Konzept für öffentliche Ladestellen

In meinen Augen scheitert es nicht an der Unterscheidung AC oder DC sondern an einem kostengünstigen und unkompliziertem Abrechnungssystem. Auch hier halte ich Tesla auf einem guten Weg und das wird in Zukunft sicherlich noch ausgebaut.

In etwa so stelle ich mir das vor:
Die AC-Ladestation kann sehr einfach und „Dumm“ aufgebaut sein. Im Prinzip nur eine Steckdose die nur 2 Dinge kann.
1.) Einfache kommunikation mit dem Fzg. über den Stecker => Erkennen des Fahrzeuges
2.) Ein-/Ausschalten der Ladebuchse (Gesteuert über das Fzg.)

Der gesamte Rest wird über das Fzg. gesteuert.

  • Das Fzg. sagt der Dose ich bin der xyz und möchte bei Dir laden => die Dose schaltet den Strom frei (keine Ladekarte, kein Display, keine Knöpfe)
  • Das Fzg. rechnet mit dem Ladenetzbetreiber ab. Alle zukünftigen Fzg. müssen und werden Internetanschluss haben.
  • Die Abrechnung erfolgt nicht auf exakter kWh-Basis sondern nach standardisierten Kenngrößen (Zeit, Ladeleistung, usw.)
  • Lastmanagement kann (in eingeschränktem Rahmen) über die Internetverbindung des Fzg. erfolgen. Jedes Auto kennt ja die Säule an der es angesteckt ist.

Im Prinzip also genau so wie es Tesla heute bei den Superchargern schon macht. Ich sehe keinen Grund warum das bei den AC-Ladern / Destinationladern nicht ganz genau so funktionieren soll. Fahrzeugseitig ist alles schon vorhanden. Ich würde nicht mal ausschließen dass dieses Vorgehen mit den heute verbauten Destinationchargern schon funktionieren würde.

Wie hier versucht wird das System aufgrund der heutigen Rahmenbedingungen kaputtzureden ist mir unverständlich. Wenn eine einzeln stehende 22KW-Ladesäule mit Kartenleser, Abrechnungssystem, Display, und was weiß ich was für chickimicki 15.000 EURO kostet ist das ja nicht gottgegeben sondern einfach nur schlecht umgesetzt.
Wenn in einem Parkhaus (z.B. große Firma) 500 Ladeplätze nach obigem Schema stehen sind wir da locker uner 1k/Säule.

Gruß

Bernhard

Tolle Idee… Problem ist das Eichamt… Was glaubst du wie schnell da ein Nerd auf der Matte steht und wegen 1 kWh einen Aufstand macht. Die Frage ist… Gibt es für diese Idee einen Case so das Geld zusammen kommt.

Mir war das ja auch nicht so klar! Aber seit mehreren Gesprächen mit wirklich guten Planern komme ich immer mehr zu Erkenntnis, dass der Aufwand für ein paar kWh im Verkauf richtig richtig groß wird.

Ich war ja auch immer der Auffassung, dass es so gehen muss (siehe Gespräche bei BMW)… Ich habe dann aber mal EXCEL angeworfen und gerechnet wie viele kWh über einen SUC gehen können und da wird halt der gleiche Aufwand anfallen. Der einzige Unterschied ist die höhere Abschreibung.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die SUC (HPC) um ein vielfaches günstiger werden (können) als DeC.

Erkläre mir bitte mal warum ein 11 oder 22 kW AC Ladepunkt teurer ist als ein 10/20kW DC Ladepunkt? Und warum kein Business es bei AC aber bei DC existiert.

@OSE

  1. Könntest du verraten, was genau an dem Horrorszenario „Eichamt 2021“ dran ist? Um was geht es da genau? Geeichte AC Zähler kosten ja nicht die Welt und Backends mit Abrechnung gibt es ja bereits. Wo genau ist hier das Problem?
  2. Laut deinen Aussagen gibt es nur 2 Hersteller, die Säulen anbieten, die auch nach 2021 noch „Eichamt gerecht“ sein sollen. Welcher Hersteller ist das und was machen die anders als die ganzen anderen Anbieter?

Wenn wir beide das Thema umsetzen wollen dann ist das Eichamt vielleicht ein Problem. Wenn VW, BMW, Mercedes, Eon, RWE, usw. usw. halbwegs geschlossen da aufschlagen wird sich sehr schnell eine einfache Lösung finden. Das Eichamt ist ja nicht dafür da den Fortschritt auszubremsen.

Wir sind uns darin einig das es ohne DC-Schnelladung nicht gehen wird. Das wird unbeding gebraucht. An Autobahnen und auch ähnlich den heutigen Tankstellen für Kunden die das halt genau so haben wollen.
Die Vorstellung dass man in <10 min eine 0-80% Ladung hinbekommt halte ich für die nächsten Jahre unrealistisch. Selbst der 100er Tesla braucht dafür >40 min. Und der stellt im Moment die „Spitze der Nahrungskette“ dar. Seit der Einführung 2012 hat sich da auch nichts dramatisches verändert. Die neuesten Fahrzeuge laden vielleicht 25% schneller. Bis es noch mal den Faktor 4 schneller wird gehen noch ein paar Jahre ins Land. Die Ladesäule dafür ist Kinderkram - der Akku muss es vertragen. Hast Du ein Handy dass in 10 min. voll wird? Oder einen Akkuschrauber? Oder ein Laptop?

Langfristig kann ich mir schon eine völlige Umstellung auf DC vorstellen. Wenn deutschlandweit mal 100.000 DC-Ladepunkte verfügbar sind und es auch noch DC-Heimstationen für >1000 Eur gibt dann kann man sich überlegen AC komplett raus zu lassen. Das ist dann ein Schritt der aufgrund der Komplexitätsreduzierung kostenmäßig echt was bringt. Das sehe ich aber die nächsten min. 5 Jahre nicht.

Das Thema wird mit einem autonom fahrenden Auto noch mal komplett neu aufgerollt. Wenn die Fahrzeuge in einem Parkhaus der Reihe nach an einen zentralen DC-Lader fahren sieht das Thema wieder ganz anders aus.

Gruß

Bernhard

Kann man da eine gewisse Arroganz hineininterpretieren? Unser Stromos hat in zwei Jahren gut 30.000km abgespult und damit liege ich wohl schon über dem Durchschnitt.

Wenn Du allerdings meinen solltest, dass man dem ehemaligen Opel Agila den E-Antrieb nicht ansieht -
dann hast Du natürlich Recht! :wink:

Nicht nur ich habe ihn das schon gefragt. Entweder wir fahren nach seiner Idee später alle zu großen Ladeparks mit DC-Schnellladern (und warten wie früher an der Tanke), oder wir laden 10kW DC in der Fläche.
Wir drehen uns im Kreis.

Ja, auch ich lade daheim oft nur mit 3kW AC. Wenn es aber nötig ist, bin ich froh über die AC 11kW Drehstromladung. Denn das „Laden nebenbei“ (Aufenthalte so 1-2h) ist eine feine Sache - auch wenn die Infrastruktur noch nicht optimal dafür ausgebaut ist.

Dass bei Wegfall der für die Autohersteller geringen Kosten für einen 11kW Bordlader (in Masseneinkauf geschätzt 150€) auf die Infrastrukturbetreiber jeder Ladesäule (denn dort stecken ja dann bei DC die Ladegeräte drin) abgewälzt werden und dadurch (geringere Stückzahlen) die Kosten deutlich höher sind als für eine „strunzdumme Typ2-Steckdose“ (selbst mit Lastmanagement), wird großzügig ignoriert. Den „Business Case“ für die 10kW-DC-Ladesäule scheint das nicht zu stören.

Auch das Märchen von der nur mit 3min Verzögerung regelbaren AC-Ladestelle habe ich schon widerlegt (per PWM-Signal in Echtzeit ansteuerbar) - da wurde auch nie wieder drauf eingegangen, nicht mal auf die käuflichen Angebote.

Ja, die Schnelllader würden evtl. kurzfristig profitieren, wenn es kein AC-Laden in der Fläche gäbe. Stelle ich mir aber den Fall vor, dass alle zum DC-HPC fahren müssen, stehen die teuren Dinger außerhalb der Stoßzeiten dann wieder sinnlos herum …
Jeder Schnelllader müsste dann die 800V/350kW leisten - auch wenn der Kleinwagen eh nicht mit mehr als 50kW laden kann …

Ich habe das ja schon dargestellt /verlinkt - aber weder auf das Konzept „DC-Schnellladesäule mit Abrechnung und vielen angeschlossenen AC-Ladepunkten“, noch auf das Konzept der „teurere Parkfläche mit Langsamlademöglichkeit“ wird konstruktiv eingegangen.

Ja, da bist Du in diesem Forum sicher nicht allein. In GoingElectric hat man Dich aber schon darauf hingewiesen, dass weder die lebenslang kostenlose Schnellladeflatrate, noch Akkukapazitäten >60kWh in absehbarer Zeit zur Standardausrüstung aller E-Autos gehören werden und viele Autobesitzer weder über einen Stellplatz, noch eine eigene Ladestelle verfügen. Mir scheint schon, Du hast in manchen Dingen den Bezug zur Realität ein wenig verloren.

Ja, das merkt man sehr deutlich.
Evtl. solltest Du für eine Lockerung der Abgasvorschriften steiten? :open_mouth: Spart bei den Herstellern auch Kosten!

Nee, nee war ein Joke. :wink: Aber Deinen Denkansatz verstehe ich trotzdem nicht. Wenn es darum gänge, den Herstellungsaufwand zu senken, dann gibt es in heutigen Autos sehr viel Austsattung, auf die ich problemlos verzichten könnte. Auf einen ordentlichen Bordlader beim E-Auto nicht.

Übrigens beruft sich auch das Eichamt „nur“ auf Vorschriften und Gesetze. Die werden von wem gestaltet?!? In wessen Sicht denkst Du denn da?!? :astonished: Wäre es nicht sinnvoller, für praktikable Lösungen ab dem 01.01.2021 zu streiten, die das Laden in der Fläche erleichtern?!?

Ich bin mehr der Kunde /Nutzer und vertrete deren Interessen. AC-Drehstromladen in der Fläche macht für viele das E-Auto erst alltagstauglich und attraktiv. Vor allem, wenn man nicht mit einem Stellplatz mit Lademöglichkeit gesegnet ist. Das ist doch ein Pfund, mit dem ein E-Auto wuchern kann: nie mehr zur Tankstelle fahren - Akku ist eigentlich immer voll, denn das Auto steht oft lang genug herum, um beim Einkauf /Kino /Theater, … Energie nachzufassen

Die Autohersteller /Tankstellenbetreiber würden am liebsten den Strom einfärben - die Unabhängigkeit der Menschen ist Großkonzernen schon immer ein Dorn im Auge gewesen.

Auch diesen Nachweis bist Du bisher trotz Nachfrage schuldig geblieben - Abgesehen davon, dass die Struktur des Stromnetzes in China nicht ganz mit dem ausgebauten 400V-Drehstromnetz in Europa vergleichbar ist - und abgesehen auch vom zentralistischen Diktat der KP …

Tja, was soll man jetzt sagen, der OS scheint so ein wenig in seiner eigenen Welt zu residieren und möchte uns da nicht dran teilhaben lassen.
Mal schauen, wer am Ende Recht haben wird.
Natürlich gibt es das starke Lobbybedürfnis der heutigen Fahrenergieanbieter, dieses Business nicht aufzugeben, daher auch immer wieder die Forderung nach H2, aber vielleicht kommt es ja auch zu den, dann wohl am Hochspannungsnetz angeschlossenen :wink:, HPC-Ladeparks von denen OS träumt…

Das habe ich doch schon zig fach gemacht… Ich habe die ECHTEN Kosten einer AC Ladesäule gepostet… Und die sind nunmal wie sie sind… Vielleicht wäre es mal an der Zeit, wenn mir jemand realistisch ein Business Case darlegt der mit einer AC Säule funktioniert…

Das spannende am DC Laden ist ja, dass man den AC Lader im Auto nicht mehr braucht. Diese kosten doch ordentlich Geld und vor allem Platz. Da man für den AC Lader aber auch noch eine recht teuer AC Einrichtung zuhause braucht so kommt ein DC Lader außerhalb des Autos günstiger als ein Lader im Auto und eine AC Einrichtung.

Was spricht gegen dieses Konzept:

Einstellbare Ladesäulen beim parken. Also von 3,7 bis 22 kW kann die Typ 2 Ladesäule liefern. Abrechnung nach Energiemenge. Bei Shell zahlt man auch die Liter, nicht die Zeit!

Ich bin sehr gegen starre System, denn das hat zur Folge das ein Hybrid stundenlang Säulen blockiert.

Letztlich ist aber die Anzahl der Ladesäulen abhängig, wie wir E-Mobilität voranbringen. Diese lustigen Einzelsäulen
bringen keinem was. In Parkhäuser brauchen wir min. 10 Ladeplätze, gut markiert, extra beleuchtet und mit eindeutigen
Schildern an der Wand - damit jeder weiß was hier passiert. Falschparker werden genauso nachhaltig geärgert wie
die „ganz normalen“ Falschparker.

Auf der Autobahn eine Mischung aus 50 kW und 150 kW.

Aber hier das selbe Problem. Was bringt die besser Ladesäule wenn kleinlaster dort übernachten und nebenher eine Grillparty
mit einschlägigen alkoholkonsum veranstalten.

Die Technik ist und war nie das Problem, sondern die Umsetzung. Was bringen tolle Konzepte, wenn Laien an verantwortlicher
Stelle sitzen und Entscheidungen treffen?

Der Begriff Parken ist gesetzlich nicht geschützt! Wenn ich parke, geh ich für ne Stunde quer gegenüber ins Fitnesstudio. Für 50 KM Strom öffne ich nicht den Kofferraum um das Kabel rauszuholen. 22 kW sei dank bringt das schon mehr. Das selbe am Flughafen. Dort kann man ruhig auch Dampf haben, Freunde ansetzen, oder aufs abholen warten. Mit 11 kW holt man meistens nicht mal den Fehlstrom für die Anfahrt wieder rein. Gibt aber auch Leute die parken für 5 Std. in der Stadt, weil shopping und quatschen angesagt ist. Für die sind 11 kW fürn Akku der eh nur 2x kWh hat, schon zuviel. Daher meine These: es braucht eine Mischung von 3,7 bis 22 kW. Und Anzahl Anzahl Anzahl und nochmal Anzahl.

Wenn du vielleicht was konstruktives beitragen könntest wäre ich dir wirklich dankbar. Meine Welt in der ich lebe hat einen Anteil an Verbrenner von 99,9%. Bei den neuen Zulassungen einen Anteil von rund 99,3%. Und das trotz großzügiger Förderung des Staates.

Ich glaube eher du lebst nach der Devise … Ein Falschfahrer? Tausende!

Es geht doch nicht darum, den Strom nachgeladen zu bekommen, den man vorher verbraucht hat! Wer kommt denn auf so ein dünnes Brett? In einem Land in dem über 60 Prozent der Leute zur Miete wohnen und die von eine absurden LSV gegängelt werden, gilt es bei jeder Gelegenheit den Akku vollzubekommen und nicht 4x am Tag das dreckige Kabel auszurollen um für etwas Strom zu betteln.

Ein sehr guter Punkt, denn wegen 3kWh habe ich auch kein Bock ein Kabel aus dem Kofferraum zu holen. Nun wird es aber wieder kompliziert… Man darf nicht denken, dass die meisten Menschen sich mit kW kWh und Co auskennen. Die wollen „tanken“ und das möglichst einfach.

Warum haben wir drei oder vierspurige Autobahnen? Weil es die Rush Hour gibt. Wegen 2h am Morgen und 2h am Abend haben wir solche breiten Straßen. Und Tesla hat daher die SUC in der Regel mit 6-8 Stalls ausgestattet. Nicht weil die 80% voll belegt sind, sondern dass die Käufer sich auf eine verlässliche Infrastruktur verlassen können.

Für viele ist E Autofahren ein Hobby, aber für die meisten Menschen geht es dabei nicht um Hobby sondern um einfache Mobilität…

Unser ganzer Betrieb fährt mit Strom, inkl. Notdienst. Ich kenn niemanden, für den ein E-Auto ein Experiment darstellt, sondern eine bewusste Entscheidung, mit einer Arrangierung mit der Ladeinfraatruktur. Auch beim Tesla muss ich teils sehr genau meine Route planen, allerdings etwas weiter hinter, ab ca. 500 KM. Die SuCs helfen enorm, sind aber auch nicht immer perfekt. (soll aber auch nicht die Aufgabe von den sein).

Die Frage ist halt, soll man die Denke der Leute weiter unterstützen, sprich den Weg von Tankstellen wirklich gehen und sich dann all die Probleme einhandeln, die eine Häufung von HPC-Säulen ein einem Ort so mitbringen.
Oder könnte es vielleicht sinnvoll sein, den Leuten zu erklären, dass ihr Auto eh die meiste Zeit rumsteht, sei es zuhause, beim Arbeitgeber oder an der S-Bahn-Station?
Ich denke, dass es sinnvoller und am Ende wahrscheinlich auch günstiger ist, eine AC Station von Innogy kostet übrigens mit 2x22kW inkl. eigenem Anschluß knapp 5000€. Kann mit da nicht vorstellen, dass ein Kartenleser und ein kleines Display das groß verteuern würden.
Bei Geschichten, wie die oben erwähnten Langzeitstandplätze, würde ich mir auch den ganzen Driss mit KWh genauer Abrechnung und allem nicht geben, dem Parkpreis wird eine Ladepauschale aufgeschlagen und gut ist. Dann kostet das Parkticket halt nicht 1€ die Stunde, sondern 1,50€ oder 2€.
Deswegen müssen Gesetze her, die vorschreiben, dass in Mehrfamilienhäusern mit Tiefgaragen ein bestimmter Anteil an Plätzen mit Ladestation ausgerüstet sein muß, ebenso Parkhäuser und Parkplätze an S-Bahnen und beim Arbeitgeber.
Wie schon in dem anderen Beitrag geschrieben, das Parkhaus, was jetzt gerade in Oslo nur für EAutos eröffnet wurde, hat überwiegend 7,4kW Anschlüsse. Und das machen sie ja nicht ohne Grund…

Werfe hier mal eine technische Frage mit ein:
Wäre es denkbar, unser derzeitiges Wechselstromnetz parallel auch als Gleichstromnetz zu nutzen?
Die IT Übertragungstechnik und auch die Radio Technik kennt ja das aufmulieren von Wellen.
Ginge es also auch im Stromnetz, dass auf einen Gleichstrom ein Wechselstrom „aufmoduliert“ wird? Also beides gleichzeitig über das Netz läuft?
Was wären die Voraussetzungen? Welche technischen Komponenten müssten verändert werden?

Wenn man bei jedem Einkaufszentrum, oder Supermarkt laden kann, beim Arbeitgeber, im Parkhaus / Flughafen und an den Autobahnen immer 6 bis 14 Ladesäulen vorhanden ist, holt man die Masse an Leute für das Thema ab. Vorher wird das E-Auto eine Randerscheinung weiter bleiben. Selbst wenn wir von aktuell 0,9 Prozent auf „nur“ 5 Prozent der Zulassungen gehen wollte, müssen ganz erhebliche Strukturveränderung her.

In Rumänien ist die Eigenheimqoute bei 98 Prozent. E-Autos sind dort trotzdem undenkbar. In Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde, liegt die Eigenheimqoute zwar bei knapp der Hälfte, jedoch hat ein Großteil davon die Wohngenossenschaft (Eigentumswohnung) im Nacken. Leute die Haus und eigenes Firmengebäude haben, kennen die grundlegendsten Probleme vom E-Auto garnicht. Wir dürfen jedoch nicht den Fehler machen, dies zu vergessen. Denn diese Gruppe ist kaum erkennbar in der Bevölkerung.

@OS Eletric Drive
Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, warum eine AC Säule einen Haufen Geld und 100€ Unterhalt im Monat kosten muss.

DC ist doch auf Seite der Säule viel komplexer. Man muss AC auf DC umwandeln. AC ist aber normalerweise einfach da. Jede Leitung unseres Stromnetzes ist auf AC ausgelegt. Es kommt bei der Säule auch nur AC an.
Eine DC Säule bedeutet doch mehr Aufwand.
Das System ist doch Netz (AC) -> Säule (AC) -> Auto (AC/DC) Wandler.
Wenn nun der AC/DC Wandler vom Auto in die Säule wandert, dann wird es für den Betreiber der Säule teurer.

Ich könnt mir vorstellen, daß wir irgendwann den AC/DC Wandler im Kabel, wie dem UMC unterbringen, nur sind die doch bisher deutlich größer und schwerer.

Ich verstehe zwar, daß die Kosten für eine solche Ladesäule momentan bei ca. >10.000€ zu liegen scheinen, aber das muss günstiger gehen. Eine normale Typ2-Wallbox wie der Tesla WallConnector liegt bei <1000 EUR. Davon können 4 Stück in Reihe, mit Lastverteilung geschaltet werden. NewMotion kann das auch, und scheinbar sogar mit mehr Wallboxen.
Installation waren bei mir z.B. Incl. Unterverteilung mit 35m 10mm^2 ca. 2000€ Netto.
Ich habe nachträglich den WallConnector anbringen lassen. Das war unverhältnismäßig teurer, als wenn ich ihn gleich installiert hätte. Rote Dose versetzten usw.
Aber alles zusammen rund 3000€.
Das ist eine Installation an der auch 4 Autos mit Lastverteilung gleichzeitig laden könnten (Wir wohnen in unserem eigenen Mehrfamilienhaus)

Wie man da auf >10.000€ für eine ganze Ladesäule kommen kann ist mir ein Rätsel. Es scheint sich hier eher um ein Problem bei der Menge zu handeln.

Meine Box funktioniert übrigens störungsfrei seit 1,5 Jahren.

Wenn ich in meinem S den Doppellader haben wollte, dann wären das ~2000€. Also für 22kW 4000€ für einen AC/DC Wandler der ~20 KW DC leistet. Das käme ja dann ich die Ladesäule rein und verteuert die Ladesäule.

Das System aus SuC und DeC funktioniert nach meiner Erfahrung hervorragend. Ich brauche nicht immer die volle Dröhnung bei der Ladeleistung.
Auch ein Vertreter schläft mal in einem Hotel und kann sein Auto über Nacht laden.

Den normalen Bürger (Job in der Nähe des Wohnorts oder Tages- Wochen- Pendler) ist mit nur mehr DC nicht geholfen.

Wir müssen einfach mehrere Probleme unterscheiden und diese angehen.

  1. Mehr Ladepunkte
  2. Sinnvolle Platzierung von Ladepunkten
  3. Einheitliches und handhabbares Bezahlsystem in Europa/EU - Ich habe in Österreich eine Ladesäule gesehen mit dem Logo von eCharge, laden konnte ich dort jedoch nicht.
  4. Ladeleistung passend zum Zweck. SuC auf Langstrecke. DeC für Laden währen des Parkens.
  5. Mehr Komfort. Ich packe das Typ2 Kabel nur aus, wenn es unbedingt sein muss. Ich plädiere für fest angeschlagene Kabel wie bei den SuC. Das ist meiner Meinung nach am sinnvollsten. Dann braucht es auch den Quatsch mit dem kabellosen laden nicht.
  6. Einen Businesscase für jeden Ladepunkt.
  7. Die Verlässlichkeit der Ladepunkte muss gesteigert werden. Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann dort zu laden, werde ich, besonders bei DeC nicht mit 5% Restladung ankommen wollen. Das ist der Zeitfresser Nr. 1 bei mir. Kommt aber nicht regelmäßig vor. Nur bei neuen Kunden oder bei neuen Urlaubsdestinationen.
  8. Reduzierung von Bürokratie für Betreiber von Ladestationen.
  9. Laden können wann man will und so lange man parkt. Extra das Auto umparken? Was soll das denn?

Ich meide z.B. Mittlerweile Hotels an denen ich nicht laden kann. Geht nicht immer aber immer öfter.
Businescase:
Ladpunkt vorhanden = Kunde
Ladepunkt nicht vorhanden = kein Kunde.

Ich kann mittlerweile häufiger bei meinen Kunden laden. Das klappt immer besser.
Das wird sich irgendwann in meinen Angeboten wiederspiegeln. Unter dem Punkt Reisekosten. Wenn ich beim Kunden DeC laden kann, brauche ich weniger Zeit für die Fahrt, da ich mir ein bis zwei SuC Stopps sparen kann. Also eine Stunde Reisezeit gespart. Das gebe ich dann gerne an meine Kunden weiter.

Die Investitionskosten meiner Ladeinfrastruktur werde ich ab dem 3. Jahr reingeholt haben. Ich habe für Strom bisher 50% im Vergleich zu Diesel (auf die Kilometer umgelegt) eingespart.
Mein Ladepunkt wird aber länger als 3 Jahre betrieben. Ich gehe von 10-15 Jahren aus. Evtl. Muss mal der WallConnector getauscht werden aber das wäre Kleinkram.

Ein weitere Businesscase ist, wenn ein Mieter irgendwann elektrisch laden will, stelle ich einfach eine NewMotion oder ähnliches auf und mache darüber die Verrechnung.
Ich steigere damit langfristig meine Chancen am Markt.

Du hast vor ein paar Seiten geschrieben, daß Du dir z.B. deine Hotels nicht mehr nach der Lademöglichkeit aussuchen möchtest. Das kann ich verstehen. Aber wir sind noch am Anfang. Und wenn ich das richtig sehe bist Du deutlich länger als ich elektrisch unterwegs. Andere Sachen nerven Dich auch und Du siehst die Lösung in mehr SuC.
Ich kann verstehen, daß das irgendwann nervt, wenn sich scheinbar nichts tut. Ich dachte auch, daß sich hier viel schneller viel mehr bewegt. Wir müssen durchhalten und zusammenhalten.

Und ganz ehrlich.
Es ist ein Unterschied, ob ich mein Auto in 3-5 Minuten vollgetankt habe, oder ob es 15-20 Minuten dauert. Und ich sehe, besonders für bezahlbare PKW, keine Akkutechnik kommen, die das liefern wird. Besonders unter Berücksichtigung aller anderen Anforderungen an PKW Akkus.

Ich denke mit unseren S und X und dem 3 haben wir das an Leistung was in 5-10 Jahren für Kleinwagen normal sein wird. Und wenn sich dann alle daran gewöhnt haben, zu 99% beim parken zu laden (oder umgekehrt) wird die Forderung nach immer mehr Ladeleistung auch abnehmen.
Theoretisch könnte man ja auch den Sprit mit Hochdruck in die Tanks pressen, wie in der F1 oder bei der DTM. Macht nur niemand, da zu teuer.

Für mich ist E-Auto fahren übrigens kein Hobby. Ich nutze mein Auto beruflich. Ich bin Selbstständig und meine Kunden sitzen in ganz DACH.
Ohne verlässliche Mobilität wäre ich nicht gewechselt! Dazu zählten anfangs die SuC und mittlerweile das gesamte Ökosystem aus SuC, DeC und ganz selten, öffentliche Ladepunkte.
Hobby ist meine kleine Beteiligung hier im Forum oder wenn es die Zeit zulässt beim EVRN vorbeizuschauen.

Tatsächlich ?!? Du hast Dir ein Beispiel herausgegriffen und von 1.200€ /Ladepunkt geschrieben, obwohl die AC-Säule zwei Anschlüsse hatte. Deinen „Business Case“ hatte ich mir auch angeschaut - und als Milchmädchenrechnung bezeichnet …

Ich hatte Dir aber auch die derzeitigen echten Kosten von DC-Ladelösungen verlinkt - noch ganz ohne Abrechnung und Lastmanagement: 4.300€ für 10kW, ab (!) 17.900€ für 20kW!

Wem willlst Du diesen Blödsinn denn noch erzählen?!? Platzbedarf und ein wenig Gewicht - ok. Aber doch wohl kein entscheidentes Problem.

„Dass man den AC Lader im Auto nicht mehr braucht“ ist einfach nur Schmarren, denn niemand stellt zumindest den 3,6kW AC-Lader derzeit in Frage. Also reden wir von einer verdreifachung der Stückzahlen bei 11kW und einer deutlichen Kostenreduktion dieser 3,6kW-Module von heute <100€ Einkaufspreis beim BMW i3 und nicht einmal sechsstelligen Jahresstückzahlen …

Teure Ladeeinrichtung zuhause?!? Wiviel Stückzahlrabatt beim 10kW-DC-Lader rechnest Du Dir für Deine Garage denn aus?!? Gegenüber einer strunzdummen, per PWM regelbaren 22kW-Typ2-Ladestelle, die man inkl. Lastmanagement bei Tesla für 500€ kaufen kann?!?

14. September 2017: 100 Millionen Euro stellt das Bundeswirtschaftsministerium im Zuge dessen für die Errichtung von bis zu 12.000 AC-Ladesäulen und 1.000 Schnelladern zur Verfügung.
Wo sind da durch die Stückzahlen wohl die größeren Kostenreduktionen zu erwarten? Kleiner Tip: jede der neuen 1.000 DC-Schnellader sollte für 800V gerüstet (oder zumindest nachträglich gegen Zusatzkosten aufrüstbar) sein, auch wenn nicht alle kommenden E-Autos diese hohe Traktionsspannung nutzen werden. Am 400V-AC-Drehstromnetz sind alle Typ2-Ladeboxen gleich für jedes Fahrzeug nutzbar …

Das ist die Realität in Europa und es wäre nett, wenn Du Deine Argumentation überdenkst - egal, welche uns unbekannten Beweggründe Dich zu Deinen „im Sinne der Hersteller“-Äußerungen bewegen.

Abgesehen davon, dass Du auf Argumente und Nachfragen nur selten sachlich eingehst, sind wir und ja einig, dass EV die Zukunft darstellen.
Für 2026 müssen wir uns heute rüsten - zentrale DC-HPC, wo die Leute („Laternenparker“) zu Stoßzeiten anstehen und beim Laden 15min warten müssen ?!? Du hast (absichtlich?) bisher einige Sachverhalte nicht zu Ende gedacht.