85er Akku: Reduzierung der Ladeleistung seit 2019.20.1 (Teil 1)

Dank Arbeit von Zuhause fahre ich wesentlich weniger Langstrecke, ich hatte meinen S85 im Dezember 2015 gekauft um wöchentlich zum Kunden quer durch die Republik zu fahren, etwa 50.000km per Anno überwiegend auf der Autobahn. Als ich damals vorsichtig im tff oder tmc dazu fragte, wer denn 10%-80% in 40min schafft, wurde mir mit Inbrunst erklärt, ich hätte BEV nicht verstanden und nicht verdient einen Tesla zu fahren… Und heute diskutieren wir hier und wünschten uns die Ladeleistung von damals zurück.

Und bisher wird es mit neuen Versionen nicht besser. Routenberechnung im Auto über lange Strecken ist nicht auf möglichst geringe Ladedauer und Fahrtzeit optimiert, die angenommene Ladedauer schlicht falsch. Ich hatte andere Erwartungen an mein Model S 85 und bin von Tesla enttäuscht. Bisher kenne ich nur Klagen und daraus resultierende Vergleiche, die sich auf die Kapazitätsreduktion beziehen. Bin gespannt auf die ersten, bei denen es um die Ladedauer geht.

Ich habe das Thema sowohl hier als auch im TMC (US Forum) intensiv verfolgt. wk057 selber betont wiederholt das es nach seinen Erkenntnissen kein Sicherheitsproblem gibt. Und das es keine Nachweise oder auch nur Hinweise darauf gibt, das ältere Softwareversionen ursächlich waren für Feuer.

Der Ausfall eines Sensors kann laut wk057 dazu führen, dass das BMS eine minimal zu hohe Gesamtkapazität errechnet bzw. im unteren einstelligen Bereich ggf. fälschlicherweise eine höhere Restreichweite anzeigen. D.h. praktisch das die Menge an Kilometern unterhalb 0%/0km sich reduziert. Wer allerdings darauf achtet, mit einem soc >0% am Lader anzukommen bemerkt davon allerdings nichts, auch habe ich bisher von niemandem hier oder im TMC gelesen, der solch ein Problem tatsächlich hatte. :sunglasses:

Dein Statement, dass dieses Sicherheitsupdate Akkubrände verhindern soll steht im krassen Gegensatz zu allen offiziellen bzw. öffentlichen Aussagen von Tesla. Und die „Vermutungen“ einzelner SeC Mitarbeiter sind da tatsächlich nichts anderes als Vermutungen. :exploding_head:

Über die Jahre hinweg sehe ich keine Kommunikation von Tesla die mir als Besitzer und Fahrer eines 2015er S85 sagt, ich müsste zum Schutze der Batterie oder Erhalt der Funktion des BMS eine bestimmte Softwareversion installieren. :thinking:

Darüber hinaus empfehle ich grundsätzlich niemandem eine downgrade, aber aus anderen Gründen:

Tesla sieht in seinen Werkzeugen (Toolbox2) nur eine Neuinstallation der bestehenden Version oder ein Update einer für die VIN freigegebenen neueren Version vor. Jedes „downgrade“ benötigt root Zugriff auf das der Software zugrunde liegende Linux, der m.W.n. über eine bekannte Sicherheitslücke in Zusammenhang mit der Tegra Prozessorarchitektur steht. Ich muss also jemandem Dritten root Zugriff erlauben. Das kaufe ich nicht mal so eben an der Tür. Auch reicht ein einmaliges downgrade nicht aus. Beim nächsten SeC Besuch sollte der Dienstleister ein Update auf eine aktuelle für dieses Modell in der Region übliche Software vornehmen, mittlerweile geht das z.B. von der 2019.12.1.1 nicht mehr in einem Zug. Und nach dem Besuch im SeC wieder downgrade. Wer diesen Aufwand regelmäßig leisten/bezahlen will und die sicherheitsrelevanten Implikationen durchdringt und einen entsprechenden Experten des Vertrauens hat, der fragt hier nicht wie es geht, der hat es bereits gemacht. Und allen anderen Rate ich ab. :man_shrugging:

Bisher gab es m.W.n. von Tesla nur in einer Situation einen „Updatezwang“:

Tesla (Fern-) Diagnose, Reparatur, CCS-Upgrade etc. können u.U. nur mit aktueller Firmware umgesetzt werden.

Selbst bei den Update Warnungen im Mai 2020 gab es im Prinzip keinen Zwang durch Tesla, sondern Tesla hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es mindestens der 2019.40.2.3 Bedarf, um OTA Funktionalität sicherzustellen.

Ähnlich die Tesla Formulierungen zum „freiwilligen“ Rückruf/Austausch des emmc, Tesla informiert, dass ab 2020.48.12 z.B. die Rückfahrkamera auch bei MCU Ausfall angezeigt wird aber überlässt die Entscheidung und Verantwortung dem Besitzer die Fahrsicherheit durch Spiegel/Schulterblick sicherzustellen.

Viele Grüße! Oaito.

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