Wie weit ist Tesla der Konkurrenz voraus? (Teil 1)

Ganz so schlimm ist es für die Verfolger nicht. Vor allem gibt es bei Software kein steigendes Tempo, sondern es wird ganz im Gegenteil immer schwieriger und damit langsamer mit steigender Komplexität.

Anfangs geht alles ganz schnell und ein kleines Team liefert Feature nach Feature in sehr kurzen Releasezyklen. Dann wächst das Team, der Abstimmungsaufwand steigt, die neuen Features und die gesamte Software werden immer komplexer und es dauert immer länger bis etwas revolutionär Neues Einzug hält.

Das konnte man in der Vergangenheit an sehr vielen prominenten Softwarepaketen wie Word, Acrobat oder Photoshop beobachten. Aber auch Windows, MacOS, iOS und Oracle oder SQL Server sind davon betroffen.

Es gibt daher keine Indikatoren, dass es beim Betriebsystem eines Autos anders sein sollte.

Nachdem das Problem der Verfolger aber genauso hat, wird er womöglich auch nie aufholen, wenn der Führende keinen schweren Fehler macht. Dass die Lücke aber immer schneller immer größer wird, stimmt sicher nicht.

Irgendwann werden sich die Betriebsysteme ungefähr angleichen wie man z.B. bei iOS und Android sieht. Da gibt es zwar persönliche Vorlieben aber objektiv ist das fast das gleiche. Oh Gott, hab ich das jetzt wirklich geschrieben? :wink:

Shame…shame…shame bingbingbing :wink:

Um aus einer Hardwarebude eine Softwarebude zu machen braucht es mehr als Entwickler und Know-how. Hewlett-Packard ist als IT Unternehmen daran gescheitert.

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Ich glaube nicht, dass VW seine Software auf beliebigen Plattformen laufen lassen will und das wird Tesla auch nicht machen. Gerade in Sachen Software ist der Vorsprung bei Tesla nicht in allen Bereichen vorhanden, viele Bereiche sind sogar eher noch deutlich hinter dem Branchenstandard.

Vor einem Jahr hatten wir einen KIA Mietwagen im Urlaub, der hat Whatsapp Nachrichten vorgelesen und man konnte die auch ganz entspannt diktieren. Gerade die Handy Integration ist überschaubar gelöst bei Tesla.

Der größte Vorteil von Tesla ist nach meiner Überzeugung in der Produktion und der kostengünstigen Herstellung zu sehen, auch im Vertrieb.

Bis vor kurzem war das tatsächlich so, aber seit dem letzten Software Update geht das jetzt auch in unserem Oldie. Wie geil ist das denn.
Nach dem Update neulich zum ersten Mal mit meiner Frau dabei kam ne WhatsApp die ich vorlesen ließ und kurz beantwortete. Meine Frau danach: Was war das? Nachdem ich ihr die neue Funktionen erklärt hatte kam als Antwort: James Bond.

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Also mein M3 kann das auch.

https://tff-forum.de/t/whatsapp-und-weiteres-im-tesla-empfangen/34001

Der meldet sich auch bei Meldungen vom „Kicker“ und den Torarlarm… Endlich kann man auch zu Bundesligaspielzeiten unterwegs sein. :grinning:

Schon gelesen?

Zitat:

Tesla war das erste Unternehmen, das ein Fahrzeug auf den Markt brachte, das mit hoher vertikaler Integration um einen zentralen Computer herum entwickelt wurde, der alle Haupt- und Nebenfunktionen verwaltet und vereint. Das kann man von außen nicht sehen, und deshalb verstehen die Menschen immer noch nicht, warum ein Tesla so anders sein soll. Sie lernen es allerdings in dem Moment, in dem sie das erste Mal das Gaspedal betätigen und sie lernen es schnell.

Ein schöner langer Rant, der viele Dinge auf den Punkt bringt. 5 Minuten Lesezeit mitbringen!

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Wow, diesen Artikel sollte eigentlich jeder Auto-Manager am Montag auf seinem Schreibtisch liegen haben und für jeden „abhängig Beschäftigten“ der Automobilindustrie zur Pflichtlektüre werden. Evtl. wäre dann ein Umdenken angesagt.
Danach sollten geschätzt 95% dieser „Top-Manager“ auf dem Absatz kehrt machen und ihre Betriebsräume wegen Inkompetenz auf Nimmerwiedersehen verlassen.

Just my 2 …

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Vor allem diesen Satz sollten die CEO’s verinnerlichen:

„Ohne Software sind Sie nur das, was ohne diese übrig bleibt, ein Unternehmen, das Metallkisten mit niedrigem Gewinn montiert, und Metallkisten mit niedrigem Gewinn sind eine AUSTAUSCHBARE Ware.
Der deutschen Automobilindustrie droht das Risiko in Zukunft nur noch wertlose Zombies ohne Gehirn (Computer) und Blut (Daten) zu produzieren.“

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Das werden sie nicht tun. Wenn sie Glück haben dürfen sie in Zukunft noch die Stanzer, Bieger und Nippler der neuen modernen Automobilbauer sein.
Vielleicht überleben auch die Markennamen. Obwohl für mich sehr negativ besetzt, wird es „Markentreue“ Kunden geben.

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Jetzt bin ich etwas verwirrt. Andi meinte, dass der Oldie das seit dem letzen Update könne. Bei mir im MX ist mir das noch nicht aufgefallen. Also geht das nur über den von Dir beschrieben Umweg?

Man kann ja auch die Audio Quelle auf Telefon stellen und das Telefon die Arbeit machen lassen, aber das ist halt alles irgendwie nicht so wie in anderen Autos komfortabel gelöst.

Am Ende zeigt es aber, dass das in anderen Autos für extrem wenig Geld schon seit Jahren zu haben ist und es bei Tesla erst jetzt so langsam ankommt.

Ist dir etwas dieses Thema entgangen? https://tff-forum.de/t/whatsapp-und-weiteres-im-tesla-empfangen/34001
:crazy_face:

Das mit den Nachrichten? Das funktioniert genauso „komfortabel“ wie in anderen Autos das Schreiben von SMS. Ohne gekoppeltes Handy geht es nicht.
WhatApp funktioniert auf einem zweiten Gerät nur über die Webapp. Dazu muss das Handy aber auch im gleichen LAN sein.
Was der Entwickler hier gemacht hat ist; er nutz das gleiche Protokoll das für SMS genutzt wird für andere Nachrichten, die auf dem Handy ankommen. Das kann WhatApp sein, Kicker oder irgendwelche anderen Apps die Nachrichten produzieren. Clevere Lösung. Das sollte dann nämlich mit jedem Auto und jeden gekoppelten Handy das SMS ans Auto überträgt funktionieren.

Jetzt kann Tesla das gleiche in seine Handy App einbauen. Das macht in der Funktion keinen Unterschied, sieht aber nach „integriert“ aus.

So wie ich gehört habe, wird bei Tesla agil gearbeitet.
D.h. unter anderem, das die noch zu entwickelnden Funktionen auf ein Backlog kommen, das nach business value Reihenfolge abgearbeitet wird, sowohl für Software als auch die Hardwareentwicklung.

Mir scheint, das so ein Zeug wie Textnachrichten nicht wirklich nötig ist in dieser Phase, auch ein 30-farben-Ambilight basierend auf billigsten LEDs die sowieso Millionen verschiedener Farben anzeigen können dürfte es noch nicht mal auf die Liste geschafft haben :joy:

Andererseits - ich habe keine Ahnung wie hoch der business value der Spiele im Auto ist, das Furzkissen dürfte eher einen negatives business value haben.

Da frag mal meine 9-jährige Tochter und ihre Freundinnen. :wink:

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Naja, der Business Value berechnet sich ja enerseits nicht nur allein nach der Notwendigkeit der Funktion, sondern auch nach der Umsetzungsdauer bzw. nach der Umsetzungsmöglichkeit innerhalb eines Sprints.
Will sagen: Wenn der Sprint schon fast voll ist aber man gerade noch ein kleines Zeitfenster für ein Furzkissen hat um den Sprint voll zu machen oder gerade ein neuer Programmierer angefangen den man nicht sofort an den AP lassen möchte, dann könnte das Furzkissen auch passen.

Hinzu kommt (wie firefox schon schrieb): Nur weil Du glaubst, dass das Ganze keinen größeren Umsetzungsnutzen hat, braucht das nicht zu heissen, dass der oder die Beauftragerin des Features das ähnlich sieht.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Dir Leute bei der aglien Entwicklung teileise richtig auf den Sack gehen können was Funktionen angeht und Du Dir selber nur denkst: „Was willst Du mit dem Mist???“.

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+100

Oder sie hatten irgendwelche Studenten die sie beschäftigen mussten

Wenig aufwand - viel publicity. Der Businessvalue ist also durchaus da. Der grösste Aufwand an den spielen dürfte das verhandeln um die Rechte sein. Das integrieren ins system dürfte easy sein. Die Spiele werden ja nicht von grund auf neu programmiert, nur portiert auf eine andere Platform. Wobei die spiele ziemlich sicher bereits auf Linux laufen - Der Aufwand ist also überschaubar.

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Das entging mir nicht, ist aber eine kostenlose App die auf all meine Nachrichten zugreifen möchte und die Zentrale Stelle für meine Nachrichten werden will?

HPUX war so schlecht nicht. Aber ja, du hast recht. Es ist oft schwer grosse Firmen zu steuern. Vor allem wenn es keinen Kopf gibt der irgendwelche Visionen hat. Eigentlich nur BWL Studiert hat und davon ausgeht das sich eh nie etwas ändern wird. So wie das in der Buchhaltung nun mal ist.

HP hat Autonomy für X Milliarden gekauft. Leider haben sie nicht verstanden was sie da gekauft haben. Eine, aus meiner Sicht, sehr geniale Software. Aber weder Vertrieb noch Management haben den added value von der Software verstanden. EDS hat auch Milliarden gekostet und das Thema Outsourcing und IT Betrieb haben sie auch nicht hinbekommen.

Wenn VW meint man müsse nur was kaufen und genug Entwickler haben, dann wird das nichts.

Ich habe leider nur Zahlen von 2015 gefunden. Da hatte Tesla für Hardware und Software ca. 200 Entwickler. VW will mind. 10.000 einstellen.

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