Erfahrungsberichte LR RWD

Nach 1 Woche Model 3 LR RWD habe ich 700 km auf dem Tacho und ein freudiges Grinsen im Gesicht. Das Fahrzeug hat meine hohen Erwartungen übertroffen und meine Bedenken zerstreut. Ich lasse keine Gelegenheit aus mit dem Auto zu fahren, und wenn es keinen Grund gibt, erfinde ich einen.

Ich habe immer noch keine Mängel entdeckt und nach einer kurzen Einarbeitung funktioniert alles viel einfacher als gedacht. Die wenigen Dinge, die mich stören, sind alle softwareseitig lösbar und ich bin mir sicher, dass das in den nächsten Monaten noch passieren wird. Ich fahre derzeit meistens eher sportlich, einfach will es so viel Spaß macht. Verbrauchswerte sind mir völlig egal, das wird erst ein Thema wenn ich mal Strecken >300 km fahre. Dann würde ich aber sowieso gemäßigt mit maximal 150 km/h fahren. Ein schönes Gefühl, dass man sich um den Verbrauch in 90% der Fälle gar keine Gedanken mehr machen muss.

Autofahren war bisher für mich ein notwendiges Übel und hat mir gar keinen Spaß gemacht. Das hat sich komplett verändert. Wer hätte das gedacht…

Nach „etwas“ Gewöhnung an den Abzug aus dem Stand habe ich mein Augenmerk bei Volllastbeschleunigungen auf die Vorkommnisse bei 40km/h verlagert. Im Augenblick der Überschreitung dieser „magischen“ Grenze geht bei mir kurz die Sehleistung zurück und ist erst bei 80 rum wieder voll da, d.h. da tut es schon mal kurz einen zusätzlichen Schlag auf Haupt und Glieder, der bis 40km/h einfach ein klein wenig verhaltener ausfällt. Aber den Dragtest
Model ≡ LR RWD
kontra
2017er Zero S ZF6.5 11kW
werden wir auf jeden Fall noch zelebrieren müssen, mit möglichst voll geladenen und wohltemperierten Batterien :mrgreen:

Meine Ergebnisvermutung: Meine Baby-Zero S wird dem Model ≡ vom Stand weg bis mindestens 60km/h davonziehen, aber irgendwo dort rum wird der Tesla wieder gleichauf sein und bis 100 mindestens ein bis zwei Wagenlängen Vorsprung haben. Schau’n wer mal, dann seh’n wer schon :smiley:

Das würde mich sehr wundern.
Die Maschinen sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 261 km ausgelegt. Der Eckpunkt, also der Drehzahlpunkt ab dem das Drehmoment abfällt, sollte damit deutlich >40km/h liegen. Ich würde eher auf 70km/h tippen.

Gruß

Bernhard

Tesla3Model hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass meine Tabelle eine Auswahl für AWD/RWD usw. aufzeigen sollte. Habe dies nun eingefügt. Zusätzlich auch eine Zelle für das Gewicht des Fahrers, da dies auch verbrauchsrelevant ist.

Tesla Model 3 Reichweite und Verbrauch-1.xlsx (49.7 KB)

Die grösste Unbekannte hier ist der Rollwiderstand der jeweiligen Reifen. Da finden sich leider keine genauen Daten. Deswegen kann dies nur mittels Verbrauchsmessungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeitspunkten implizit ermittelt werden.

Tesla3Model wollte auch den Verbrauch bei 130km/h hinterfragen. Habe deswegen folgende Messfahrt gemacht:

Auf eine relativ leere AB gefahren und auf 130km/h beschleunigt. Tempomat rein und Verbrauchsanzeige resettet. Ca. 10km gefahren bis zur nächsten Ausfahrt. Beim Rausnehmen des Tempomaten erstes Foto gemacht.

Das gleiche in die andere Richtung, um Höhenunterschiede (hier ist alles sehr hügelig) und Windeinflüsse zu eliminieren. Zweites Foto gemacht.

Der Durchschnitt ergibt 172Wh/km. Der AWD würde laut meiner Tabelle dabei 181Wh/km, der P3D 198Wh/km verbrauchen. Ich habe diese Messung bereits vor 2 Jahren mit dem Model S90D mit 19" gemacht und dabei 203Wh/km gemessen.

Danke dir. Ich werde hoffentlich bald auch 130 testen können. Ich versuche eine Fahrt von 350km ohne Suc zu meistern.

Ich habe den LR RWD. Bin restlos begeistert und völlig zufrieden. Er ist, egal bei welcher Geschwindigkeit, schneller in der Beschleunigung als mein alter Audi. Fahre aber keine Berge, kein Eis und schleppe keine Wohnwagen durch Europa, brauche AWD daher nicht …

Meine Entscheidung für LR RWD war von Reichweite und Effizienz geprägt. In der Hinsicht ist das Auto super. Hätte es RWD nicht gegeben hätte ich AWD genommen. Den RWD hätte ich wohl auch zum gleichen Preis wie den AWD genommen- das er billiger war ist ein Riesen Bonus fuer mich.

Bei mir wurde es umgekehrt. Ich hatte den AWD fast zum Preis von RWD bekommen. Am Ende habe ich etwa 1500€ als die April Besteller bezahlt.

Bin mit der Entscheidung zufrieden,der RWD hätte mir auch gereicht.

Gestern und heute haben wir die Beschleunigungstests gemacht - separat, da auf öffentlicher Straße :smiling_imp:
Gestern bei 25°C und 98% Batterie war die Baby-Zero S dran, heute bei 19°C mit 85% Ladezustand unser Model 3 LR RWD. Auswertung erfolgte per Video, wobei wir die Model 3 Starts in Zeitlupe drehen mussten, um dem schnellen Bildschirm folgen zu können! Beide „Tachos“ gehen mit maximal +1% sehr genau. Startpunkt war bei der Zero ein Bild bevor der Torque-Balken ganz rechts im Display ein erstes Lebenszeichen von sich gab. Beim Model 3 startet die Messung auf dem letzten Bild, wo noch das "Hold"Symbol der Feststellbremse zu sehen ist. Und es ist jeweils ein Mittelwert aus hin- und Rückfahrt, um leichte Steigungsunterschiede und den noch leichteren Wind zuverlässig auszublenden.
Hier das Ergebnis:

Bis 10km/h hat tatsächlich die 11kW Zero S die Nase leicht vorn, dann geht es gleichauf bis 45km/h, ab wo dann das Model 3 den Hahn langsam aufdreht und weiter linear beschleunigt bis 75km/h, während die Zero schon langsam abflacht.
Unser Model 3 mit zwei Insassen bringt den 0-100km/h Spurt also in 5,595s Zustande, die Zero mit nur mir drauf 7,68s.

Habe noch nicht den zurückgelegten Weg extrahiert, aber meine anfängliche Vermutung (s. Selbstzitat) hat sich fast bewahrheitet. Wobei das M3 wahrscheinlich schon ab 50km/h der schwächsten Zero S davonziehen würde :smiling_imp:

Bin gerade von einem schönen Urlaub mit unseren RWD in der Toskana zurück und wollte kurz hier berichten.

Insgesamt haben wir für die 1100km lange Fahrt jeweils etwas über 13 Stunden benötigt.

Hier ist die TeslaFi dokummentierte Hinfahrt:

Sowohl in Frankreich (mittlerer Regenschauer), als auch in Italien (nur Sonne) gab es wenig Verkehr und man konnte trotz Mautstationen relativ hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen. Das gilt leider nicht für die Schweiz. Die 77km/h beinhalten sogar einige km in Italien. Der Schnitt in der Schweiz lag eher bei 65km/h. Dabei mussten wir gar nicht lange am S. Gotthard warten…Wie auch immer, schneller wäre ich mit einem Verbrenner sicherlich nicht gefahren.

Zu den beiden Ladestopps möchte ich folgendes sagen, auch wenn es einige nicht verstehen werden. 38 Minuten (eigentlich eher 30) ist einfach zu kurz um zu frühstücken. Wir mussten uns in Basel mit dem Frühstück beeilen und ständig auf die Uhr schauen. Das Mittagessen (eigentlich wäre der Stopp in Milano ideal gewesen) haben wir dann komplett ausgelassen. In 30 Minuten kann man nicht mal ein Sandwich bestellen und in Ruhe essen. Ich wollte vermeiden, den Wagen über 90% zu laden, da zu den hohen Ladeströmen, Temperaturen und Entladezyklen (100%-20%) nicht auch noch hohe SoCs dazukommen sollten. Mit den neunen 150kW SuCs oder später sogar V3 wird sich die Ladezeit noch weiter verkürzen auf 20 Minuten. Was soll man in 20 Minuten machen? WC + Kaffeautomat, das wars. Man ist dann gezwungen den Wagen umzuparken, ohne dass sich etwas an der Rastzeit ändert. Ideal war auch die Lademöglichkeit am Zielort, wobei wir nicht das Hotel danach ausgesucht haben. Beim Nachfragen wurde uns aber gesagt, dass bereits Teslas vor uns dort geladen haben und man darauf vorbereitet sei. Tatsächlich waren wir dann zu zeit (anderes MX) und jeder bekam eine 3.7kW Campinglademöglichkeit (blauer Stecker). Damit konnten wir jeden Tag auf 80% nachladen und am Abreisetag mit 95% starten.

Der LR RWD ist bereits unser vierter Tesla in den letzten 3 Jahren. Wir haben sehr viele Trips mit den Teslas gemacht. Dieser war sicherlich eines der längeren. Insgesamt muss man sagen, dass der LR RWD ein Reichweitenmonster ist und momentan unerreichbar sein sollte (den neuen MS LR Raven bin ich noch nicht gefahren). V3 brauche ich nicht (abgesehen vom single Stall), sehe ich eher als leichte Komforteinbusse auf Langstrecke mit solch einem Fahrzeug (gilt nicht für andere Teslamodelle, vor allem für ältere oder MX). Einen Komfortgewinn kann man mMn nur noch durch eine höhere SuC Dichte (ideal alle 30km) und dadurch mehr Auswahl von Rastplätzen erreichen.

Sehr guter Bericht. Könntest du vielleicht einen Bericht über die Reise in dem Roadtrip Unterforum schreiben? Wir planen auch noch eine Toskana Reise mit Zwischenstopp irgendwo in der Schweiz.

Wieso eigentlich Frankreich, der Weg geht über die Schweiz?

Der kürzeste Weg von Luxemburg geht übder Frankreich und Schweiz. Ich könnte natürlich die Schweiz vermeiden und über Lyon usw. fahren, ist aber dann deutlich weiter.

Die Verbrauchskonstante liegt beim LR RWD bei 146Wh/km. Damit zeigt ein neuer Akku mit (gecapped) nominal full pack von 76,25kWh genau 524km TR an. Was du in TeslaFi siehst, ist die implizite Verbrauchskonstante abzüglich des Energy Buffers und auch diese ist von einem Kalibrierungsfaktor in TeslaFi abhängig.

Danke für diese schlüssige Erklärung … und

danke auch dir für die Beantwortung meiner fiktiven Frage, warum bei TeslaFi meine Verbrauchskonstante bei 133 Wh/km (100%) liegt.
Auch wenn ich das mit der „implizierten Verbrauchskonstanten“ (noch) nicht gecheckt habe. :flushed:

Gruß

PS: Das heißt, daß ich derzeit auf 57K km um 3-4 Wh (142Wh/km) unter der Norm
im Fahrverbrauch liege. :wink:

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TeslaFi berechnet die durchschnittliche Verbrauchskonstante aus der Differenz der TR Hier mal ein Beispiel:

Bei dieser Fahrt wurden 28,31 rated km verbraucht und 26,48km tatsächlich gefahren (leider nach Odometer und nicht nach GPS, wusste ich vorher auch nicht). Wenn ich die verbrauchte Energie von 3,88kWh durch die rated km teile, dann komeme ich bei einer Verbrachskonstaten von 137Wh/km raus. Diese bezieht sich auf den usable full pack, d.h. auf auf die entnehmbare Kapazität exklusive dem Energy Buffer. Diese Konstante kann man im TeslaFi Account anpassen:

Bei mir ist sie momentan auf 1,04 gesetzt. Dieser Wert sollte so gesetzt werden, dass die implizite Verbrauchskonstante bezogen auf die TR genau 4,5% unterhalb der Verbrauchskonstanten liegt, die sich auf den nominal full pack bezieht. Bei unseren LR RWD sollte sie bei 139Wh/km liegen, damit alles richtig ist. In meinem Fall sollte ich den Faktor auf 1,05 anheben. Dann sollte bei einer (längeren) Fahrt mit niedriger Enladungsrate der Verbrauch im BC mit dem Verbrauch in TeslaFi genau übereinstimmen.

Du Schuft…du bist bestimmt während dem ersten Corona Lockdown viel gefahren. Ich liege immer noch bei 159Wh/km nach 45tkm, da ich von März bis Ende August so gut wie nicht gefahren bin. Im Monat Dezember lag ich jetzt bei 170Wh/km. In den „Sommermomanten“ von März bis Oktober komme ich selten über 120Wh/km.

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Ok, Dezember im Vergleich zum Juni


Die Konstante hab ich jetzt mal an deine angepasst. :slightly_smiling_face:

Gruß

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Ja, bspw. meinen Thread hier:

Der ist leider etwas eingeschlafen…

Dann wurde er jetzt wieder erweckt … dauerhaft, hoffe ich. :wink:

Hab leider erst jetzt deinen „Italientrip“ vom Sept 2019 gesehen. Beeindruckende Zahlen.

Gruß

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Und das war noch ohne V3. Tatsächlich waren uns bereits damals die Ladegeschwindigkeiten etwas zu kurz und deswegen etwas stressig. 45 Minuten empfinde ich als eine angenehme Pause nach ca. 3,5 bis 4 Stunden Fahrt. Unter 40 Minuten muss ich anfangen die Meute bereits zu hetzen. Mit V3 sind es dann nur noch knapp über 30 Min von 10% auf 90%. Wer das dann noch als angenehm empfinden soll, weiss ich nicht.

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Ich bin heute froh, dass ich meinen LR RWD nicht nach DK verkaufen konnte. Nichts geht über einen großen Akku und Reichweite.
Mir sind die Ladepausen auf Langstrecke nach 4,5 h (450 km) mit 1 h für eine Hauptmahlzeit eigentlich passend. Die Ladung wird auf >95% eingestellt.
Meinen Winterverbrauch von Dez bis Feb schätze ich mit 150 Wh/km ein. Der Akku wird meistens vor der Fahrt 30 min auf 20° angewärmt.
Problem dieses Threads ist, dass es keine neuen LR RWD mehr gibt und auch noch einige Gebrauchte ins Ausland verkauft wurden.

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Ich liebe meinen LR RWD auch noch und werde ihn freiwillig wie beim letzten Auto noch mindestens 8 Jahre fahren. Die große Batterie im Boden wird uns da auch mit 15 oder 20% Degradation noch Haufen weit fahren lassen, bei genügsamem Verbrauch.