@OS Eletric Drive
Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, warum eine AC Säule einen Haufen Geld und 100€ Unterhalt im Monat kosten muss.
DC ist doch auf Seite der Säule viel komplexer. Man muss AC auf DC umwandeln. AC ist aber normalerweise einfach da. Jede Leitung unseres Stromnetzes ist auf AC ausgelegt. Es kommt bei der Säule auch nur AC an.
Eine DC Säule bedeutet doch mehr Aufwand.
Das System ist doch Netz (AC) -> Säule (AC) -> Auto (AC/DC) Wandler.
Wenn nun der AC/DC Wandler vom Auto in die Säule wandert, dann wird es für den Betreiber der Säule teurer.
Ich könnt mir vorstellen, daß wir irgendwann den AC/DC Wandler im Kabel, wie dem UMC unterbringen, nur sind die doch bisher deutlich größer und schwerer.
Ich verstehe zwar, daß die Kosten für eine solche Ladesäule momentan bei ca. >10.000€ zu liegen scheinen, aber das muss günstiger gehen. Eine normale Typ2-Wallbox wie der Tesla WallConnector liegt bei <1000 EUR. Davon können 4 Stück in Reihe, mit Lastverteilung geschaltet werden. NewMotion kann das auch, und scheinbar sogar mit mehr Wallboxen.
Installation waren bei mir z.B. Incl. Unterverteilung mit 35m 10mm^2 ca. 2000€ Netto.
Ich habe nachträglich den WallConnector anbringen lassen. Das war unverhältnismäßig teurer, als wenn ich ihn gleich installiert hätte. Rote Dose versetzten usw.
Aber alles zusammen rund 3000€.
Das ist eine Installation an der auch 4 Autos mit Lastverteilung gleichzeitig laden könnten (Wir wohnen in unserem eigenen Mehrfamilienhaus)
Wie man da auf >10.000€ für eine ganze Ladesäule kommen kann ist mir ein Rätsel. Es scheint sich hier eher um ein Problem bei der Menge zu handeln.
Meine Box funktioniert übrigens störungsfrei seit 1,5 Jahren.
Wenn ich in meinem S den Doppellader haben wollte, dann wären das ~2000€. Also für 22kW 4000€ für einen AC/DC Wandler der ~20 KW DC leistet. Das käme ja dann ich die Ladesäule rein und verteuert die Ladesäule.
Das System aus SuC und DeC funktioniert nach meiner Erfahrung hervorragend. Ich brauche nicht immer die volle Dröhnung bei der Ladeleistung.
Auch ein Vertreter schläft mal in einem Hotel und kann sein Auto über Nacht laden.
Den normalen Bürger (Job in der Nähe des Wohnorts oder Tages- Wochen- Pendler) ist mit nur mehr DC nicht geholfen.
Wir müssen einfach mehrere Probleme unterscheiden und diese angehen.
- Mehr Ladepunkte
- Sinnvolle Platzierung von Ladepunkten
- Einheitliches und handhabbares Bezahlsystem in Europa/EU - Ich habe in Österreich eine Ladesäule gesehen mit dem Logo von eCharge, laden konnte ich dort jedoch nicht.
- Ladeleistung passend zum Zweck. SuC auf Langstrecke. DeC für Laden währen des Parkens.
- Mehr Komfort. Ich packe das Typ2 Kabel nur aus, wenn es unbedingt sein muss. Ich plädiere für fest angeschlagene Kabel wie bei den SuC. Das ist meiner Meinung nach am sinnvollsten. Dann braucht es auch den Quatsch mit dem kabellosen laden nicht.
- Einen Businesscase für jeden Ladepunkt.
- Die Verlässlichkeit der Ladepunkte muss gesteigert werden. Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann dort zu laden, werde ich, besonders bei DeC nicht mit 5% Restladung ankommen wollen. Das ist der Zeitfresser Nr. 1 bei mir. Kommt aber nicht regelmäßig vor. Nur bei neuen Kunden oder bei neuen Urlaubsdestinationen.
- Reduzierung von Bürokratie für Betreiber von Ladestationen.
- Laden können wann man will und so lange man parkt. Extra das Auto umparken? Was soll das denn?
Ich meide z.B. Mittlerweile Hotels an denen ich nicht laden kann. Geht nicht immer aber immer öfter.
Businescase:
Ladpunkt vorhanden = Kunde
Ladepunkt nicht vorhanden = kein Kunde.
Ich kann mittlerweile häufiger bei meinen Kunden laden. Das klappt immer besser.
Das wird sich irgendwann in meinen Angeboten wiederspiegeln. Unter dem Punkt Reisekosten. Wenn ich beim Kunden DeC laden kann, brauche ich weniger Zeit für die Fahrt, da ich mir ein bis zwei SuC Stopps sparen kann. Also eine Stunde Reisezeit gespart. Das gebe ich dann gerne an meine Kunden weiter.
Die Investitionskosten meiner Ladeinfrastruktur werde ich ab dem 3. Jahr reingeholt haben. Ich habe für Strom bisher 50% im Vergleich zu Diesel (auf die Kilometer umgelegt) eingespart.
Mein Ladepunkt wird aber länger als 3 Jahre betrieben. Ich gehe von 10-15 Jahren aus. Evtl. Muss mal der WallConnector getauscht werden aber das wäre Kleinkram.
Ein weitere Businesscase ist, wenn ein Mieter irgendwann elektrisch laden will, stelle ich einfach eine NewMotion oder ähnliches auf und mache darüber die Verrechnung.
Ich steigere damit langfristig meine Chancen am Markt.
Du hast vor ein paar Seiten geschrieben, daß Du dir z.B. deine Hotels nicht mehr nach der Lademöglichkeit aussuchen möchtest. Das kann ich verstehen. Aber wir sind noch am Anfang. Und wenn ich das richtig sehe bist Du deutlich länger als ich elektrisch unterwegs. Andere Sachen nerven Dich auch und Du siehst die Lösung in mehr SuC.
Ich kann verstehen, daß das irgendwann nervt, wenn sich scheinbar nichts tut. Ich dachte auch, daß sich hier viel schneller viel mehr bewegt. Wir müssen durchhalten und zusammenhalten.
Und ganz ehrlich.
Es ist ein Unterschied, ob ich mein Auto in 3-5 Minuten vollgetankt habe, oder ob es 15-20 Minuten dauert. Und ich sehe, besonders für bezahlbare PKW, keine Akkutechnik kommen, die das liefern wird. Besonders unter Berücksichtigung aller anderen Anforderungen an PKW Akkus.
Ich denke mit unseren S und X und dem 3 haben wir das an Leistung was in 5-10 Jahren für Kleinwagen normal sein wird. Und wenn sich dann alle daran gewöhnt haben, zu 99% beim parken zu laden (oder umgekehrt) wird die Forderung nach immer mehr Ladeleistung auch abnehmen.
Theoretisch könnte man ja auch den Sprit mit Hochdruck in die Tanks pressen, wie in der F1 oder bei der DTM. Macht nur niemand, da zu teuer.
Für mich ist E-Auto fahren übrigens kein Hobby. Ich nutze mein Auto beruflich. Ich bin Selbstständig und meine Kunden sitzen in ganz DACH.
Ohne verlässliche Mobilität wäre ich nicht gewechselt! Dazu zählten anfangs die SuC und mittlerweile das gesamte Ökosystem aus SuC, DeC und ganz selten, öffentliche Ladepunkte.
Hobby ist meine kleine Beteiligung hier im Forum oder wenn es die Zeit zulässt beim EVRN vorbeizuschauen.