Rasen, rasten, Superchargen

„Jedem Tierchen sein Pläsierchen!“.

Lasst doch einfach die Leute so schnell fahren, wie sie wollen. Schnellfahren ist etwas teurer - das war es aber schon immer.

Wenn ich etwas nicht mag, muss ich es doch anderen nicht verbieten - ich verstehe immer nicht, wie man so denken kann!

Wenn ich das auch fordern würde, gäbe es keine Fahradfahrer und keine Motorradfahrer auf der Straße - ich mag nämlich kein Zweiradfahren, also muss ich es anderen verbieten. Was für ein Quatsch.

Oder es gäbe keine Tomaten, keinen Quark oder Joghurt zu kaufen und vor allem keinen Kümmel! Muss man alles verbieten, weil ich das nicht mag!

Ziemlich dumm, oder!?!?!?

„Wer also nicht zu schnell fährt ist auch kein Raser.“
Das steht aber im Widerspruch zu deiner zitierten Definition :wink: .

Also 300-350 Wh/km bei 150km/h halte ich für etwas hoch gegriffen. Da muss schon Kälte, Gegenwind und Regen zusammenkommen, damit ich auf solche Werte komme.

Ich würde eher 250 - 280 Wh/km sagen.

280Wh/km hab ich neulich schon mit 130km/h erreicht …

Nein, Luftwiderstand ist nicht exponentiell sondern polynomial. Die Luftwiderstandskraft (in Newton) und der Verbrauch (in Wh/km) sind quadratisch abhängig von der Geschwindigkeit, die Leistung (in kW) kubisch.

Der Luftwiderstand ist quadratisch, richtig,
bei der Leistungsaufnahme des Fahrzeugs kommt aber ein konstant Anteil (Heizung, Beleuchtung, Beschallung, Grundverbrauch des Fahrzeuges, etc.) und ein linear Anteil (Reibung) hinzu,
daher ist auch der Verbrauch nicht nur quadratisch von der Geschwindigkeit abhängig.

Richtig, der Gesamtverbrauch ist ist nicht quadratisch. Die Leistung und Verbrauch haben mit guter Näherung folgende Form:

Leistung = a + bv + cv^3

bzw.

Verbrauch = a/v + b + c*v^2

a = Heiz- und sonstige Grundleistung
b = Reibungskoeffizient, d.h. die Rollleistung ist linear abhängig von der Geschwindigkeit
c = Luftwiderstandskoeffizient

+1
Wozu die Aufregung? Der Tesla bestraft doch ohnehin automatisch und das umso mehr, je schneller ich fahre. (In Form von exponentiell steigendem Verbrauch und Wartezeiten).

Ich finde, alles was einen Auspuff hat rechts rüber 80km/h Limit plus Überholverbot :wink:

Ernsthaft, ein Tempolimit für ein Elektroauto nutzt der Umwelt nicht mehr wenn es langsam fährt. Es ist unter dem Aspekt weitgehend egal was es verbraucht sofern aus EE gespeist.

Es geht nicht um „mögen“. Ich mag gern schnell fahren, bin trotzdem für ein allgemeines Tempolimit.

Die Verfügbarkeit von Tomaten, Quark und Joghurt bedroht nicht direkt mein Leben. Ein mit 200km/h dahinschießender Vertreterdiesel, gesteuert vom gerade einen Verkaufsabschluss verpassten Hein Blöd persönlich, tut das jedoch.

Das ist aber arg polemisch.

Abgesehen davon, dass der nur sehr lokal gefährden könnte (kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du dich gefährdet fühlst, wenn du in deinem Sessel zu Hause sitzt), müsstest du dich auch von einem nicht-schießenden Elektroauto mit 50 Km/h in der Stadt gefährdet fühlen, gesteuert von einem in Trübsal versunkenen betrogenen Ehemann! Wenn der dich umnietet, bist du genauso mausetot!

Wir können in alles was wir tun, Gefährdungen und Bedrohungen sehen. Das kann bedauerlicher Weise auch pathologische Formen annehmen! Das Leben ist nun mal gefährlich und überleben wirst du es nicht! Aber halt dich einfach an die Regeln und fahre immer schön rechts auf der Autobahn. Dann gefährdest du auch nicht den „dahinschießenden“ Vertreterdiesel - wusste ich bisher gar nicht, dass die Schnellfahrer alles Vertreterdiesel sind; man lernt eben nie aus - …und auch nicht die fahrenden E-Autofahrer!

Durch die bloße Teilnahme am Straßenverkehr nimmt man ja billigend in Kauf, dass dabei ein Mensch sterben kann, dabei ist es unerheblich ob man sich an Richtgeschwindigkeit oder sonstige Vorschriften hält. Es gibt keine 100% Sicherheit. Selbst als Fußgänger kann man jemandem umbringen. Wer das nicht mir seinem Gewissen vereinbaren kann, muss sich halt in den Wald setzten und sich von Fallobst ernähren.

In vielen europäischen Ländern gilt auf Landstraßen größtenteils 80km/h in Deutschland aber 100km/h. Durch diese 20 Km/h kommen jedes Jahr bestimmt einige Tote zusammen die billigend für den Vorteil des schnelleren Vorrankommens in Kauf genommen werden. Genau aus diesem Grund finde ich diese Moraldebatte sinnlos. Heißt nicht das ich mich nicht an die Regeln halte, ich finde die Geschwindigkeitsbegrenzung so wie sie in Deutschland sind ok und halte mich meistens dran. Manchmal fahre ich schneller und manchmal halt langsamer, je nach Situation.

Das Wichtigste ist eine dem Verkehr, der Strasse und der Witterung angepasste Geschwindigkeit. Dazu gehört auch das man seine Stimmung nich am Gaspedal auslässt weil meine Frau oder ein anderer Autofahrer mich gerade geärgert hat.
Von Tempolimits halte ich nicht viel, denn auch 130 können bei Nacht und Regen auf der Autobahn schon zu viel sein. Da muß man auch mal langsamer fahren wie erlaubt.
Dagegen spricht nichts auf einer trockenen, übersichtlichen Autobahn auch mal schneller zu fahren, wenn erlaubt. Ich würde das als, an die Bedingungen angepasste Geschwindigkeit bezeichnen.
Der Energie und Kostenaspekt ist etwas ganz anderes, das muss jeder mit sich ausmachen.
Das ist eben wie IC oder ICE fahren, jeder wie er möchte.

Solche Reden ob nun verantwortlich vorgetragen oder weniger, kommen immer wieder vor. Ihr kennt vielleicht Niemanden, der in der Art zu Schaden gekommen ist. Dann würde man ja anders reden. Oft sind es übersichtliche Verhältnisse und dennoch kommt es in einer Kette zu einem Schaden, der nur deswegen entstanden ist, weil einer eben noch glaubte, für ihn die Situation ist übersichtlich und er kann schnell fahren.

Ich musste schon bei hoher Geschwindigkeit eine heftige Bremsung hinlegen, weil ein LKW einen seiner Zwillingsreifen verloren hat. Das Teil hüpfte mit der Geschwindigkeit des LKW über die Fahrbahn nach links wurde zum Glück von der Leitplanke nach rechts abgelenkt und endete im Acker.

Wenn das Rad über die Leitplanke gesprungen wäre, hätte ein entgegenkommendes Fahrzeug keine Chance zum Ausweichen gehabt. Ein Verwandter ist als er einem Verunfallten helfen wollte, von einem LKW getötet worden. Wenn man im Straßenverkehr teilnimmt, besteht immer das Risiko zu Schaden zu kommen, auch ohne eigenes Zutun, einfach weil man sich in einen gefährlichen Bereich begibt. Dessen bin ich mir immer bewusst, wenn ich auf der Straße unterwegs bin. Ich fahre trotzdem gerne schnell, wo ich es für verantwortbar halte und stimme Netsailor weitgehend zu.

Nicht jeder Mensch reagiert auf Risiken gleich. Du bist zum Spaß nach Braak gefahren, dabei bist Du vermutlich verantwortungsvoll gefahren. Trotzdem hätte es passieren können, dass Du bei dieser objektiv unnötigen Fahrt einen Unbeteiligten schädigst. Solltest Du deshalb zu Hause bleiben? Nein, ist Deine Entscheidung. Nur Bitte glaube nicht, dass jemand der andere Prioritäten setzt als Du, dies nur tut, weil er sich über die Risiken für sich und andere nicht im Klaren ist.

Gruß Mathie

Genau das ist es. Ich stimme dir aus vollem Herzen zu. Eine Risikobetrachtung ist immer persönlicher Natur. Vorallem sehr komplex. Ein Fahranfänger kann mit 100km/h eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Dagegen ein Testfahrer mit 180km/h vielleicht. Bei einem Betrunkenem reichen eventuell schon die 30km/h.

Nö, mach ich nicht. Ich werde Leute wie dich auch weiterhin beim Überholen mit 120km/h ausbremsen. Und zwar solange, bis der Überholvorgang abgeschlossen ist und der Autopilot wieder auf die andere Spur lenkte.

Aus Sicht eines Schweizers ist nicht unbedingt das schnelle Fahren auf deutschen Autobahnen ein unverhältnismässig grosses Risiko. Ich kann mir vorstellen, dass ein trainierter, gewöhnter Fahrer sein Fahrzeug bei entsprechend guten Bedingungen und Fahrbahn auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten über 200km/h noch sicher in der Fahrbahn halten kann.
Die Problematik liegt aber woanders: Die Entstehung der grossen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern reduziert die Sicherheit für alle Beteiligten, weil ein Fehler des einen oder anderen einfach viel schneller zu einem ernsthaften Unfall führt als dass eine heikle Situation noch glimpflich ausgeht. Das schleckt nun mal keine Geiss weg :exclamation:
Deshalb ist es eine Entscheidung der Gesellschaft, welches Risiko sie zulassen will. Wenn D das will, ist es ja ok.

Ich bin aber froh, dass bei uns keine grösseren Geschwindigkeiten erlaubt sind. Habe aber auch kein Problem damit, wenn einer meint, auf der Rheintal-Autobahn 140 km/h fahren zu müssen. Das gibt die Fahrbahn dort her und ich kann sein Agieren noch problemlos richtig einschätzen, weil er „nur“ 15-20km/h schneller fährt als ich, der sich an die zugelassene Geschwindigkeit plus Toleranz hält. Aber noch grössere Geschwindigkeitsunterschiede möchte ich nicht. Das macht das Reisen nur stressiger und unsicherer.
Eine entsprechende CH-Volksinitiative für Tempo 140 auf gewissen CH-Autobahnen ist erst kürzlich wegen zuwenigen Unterschriften der Stimmberechtigten nicht zustande gekommen, was ich doch bemerkenswert finde. In diesem 20min-Artikel wird die Diskussion um die Initiative kurz vor ihrem Scheitern im November 2015 m.A.n. gut dargestellt:
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