Hallo in die Runde,
Anbei mal unser Reisebericht nach Südfrankreich / Norditalien mit unserem funkelnagelneuen Model Y SR. Dieser Bericht soll auch als Hilfe für andere dienen, die überlegen ein Model Y zu kaufen.
Vorgeschichte
Zum Tesla sind wir auf dem zweiten Bildungsweg gekommen. Ursprünglich wollten wir einen Skoda Enyaq kaufen. Dieser Wagen hat ins extrem gut vom Design gefallen und auch an der Tatsache, dass der drinnen wie ein Auto aussieht (viele Knöpfe). Wir hatten auch schon ein Exemplar im Blick, dass uns sehr gut gefallen hat. Er hatte nur leider kein Panoramadach.
Durch Vergleichsvideos sind uns aber erste Zweifel gekommen. Einen Tag vor Vertragsunterzeichnung haben wir uns dann noch ein Modell x angeschaut. Aber meiner Frau hat er nicht so gefallen, sodass wir uns dann entschieden, den Enyaq zu kaufen. In der Nacht haben wir aber große Bauchschmerzen bekommen. Hinzu kam, dass unsere Werkstatt auch ziemlich skeptisch war und uns, wenn ein E-Auto, zu einem Tesla geraten hat.
Also kurz gesagt, am nächsten Tag dem Händler abgesagt und ziemlich erleichtert gewesen. Das Thema E-Mobilität hat uns aber nicht losgelassen, sodass ich mich hier viel eingelesen habe und ein paar Youtubevideos geschaut habe.
Ich konnte dann meine Frau überzeugen, mit mir zusammen ein paar Tage später eine Probefahrt in Berlin zumachen. Was soll ich sagen, wir waren hin und weg. Selbst meiner kleinen Tochter hat der Tesla gefallen, weil er ein Panoramadach hatte und pupsen konnte.
Wir standen jetzt also vor der Qual der Wahl, ein SR oder ein LR.
In Berlin konnten wir den SR und den Performance ausprobieren. Die Beschleunigung beim SR hat uns völlig ausgereicht. Beim P ist es mal ganz lustig, aber es wird einem auch ziemlich schnell schlecht und es ist auch wirklich gefährlich, da das Ding wirklich ein Geschoss ist.
Wir haben uns dann für den SR entschieden, da wir in der Regel nur im den Kirchturm fahren und nur einmal im Jahr groß in den Urlaub. Die knapp 10.000 Euro weniger haben dann ihr Übriges dazu gegeben. Ob wir es bereut haben, erfahrt ihr im Reisebericht.
Kaufprozess
Der Kaufprozess war eher bescheiden. Man darf hier nicht den Fehler machen und den Service von alteingesessenen Herstellern erwarten. Die Kommunikation erfolgt ausschließlich über Email oder Servicecenter.
Bei uns liefen dann auch ein paar Dinge schief. Wir haben die günstige 1,99% Finanzierung über die Santander genutzt. Das hat alles reibungslos funktioniert und wir haben innerhalb von Sekunden die Bestätigung erhalten. Nur ist die leider nicht In der App angekommen.
Ein Anruf später bei Tesla wurde die App dann aber auf Grün gestellt und es „sei alles erledigt“. Zu dem Zeitpunkt habe ich Tesla das erste mal mitgeteilt, dass wir anderthalb Wochen später in den Urlaub fahren würde und ob dies realistisch sein. Alles kein Problem hieß es. Also haben wir unser altes Auto verkauft, da wir ja rechtzeitig unser neues Auto erhalten sollten.
Leider änderte sich der Status in der App nicht bei den Zulassungsdokumenten. Ich habe mehrfach bei Tesla angerufen, es hieß alles sei in Ordnung. Am Montag (Samstag sollte es dann losgehen) hieß es von Tesla, dass es Problem mit der Santander gebe. Ich solle mich dort melden.
Leider wusste die Santander von nichts, also wieder bei Tesla angerufen. Nach einiger Zeit von dort die Rückmeldung erhalten, dass noch ein paar Dokumente fehlten. Die haben wir also noch schnell hinterher geschickt. Jetzt standen wir täglich im Kontakt mit Tesla und langsam wurde ich nervös.
Um es abzukürzen, die verschiedenen Termine bei der Zulassungsstelle mussten immer wieder verschoben werden. Dann wurde uns zugesagt, dass die Dokumente am Freitag bei uns ankommen sollten. Ich bat mehrfach darum, dass die Sachen per Express bis 9 Uhr zu uns geschickt werden sollten, da die Zulassungsstelle um 12 Uhr schließt.
Die Dokumente waren dann um 11:55 Uhr da, Termin wieder verpasst. Und Urlaubsbeginn erstmal nicht möglich. Ursprünglich wollte ich mit dem Zug nach Berlin fahren, um das Auto abzuholen. Das war nun nicht mehr möglich. Ich musste also einen Mietwagen bei Sixt bestellen, damit ich dann gegebenenfalls am Montag das Auto in Berlin hätte abholen können. Von Tesla wurde mir dann zugesagt, dass das Auto voll geladen, am Montag in Berlin auf mich warten würde.
Tag 1: Auto holen und Abfahrt
Am Montag hatten wir dann das Glück, dass wir ohne Termin spontan das Auto bei der Zulassungsstelle zulassen konnten. Im Anschluss haben wir unser gesamtes Gepäck für drei Wochen Frankreich Urlaub in den Mietwagen gepackt, und sind direkt nach Berlin Schönefeld gefahren, um unseren neuen Tesla dort abzuholen. Die Abholung hat auch wunderbar geklappt, leider war das Auto nicht wie abgesprochen zu 100 % geladen, sondern nur zu 35 %. Nichts desto trotz haben wir dann das Gepäck umgeladen haben, den Mietwagen zu Sixt zurückgebracht, und sind dann direkt in den Urlaub gestartet, der damit begann zum nächsten supercharger zu fahren, um das Auto voll zu laden. Hier waren wir sehr enttäuscht. Nachdem der erste Schrecken aber überwunden war, haben wir uns näher mit dem Auto beschäftigt. Wir waren sehr begeistert. Auch das Laden hat wunderbar funktioniert. Das Auto lotst uns direkt zu allen Superchargern und das Aufladen geht wirklich fix. Manchmal hat man gar nicht die Zeit in Ruhe auf Toilette zu gehen. Am ersten Tag fuhren wir von Berlin direkt bis nach Karlsruhe. Unterwegs mussten wir dann viermal laden. In Karlsruhe hatte ich ein Hotel mit einem Destination Charger gebucht.
Tag 2: Nach Avingion
Am zweiten Tag sind wir dann voll geladen, früh um neun gestartet und sind Richtung Avignon in Südfrankreich gefahren. Unser Weg führte uns durch die Schweiz über Genf direkt weiter nach Südfrankreich. Auf der gesamten Strecke mussten wir wieder dreimal laden, das erste Mal in der Schweiz ,das zweite Mal knappe 100 km hinter der Schweizer französischen Grenze und das dritte Mal dann knapp 100 km vor Avignon. Auch hier ist uns wieder aufgefallen, dass das mit dem Laden gar kein Problem ist. An den Supercharger sind wir in der Regel die einzigsten, nur manchmal kommt noch ein zweites oder drittes Fahrzeug hinzu. Die Ladedauer beträgt in der Regel 20 bis maximal 30 Minuten. Bei der zweiten Ladung haben wir die Zeit genutzt und sind einkaufen gegangen. Hier war es dann tatsächlich so, dass der Charger mich gewarnt hat, dass gleich eine blockiere Gebühr fällig wird. Wir mussten uns dann beim einkaufen ziemlich beeilen, damit wir wieder rechtzeitig beim Auto waren. Als wir dann abends auf dem Zeltplatz gekommen sind, ist uns aufgefallen, dass die Leute uns alle interessiert angeschaut haben. Wir sind mit einem Model Y auf den Zeltplatz gefahren und haben dann angefangen, unsere gesamten Zeltsachen dort heraus zu holen. Das war schon ein lustiger Anblick. Leider ist das Wetter hier in Frankreich sehr mäßig. Es hat in der Nacht extrem gestürmt. Wir haben dann also beschlossen, dass wir im Auto schlafen, weil wir Angst davor hatten, dass Äste auf unser Zelt fallen. Die erste Nacht Tesla war super. Wir haben zu dritt dort drin geschlafen. Die Rückbank haben wir nach unten geklappt, ein paar ISO Matten ausgelegt und sind dann mit unseren Schlafsäcken in das Auto geklettert. Man muss natürlich sagen, dass drei Erwachsene in dem Tesla nicht schlafen können. Zwei Erwachsene mit einem Kind, ist aber sehr gut möglich.
Tag 3 Pont du Gard, Nimes und Haribomuseum
Der dritte Tag mit dem Auto hat wieder wunderbar funktioniert. Wir sind hier etwas durch die Gegend gefahren und haben dann am Decathlon in Nimes geladen. Auch hier hatten wir wieder das Problem, dass der Charger uns eine blockiere Gebühr aufdrücken wollte. Auch das konnten wir wieder gerade so verhindern. Wir brauchten nämlich noch ein paar Sachen aus dem Decathlon, es war vorteilhaft, dass dort gleich ein Supercharger stand. Die Preise hier in Frankreich belaufen sich übrigens zwischen 0,35 und 0,39 € pro Kilowattstunde. Ansonsten ist das Fahrgefühl des Fahrzeuges sehr gut.
Tag 4 Mittelmeer und Arles
Heute war der erste Tag, an dem wir das Auto nicht geladen haben. Wir sind erst 70 km Richtung Mittelmeer gefahren und haben uns das Meer angeschaut. Die anderen Fahrzeuge sind alle auf den Strand gefahren, das habe ich mich nicht getraut, wir sind normal auf dem Parkplatz geblieben. Anschließend sind wir dann nach Arles gefahren. Hier hatten wir tatsächlich das Problem, dass wir ein sehr enges Parkhaus gefahren sind. Da merkt man, dass die Parkhäuser zur Zeit gebaut wurden, in der noch nicht so große Autos durch die Gegend gefahren sind. Des weiteren hat sich jetzt bemerkbar gemacht, dass aktuell unsere Tesla Vision noch nicht funktioniert. Es war eine ganz schön schwierige Angelegenheit in dem Parkhaus. Am Abend hatte ich dann die großartige Idee, endlich ein Update für den Tesla zu ziehen. Hier zu habe ich ein Hotspot Handy geöffnet und der Tesla hat sich in das WLAN eingeloggt. Was ich leider nicht wusste, war, dass das Auto komische Geräusche während des Updates von sich gibt. Ich weiß nicht, wie unsere Zeltnachbarn die ganzen Geräusche Gefunden haben. Ich hatte kurzzeitig etwas Bedenken, aber nach knapp einer halben Stunde war das Auto dann auch auf den aktuellen Stand Gehupdated. Leider funktioniert Tesla Vision noch nicht.
So, das soll es erst mal gewesen sein. In den nächsten Tagen werde ich meinen Bericht fortsetzen. Als aller erstes möchte ich aber jetzt schon einen kurzen Zwischenstand geben, ob der Tesla das richtige für Auto für uns ist. Die kurze Antwort ist eindeutig, ja.
Die Reichweite ist gar kein Problem, da es überall ausreichend Supercharger von Tesla gibt. Des Weiteren ist das Auto für drei Personen mehr als ausreichend groß. Wir haben unser gesamtes Gepäck inklusive des Campinggepäcks gut unter bekommen. In der Nacht kann man auch mit zweieinhalb Personen dort gut schlafen. Die Fahreigenschaften des Autos sind sehr gut. Es wird zwar immer geschrieben, dass das Fahrwerk ein wenig straff wäre, ich konnte hier aber nichts Negatives bemerken. Vielleicht bin ich aber auch nichts besseres gewöhnt.
Die Beschleunigung des SR ist mehr als ausreichend. Wir kommen an allen LKWs und langsam fahrenden PKWs sehr gut vorbei. Was mir sehr gut gefällt, ist die sehr gute Soundanlage des Teslas.Es macht Spaß dort drinnen Musik und Hörspiele (für Kinder) zu hören.
Was mich noch ärgert, ist, dass Tesla Version nicht funktioniert. Sobald das funktioniert, bin ich restlos zufrieden.
Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, ab wann ich damit rechnen kann, dass es funktioniert? Wir sind bis jetzt mit dem Tesla 1700 km gefahren. es war aber sehr viel Autobahnfahrt dabei.
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