Deutsche mögen Tesla nicht?

Das ist eine Strafe für Umweltsünder, kein Zuschuss für nachhaltige Mobilität.
Machen die Chinesen ähnlich, würde bei uns leider nie funktionieren.

Im Juli ist der Tesla-Marktanteil in D noch weiter gesunken. 0.2%. Das ist quasi ein Boykott. In Schweden war er im Juli bei 2.4%.

In der aktuellen Auto bild Allrad kommt ein Vergleichstest ETron MX, da wird der MX verrissen, eine große Frechheit. Ein Leserbrief von mir geht raus, Abo wird gekündigt.

Die verwenden ein altes Model, lügen zwar nicht direkt, aber verfälschen durch Manipulation das Gesamtbild… (z.B. Innengeräuschmessung bei 130). :imp: kein Wort zur Garantie, kommen mit dem 100D nur 280 km weit usw. usw. :imp:

Tesla wird systematisch schlecht gemacht, aber auch in den USA, da wurde wohl unlängst auf gedeckt dass die Etablierten (Chevi & Co) Millionen für schlechte Presse gegen Tesla ausgeben…

Edit: sorry war mit Handy geschrieben, habe ein paar Dinge korrigiert… :blush:

KBA Zahlen sind ja mittlerweile da:
kba.de/SharedDocs/Pressemit … onFile&v=4

Tesla hatte 607 Zulassungen in DE im Juli.

Edit: steht auch hier KBA Zulassungszahlen Juli 2019

Schoen ist, dass der deutliche Zuwachs von Tesla vom KBA diesen Monat zur Abwechslung wieder einfach totgeschwiegen wird…

So ganz gross ist die deutsche Liebe fuer Tesla also auch im Juli nicht. Laut JATO ist Tesla dennoch der Gewinner in Europa (also trotz DE):

jato.com/dacia-tesla-and-ci … n-h1-2019/

Ich bin dieses WE in Berlin, und mal aus Neugier in den neuen Store in der Mall of Berlin gegangen. Ich war überrascht, wieviel da los war. Ich denke, 4 Interessenten mit Anhängseln ( Familie, Freunde). Es war „angenehm“ voll!
Ein junger Mann mit Tesla-Polo war vor Ort; bot mir bei Fragen seine Beratung an.

Zusammenfassend: eine englisch-sprechende Familie, eine Familie mit „Migrationshintergrund“ (das soll an dieser Stelle nicht abwertend gemeint sein, sondern lediglich beschreibend, weil ich denke, dass es für die Offenheit ggü. der Marke Tesla wichtig ist). Zusätzlich ein Mann im Rentenalter (mit männlicher Begleitung), sowie ein Paar Typ „deutscher Michel“. Er zeigte seiner Frau die „deutlich sichtbaren“ Spaltmaße des Model X (never! - das war perfekt!).

Während ich im Shop war sah ich mehrmals Männer sich die Nase am Schaufenster platt drücken, um den Preis auf dem Beschreibungszettel (die halt immer bei den Autos stehen) zu erkennen (leider war der selbst für mich, der ich davor stand, schwer zu lesen). Aber: keiner traute sich rein.

Noch was: vor einem Jahr ging ich mit meinem Sohn über den Ku’damm am anderen Tesla-Store vorbei. Junior wollte rein, ich nicht. Also, wir rein. Kurzes Gespräch mit dem Verkäufer, reinsetzen wollte ich mich nicht: zu teuer, nehmen kein Auto in Zahlung, finanzieren nicht usw usf. Im kurzen Gespräch alles widerlegt (außer das mit dem teuer - Juli '18!). Danach ratterte es bei mir. 4 Wochen später hatte ich mein Model S!

Kurzum: viele sind nicht informiert - so wie ich das war. Und dabei ist das Model 3 preislich sehr interessant. Aber ich denke, die Hemmschwelle ist einfach zu hoch, in so einen Laden zu gehen, weil viele denken, es ist sinnlos. Ich geh’ ja auch nicht bei Lambo oder Bugatti rein, genau deswegen (na ja, jetzt nicht mehr, weil mich die Verbrenner null interessieren).

Was spräche dagegen, den Preis etwas deutlicher zu präsentieren, mit der Ausstattung ein wenig zu kokettieren, evtl. einen kleinen Faltflyer vor dem Laden auszustellen?

Ich spreche hier nicht von Werbung - omG - Information - so würde ich das nennen!

Aber solange EM sagt, dass es kein Nachfrageproblem gibt muss das - meines Erachtens - nicht sein.

LG Thomas

Das ist doch klar…
Wer keine Werbung in diesen Käseblättern schaltet bekommt eine schlechte Wertung.

Das stimmt zwar… aber man konnte bisher immer zwischen den Zeilen gut lesen und sich dann sein eigenes Bild machen und die Punktevergabe war nie ganz falsch, so konnte man seine eigene Wertung rechnen mit der eigenen Gewichtung (Versicherungen z.B., mein Tesla ist in der Versicherung nur 100 € teurer als mein Tucson, man muss halt schauen wo man versichert)… das geht hier gar nicht mehr! :imp:

Haben die noch ein Model 3 stehen?

Ja - alle drei Modelle sind vorhanden!

Am Ku’damm steht ebenfalls ein Model 3.

Gruß
Thomas

Boykott nicht, denn nun haben die Early Adopter, mit höherem Nettoeinkommen, einen Tesla. Der Rest kann sich den nicht leisten. Autos, in dieser Preisklasse sind normal Firmenfahrzeuge. Kannst ja beim KBA sehen, wie viel % der Neuwagen auf Firmen laufen. Die deutschen Autohersteller würden in Deutschland ganz blöd aus der Wäsche schauen, mit 5er, 7er, E-Klasse. A4 / A6 und Co. ohne Firmenwagen.

Und mal ganz ehrlich, so langsam muss Tesla in der 100K Preisklasse auch mal mehr Optionen bieten, wie gesagt, die E-Auto Fans, mit Geld, haben nun einen.

Man darf halt auch nicht vergessen, dass Deutschland praktisch der einzige Industriestaat ist, wo man noch schneller als 140 km/h fahren darf. Aber genau da hat der leistungsstarke Verbrenner halt noch große Reichweiten Vorteile. Toyota hat z.B. einige Modelle jetzt bei 180 km/h abgeregelt. Selbst da wird schon heftig diskutiert.

Scheint mir eine Ausrede zu sein, die Schweden, Holländer und Österreicher können das offenbar, bei ähnlichem kaufkraftbereinigtem Medianeinkommen.

Tesla ist 45k€ Klasse und in der Klasse besser ausgestattet als alle anderen.

Ach nö, nicht schon wieder…
Den Spruch muß man sich seit mittlerweile 6 Jahren anhören :unamused:

Tesla laufen bestens über 140 km/h. Die hängen da manchen Verbrenner ab.

262 km/h on german Autobahn
driving 200 km/h for 45 min

Im Gegensatz zu den EVs der deutschen Althersteller laufen Teslas 250 km/h. Das machen weder eGolf, eTron, i3 noch EQC.

Auf dem Papier stimmt das zwar mit dem Reichweitenvorteil, in der Praxis ist das aber eher ein „gefühltes“ Argument, denn erstens ist ein Model 3 auch bei über 140 km/h noch sehr effizient, und zweitens sind die Situationen, wo man in Deutschland so schnell oder schneller fahren kann, im Alltag ziemlich begrenzt. Man muss schon bestimmte Zeiten und Strecken suchen, um Langstreckentests mit über 160 km/h machen zu können. Im Alltag läuft es eher darauf hinaus, dass die Leute, die das wichtig finden, für einige Sekunden auf >200 km/h beschleunigen, um dann beim nächsten Vorausfahrenden, der mit 100 km/h zum Überholen eines LKW ausschert, wieder volll in die Eisen zu gehen. Und für so eine Fahrweise hätte ein Tesla aufgrund seiner guten Beschleunigungswerte deutliche Vorteile gegenüber einem Verbrenner.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich lehne so eine Fahrweise entschieden ab und halte sie sowohl sicherheitstechnisch und aus Umweltgesichtspunkten für bedenklich, als auch für unsinnig, da sie auch auf einer Langstreckenfahrt nur sehr geringe Zeitgewinne bringt. Aber Leute, die das so wollen (und in D gibt es viele davon), hätten doch gerade mit einem Tesla das ideale Auto für ihre Bedürfnisse.

Müsstest halt mal richtig lesen. Ich habe nirgends geschrieben, dass ein Tesla nicht schell fahren kann, sondern nur, dass er bei sehr hohen Geschwindigkeiten eine Sehr geringe Reichweite hat. Vergleichbare Verbrenner haben bei 200 km/h halt noch Reichweiten von 500 km und darüber. Bei niedrigen Geschwindigkeiten, oder gar im Stadtverkehr sieht es natürlich ganz anders aus. Deshalb ist es Quasi ein hausgemachtes deutsches Problem.

Ich muss das Bild etwas korrigieren. Es gibt – jedenfalls in Bayern, Thüringen und Sachsen–Anhalt – Strecken, auf denen man lange (>30 Minuten) problemlos über 200 km/h fahren kann, ohne sich und andere wesentlich zu gefährden. Dieses Tempo wird (an Wochentagen) auch gefahren, so z.B auf Teilen der A8 München Nürnberg, der A9 Nürnberg-Leipzig und anderen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich lehne so eine Fahrweise entschieden ab und halte sie sowohl sicherheitstechnisch und aus Umweltgesichtspunkten für bedenklich, aber Menschen, die solche Strecken regelmäßig und schnell befahren, finden hier tatsächlich ein Argument gegen Teslas…

Verbrenner mit vergleichbarer Leistung eines Tesla haben nach meiner Erfahrung eben NICHT höhere Reichweiten jenseits der 200km/h.

Mein letzter (reiner) Verbrenner war ein Mercedes CLK500: Reichweite bei Vmax waren ca. 200km.
Der letzte BMW X6 (M) meines Kumpels: Reichweite bei Vmax ca. 150km.

Kann sein, daß irgendwelche Diesel mit großen Tanks bei 200km/h noch die 500km schaffen, aber die wird man von der Leistung her wohl weniger vergleichen können.
(daß so ein Verbrenner dann nach den 150-200km nach 5min tanken wieder weiterfahren kann, ist natürlich ein anderes Thema :smiley: )

Ich bin zwar nur ab und zu in D, aber länger als einige Sekunden fährt man da vielerorts nicht über 200 km/h, weil dann wieder ein „normalo“ vor einem fährt und man in die Eisen muss. Das Reichweitenargument wäre wohl eher dann relevant, wenn man den Affenzahn über Stunden aufrecht halten könnte, auf einem Rennstreckenoval z.B… oder in dünn besiedelten Gegenden des Landes. Ich hatte in D mit dieser Tempo-Teufel-Fahrweise mit 200 km/h-Phasen jedenfalls kein Reichweitenproblem, weil der Durchschnitt dann doch deutlich darunter liegt und man ja beim Verlangsamen auch rekupperiert…

Was dazu kommt, viele der meistgekauften Fahrzeuge in D schaffen nicht mal 200 km/h, Golf, Octavia, Polo, Corsa, Focus, Tiguan, … soo wichtig scheint das vielen Deutschen nicht zu sein …

Parktisch der einzige Industriestaat? Es ist der einzige Staat wo man auf der Autobahn kein Tempolimit hat.

Ohne zu werten, unsere nördlichen Nachbarn haben eine für mich sehr interessante Beziehung zum Thema Geschwindigkeit. Ich möchte jetzt keine Diskussion darüber starten ob ein Tempolimit in Deutschland sinnvoll ist oder nicht, aber es macht schon Spass, wenn man so schnell fahren kann wie man will oder kann.

Ich bin, wenn auch heute weniger als früher, immer noch sehr häufig in Deutschland mit dem Auto unterwegs. Wenn man nicht gerade zur Randzeit oder an einem Feiertag fährt, dann ist durch den hohen Verkehr gar kein hohes Tempo auf der Autobahn möglich. So weit Mal die Realität.

Letztes Jahr sass ich mit meinen Arbeitskollegen aus Deutschland am Abendessen und irgendwann landete man beim Thema Auto. Einer meinte, dass er mindestens über 2 Stunden hinweg mit 200 km/h fahren können muss. Das gehe weder mit einem Hybrid und schon gar nicht mit einem Elektroauto. Ich habe dann darauf nichts geantwortet, weil ich nicht das Bedürfnis verspüre, alle Meinungen gerade zu biegen. Mich schockiert es immer wieder wie verbissen einige Leute im Deutsch- (dazu zählt auch die Schweiz und Österreich) und Englischsprachigen Raum ihren Verbrenner verteidigen und mich versuchen zu überzeugen, wie dreckig mein Tesla doch sei. Spannend ist, dass ausserhalb der Deutsch und Englisch sprechenden Welt die Vorurteile gegenüber Elektroautos wesentlich kleiner sind.