@Higgs: vielen Dank für Dein uns entgegengebrachtes Vertrauen 

Um Deine Fragen zu beantworten, muss ich schon etwas weiter ausholen, ich strukturiere es etwas:
1) Verwendete Keramik und Dein Ersteindruck:
Bei Dir wurde ein Produkt aufgetragen, was wir kennen. Wir haben es gegen unsere Keramikbeschichtung Gtechniq CSU getestet. Das Abperlverhalten (Lotuseffekt) war sehr gut, die Schmutzabweisung hat uns nicht überzeugt. Chemische Belastungstests und Dauertests wurden von uns nicht gemacht. Hier ist es aber so, dass Gtechniq CSU weiterhin den Branchenbenchmark darstellt.
Dass bei Dir, die beschriebene Beschichtung „von Anfang an“ keinen Abperleffekt gezeigt hat, ist ein deutliches Warnsignal. Ein hoher Wasserkontaktwinkel, also Abperleffekt, ist die Basis von Schmutzabweisung und einem „Easy to Clean“ Effekt. Hier muss irgendwas schief gelaufen sein. Wir prüfen den Abperleffekt vor jeder Auslieferung - gerne auch in Beisein des Kunden.
2) Die Belastungen
Die von Dir beschriebene Umgebung (Hitze, Wüstensand) stellt bei korrektem Waschen für unsere Beschichtung keine besondere Belastung dar. Wohl gemerkt, die Waschmethode ist entscheidend. Schlimmer als Wüstensand wäre beispielsweise festgetrockneter Vogelkot und Baumharz um mal zwei Beispiele zu nennen.
3) Waschmethode
Grundsätzlich gilt: Besser nicht waschen, als falsches waschen. Wüstensand, Flugrost (kann in Wüstensand) enthalten sind, aber auch allgemeine Straßenverschmutzung bestehen aus kleinen extrem harten Partikeln, die wie Schleifpapier auf Beschichtung, Lack und Glas einwirken. Diese müssen vor der Handwäsche mit Vorreinigern angelöst und abgespült werden. Ggf. sind spezielle Vorreiniger wie Flugrostentferner und saure Reiniger notwendig um die Anhaftung zu lösen. Erst danach kommt eine pH-neutrale Handwäsche zum Einsatz. Du schreibst, dass Du nur abgespült und dann getrocknet hast, hier wären auch bei unserer Beschichtung Schäden entstanden.
Es gibt Verunreinigungen wie Vogelkot und Insektenreste, die sollte man nicht lange bei extremer Hitze auf dem Fahrzeug lassen. Da ist es schon sinnvoll mal zwischendurch zur Waschbox oder den hauseigenen Hochdruckreiniger zu verwenden. Aber auch hier gilt, vorsicht beim Trocknen und Handwäsche erst, wenn gut vorgereinigt wurde.
Deine Gedanken bezüglich Umweltschutz kann ich übrigens gut nachvollziehen. Viele der von uns angebotenen Waschprodukte sind in diesem Zusammenhang biologisch abbaubar. Für weitere Fragen sind wir gerne für Dich da.
4) Glasversiegelung
Auch hier wundert mich, dass diese quasi nie einen Abperleffekt zeigte. Schlierenbildung kann unter Umständen passieren. Wir weisen bei Beratungsgesprächen auf die Vor- und Nachteile hin. Wir haben da ein paar gute Tipps, unsere Versiegelung hält mindestens 1,5 Jahre, sonst Geld zurück, bzw. wird neu gemacht
5) Fazit
Ja, die Beschichtung eines Neuwagens macht m. E. durchaus Sinn, gerade wenn dieser starken Belastungen ausgesetzt ist. Wüstensand und Hitze sind bei korrektem Waschen keine besondere Belastungen für eine Beschichtung.
**Problem bei dem Wüstensand:**
- Ist mineralisch: Braucht man sauren Reiniger
- Bindet sich mit vorhandenem Straßenschmutz: Braucht man alkalischen Reiniger
- Enthält oft Eisenpartikel (daher rot): Braucht man Flugrostlöser
- Alle vorherigen Reiniger müssen pH-neutral abgespült werden: GWash
Hui, ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Was sagst Du? Deine Fragen beantwortet?
Herzlichst,
Michael