Neue Autopilot-Hardware 2.0

Aussage von verygreen direkt:

Quelle: teslamotorsclub.com/tmc/posts/2814962/

Die Objekt-Beschreibungen kommen jedoch von den Kameras:

Auf die Gefahr hin, dass ich nerve, aber nach meinem Verständnis nutzen dir die genauen Karten nichts, weil die Lokalisierungssensorik des Fahrzeugs nur auf 5m genau ist (Systemfehler des GPS).

Meines Wissens dient GPS für die Grobbestimmung des Standortes. Zur zentimetergenauen Lokalisierung werden dann markante Punkte (wie z.B. Ampeln, Schilder. u.ä) gesucht, welche sich sowohl in der realen Welt wie auch in den HD-Maps in unmittelbarer Nähe der GPS-Positon befinden und daraus die Position errechnet.

Wenn die zentimetergenaue Ortbestimmung wirklich so wäre dann frage ich mich, warum der AP wirklich jedes mal auf der Autobahn an der gleichen Stelle von 100 auf 50 km/h reduziert und der festen Auffasung ist, dass ich auf der innerörtlichen Strasse über dem Tunnel bin, durch den ich gerade auf der Autobahn fahre.

Weil der AP diese Technologie (noch) nicht nutzt! Sollte aus dem Kontext erkennbar sein, wenn man alles gelesen hat…

Das klingt einfach, ist m.E. in der Wirklichkeit nicht abbildbar. Bei Radardaten kommt es immer auch auf den Sende- und Erfassungswinkel an. Ein Poller hat dann mit nur wenigen Grad Abweichung ein ganz anderes Radarecho. Ich zweifle, dass man Radardaten zur breiten Lokalisierung bzw. derer Verbesserung einsetzen kann.

Ich bin da ganz deiner Meinung. Deshalb glaube ich nicht, das es ohne zusätzliche Hardware (Radarsensoren, Lidar und zusätzlichen moderneren Nvidia/AMD/Intel AP Boards) funktionieren kann.

Wenn man sich die Videos genauer verlangsamt anschaut, dann werden auch nicht alle relevanten Objekte rechtzeitig erfasst. Bsp. größere Objekte an den Seitenstreifen und das letzte wartende Fahrzeug auf dem Abbiegestreifen. Das deutet für mich auf ein noch bestehendes Performanceproblem hin. Was man aber vielleicht im nächsten Optimierungsschritt beseitigen kann oder schon seit März mit dem letzten Update beseitigt hat.

Könnte jemand der es parat hat die Grobheit des GPS nochmal erläutern? Man sehe mir bitte nach dass ich nicht alle 3.200 Posts nachlese. Der verwendete Chipsatz hat eine deutlich höhere Genauigkeit als 5m. Das sollte eher in den Bereich weniger Zentimeter gehen?

Der ublox M8 GPS Chip der im AP2.5 Board verbaut ist, schafft bestenfalls eine Genauigkeit um die 10m. D.h. ohne zusätzliche (Sensor-) Informationen kann man nur mittels GPS nicht einmal sicher sagen auf welcher Fahrspur man sich bewegt.

Für das sichere autonome Fahren braucht man eine aktuelle Umgebungskarte, die auf Basis von statischen Daten aus den HD-ADAS Karten kombiniert mit den aktuellen dynamische Daten aller Sensoren aufgebaut wird. D.h. der AP muss ca. alle 100ms von seinen Sensorquellen ein Update seiner Umgebung um das Fahrzeug bekommen.

Kurz: Das zivile GPS System hat eine mittlere Fehlerabweichung von rund fünf Metern. Dazu kommt zusätzlich die (Un-)Genauigkeit des Empfängers.

Kann der verbaute GPS-Chip eigentlich auch das europäische Galileo empfangen?
Das wäre wesentlich genauer als GPS. Hier steht die höchste Genauigkeit für alle bereit.
Die neuen Chips (z.B. im iPhone 8) können es auch in Kombination mit GPS, Galileo und GLONASS nutzen.

Naja - Galileo hat eine Genauigkeit von rd. 4 m. Das würde ich nicht gerade als „wesentlich genauer“ bezeichnen. :wink:
Galileo ist dann wesentlich genauer, wenn Onkel Donald mal wieder den Irak angreift und die Genauigkeit des zivilen GPS abschwächen lässt.

Also der uBlox M8 wird mit einer Genauigkeit im Zentimeterbereich beworben. Er kann GPS, GLONASS, Galileo etc., also alles was da oben rumschwirrt. Und ja, ich kenne die Problematik der Geolocation. Daher meine Frage woher die behaupteten 5m Höchstpräzision kommen. Mein Handy, das GPS und Glonass kann erreicht in aller Regel nach kurzer Zeit eine Genauigkeit von 3m.

Werden HD Maps verwendet, kann die GPS-Genauigkeit vernachlässigt werden.

Das GPS-Signal liefert lediglich eine grobe Position und die entsprechende HD Map dieses Bereichs wird geladen. Dann wird mit anderen geeigneten Sensoren (Kameras, LIDAR) Objekte im 3D-Raum rund um das Fahrzeug gesucht, welche auch in den HD Maps verzeichnet sind. Diese Fixpunkte können Schilder, Ampeln oder sonstige identifizierbare Objekte sein. Da das Fahrzeug weiss, wie weit es von den Objekten entfernt ist, kann dadurch eine sehr genaue Positionierung erfolgen.

Hier wird es durch Amnon Shashua von Mobileye detaillierter erklärt.

Nein, das muss man nicht. Das Zauberwort heisst „Kalman-Filter“, bzw. „sensor fusion“. Man mann mittels mehrerer ungenauer Quellen und einem Modell des Fahrzeugs auf sehr genaue Daten kommen.

Woher hast die Infos mit der Genauigkeit im Zentimeterbereich? Das hat ja nicht einmal der Technische Sales Support von ublox behauptet :smiley:

Wir benutzen in meinem aktuellen Projekt eine neuere Variante des bei Tesla in der AP2.5 Hardware verbauten M8. Der GPS Chip kann prinzipiell alle 3 GNSS Systeme (GPS, Glonass, Galileo) gleichzeitig nutzen. Wobei mehr als 2 gleichzeitig keine nennenswerte Vorteile mehr bringen, sondern auch Nachteile. Die technische Grenze bei Galileo mit dem Öffentlichen Service ist bei ca. 4 Meter spezifiziert und kann eventuell später durch Bezahldienste noch verbessert werden. Dazu werden aber größere und relativ teure Antennen benötigt.

GPS: „Der Standard Positioning Service (SPS) ist für jedermann verfügbar und erreichte eine Genauigkeit (engl. accuracy) von ca. 15 m horizontal (in 95 % der Messungen)“.

Aus den Spezifikationen:

https://www.u-blox.com/sites/default/files/products/documents/u-blox8-M8_ReceiverDescrProtSpec_(UBX-13003221)_Public.pdf

„Zentimeter-Level“-genaue relative Position. Wenn mir das Ding also sagt, ich sei 10 Meter gefahren, kann ich davon ausgehen, dass es auf ein paar Zentimeter genau ist. Wenn ich stehe dann ist die absolute Position auf ein paar Meter genau.

Da die Positonsungenauigkeit relativ konstant ist, kann die Distanz zwischen zwei Messungen auch ziemlich genau berechnet werden. Deshalb sollte man der Geschwindigkeitsanzeige des Navis auch glauben, sonst gibt’s ein Foto :mrgreen:

Danke für die Aufklärung, elendes Querlesen. :slight_smile:

Genau, leider ist deine Startposition vom ublox nur mit ca. 10m Genauigkeit bestimmbar. Aber er kann dir dann Zentimeter genau sagen wie weit du dich von deiner ungenauen Startposition entfernt hast. :wink: Für die Speedcam Geschwindigkeitsoptimierung reicht das, für Autonomes Fahren leider noch nicht. :slight_smile:

Ob es deswegen die HD ADAS Maps braucht oder nicht, lässt sich daraus aber auch nicht schliessen. Möglicherweise reicht Vision alleine am Schluss doch. Wir werden es sehen, oder eben nicht.