TSLA (Aktie Tesla Inc.) bis 11.02.2021

Tesla hat „Total current liabilities“ von 9,14 Milliarden.

Gruß

Bernhard

Richtig. Aber hier ging es um den Vergleich von kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Mein Fehler, dass ich das so unpräzise formuliert habe.

Oh, je. Was dann nun noch. Erst das Verwirrspiel mit den „kurzfristigen Verbindlichkeiten“, die Du mal eben schnell in „Verbindlichkeiten Lieferanten und Leistung“ uminterpretiert hast, um Deine These zu stützen, was völlige Trickserei ist, in der Hoffnung, der Leser merkt das nicht.

Nun die angebliche Pflicht in einem Bericht zum Q2 2018, das bekanntlich am 30.06.2018 endete, aktuelle Entwicklungen zum August dort bekannt geben zu müssen.

Fakt ist, Tesla muss in einem Q10 zum 2. Quartal 2018 keine Entwicklungen zum August 2018 bekannt geben, auch wenn der Bericht zum 2. Quartal erst im August geschrieben wurde. Das ist einfach US Recht und wenn ich schon erstaunt war, wie dreist hier „kurzfristige Verbindlichkeiten“ in „Verbindlichkeiten von Lieferanten und Leistungen“ uminterpretiert wurde, so lässt mich jetzt dieses Statement sprachlos zurück. Tesla gibt einen beispielhaften Ausblick auf das Q3; dahingehend gibt es absolut keine Verpflichtungen hier schon detailiert zu berichten.

Tesla kann die volle Finanzierung der GF in China sich im Juli 2018 gesichert haben ohne davon ein einziort im Q-10 zum 2. Quartal 2018 erwähnen zu müssen. Die Finanzierung wird gemischt durch lokale Banken, lokale Strukturhilfe und anderes gesichert.

Kann man noch dreister versuchen, uninformierte Leser in die Irre zu führen, um negative Emotionen gegenüber Tesla zu wecken? Ich glaube nicht aber ich fürchte, das werde ich noch eines Besseren belehrt.

Du meinst also eine Schätzung von Bloomberg über die Stückzahlen und eine Hoffnung auf eine 17% Gross Margin (der Q2 Bericht spricht von „slightly positive and expecting 15%“) begründet valide betriebswirtschaftliche Berechnungen?

Da bin ich raus, ich arbeite mit bestätigten Zahlen, Glauben ist in einer Kirche besser aufgehoben als in Unternehmensbewertungen. Ich warte die Q3-Zahlen ab und bewerte dann die Chancen und Risiken für mich neu.

Bis zum nächsten Quartalsbericht wird Tesla sicher nicht das Geld ausgehen, man hält Kasse und Kosten ja nun aufmerksamer im Blick. Im Übrigen ist möglicherweise genau das ein großer Verdienst der Shortseller, die ja Spezialisten im Auffinden von Wunden sein können.

Taking private ist kein Quartalsding, das ist grundsätzlicher.

Für Bezieher einer akademischen Ausbildung in Betriebswirtschaftslehre ist weitgehend unstrittig, dass Kapitalmärkte die effizienteste Möglichkeit bieten, Eigen- oder Fremdkapital zu beschaffen, da unterschiedliche Zukunftserwartungen oder Risikoannahmen anschließend mit niedrigen Transaktionskosten ausgetauscht werden können. Eine Bankfinanzierung wird härter mit Bedingungen versehen, da ein solcher Kreditgeber viel schwieriger aus dem Risiko rauskommt und sich dieses zahlen lässt. Ähnlich bei Private Equity, dort wird mangelnde Fungibilität auch mit einer höheren Renditeerwartung verbunden.

Nicht jedes Unternehmen hat Größe und Reifegrad zur Kapitalmarktfähigkeit. Für diese Unternehmen wird die Finanzierung dann tendenziell teurer.

Wenn der CEO sich vom Börsenlisting verabschieden möchte, wenn statt Ausgabe neuer gehandelter Anleihen lokale Banken angezapft werden müssen, ist das alles kein Zeichen einer optimistischen Zukunftsaussicht durch den CEO derselbst.

Man kann nicht positiven operativen Cash Flow und positives Ergebnis/Share ankündigen und dann kommt ein Knaller, man möchte nicht mehr gelistet sein. Das ist reichlich schräg. Möglicherweise ist ein CEO, der Raketen rückwärts einparken lässt, so von sich selbst überzeugt, dass er sogar seine Unternehmensfinanzierung internalisieren kann und denkt, so was wird günstiger. Er näht Sitze selbst zusammen, nachdem der Zulieferer schwächelt. Jetzt setzt er die NASDAQ vor die Tür, wegen nöliger Shortseller? Und Kapital kommt dann aus China oder Saudi-Arabien?

Tesla und Daimler sind von ihrer Bilanzstruktur, dem Geschäftsmodell und ihrer Finanzierung nicht vergleichbar. Tesla ist im Wachstumskanal mit deutlich höherem Investitionsbedarf je realisierbarem Umsatz, Daimler frühstückt das Gewesene ab. Für die Liquidität bei Tesla schauen Analysten ja gerne nach der guten alten Cash Burn-Rate - wie lange bis zum Exit, nur wird das dem Ansatz fairerweise auch nicht gerecht.

Das mag für den deutschen Absolventen einer solchen Ausbildung und zumal vor einigen Jahren gegolten haben. Aktuelle und/oder ausländische Ausbildungen gehen da von einer etwas differenzierterer Sichtweise aus. Insbesondere könnte so jemand Deine nur zweidimensionale Sicht - Aktienmarkt oder Bankfinanzierung - kritisch betrachten. Ebenso Deine pauschale Aussage zum Private Equity. Beispielhaft sei hier die HSG (Hochschule St. Gallen) in der Schweiz genannt.

Woher das Kapital kommt, sehen wir dann. Wovon Musk überzeugt ist, ebenso.
Ich muss schon sagen: Chapeau vor so einem Kommentar. Du bist Profi, oder? Weil eine Laie bekäme solch ausgefeilten Sätze nur schwerlich hin.

Hab’ ich aus Wikipedia.

Noch besser als St. Gallen sind im Übrigen diese österreichischen Ökonomen, die sich für das Helikoptergeld stark machen (Wird von der Zentralbank flächenmäßig über uns Bürgern abgeworfen). Für eine vollständige Darstellung aller Optionen sollte man u.a. noch Zentralbank-Finanzierung ergänzen.

Ja klar, und ich aus dem Kaugummiautomaten.
Wers glaubt …

Die sprachliche Aufarbeitung selbst von Wikipedia Wissen, die Du hier bietest, zeigt den Profi in Kommunikationswissenschaften.
Stell Dein Licht nicht unnötig unter den Scheffel. Deine Kommentare sind sprachlich brilliant, wie sie nur ein Profi hinbekommt.

Ach herr jeh. Behauptest du ernsthaft, eine Firma hätte ohne die Shortseller keine Übersicht über ihre Finanzen? Eher kann man sagen, das die Shortseller mit ihren Aktivitäten für die Entlassungen aus dem Frühjahr verantwortlich sind.

Peter

+1

Möglicherweise ja.
Ernsthaft.
Tesla wird außerordentlich spontan und direkt geführt.

Die damaligen Rundmails hatte ich kritisiert, weil Elon den Eindruck hinter lassen hatte, es wäre ihm erst kurzfristig aufgefallen, dass manche Zulieferer zu teuer sind und einige Mitarbeiter verzichtbar. Hoppla, was ist hier denn los? - Wo er doch schon die ganzen Jahre CEO ist. Man wird natürlich immer seinen Kassenbestand gekannt haben. Aber Controlling scheint noch ausbaufähig, wenn der CEO solche Mails schreibt.

Nein, bei amerikanischen Unternehmungen sind RIFs zumindest für die Betroffenen oft eine ganz plötzliche Sache. Tesla hat bisher kaum auf die Quartalszahlen geachtet, weil eben in die Zukunft investiert wird. Im Frühjahr haben es die Shortseller geschafft, genug Druck auf Tesla auszuüben, so das beschlossen wurde, profitable Quartale Q3 und Q4 abzuliefern und andere Planungen dem unterzuordnen. Dazu kommt, das Ende Q2 die 5000/Woche erreicht wurden. Damit hatte man die Position und die Notwendigkeit mit den Zulieferern zu verhandeln und die Personalkosten zu reduzieren.

Peter

Dann kommen wir zum gleichen Schluss.

Möglicherweise war der vorherige Zustand - nur langfristig zu denken und ziemlich teuer das Ramp up zu erreichen - genauso falsch wie der jetzige Ansatz, Cash Flow positiv zu werden, ohne Gefangene zu nehmen.

Richtig wäre doch irgendwas in der Mitte.
Das Model 3 ist revolutionär, es gibt ausreichend Nachfrage, also geordnete Expansion.

Nein, langfristiges Denken ist immer am effizientesten. Ich denke, Elon kann ein Excel sheet zu den Finanzen lesen. Aufgrund der Situation musste man halt die Taktik anpassen. Das hätte man aber auch ganz ohne Shortseller machen können, wenn es dem Firmeninteresse dienlich ist. Die Behauptung, man hätte etwas den Shortsellern zu verdanken, ordne ich eher der Legendenbildung zu.

Peter

Anderswo sorgt vermeintlich McKinsey für die Entlassungen.

Natürlich entscheidet das der Boss, nicht die Shorties.

Allerdings wird ja jetzt genau diese Mär von Elon gesponnen, dass nämlich die Shortseller daran Schuld wären, dass Tesla seine langfristigen Ziele außer Augen verliert und dass man deswegen von der Börse müsse.

Da ist man selber Schuld, wenn man die sich ins Haus holt. Da die Vorgehensweise von McKinsey bekannt ist, ist die Entscheidung schon gefallen.

Nun musst du dich schon entscheiden, ob der Boss entscheidet, die Shorties also auch keine Verdienste haben können, oder ob sie doch Druck aufbauen können.

Das ist überhaupt nicht der Fall. Tesla hat ja die Ziele nicht aus den Augen verloren. Die Aktivitäten der Shortseller stellen allerdings eine Belastung und eine Gefahr für Tesla dar, die abgewehrt werden muss. Die Shortseller haben ja Milliarden in die Zerstörung von Tesla investiert. Elon Musk ist ja auch nicht der erste CEO der das Gehampel mit den Quartalsberichten ablehnt. Er spricht ja auch seit Jahren davon, Tesla von der Börse zu nehmen. Firmen wie Bosch bekommt es ja auch sehr gut, keine Aktiengesellschaft zu sein. Die Gelegenheit ist halt momentan sehr günstig, um diesen Schritt durchzuziehen.

Peter

Bosch? Dieser fabelhafte Vorbildzulieferer mit der Prüfstandserkennungsmotorsteuerung?

Ja, in der Tat wird es derzeit immer günstiger, Tesla von der Börse zu nehmen.
Ob Tesla damit geholfen wäre sehen wir langfristig.

Ich befürchte, Tesla und Elon machen gerade leider eine ganz dunkle Phase durch. Der Beitrag der Shortseller ist herbeigedichtet. Das sind nur Brandbeschleuniger.

Und ob am Ende Elon und Tesla in Line bleiben, da kommen mir seit einigen Tagen leider Zweifel. The worst is yet to come hat einer gesagt.

war eine glatte Auftragsarbeit von unseren Premium-Herstellern. Bosch fertigt nur nach Auftrag. Ansonsten kann ich nichts Negatives bei denen erkenne außer dem von Dir herbeigeredeten.

Ob Tesla eine dunkle Phase durchmacht wird sich zeigen. Was Elon Musk angeht, so sehen wir ebenfalls was wird.
Getreu dem Motto: Prognosen sind immer dann besonders schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.

:question: :question: :question:
Ist das hier ein Wettbewerb für dahingeschwafelten FUD? :unamused:

Nenne doch mal einen Zeitpunkt in der Vergangenheit wo Tesla objektiv besser da stand als heute!
Mit objektiv meine ich natürlich nicht Stimmungsbild in den Medien sondern Produktion, Absatz, Finanzen etc…

Auf den Punkt gebracht.

Interessant, aktuell gibt es eine Initiative von Trump ( :unamused: ) Richtung S.E.C, diese Quartalsberichte abzuschaffen.
automobilwoche.de/article/2 … htspflicht