Hallo zusammen,
im Rahmen einer Projektarbeit versuchen wir die Fragestellung „Ist der Asynchronmotor als Antrieb für Elektroautos alternativlos?“, unter Berücksichtigung der technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekte, zu klären. Hierzu möchten wir hier gerne eine Diskussion anregen, um eure Meinung zu dem Thema mit in die Arbeit einzubeziehen.
Im Verlauf unserer Recherchen, fiel uns auf, dass sich die Automobilindustrie allgemein nicht auf einen bestimmten Elektromotor festgelegt hat. Aktuell verbaut Tesla in ihrem Tesla Roadster und Model X und S Asynchronmotoren, im Model 3 hingegen Synchronmotoren. Hersteller wie VW, Ford und Hyundai setzen auf den Synchronmotor, andere Hersteller wie Smart, Nissan, Renault und Kia verbauen allerdings in ihren neuen Modellen Asynchronmaschinen. Welche Gründe könnten für diese Uneinigkeiten sprechen?
Aus einem Artikel, auf den wir während unseren Recherchen gestoßen sind, entnehmen wir, dass die chinesische Firma „Beijing Zhong Ke San Huan Hi-Tech Company“ einen Vertrag mit Tesla unterzeichnet hat, in dem sie eine Abmachung über die Lieferung von Neodym-Eisen-Bor treffen. Dies ist eine Legierung die zur Herstellung von Festmagneten verwendet wird. Der Vertag soll 3 Jahre (ab September 2016) gelten. Ist dies also ein Zeichen dafür, dass Tesla in Zukunft komplett auf permanenterregte Synchronmotoren umsteigen will?
Einer der Gründe für die Entwicklung in Richtung des permanenterregten Synchronmotors könnte der Vorteil sein, das er sein Magnetfeld, nicht so wie der Asynchronmotor, nicht durch den induzierten Strom im Rotor erregen muss. Da das Magnetfeld von fest eingebauten Festmagneten im Rotor stammt, weißen die Synchronmotoren einen Wirkungsgrad auf und verbauen somit weniger Energie. Aus ökologischer und ökonomischer Sichtweiße ist diese Entwicklung allerdings kritisch zu betrachten. Die seltene Erden, die für die Herstellung der Festmagnete benötigt werden, stammen Hauptsächlich aus China. Dort werden die Metalle, ohne großen Wert auf die Umwelt zu setzen, abgebaut und nur zum Teil exportiert. Wenn China also den Export weiter begrenzen würde, würde dieser Rohstoff für Automobilhersteller eine große Herausforderung darstellen. Wie haben die Elektroautomobilentwickler also in Zukunft vor mit diesem Problem umzugehen? Stellt daher der Asynchronmotor die einzige Alternative dar oder lohnt es sich, dieses Risiko einzugehen?
Eine Ausnahme stellt aktuell der Hersteller BMW, mit seinen Modellen i3 und i8, dar. Als Antriebsmaschine für diese beiden Fahrzeugtypen setzt er einen selbst entwickelten Hybridsynchronmotor ein, der eine Mischung aus einem permaneterregten Synchronmotor und einer geschalteten Reluktanzmaschine darstellt und sich die magnetische Reluktanzkraft zu Nutze macht. Welche Vor- und Nachteile besitzt diese besondere Bauweise und wäre sie vielleicht eine gute Alternative?
Auf der IAA hat BMW im September 2017 eine Konzept für eine neue Generation von Elektrofahrzeugen vorgesellt, die bis 2021 auf den Markt kommen sollen. In einem Video (youtu.be/IJwmjL8Qm8A?t=1m33s), aus einem Beitrag im bmwblog, über dieses neue Konzept, ist die Rede von einem neuen innovativen Elektromotor, ohne die Verwendung von seltenen Erden. Gibt es hierzu genauere Informationen?
Über eure Meinung zu diesem Thema bin ich sehr gespannt!
Viele Grüße
Patrick