Ungewollt Batterie auf 96% geladen

Nur so als Tipp: Klimaanlage oder Heizung auf full power für paar Stunden laufen lassen und schon hat man paar Prozent weniger. Wenn man es vergisst, dann geht die Klima nach 4h von Selbst aus :wink:

ich hab den akku heute auf 98 % geladen (wollte voll, stoppte aber). wegen eines trips, dann plötzlich die absage. auto muss also nicht mehr bewegt werden. tja, was jetzt, 15 stunden mit 98 % druck stehen lassen? lieber nicht, bin dann ein bisschen um den block gespeedet, bis 93 % und gut. etwas bescheuert, aber so muss das wohl bei unseren batteriekarren :slight_smile:

Ein Lithium Ionen Akku altert bei 100% schneller als z.B bei 50%, das ist bekannt. Wie hoch der Unterschied ist aber nicht so wirklich… Wieviel dann die Alterung und wieviel die Zyklen ausmachen ist die nächste Frage.
Mal eine Beispielrechnung für stehen lassen bei100%:
Nehmen wir mal an, der Akku hält ohne Nutzung 20 Jahre bei 50% und nur 10 Jahre bei 100% . Dazu kommt dann natürlich noch die Nutzung, also die Zyklen.
Bei hohen Laufleistungen in kurzer Zeit machen die Zyklen mehr aus, bei geringen wirkt sich dann die Alterung mehr aus. Nehmen wir auch hier mal 50 : 50 an

Du hast den Akku also 12 Stunden lang doppelt so schnell aufgrund des Ladezustandes altern lassen, er hält jetzt also 6 Stunden weniger (ohne Nutzung). Die Nutzung / Zyklen sind unverändert.
Bei o.g. Annahme 50:50 hast Du dem Akku also 3 Stunden Lebenserwartung genommen. Oder anders, bei 25000km im Jahr 8,5km. Können auch nur 850m sein, weiß keiner so genau…
Zur Strafe verlierst die das nächste Ampelduell gegen ein Taxi oder holst die Brötchen mit dem Fahrrad, dann ist wieder alles gut :smiley:

Mitten im Schreiben kommt schon wieder eine Antwort:
Ob die mehr Zyklen durch sinnlose Stromverschwendung oder die Alterung mehr ausmachen weiß keiner…

Heute hat meiner bei gesetztem Ladelimit 80% an der Wallbox zu Hause eine Meldung aufs Handy gegeben: Laden beendet… Bei einem Aufruf der App kurze Zeit später habe ich festgestellt, dass er weiter geladen hat. Hab dann bei 84 % Ladung gestoppt, entriegelt und den Stecker gezogen. Die Markierung (Limit) stand nach wie vor bei 80% und die Ladeanzeige war deutlich weiter rechts. Hab ich zum ersten Mal so festgestellt.

Bei mir passiert dasselbe seit ein paar Wochen. Regelmässig lädt er über das eingestellte Limit, und zwar immer ein paar Prozentpunkte. Gestern ab 23:00 mit dreiphasig 13A auf 70% eingestellt. Beginn der Ladung pünktlich 23:00, 00:12 Meldung erhalten „Ladung beendet bei 348 km“. Soweit so gut. Die App zeigt mir dann aber folgendes Bild an, die Ladung geht deutlich über das eingestellte Limit hinaus.


Die Anzeige im Auto ist identisch, hat also nichts mit kleinen Differenzen in der Anzeige in der App und Display des Fahrzeugs zu tun. Auch Temperaturschwankungen der Umgebungsluft scheiden aus, dies würde nur die errechnete Reichweite aber nicht das Ladelimit betreffen.
Tesla findet keinen Fehler, deshalb wäre es möglich, dass es an der Wallbox liegt.
Ich benutze die Wallbox Webasto Pure 22 kW mit 4,5 m Kabel, per DIP-Schalter auf 11 kW-Ladeleistung eingestellt. Ladung immer ab 23:00 mit 3-phasig 13A.
Da hier nur Einzelfälle berichtet werden, möchte ich die Betroffenen befragen, welche Wallbox und welche Einstellung zum Laden verwendet wird. Möglicherweise kann so das Problem eingegrenzt werden.
Ich werde auch noch mit meinem Wallboxhersteller Kontakt aufnehmen, evtl. ist die Wallbox defekt.

Wallbox ist „doof“. Wenn das Auto weiter über 70% zieht, dann kann Wallbox da auch nichts machen, da die Wallbox nicht weiß was du eingestellt hast und wie viele Prozent Auto hat.
Ich hatte vor ein paar Tagen gleiches „Problem“. Ich lade jetzt gerade auf 90%. In ca. 1h sehe ich ob ich wirklich 90% drin habe.
Meine Vermutung ist, dass Tesla na BMS rumgeschraubt hat und deswegen weiß BMS aktuell nicht so richtig wie viel im Akku drin steckt.
D.h. BMS dachte er hat bis 70% geladen. Hat anschließen nachgerecht. Upps, es sind doch 73. (ungefähr so stelle ich mir das vor)

@Eugenius
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke ja auch, dass die Wallbox in der Kette das „doofste“ Teil ist. Da das SeC sagt, am Auto liegts nicht, ist die Überlegung dass es evtl. an der Wallbox liegen könnte. Irgendwie kommuniziert das Fahrzeug ja mit der Wallbox, kenne mich da aber leider nicht aus, ist nicht gerade mein daily business.

Eine Art Kommunikation gibt es schon: Kabel steckt, Auto ist bereit, Auto lädt, Kabel freigeben.
Aber nicht so komplex, dass man die Soll/Ist Prozente mitteilen könnte.
An einem DC Lader sieht es anderes, aber hier sprechen wir ja von AC.

Wäre das alles nicht beantwortet würde Tesla kaum Garantien auf seine Akkus abgeben können.

Es gibt, ich glaube von Jeff Dahn (Akku-Gott und seit ein paar Jahren bei Tesla), eine schöne Grafik wie viele Zyklen die gleiche Zelle hält wenn man sie immer im Bereich 0…100, oder 10…90, 20…80 etc hält. Inklusive anderer Grenzen wie 0…80 etc. Bei 0…100 waren es wenige 100 Zyklen, bei genug Puffer nach unten und oben etliche tausend. Und ja es sind immer Vollzyklen, der nur teilweise genutzte Akku muss also entsprechend häufiger geladen werden.

@Filby Ich hab ebenfalls die schwarze Webasto Pure auf 11kw beschränkt.

Wenn man das Auto bei der Übergabe bekommt, ist es dann nicht auch auf 100% geladen ? Bei mir war es so. Dann könnte man sich ja dann schon die Frage stellen wie lange stand es da mit 100% geladenem Akku. Oder wurde es sogar schon ein Tag zuvor auf 100% geladen.

Das ist doch quatsch. Wenn das Ding für paar Stunden bei 100% sitzt wird das auf Dauer sicher kaum was aus machen. Ich wette sogar, dass dein Verbrauch von 5% mehr Verschleiss erzeugt hat als das Sitzen bei 100% für paar Stunden.

Die Zyklen sind kein Problem, das kann man ja relativ einfach testen, ein Test der Alterung dauert eben viele Jahre…

Ich habe gerade auch interessantes Phänomen.
Im Auto sind 90% eingestellt. Beendet wurden mit 90,3% (laut scanMyTesla) auf dem Display und in der App wurden 439km angezeigt.
Die Tesla Schnittstelle liefert auch 90% (über Teslalogger)

ca. 30 Min nach Ladestopp bei 90% werden aber in der App abwechselnd 453/454km angezeigt und auch „über“ 90% Limit. Auf Display steht 92% bzw. 454km.
Die Schnittstelle liefert immer noch 90% (kann am Server liegen). scanMyTesla sagt 92,4%. Das Auto hängt immer noch an der Säule, die nicht abschaltet.
Seit 90% wurden aus der Säule 0 kWh gezogen. D.h. mein BMS ist nicht kalibriert.

Habe sehr ähnliches Phänomen. Lade auf 60% auf. TR Anzeige im Auto 293km (und gerundet auch in TeslaFi). Stecke den Ladestecker aus und lasse das Auto stehen. Nach 45min zeigt er nur noch TR 279km an. 14km TR , also 2,1kWh in nur 45min im Stillstand??? Fahre dann zur Arbeit stelle den Wagen mit 250km TR auf der Arbeit ab. Nach weiteren 45km Stillstand zeigt der Wagen 258km an. 8km hinzugewonnen??? Klares Anzeichen, dass das BMS nicht kalibriert ist.

Das „Problem“ ist doch so einfach lösbar…

Akku hat 75kWh, also 100%=75kWh
Vor dem abendlichen anstöpseln zum laden Anzeige auf %…z.B. 40% Rest
Also 75kWh*0,6 = 45kWh
45kWh/ 10,8kWh effektiv (11KW Wallbox AC) = 4,166 Std Ladezeit
Abfahrt 7:00 Uhr
Ladestartzeitpunkt im Auto auf 2:30 Uhr stellen und mit 99/100% losfahren können. Selbst 2 Uhr wäre unproblematisch oder 1 Uhr.

Verschiebt sich ein Termin, weiss ich das ne Stunde eher und breche halt den Ladevorgang ab.

Somit sind schadlose 100% Ladungen auf Dauer möglich, zumindest wenn man danach ca. 70-100km fährt, dann sind 10-15kW aus dem Akku entnommen und er kann parken ohne das hohe Ströme, die zwischen 100-90% vorherrschen, dem Akku schaden.

Leider ist der Akku nicht 75, zumindest 75kWh nutzbar. Und das, was du aus Wallbox bekommst, geht nicht alles in den Akku rein. Ich habe gestern 95% ermittelt: Ladewirkungsgrad bei 3 oder 1 Phasen - #7 von Eugenius

Somit ergibt sich (grob), dass ein Prozent im Akku ca. 790-800 Wh aus der AC Ladesäule entspricht.

Wo siehst Du „hohe“ Ströme über 90% SoC??

Davon abgesehen: Warum Tesla nicht in die App eine Option einbaut, die es erlaubt zu sagen: „2.10. 7:30 95% max. 11kW“ versteht keiner. Dann stellt man abends die Karre ab, stöpselt das Kabel rein, Auto fängt an zu laden, kuckt, ob die 11kW auch zuverlässig ankommen, rechnet nach und stoppt die Ladung. Und fängt dann rechtzeitig wieder an. Ggf. Pushnachricht, falls Leistung nicht kommt oder der Zeitraum zu kurz ist.
DAS fände ich Komfort.

Ich habe mittlerweile viele Model S und X Batterien ausgelesen.

Die höchsten Degradation hatten Batterien die häufig auf 100% geladen wurden selbst wenn der DC-Anteil gering war. Bisher schwankte die Degradation zwischen 2,2-12% wenn wir die 25% der 85-ziger Batterien mal außen vor lassen.

Die konkrete Empfehlung von Elon Musk zur Model 3 Batterie ist. Täglich auf 90% laden ist ok und einmal im Monat auf 100%.

Ich wäre somit nicht so leichtfertig häufig auf 100% zu laden und würde nur wenn ich es wirklich muss DC laden. Alles andere reduziert über die Degradation die Reichweite bis zu 30%, danach greift ja dann die Garantie beim Model 3 und Tesla versucht dann diese bei 70% bis zum Garantieende zu halten.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Sehe ich genau so und orientiere mich an den Aussagen von Jeff Dahn. Hohe Ladestände/SoC in Verbindung mit der Sommerhitze über längere Zeit stehen lassen ist der Todfeind jeder Batterie im Tesla.

Also lasse ich meinen SoC über Nacht bzw. bei längerem Nichtgebrauch immer um die 40% bis 65% und lade immer geplant nach Bedarf mit vollen 11kW, so dass das Laden erst dann beendet wird, wenn ich losfahre. Über 70% bis 100% lade ich nur wenn ich vorher weiss dass ich weiter weg fahren werde. So bleiben die hohen SoC pro Nutzung nur 1-3h bestehen wenn überhaupt…

Und das Auto soll bei Nichtbenutzung schlafen. Denn ständiges Strom nuckeln am Akku begünstigt die parasitären Begleiterscheinungen genauso wie sehr langsames Laden und ständige hohe SoC wenn ich Jeff Dahn richtig verstanden habe.

Anbei eines seiner (älteren) Videos. Es ist sehr lang und interessant, doch am Ende gibt es ziemlich klare Aussagen.
youtu.be/9qi03QawZEk?t=4023

Zum Glück ist es mir noch nie passiert, dass ein falscher Ladestand konfiguriert wurde. Wenn mein Tesla über lange Zeit auf so hohem SoC rumstehen würde ohne dass ich das wollte, würde mich das schon auch nerven. Aber meistens ist es ein Layer 8 Problem.

Und um die Kirche im Dorf zu lassen: Dem Akku machen solche Ausrutscher gar nichts. Da muss mann schon sehr viele Stunden auf hohen SoC absolvieren oder häufig nen heissen Akku haben bevor die Degeneration merklich zunimmt. Und die Hitze ist ja im Model 3 dank exzellenter Kühlung kein Problem mehr.