsche Staat hat sich international verpflichtet, im europäischen Verbund eigendefinierte Maßnahmen zum Klimaschutz durchzusetzen. Sogar das Bundesverfassungsgericht hat eine raschere Abarbeitung dessen angemahnt.
Das alles sind Mechanismen, die auch eine andere Regierung nicht aushebeln kann.
madmax
Da lege ich doch noch mal den Finger auf die Energiepflanzen. In Deutschland werden dafür ca. 2 Millionen ha missbraucht. Auf einem ha kann man heute problemlos 1 MW Peak unterbringen. Wenn wir nur die Hälfte dieser Fläche für PV nutzen und dabei gleichzeitig den Boden ausruhen lassen, dann passen da 1 TW Peak drauf, also ca. 100 GW Dauerstrich. Wenn wir aus dem Überschuss Biomethan machen würden, wären die aktuellen Kraftwerke bereits obsolete.
Übrigens entspricht die von mir angenommene Modulfläche nur etwa einem viertel der 2 Millionen ha Anbaufläche.
Aber statt mit Monokulturen, gewaltigen Düngermengen und massiver Schädlingsbekämpfung die Böden und das Trinkwasser zu zu ruinieren die Insekten abzutöten usw. , könnte man zum Beispiel diese Solaranlagen gekonnt in die Tierhaltung einbeziehen.
Natürlich ist auch dieser Vorschlag meinerseits nicht das Allheilmittel für die Gesamtproblemlösung, sondern nur ein Baustein dafür.
Passend zum Thema habe ich heute in der Zeitung gelesen, dass hier in Chemnitz gerade ein diesbezüglicher Vorschlag mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde. Aus meiner Sicht gibt es dafür zwei Hauptgründe, die Stimmenjagt der einzelnen Parteien und fehlende Sachkenntnis bei vielen Entscheidern.
Eine funktionierende Demokratie setzt halt die Kompetenz der Mehrheit voraus und aus der Sicht der Diktatoren heißt der Umkehrschluss, ein dummes Volk regiert sich leichter
Das Thema Biokraftstoffe wird sich in den kommenden Jahren eh erledigen, das Umweltministerium möchte das massiv zurück fahren.
Dann kommt ja meine Argumentation genau zur richtigen Zeit, denn es nützt nichts, wenn man etwas beschließt zurückzufahren, ohne Alternativen aufzuzeigen. Entscheidend ist doch, dass man Mehrheiten und zu aller erst die Bauern argumentativ mit auf diesen richtigen Weg nimmt.
Schlechte Nachrichten für Atomstrom Achim und Braunkohle Bernd:
Och das UM in BAWü hat auch schon viel beschlossen , 1000 Windräder wollte man bauen
und die Ministern hat auch bestimmt beschlossen ihr Studium zu Ende zu bringen als sie sich eingeschrieben hat.
Was ich sagen will, wollen kann man viel… Umsetzen ist das Ziel…
Biomasse ist viel ineffizienter als mit PV synth Gas herzustellen und es bringt wie @fränki1 schon sagte auch noch eine Diversität mit sich in der Biolandschaft.
Aber das wäre ja böse denn der PV Strom ist ja viel effizienter wenn man den direkt nutz.
Ja, es wird nur Pillen geben die jemand schlucken muss, die frage ist halt, wer wie viel… Im persönlichen klein klein wird immer jemand einen Grund finden dass andere erstmal mehr machen sollten, egal wo man absolut steht.
@harlem24 hat völlig zurecht angemerkt, dass er „trotz“ seines leichten Übergewichtes eine bessere Klimabilanz haben wird als viele andere! Und jetzt gibt es zwei Dinge… 1. Hey… esse weniger Du musst das für das Klima tun und verzichten.
2. Ich mache schon viel und muss nicht überall erster sein!
Ich bin für die Variante 2…
Aber eben nicht nur beim Essen…
Nun, diese Rechnung macht halt erst Sinn, wenn wir ein volles Jahr zum Vergleich haben, denn vor allem in den deutlich problematischeren Wintermonaten sind die AKW ja noch gelaufen. Es ist ja schön und wichtig, dass wir Erneuerbare zubauen. Trotzdem nützt es nichts, wenn schon wieder Milchmädchen Rechnungen gemacht werden.
Gibt es eine Betrachtung des Anteiles des EE Stroms auch mit Berücksichtigung des Außenhandels? Bin mir gerade nicht mehr sicher, ob die Werte MIT eventuellem Atomstrom aus Frankreich gemacht werden.
Auf die Schnelle leider nur diese „solide“ Quelle gefunden aber da wird auf die BNA verwiesen
Und wir haben halt immer noch das Problem, dass wir Stand jetzt zwischen 5 und 8GW Kohle im Netz haben, die wir, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht loswerden.
@OS-Electric-Drive Bild ist keine solide Quelle!
Und der meiste Stromimport im Mai kam aus Norwegen, Dänemark und den Niederlanden.
Von und nach Frankreich hat es sich die Waage gehalten, hab letzte Tage noch einen Artikel gelesen, der genau diese Argumentation auseinander genommen hat.
Ist ja mal egal, fakt ist schon, dass man einen Einbruch der Erzeugung hat der jetzt kompensiert wird. Gut, wenn es mit Strom aus Ländern kommt mit viel EEs aber das ist dann halt auch eine Message ob jetzt Frankreich oder Norwegen, man hätte diesen Strom ja TROTZ der AKWs importieren können und wäre noch besser gewesen.
Und wenn ich es richtig verstanden habe, wurde der Strom nur deswegen importiert, weil es günstiger war als irgendwelche Verbrennerkraftwerke anzuschmeissen.
Und nein, hätte man wahrscheinlich nicht, weil die AKW halt immer durchgelaufen sind und man den Strom irgendwie loswerden mußte. Ich bin mir auch fast sicher, dass man trotzdem die 5-8GW Kohle nicht hätte ausschalten können. Die sind ja auch vorher mit AKWs gelaufen.
Von daher, imho alles richtig gemacht.
Und am Ende ist es im europäischen Verbundnetz egal wo der Strom herkommt, dafür gibt es das Netz.