Model 3 über API CO2-arm (oder günstig) laden

Ich hab mich damit auch schon beschäftigt und wenn die API so funktioniert wie ich es verstanden habe, müsste das funktionieren. Ich möchte z.B. unseren speziellen EV-Nachttarif zwischen 1 und 4 Uhr ausnutzen (ca CHF .09/kWh), zumindest dann wenn das Auto bei uns in der Tiefgarage steht. Dazu muss ich über die API die Position abfragen und den Ladevorgang starten und stoppen können. Beides scheint möglich zu sein - hab aber noch kein Auto um das zu testen.

Um den Preis geht es mir letztendlich nicht. Ich habe ne rollende 75 kWh Batterie in der Garage, von der ich 80% der Kapazität etwa einmal in der Woche brauche. Die restlichen Tage reichen mir auch ca. 10% und ich kann auch oft am frühen Nachmittag laden. :slight_smile:

Welchen Stromanbieter nutzt du? Leider sind die allermeisten Ökostromprodukte eine Mogelpackung, also nur auf dem Papier grün… das Thema wurde hier schon unzählige male diskutiert. Von einem engagierten Anbietet kostet Ökostrom 29 Cent/kWh aufwärts, in meinen Augen.

Ich nutze Montana. Die machen eigentlich einen guten Eindruck.

Mir geht es auch nicht um den Preis, ich habe sowieso (noch) kein Smartmeter, also einen Tarif unabhängig von der Tageszeit. Ich habe auch noch keine PV am Dach. Aber ich würde trotzdem gerne möglichst CO2-arm laden. Jetzt habe ich mein M3 so eingestellt, dass es um 1h oder 2h nachts lädt, da ist der Strom in Österreich laut ElectricityMap meistens mit <80g CO2. Aber wenn der Wind nicht weht, dann gibt’s dreckigen Strom aus Deutschland und Tschechien. Da ich üblicherweise nur so ca. 50km am Tag fahre, manchmal auch weniger, könnte ich über eine ganze Woche nur in den saubersten Stunden laden. Mit einem entsprechenden Skript könnte das ja auf der ganzen Welt funktionieren und sicher gut 50% CO2 sparen…

Wenn es hier ein paar Interessierte gibt, könnten wir ja gemeinsam mal überlegen, wie die Logik dieses Skripts aussehen sollte. Technisch scheint es ja machbar zu sein.

Eigentlich finde ich ja, dass Tesla soetwas selbst einbauen sollte: Hab hier schon mal Elon getwittert. Vielleicht könnte ihr das ja liken, dann sieht er es eventuell! :unamused:

Eine fertige Lösung gibt es zb mit dem Go-eCharger und awattar. Dort bekommt man Ökostrom und zwar günstiger wenn der Strom hohen Wind und Sonne Anteil hat. Die wallbox kann sich danach richten und dann laden wenn der Strom günstig und damit auch möglichst grün ist.
Smartmeter dafür bekommt man dann von awattar.

Richtig, jedoch hat das ganze zwei große Einschränkungen:
Erstens schläft das Model 3 nachts tief und fest und wacht nicht auf, wenn der go-e den Strom einschaltet.
Und man kann im go-e nur eine Mindestdauer festlegen, er trennt danach den Strom nicht. Stelle ich also auf, sagen wir, pauschal 2 Stunden und mein Model 3 läd 6 Stunden, läuft es ggf. in den teuren Morgenstrom rein. :frowning: Stelle ich auf 6 Stunden laden und der Tesla braucht nur 30 Min., sucht sich der Charger mitunter einen ungünstigen Zeitpunkt aus.
Punkt 1 macht es unbenutzbar (oder man muss das Auto wach halten, über eine 3rd party app oder so) und Punkt 2 macht es suboptimal. Deshalb bastle ich mir das selbst. :smiley:

Ich bastle mir das auch selbst. Wollte nur eine Möglichkeit für nicht Softwerker aufzeigen. :wink:

Ich finde die API für den Go e-Charger eine super Idee, aber sehe das eigentlich genauso: Die Steuerung muss vom Auto kommen. Alles andere ergibt keinen Sinn. Bei Autos die überhaupt nicht von außen gesteuert werden, ist das ein guter Weg, aber bei Tesla haben wir ja andere Möglichkeiten.

Jein, dazu müßte das Auto ja auch alle anderen Umstände (z.b. Überschuß bei PV) kennen.

Ich meinte das so: Es ergibt keinen Sinn das Auto zu laden in dem man den Strom von außen anschaltet oder abschaltet.

Meiner Meinung nach kann es nur so laufen: Ein externer Dienst (eigener Server oder etwas in der Cloud) entscheidet anhand von Daten, wann geladen werden soll. Diese Daten könnten sein:

  • Wie hoch ist der Ladestand im Auto und bis zu welchem Limit soll geladen werden
  • Wie hoch ist der aktuelle oder prognostizierte CO2-Anteil im Strommix (Daten zB von electricitymap.org/)
  • Wie hoch ist der aktuelle oder prognostiezierte Preis bei einem stundenbasierten Tarif (z.B. awattar.com/)
  • Wie hoch ist die aktuelle Einspeisung der PV

Mit diesen Daten kann dann der Dienst den Tesla aufwecken und das laden starten und wieder stoppen.

Betr. M3 schläft ein und lädt dann nicht: kann man das Fahrzeug per API mittels api/1/vehicles/:id/wake_up aufwecken? Oder muss man zu einem Trick greifen wie z.B. indem man kurz die Klima einschaltet (command/auto_conditioning_start)?

Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Leider kann man mit der API aber kein Lastmanagment betreiben.
D.h. du kannst nicht die Leistung mit der das Auto lädt über die Tesla-API der Überschuss-Leistung der PV nachführen. Das geht aktuell nur mit einer steuerbaren Wallbox wie dem go-eCharger oder einer Keba und wäre somit in deinem Szenario nicht abbildbar.

Ja, das geht.

Ich denke das ganze müsste modular aufgebaut sein, damit unterschiedliche Wallcharger je nach ihren Fähigkeiten genutzt werden können:

Dem TWC kann man auch Anweisungen schicken. Hier wird das anscheinend gemacht:
github.com/wido/smarttwc
github.com/cdragon/TWCManager

Hier wird etwas ähnliches diskutiert:
teslamotorsclub.com/tmc/threads … er.146780/

Ich lade per API jede Nacht zwei E-Autos an zwei Wallboxen.
Da der Leaf nur „AN“ kann und dann bis 100% lädt wird für das Auto die WallBox entsprechend geschaltet.

Das M3 kann „an“/„aus“ und „Ladelimit“. Da wird die Wallbox nur eingeschaltet wenn der Leaf nicht lädt (die Zuleitung reicht nicht für beide Boxen zeitgleich) und das M3 geladen werden soll.

Die Steuerung machen ich entweder von Hand per Web-Interface oder per Cron-Job.

Das blöde ist das man die Zugangsdaten für die Autos braucht um diese per API zu steuern ansonsten kann man das für jederman frei geben.

Für den Leaf nutze ich die PHP API
github.com/gboudreau/nissan-connect-php

für den Tesla die Ruby-API
github.com/timdorr/tesla-api

Was fehlt ist raus zu bekommen wann bei uns CO2-armer Strom angeboten wird. Wir haben zwar viele große Windräder in Sichtweite aber auch größere Kohlekraftwerke in der Nähe.

Ich kenne derzeit nur den GSI-Index, der für einen Postleitzahlenbereich den Anteil an regenerativem Stromanteil für die nächste Zeit abschätzt.
corrently.de/hintergrund/gruenstromindex/
Auf Nachfrage, ist die Basis für die Abschätzung die Datenbanken mit den Anlagen der jeweiligen Region (Biogas, PV, Wind…). Darauf wird mit Sonnen- und Winddaten eine Abschätzung gemacht. Dazu gibts auch eine API.
blog.stromhaltig.de/2013/10/gru … ngen-beta/

Gruß

Hmm, eure Beispiele zeigen mir, dass es doch relativ viele unterschiedliche Konfigurationen gibt, die zu beachten wären. Keine PV, interne PV, mehrere Autos, unterschiedliche Wallboxen, etc…

Ich hätte ja eine API genutzt die weltweit verfügbar ist, z.B. electricitymap.org/. Allerdings ist dort Deutschland nur eine einzige Zone, was natürlich auch nicht ideal ist. Aber vermutlich für eine CO2-Reduktion auch nicht schlecht. Prinzipiell nehmen die dort auch einzelne Regionen auf, wenn sie Daten dazu bekommen.

Wer hätte denn Interesse an einem Projekt für ein intelligentes Lademanagement mitzuwirken?

Weil ich gerade auf der electricitymap war: Heute ist ein schönes Beispiel, was man mit einem intelligenten Lademanagement erreichen könnte. Normalerweise lade ich nur in der Nacht, da sind auch üblicherweise die CO2-Emissionen geringer. Heute Nacht lagen sie in Österreich bei 150g, was im Vergleich zu sonst relativ hoch ist. Heute Mittag (bei viel Wind & Sonne) liegen sie bei 112g, das sind doch ca. 25% weniger…

Das selbe in Deutschland: 426g vs 354g, also ca. 17% weniger.

Ich frage mich langsam wirklich, was so schwierig daran sein sollte die 1,5 oder 2,0°C Grenze der Erderwärmung zu schaffen. Wenn schon mit so kleinen Maßnahmen so viel möglich ist. Ein bisschen weniger mit Beton bauen, ein bisschen mehr in Wohnraum-Sanierung und Heizung investieren und diese Klimakatastrophe wäre keine… Aber nein, manche Menschen sind einfach zu doof den kleinen Finger zu bewegen… :confused:

+1

Hi pepe, ich hab für die Smarthome-Plattform FHEM zwei Erweiterungen entwickelt, um electricitymap und Tesla anzubinden und genau so eine Ladestrategie zu implementieren. Es funktioniert recht gut. Eine Formel bestimmt auf Basis des CO2-Anteils ein gewünsches Ladelimit. Fällt der CO2 Anteil, wird das Auto aufgeweckt und beginnt zu laden. Die dazu nötigen Einstellungen in FHEM kann ich gern auch veröffentlichen.

Wirklich spannend wäre aus meiner Sicht aber auch eine Anbindung von awattar. Passt nur nicht auf meine Situation weil das Auto nicht an meinem Stromzähler hängt.