Erneuerbare können den Planeten nicht retten?

Videoempfehlung:

Wir alle sind Teil eines Riesen Problems | Felix Ekardt

Oder eben auch technologisch.
In diesem Fall gewisse Materialien verbieten und biologisch abbaubare einsetzen.

Ich sehe da viel mehr Potenzial.

Obwohl absichtlich kinderlos, bin ich der Meinung, dass das ein Trugschluss ist. Außerdem hat das aktuell ein unschöne politische Brisanz. Selbst wenn der Gedanke nachweislich richtig wäre – man müsste ihn mit Samthandschuhen anfassen.

Prinzipiell hat der Planet nämlich ausreichend Ressourcen für auch 10 Milliarden Menschen.

Wenn man als Angehöriger einer westlichen Verschwendungsgesellschaft fordert, in den Gegenden der Erde, die sich gerade aus lebensbedrohlicher Armut in den Zustand eines ärmlichen aber ungefährdeten Lebens entwickeln, mögen sich die Menschen bitte weniger vermehren, dann ist das eine neue Form des guten alten Kolonialismus – mit weißem Chauvinismus als Hintergrund (siehe Neuseeland). Weniger gewalttätig als vor 150 Jahren, aber nicht weniger ekelhaft. Unser Wohlstand basiert nämlich zu einem wesentlichen Teil auf deren Armut.

Ehe wir das Recht erlangen, anderen Vorschläge zur Familienplanung zu machen (uns selbst können wir ja nicht meinen), sollten, nein müssen wir erst mal unseren Verbrauch auf das Maß runterschrauben, das uns rechnerisch zusteht. So lange wir nicht nur das Doppelte sondern eher das Zehnfache von allem verbrauchen, was wir bei gleichmäßiger Verteilung zur Verfügung hätten, müssen wir die Klappe halten und an uns selbst arbeiten.

Nicht die Menschen sind das Problem, sondern der entfesselte Konsum. Unser entfesselter Konsum.

@cer +1000

Anknüpfend an cer’s Beitrag:

Nicht die Kinder sind das Problem, sondern der Lebensstandard, also der Verbrauch pro Kopf. Wenn China, Indien und Co auch insgesamt mehr CO2 erzeugen, als z.B. Europa, so ist der pro Kopf-Einfluss deutlich geringer, als hier z.B. bei uns in Deutschland.

Das heißt kurz zusammengefasst, wir leben in der industriell-zivilisierten Welt weit über dem, was unser Planet uns geben kann, obwohl die Geburtenrate recht weit unten ist. Es sind nicht die Entwicklungsländer „die Schlimmen“, wir sind es.

Alles Gute!

Wer sich mit diesem Schmerz intensiver auseinandersetzen möchte:

http://www.stephan-lessenich.de spricht über die Externalisierungsgesellschaft:
youtube.com/watch?v=LnjIoZsmQlE
Das ist etwas langatmig, aber wer googelt, der findet.

Interessant ist insbesondere der Gedanke der »erzwungenen Komplizenschaft«…

Edit erinnert sich: Das hatten wir doch vor 10 Monaten schon mal…

Zum Nachdenken:

Niko Paech über Post-Wachstums-Ökonomie, Barbarei & Nachhaltigkeit

Warum wollt ihr immer den Planeten retten? Der ist schon erledigt. Nich 4 Mrd. Jahre und dann ist fertig. Ob davon während 3.9 Menschen drauf leben oder nicht ist dem Planeten egal…
Das was ihr wollt ist das Lebensklima für uns besser machen. Der Kugel ist das bissel CO2 egal… Stellt euch mal vor da wird gespart was geht und dann gibts ein großes Erdbeben und an einer der Gräben der Kontinentalplatten brechen auf 3000km Länge 50 Vulkane aus… blöd für uns. Der Planet wird in 20 Mio. Jahren anders aussehen aber geben tut es ihn immer noch.

Es geht auch hier wie immer um UNS, unsere Zukuft und auch um unser Geld… nedd um die Kugel auf der wir leben.

Es geht darum Lebensräume in überschaubaren Zeithorizonten zu erhalten. Niemand hat die Idee „auf Ewig“ den Planeten zu erhalten, dennoch ist der Fatalismus mit eines der Übel, an denen wir kranken, neben der bislang noch monetären Übermacht der „alten Wirschaftsunternehmen“.

Alles Gute!

Natürlich geht es in erster Linie um uns Menschen und vor allem um die Generationengerechtigkeit.

Richtig.

Allerdings wird gerne vergessen, dass die Klimaschädlichkeit von CO2 hinsichtlich ihrer tatsächlichen Auswirkungen in der realen Welt immer noch eine reine Hypothese theoretischer Physiker ist. Es gibt in der historischen Rückschau weder bei kurzen, mittleren noch langen Zeiträumen eine Korrelation zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und den realen klimatischen Lebensbedingungen und Temperaturen auf der Erde. Selbst bei den genauen Messungen der letzten sechzig Jahre gibt es die Korrelation nicht, im Gegenteil. Die stärkste Temperaturerhöhung während der letzten 150 Jahre fand in der Zeit zwischen 1905 und 1940 statt, als menschgemachtes CO2 nur in Kleinstmengen in die Atmosphäre gelangte. Während der letzten sechzig Jahre, also der Zeit der größten menschgemachten CO2-Produktion, gab es überhaupt nur während zwanzig Jahren eine Erhöhung der Durchschnittstemperaturen. Und seit der letzten Eiszeit waren die Temperaturen während langer Zeiträume höher als heute, ohne dass daraus irgendwelche Schäden resultierten.

Wenn es tatsächlich um uns Menschen und um reale Lebensbedingungen geht, sollten wir uns um echten Umweltschutz kümmern, statt um eine Fiktion wie „Klimaschutz“, z.B. die Luftreinheit in den Städten durch Elektromobilität oder um die Verschmutzung der Böden und der Gewässer einschl. der Meere. Jedes Jahr sterben tausende Menschen alleine in Deutschland durch resistente Keime, die überhaupt nur aufgrund der Verseuchung der Gewässer mit Antibiotika aufgrund der Massentierhaltung existieren. Die 40 Mrd. für die Stillegung der Kohlekraftwerke hätten wir besser in den sofortigen Bau von 3,6kW Ladestationen auf jedem öffentlichen städtischen Parkplatz investiert. Wahrscheinlich bräuchte es dafür gar nicht soviel Geld und für den Rest hätten wir noch massenweise Fahrradwege bauen können.

„Klimaschutz“ ist eine Fiktion und den Planet brauchen wir nicht zu retten, die Gesundheit der Menschen, die Umwelt, die Natur und die artenreiche Tierwelt hingegen sehr dringend.

Es gibt ziemlich überzeugende Korrelationen zwischen CO2 und Temperatur:
bloomberg.com/graphics/2015 … the-world/

Ich sehe den Klimawandel als deutlich größeres langfristiges Risiko an als z.B. Luftverschmutzung in Städten. Der Klimawandel muss verlangsamt werden, sonst überfordert er die Anpassungsfähigkeit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Langfristig wird uns Technologie helfen, die Folgen zu mitigieren. Bis dahin müssen wir aber Zeit gewinnen. Mit der Technologie und der Wirtschaftskraft im Jahr 2060 können die Folgen besser mitigiert werden als mit Technologie und Wirschaftskraft im Jahr 2040. Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein um den Klimawandel zu verlangsamen.

Diese ganze Klimaschutzdiskussion inkl. irgendwelcher Behauptungen über »fehlende Wissenschaftlichkeit« des aktuellen Standes der Wissenschaft hinsichtlich Klimaerwärmung lenkt doch nur davon ab, dass wir uns Gedanken über unsere Verantwortung und unsere Möglichkeiten machen, weniger Spuren auf dem Planeten zu hinterlassen, bzw. ihn so zu erhalten, dass künftige Generationen auch noch leben können.

Es verblüfft mich, was den Menschen alles einfällt, um nicht sagen zu müssen: Ich. Jetzt. Ändern. Alles.

(Bis hin zu einem zynischen 2 Mrd.-Jahre Standpunkt, der ebenso richtig wie unmenschlich und natürlich vollkommen irrelevant ist.)

Ziemlich packend dargestellt durch XKCD.

Ähm, ich check das jetzt am Morgen nur mal kurz bei NASA gegen. Plausibilität und so, ok?
Die Änderung der globalen mittleren Temp. im Zeitraum 1910-1940 lag bei +0.5°C im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten, bevor sie kurzfristig leicht rückläufig war und dann erst mal stagnierte. Im Zeitraum 1975-2017 liegt die Änderung jetzt aber bei +0.92°C. Sind deine Infos 30 Jahre alt?

Hier ist beispielsweise ein Paper aus April 2018, welches den Anstieg etwa zur Hälfte auf CO2 zurückführt und zur anderen Hälfte auf (Achtung: extrem langweilige Erklärung) eine Kombination aus verschiedener Faktoren (langweilig, sag ich doch!). :wink:

Ihr driftet vom Thema ab.

Mich würde statt dem ewig gleichen Streit wegen CO2 viel mehr interessieren, ob/wie der Umstieg auf 100% Erneuerbare gelingen kann. Wohlgemerkt: es geht nicht nur um den Stromverbrauch. Alles soll auf erneuerbare Energie umgestellt werden: Heizen, Kühlen, Transport, Fliegen …

Es heißt ja immer, es bräuchte nur so ein kleines Quadrat in der Wüste mit Solarkraftwerken und damit könnte der komplette weltweite Energiebedarf gedeckt werden. Wenn das so wenig ist: warum wird es dann nicht gemacht? Das kann doch nicht nur an irgendwelchen Lobbygruppen liegen?!

Doi 10.1126/science.aav5300
(Siehe auch arstechnica)

Ich verstehe das so, das die derzeitige Konstellation die Erwärmung bzw. Co2 Emissionen/Auswirkungen noch kaschiert!

Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich jetzt innerhalb von zwei tagen zum zweiten Amalgam einen Doplelpost mache, aber das passt hier eigentlich besser hin:

Und genau an dieser Stelle wird es mal wieder Zeit, darauf hinzuweisen, dass wir eigentlich zwischen Stoffwechsel-CO2 und »montanem« CO2 unterscheiden müssten.
Organismen müssen den Kohlenstoff, den sie abgeben, vorher irgendwie aufgenommen haben. Das ist, wie jeder natürliche Prozess, ein mehr oder weniger geschlossener Kreislauf. Ich habe den Kohlenstoff den ich ausatme nicht erzeugt, sondern vorher in Form von organischem Material aufgenommen.
Bei fossiler Energiegewinnung wird bisher über Jahrmillionen gebundener Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Er bleibt von da an im natürlichen Kreislauf, auch wenn wir noch so viele Bäume pflanzen (er ist dann halt in den Bäumen gebunden und wird wieder abgegeben, wenn diese irgendwann oxidieren).
Ich verstehe nicht, warum dieser Unterschied nicht eine größere Rolle in der Diskussion spielt. Wenn man das kapiert hat, erledigt sich nämlich auch das absurde Thema »Überbevölkerung und Klimaschutz«, zumindest weitgehend.

Zur Frage nach dem Solarkraftwerk in der Sahara:

  1. Politisch unsicheres Gebiet, von dem sicher nicht der ganze Planet energetisch abhängen möchte
  2. Verteilunsgverluste, die sicher höher sind als der eigentliche Bedarf (es gab eine Studie zum Thema Hochspannungsleitung nach Europa – unwirtschaftlich)
  3. Dachflächen in Europa und Sonneneinstrahlung in Europa genügen für die »Selbstversorgung« üppig. Ein dezentrales System ist eh besser.

Zu 1) Und der Nahe Osten/Rußland ist politisch „sicher“? Hat das die letzten 100 Jahre irgendwen interessiert?
Addendum: es gibt ne Menge Freiflächen/Wüsten auf diesem Planeten, es muß nicht (nur) die Sahara sein.
Zu 2) Dann habe ich eben Verluste, die hat jede Pipeline und jeder Tanker auch. So what. Wird der Fleck in der Wüste eben etwas größer.
Zu 3) Kann und hätte man natürlich machen können. Viel Spaß beim Kampf mit der Bürokratie. NB, das „Klein-Klein“ geht einfach zu langsam, um unseren Ar… zu retten.
Und Andererseits: Diese Länder brauchen etwas, um „Geld zu machen“. Wenn sie in Armut zurückfallen/bleiben, wird es sicherlich nicht „ruhiger“. Deshalb erscheint es mir vernünftig, diese Einnahmequelle dort zu belassen, auch wenn die Gier sagt: „das Geld kriege ich selber“ :wink:

Wenn ich Geld und Möglichkeiten wie die großen Versorger hätte (hatten), hätte ich mich sofort daran gemacht…

Aber nicht auf unserem (=>Industrieländer) verschwenderischen Niveau… :wink:

Wir Industrieländer sind dann auch noch das ganz schlechte Beispiel für die Schwellenländer, allen voran die BRICS-Staaten:blush:

Ich hatte den Faden schon fast zugemacht, wegen zu viel BlaBla und zu guter Vorschläge was Andere tun und was Woanders alles gemacht werden sollte. Das ist langweilig!

Auch der immer wieder geschwungene „Siebensträhner“ mit „wir sollten“ bringt uns noch nicht wirklich weiter.

Ich bin mir sicher, dass ich immer noch viel zu wenig mache. Aber ein bisschen was habe ich in den letzten sieben Jahren doch geschafft, was nicht so schwer war, dass es viele andere nicht auch machen könnten:

  • 2012, Ende März, habe ich ENDLICH auf mein Hausdach eine PV-Anlage gebaut. Damals habe ich noch knapp doppelt soviel Strom pro Jahr produziert, wie in Haus und Einliegerwohnung zusammen verbraucht wurde. Ich habe mich damals riesig gefühlt und einen „Energieweg“ beschrieben. Innerhalb von 10 Jahren wollte ich „bilanziell unabhängig von extrener Energie“ werden.
  • 2014, Ende März, habe ich mir erstmals ein gebrauchtes Elektroauto gekauft. Der Twizy hat meine Frau, meine Freunde und Kollegen an meinem Verstand zweifeln lassen. Es war eines meiner positiv erlebnisreichsten Autos und der Test, ab wann „wenig“ zu wenig ist.
  • 2014, Weihnachten, habe ich den Twizy gegen eine ZOE getauscht. Den Diesel-Zweitwagen mit AHK haben wir behalten, der steht sich nun die Reifen platt, aber manchmal brauchen wir ihn doch noch.
  • 2017, Sommer, habe ich begonnen meine Heizung zu sanieren. Die alte Gasheizung war am Ende und ich wollte keinen Auspuff mehr am Haus haben. Nach langem Hin-und-Her habe ich eine Wärmepumpenheizung mit größerem Eisspeicher (selbst) gebaut. Als Wärmequelle dient ein Umweltwärmetauscher unter der PV-Anlage. Die Anlage hat nun den zweiten Winter mehr als hervorragend, energieeffizient und zuverlässig gearbeitet.
  • Zur guten Wärmequelle gehört auch eine gute Wärmesenke. In meinem 50 Jahre alten ungedämmten Haus hatte ich nur schreckliche Radiatoren in einem Ein-Rohr-Strang. Als Flächenheizung habe ich Lehm-Deckenheizungen installiert. Den Lehm als Naturbaustoff habe ich für mich entdeckt - eine Frage warum ich darauf nicht früher gekommen bin! Als Dämmung wird kein Styropor eingesetzt, sondern lediglich 20 mm Holzweichfaser auf der Wandinnenseite, auch ein Baustoff aus nachwachsenden Rohstoffen.

Natürlich hat das alles Geld und Aufwand gekostet. Wenn ich es nicht gemacht hätte, wäre mein Benutzername heute rot und es stünde ein schicker Tesla vor der Tür. Meine Energiekosten liegen aber heute um gut 5.300 Euro pro Jahr unter denen von 2011. Wenn ich das hochrechne auf 10 Jahre, dann springt bei den Einsparungen die Investition aber leicht wieder raus - oder ein bescheidener Tesla :wink:

Viel wichtiger als der RoI ist mir aber die CO2-Betrachtung: vor 2012 lag mein Energiebedarf für zwei Autos (ca. 35.000 km/a), Heizung (2.500 m³ Erdgas) und Strom bei ca. 55.000 kWh/a für vier Personen. Umgerechnet auf den entsprechenen CO2-Ausstoß waren das 40,5 to/a oder gut 10 to/a/Person.
Wenn ich diese Rechnung für meine aktuelle Lebenssituation erneut aufstelle, dann komme ich (trotz dem Diesel-Auto) auf 18.000 kWh/a oder 7,2 to/a. Pro Person macht das dann 1,8 to/a. Das ist immer noch zu viel. Und Ernährung, sonstiger Einkauf, sonstige Reisen sind auch nicht mit drin. An elektrischer Energie kann ich jetzt etwa 14.400 kWh/a erzeugen. Mein Verbrauch liegt bei 13.200 kWh (ohne Diesel-Auto).

Aber ich bin beim CO2 um Faktor 5 runtergekommen. Wir konnten das meiste mit eigener Kraft erreichen. Die Lebensqualität ist nicht schlechter, sondern besser. Der Energieweg (oder sollte ich besser sagen: der CO2-Weg?) ist noch nicht zu Ende.