ein Freund aus Bad Vilbel erzählte, dass sein Arbeitgeber 7 Ladestationen in der Tiefgarage installieren wollte und auch hat. Die Feuerwehr ist eingeschritten und hat nur 1 Station pro Parkebene zugelassen, weil die Brandlast bei BEV anders und höher wäre als bei Verbrennern und deshalb nicht 2 BEV nebeneinander stehen dürften.
Ich kenne nur das Explosionsproblem/Einfahrverbot bei GasAutos. Wie ist das dann eigentlich bei H2?
Ich bin ob der Argumentation etwas verwirrt, da andere Städte und Länder das anders oder naiver sehen, in Wien git es mW sogar Telas SuC in Tiefgaragen.
Gibt es zu der Argumentation von euch etwas mehr Hintergrundwissen?
Fehlt es da an Aufklärung?
Wieviele Autos brennen denn eigentlich so durchschnittlich in Tiefgaragen?
Da will ein Arbeitgeber schon mal was tun und dann sowas.
ich habe halt auch keine logische Erklärung für so eine Verweigerung.
BTW: da ist doch vor einiger Zeit in China ein MS in einer Tiefgarage abgebrannt. Weiß man eigentlich was das ausgelöst hat? focus.de/auto/elektroauto/t … 20636.html
Auch wenn es von „dem Qualitäts- Nachrichtenmagazin“ kommt ist der Bericht relativ neutral. Demnach gibt es dazu keine Stellungnahme?
Also das ist natürlich Quatsch was die Feuerwehr da erzählt hat aber ganz sicher mit der Unsicherheit die die deutschen Medien täglich verbreiten zu erklären. Leider wird über jeden brennenden Tesla weltweit berichtet, die täglichen normalen PKW Brände interessieren aber leider keinen.
Der verheerende Parkhaus Brand am Flughafen Münster Osnabrück ist laut Medien zuerst von einem Elektro Auto ausgelöst worden, dann wurde uber ein Hybrid Auto berichtet und jetzt haben sich alle Gutachter gerichtsfest festgelegt, es war ein Oberklasse Diesel PKW. Aber das interessiert leider keinen mehr.
Zurück zum Thema, ein guter und sachlicher Artikel findet sich hier:
Der Autor ist vom Fach, hat Physik studiert und ist einer der renommiertesten Feuerwehr Chefs Deutschlands.
Wichtigste Aussage:
"SPIEGEL: Herr Knorr, brennende Elektroautos sorgen für Schlagzeilen, wie gefährlich ist so ein Brand tatsächlich?
Karl-Heinz Knorr: Nicht gefährlicher als der Brand eines „normalen“ Pkw. Denn in einem Elektroauto ist nicht mehr Energie gespeichert als im vollen Tank eines Verbrenners.(…)"
Vielleicht hilft das bei der Diskussion mit der örtlichen Feuerwehr, um welche handelt es sich denn?
Die Diskussion ist mühsam und entbehrt jeglicher Fakten. Ich habe beruflich mit der Planung zu tun und die Anti-E-Auto Lobby hat hier ganze Arbeit geleistet.
E-Fahrzeuge stellen kein höheres, eigentlich ein geringeres Brandrisiko dar, als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das Verkehrsministerium in BW hat z.B. ein Schreiben dazu erstellt, in dem auf eine Anfrage bestätigt wird, dass von Elektrofahrzeugen kein höheres Risko ausgeht. Ebenso steht dazu etwas in der VDI 2166-2. Es gibt schon einige Regeln die zu beherzigen sind, beim Bau von Ladestationen.
Bad Vilbel, soso da kann ich mich auf was einstellen. Wir planen dort eine sehr große Ladeinstallation… das wird dann wohl ein Wolkenkratzer Parkhaus mit einem Ladeplatz pro Ebene.
ich „bewaffne“ meinen Freund mal mit den Infos und versuche herauszubekommen wer genau da auf der Leitung steht.
Die Ladesäulenverteilung ( 4 Stück, davon 1x Aldi) dort zeugt eh davon, dass Elektromobilität nicht gewünscht ist.
Könnte es sein das dein Freund bei einem Pharma oder Chemieunternehmen ist und in dem Gebäude in dem die TG ist auch pharmazeutische/chemische Materialien lagern oder verarbeitet werden?
Da ist man besonders pingelig in Sachen Brandlast und selbst jeder Karton von irgendwas, was installiert wurde, hat schleunigst zu verschwinden.
Solche Diskussionen haben wir viele und man kann die Argumente gegen Elektrofahrzeuge nicht in Luft auflösen, aber man kann auf einer sachlichen Ebene sinnvolle Massnahmen treffen.
Heutzutage gibt es bei fast jedem Bauvorhaben einen Brandschutznachweis. Und der wird auf dem Weg zur Baugenehmigung auch von der örtlichen Feuerwehr geprüft. Dass da Hinweise kommen ist normal. Ob der Prüfer des Brandschutznachweises (ungleich dem Ersteller des BSN) den Hinweisen der Fw folgt, ist Abwägungssache. Ich kenne eine Tiefgarage in einem Berliner Neubau, deren 130 Stellplätze komplett mit Steckdosen Typ 2 (3,7 kW) ausgestattet wurde.
Das wäre ja quasi mit Sanierung o.ä. gleichzusetzen, denn das Gebäude ist ja schon längst baurechtlich abgenommen. Brandschutz schlägt aber Bestandsschutz wenn z.B. einen Nutzungsänderung besteht. Ich vermute, dass die Feuerwehr damit argumentierte, dass 1. das Risiko beim Laden höher sie als beim Parken und 2. das BEV eine andere Brandlast erzeuge als ein Verbrenner. 2. lässt sich ja widerlegen.
da hat die lokale Feuerwehr wohl ihr eigenes Regelwerk geschaffen.
Aus den „Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren
und des Deutschen Feuerwehrverbandes“
„…Von zertifizierten Elektrofahrzeugen gehen weitgehend vergleichbare Gefahren aus, wie von
Fahrzeugen mit anderen Antriebsarten (Kraftstoff, Gas). Auch Brandversuche haben gezeigt,
dass die Brandleistung [MW] unter Fahrzeugen einer Generation und Größe unabhängig von
der Antriebsart vergleichbar ist. Die verbauten Brandlasten (u. a. Kunststoffanteile) in heutigen Fahrzeugen sind der ausschlaggebende Faktor für die zunehmend höhere Rauch- und Wärme-
freisetzung bei Fahrzeugbränden…“
klasse was man im Forum alles findet - das hilft mir hier sehr weiter. Ich diskutiere aktuell mit dem Hauseigentümer (vertreten durch die Hausverwaltung) über eine Schuko-Steckdose für meinen TG-Stellplatz - bei Kostenübernahme durch mich. Die Verwaltung und Eigentümer sind grundsätzlich willig, aber jetzt kommt der Brandschutzbeauftragte der Verwaltung und spricht von Brandlast durch Elektro-PKW, hohe Rauchintensität und giftigen Gasen. Forderung: spezielle Abschottungen. Da kann ich mir dann irgendwann auf ein eigenes AKW für den Preis kaufen…
Die Empfehlungen der Feuerwehr habe ich gleich mal weitergeleitet…