Das Tesla Lächeln ist etwas eingefroren

Ich habe immer bei Auto kaufen versucht, die neueste Technik zu bekommen. Aufgrund des Hypes um Tesla, vor allem autonomes fahren, war also ein Tesla die logische Konsequenz. Als Vergleich: ich hatte zuvor einen Golf GTE, davor einen Audi A5. In dem Audi war die Navigation soweit, das bei eingegebener Route automatisch vor Kurven und Abbiegungen abgebremst wurde. Der Audi hatte auch schon Verkehrszeichenerkennung. Die war aus meiner Sicht nicht schlecht.

Ich bin gerade wieder 50 km gefahren. Der Spurhalteassistent hat seine Probleme bei Kurven. Er brettert mit voller Geschwindigkeit rein, um im Scheitelpunkt festzustellen, dass er aussteigen will. Ebenso hat er absolute Probleme bei Verkehrsinseln für Fußgänger oder an Ortseingängen zur Geschwindigkeits Beruhigung. Genau genommen funktioniert er eigentlich nur richtig auf gerader Strecke und am besten hinter einem anderen Fahrzeug.

Was die Funktion navigieren mit Autopilot bewirken soll, erschließt sich mir nicht. Es wird vor Abbiegungen nicht abgebremst.

Schließlich Verkehrsschilder: Aufhebeschilder werden nirgendswo erkannt. Ist innerorts oder außerorts eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die anschließend aufgehoben wird, fährt das Auto stundenlang mit der begrenzten Geschwindigkeit weiter. Die Navigationsdaten sind aus 2019. Hier sind scheinbar Geschwindigkeitsbegrenzungen enthalten, die tatsächlich nicht mehr existieren. Jedenfalls bremst er regelmäßig auf irgendwelche 30er oder 70er Begrenzungen herunter, obwohl keine Schilder vorhanden waren.

Hier kann ich nicht erkennen, das Tesla einen Fortschritt gegenüber anderen Herstellern hat. Ich kann allefalls darauf hoffen, das Tesla nachbessert.

Auch der Verbrauch kommt nicht hin. Ich bin auf der Landstraße mit Ortschaften bei 200 Wh/km. Gut, dass ich mir ein long range geholt habe.

Allerdings möchte ich auch positiv anmerken, dass ich ein Mängel freies Auto bekommen habe. Dass ich mit dem Auto ordentlich beschleunigen kann, auf der Autobahn nicht mit 120 schleichen muss, ist ebenfalls positiv. Hervorragend finde ich das Design. Die schlichte Ausstattung im Innenraum, der Wegfall des Tachos im Blickfeld, kann ich ebenfalls loben.

Ich kann allen nur empfehlen, auf den Kauf des FSD zu verzichten. Hierfür 7500 € auszugeben, ist derzeit definitiv nicht gerechtfertigt. Ich bin bisher meine Autos immer zwei bis drei Jahre gefahren. Ich vermute, dass ich in dieser Zeit nicht unbedingt die spürbare Verbesserung finden werde. Schön wäre es, wenn Tesla mich positiv überrascht.

Wenn mich jemand fragt, ob man sich einen Tesla kaufen soll, würde ich auf jeden Fall ja sagen. Mit der Einschränkung, dass man das FSD zumindest derzeit nicht verwenden kann.

(Frisch nach der Fahrt, da ich noch Zeit für den nächsten Termin habe)

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Dir ist schon Bewusst, dass der Autopilot ausschließlich auf Autobahnen zu benutzen ist?

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Der Verbrauch steigt mit fallenden Temperaturen und/oder schlechtem Wetter natürlich. Dann noch Heizung an, am Besten auf Auto, dann kommst du eben zu so einem Verbrauch. Völlig normal zu dieser Jahreszeit.

Schönes Statement. :slight_smile:
Willkommen im Club der Tesla Fahrer.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern bessert Tesla seine Software ständig nach und kommt auch ständig mit neuen Features, die man nicht extra zahlen muss. Für Technik affine Menschen wie mich ist das oft wie Weihnachten. Aber die von die benannten Auffälligkeiten sind da, aber die Chance dass ein großer Teil davon sich in den nächsten Monaten verbessern wird groß. Die Schilderkennung gibt es erst sein ein paar Wochen und wird noch einigen Feinschliff bekommen. FSD hat gerade ein großes Rewrite bekommen: Von 2D Erkennung auf 4D Erkennung. Aber das wird noch ein paar Monate dauern, bis es zu uns kommt. In wieweit wir dann (weitgehend) autonom fahren dürfen (Rechtsfragen) steht auf einem anderen Blatt.
Grundsätzlich ist der AP seitens Tesla derzeit nur für Autobahnen freigegeben und auch nicht für Baustellen. Natürlich funktioniert er auch (immer besser) auf Landstraßen und auch in der Stadt, aber da muss man sehr aufpassen.
Wenn man Tesla fährt sollte man sich nicht über die Schwachpunkte ärgern, sondern über die Verbesserungen, die es ständig gibt freuen. - So hat man mehr Spaß am Auto.

In diesem Sinne: Be happy! :slight_smile:

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Das liegt meinem Verständnis nach an den UNECE-Regeln, die Tesla in Europa befolgen muss. Da klappt die Anpassung wohl noch nicht so gut. In den USA funktioniert das angeblich deutlich besser.

Allgemein macht Tesla agile Entwicklung. Du darfst davon ausgehen, dass Tesla gerade massiv Daten sammelt und in den nächsten Wochen die Kartendaten aktualisiert.

Die Funktion ist aktuell nur für die Autobahn gedacht, dort nutze ich sie auch sehr gerne (hätte ohne sie auch schon mal die richtige Abfahrt verpasst).

Da würde ich zustimmen. Ich habe FSD seinerzeit für 5000 € bewusst gekauft, weil ich das Auto seeeehr lange halten werde und hautnah die Evolution mitmachen möchte - es macht mir wirklich Spaß, mit jeder Softwareversion die kleinen und größeren Fortschritte mitzumachen (manchmal leider auch Rückschritte, aber so ist das halt bei Software).

Würde ich heute neu kaufen und 7500 € zahlen müssen… ich weiß nicht…

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FSD ist durch die rechtlichen Einschränkungen in der EU wirklich ein fragliches Investment. Recht detailliert wird dies hier untersucht:

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Viele Dinge werden, und da kannst du sicher sein, zwischenzeilich auch mal schlechter werden.
Dazu gehörten beim AP1 bisher mehrere Dinge.
Auf AB rechts überholen: hat er mal gekonnt vermieden. Im Moment überholt er lustig auch rechts.
Enge Kuven fahren: konnte er mal echt gut und sicher mittig. Jetzt fährt er oft zu schnell und sehr weit Außen oder in den Gegenverkehr.
Der AP1 kann schon sehr lange Schildererkennung. Leider funktioniert das in letzter Zeit auch nicht mehr sicher. Auf der Autobahn wurde es komplett vergessen - soviel zum Thema „Auf der Autobahn ist der AP zugelassen“ Da kann es schon sein, dass du mit 150 in eine 100er Beschränkung ballerst und direkt geblitzt wirst.

Die Ladeleistung und Dauer sowie die Reichweite wurden bereits bei vielen Modellen reduziert. Das wird auch bei den neueren Fahrzeugen so kommen.

Wir TESLA Fahrer sind offensichtlich sehr leidensfähig!

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Das ist ein Oxymoron :rofl:

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Danke für die Antworten, das baut etwas auf

Sieht so aus. Tesla geht es ja auch nicht um zufriedene Kunden, sondern um zufriedene Aktionäre. Passt im Moment ja noch so zusammen…

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Eigentlich ein Paradoxon… :wink:

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Er vergleicht den Autopiloten mit dem Systemen von Audi, da spielt Dein Argument keine Rolle.
Mit meinem Benz konnte ich den Lenkassistenten überall benutzen, beim Tesla eben nicht.

Aaaber … in den 3 Monaten, in denen ich das Fahrzeug nun habe …

… hat sich der AP durch Updates verbessert
… habe ich mich an die anderen Eigenarten im Gegensatz zum Benz gewöhnt. Dieses festgenagelte Lenkrad im AP ist schon eine Umstellung.

Erst heute kam ein Update, das Verbesserungen bei der Schildererkennung verspricht. Die ist im Gegensatz zum <benz aber im Grunde immer noch völlig unbrauchbar.

Ich habe diese Schildererkennung schätzen gelernt, weil sie mein Konto in Flensburg sauber gehalten hat. Das muss man sich als Tesla-Fahrer leider komplett abschminken.

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Mir ist klar, dass er einen Vergleich der Systeme macht, aber wenn er schreibt:

dann kann ich das nicht verstehen.
Es gibt ein Handbuch. Und darin steht halt nun halt folgendes

Ausschließlich für Autobahnen… Nicht in der Stadt verwenden… etc.

Und sich dann beschweren, dass der ap absolute Probleme bei Verkehrsinseln für Fußgänger hat, ist halt schon nicht wirklich nachvollziehbar.

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Ob das gekonnt war? Diese Funktion verhinderte das legale rechts Vorbeifahren, was jetzt zum Glück wieder funktioniert.

Einverstanden bin ich, dass die Funktionen nicht einfach nur besser werden. Es geht manchmal auch in die andere Richtung. Zudem zeigt das Beispiel oben, dass der tägliche Verkehr etwas komplexer ist, als simple Gleichungen wie rechts Vorbeifahren = no go.

Solche Inseln konnte mein Benz auch nicht, aber man konnte ihn etwas lenken, ohne dass der AP sofort ausstieg, das fand ich klar besser, als beim Tesla.

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Auch dafür gibt es ja seit Jahren Lösungen. Das ACC vermeidet das rechts überholen, durch kurzes antippen des Pedals kann man übersteuern.

Aber ich kann die Enttäuschung bzgl. FSD verstehen. Auch wenn es besser wird, bei 3 Jahren Haltedauer macht es derzeit kaum Sinn. Langfristig sehe ich das anders. Mit dem Rewrite kann das schon anders aussehen.

Dass man Innerorts nicht vergleichen sollte ist klar, zugestehen muss man, dass ABM & Co da funktionaler ist.

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Ich hätte es aber lieber anders rum. Der AP soll automatisch Fahren, sich nicht um die linke Spur kümmern und ich greife ein, wenn er sich anschickt, eine Dummheit zu begehen.

Ja, das Kosten/Nutzenverhältnis von FSD muss wirklich kritisch individuell beurteilt werden. Bei meinem Nutzungsprofil hilft er wenig, da die vorherrschenden Autobahnen kombiniert mit dem Verkehrsaufkommen nicht zu Glanzleistungen von FSD führen.
Für andere Fahrer kann es aber viel besser aussehen.

Aber Tesla macht es richtig, die Zahlungsbereitschaft für FSD scheint doch ziemlich hoch zu sein. Warum auf die Einnahmen verzichten?

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Das Symbol Lenkassistent wird an manchen Stellen nicht angezeigt. Aber wenn es auf Landstraßen angezeigt und der Assi aktiviert werden kann, dann sollter er auch funktionieren. Dass eine Landstraße keine Autobahn ist, sollte auch für AI (bzw. deutsch KI) erkennbar sein. Aber wenn er sich eben aktivieren läßt, erwarte ich, dass er richtig lenkt :slight_smile: Und ich weiß, dass ich eingreifen muss. Ich habe meine Hände immer am Lenkrad.

Was Verbesserungen betrifft: Da ich das Teil erst seit 29.09.20 habe, muss ich Euch glauben, dass es diese gibt (und hoffen). Und vielleicht bringt ja das schon viel beschriebene rewrite den großen Durchbruch.

Und man sollte sich immer beschweren :slight_smile: Stellt Euch vor, was Tesla macht, wenn wir alle sagen, wir sind glücklich und zufrieden, nämlich nichts. So haben sie Ansporn, sich zu verbessern.

Und nochmal vielen Dank für Eure Kommentare, die helfen, es besser zu verstehen und einzuordnen. Ich habe heute meinem Kollegen das Teil vorgeführt, den Bildschirm, Webbrowser, die Spielereien, die Einstellungen. Dann Probefahrt, die Bescheunigung, da bekam er das Grinsen. Und er staunte über die mögliche Reichweite.

Ich freue mich über das Auto, aber es ist noch Luft nach oben.

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Für mich macht FSD seine Sache schon ganz gut. Auch wenn ich ebenfalls eine kleine Liste an Kritikpunkten habe. Es hängt auch stark davon ab, welche Erwartungshaltung man an das System hat. Aus den Berichten hier (und von anderen Quellen) war mir ziemlich klar, dass wir noch ein gutes Stück vom autonomen Fahren entfernt sind. Und so gehe ich auch an die Sache ran. Ob es sein Geld wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber ich wollte es unbedingt mal ausprobieren. :slight_smile:

Im kürzlich durchgeführten ADAC Test schnitt das Model 3 bei der „Fahrerunterstützung“ und „Notfallassistenz“ am Besten ab. Lediglich bei der „Fahrereinbindung“ fällt der Tesla stark ab. Was ich persönlich nicht verstehen kann, weil die dort gelisteten Kriterien für mich gut abgedeckt sind.

FSD empfinde ich auf Landstraßen besser und unterstützender als auf der BAB. Zumindest im Berufsverkehr. Daher sehe ich die Einschränkung von Tesla als „starke Empfehlung“.

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Ja, da hast Du leider fast überall recht. Habe meinen LR Dual Motor jetzt fast ein Jahr und bin sehr zufrieden, er macht auch höllisch Spaß und es ist immer eine schöne Fahrt.
Nun, im Vergleich zu meinem Mercedes von 2014 ist die Schildererkennung und Geschwindigkeitsanpassung noch immer nicht ganz fertig. Auch das automatische Einparken läuft viel zu langsam und unsicher, das nervt zeimlichz wenn andere schon warten, dass du in der Parklücke bist.
Aber,…ich habe mir das volle FSD dazugenommen, weil ich schon mal die Vorstuifen zum autonomen Fahren schrittweise erleben wollte. Und in einem Jahr ist sehr viel mit der TESLA Software passierT:

  • Schildererkennung in vielen Fällen und wird bei jedem Update verbessert
  • etwas mehr vorausschauend bei Kurven
  • Spurwechsel auf der Autobahn (dauert etwas bis man den Dreh heraus hat)
  • Ampel- und Stopschilderkennung läuft recht gut
  • auch das Fahren in und aus der Garage mit der App ist ganz super (musste mich immer vorsichtig aus meinem Mercedes rausquetschen und jetzt steh ich daneben und bediene per App)
    Also, wenn die Entwickling in den kommenden Jahren auch so rasant weiter geht, wird TESLA wohl auch in diesen Bereichen an die Spitzte kommen, wo jeder andere Hersteller der keine over the air Updates machen kann zurück bleibt.
    War gerade in Schweden, wo der Verkehr etwas ruhiger läuft unbd auch die Verkehrsdichte geringer ist, da war das Fahren mit dem FSD echt super und ein Genuss! Hat sich gelohnt!
    Also, hoffe das dein Lächeln bald wieder kommt, ich bin zuversichtlich dass noch einige coole Updates uns erfreuen werden.
    Viel Spass also / Herbert :stuck_out_tongue:
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