Tesla - Grohmann Automation

Wie dumm stellt sich Tesla PR bezogen im Moment eigentlich an, daß sie wegen momentan ~3 mio €/Jahr (angenommene 630 Mitarbeiter erhalten im Monat € 400,- mehr) derart in die Defensive geraten.
Das stemmen sie doch aus der Portokasse.
Erreichen würden sie damit motivierte Mitarbeiter und einen top Standort.
Unbezahlbar.
War es nicht Ziel, die besten Ingenieure zu bekommen?
Nun bekommen sie den Malus des harten US Unternehmens, Mitarbeiter gehen weg und parallel kappen sie die Seile zu den anderen vielleicht zukünftigen Supercharger (oder auch mehr) Partnern.
Da geht es dann schnell mal ums Prinzip und nicht um Zahlen. Das elefantöse Gedächtnis ist seit Piech guter Ton in der Autobranche.

Musk muß schnell nach Prüm. Und vor die Kameras. Alles andere ist fahrlässig und zerstört wichtige strategische Investitionen.

PR GAU. :imp:

Wenn ich mir die Diskussionen in englischsprachigen Foren so ansehe, dann wird das hier echt zu einem Clash werden: Die US-Amerikaner scheinen nicht ganz zu verstehen, wie in Deutschland Gewerkschaften und Arbeitnehmerschutz funktionieren.

Wie gesagt: Ich kenne die Hintergründe nicht und Gewerkschaften sind mir nicht unbedingt als das bekannt, was sie vorgeben zu sein.

Dennoch muss man als US-Unternehmen doch zumindest ein wenig die lokale Kultur verstehen, sonst wird das schwierig. Aber, und hier wiederhole ich mich: Da kommt Tesla mit einem anderen Background, der ja augenscheinlich (auch) funktioniert(e).

PR Desaster ist es zwar, aber wie man an Amazon sieht: Solange das Angebot gut ist, werden die Produkte dennoch angenommen.

Unter einem GAU verstehe ich das bei der Risikobewertung größte anzunehmende Schadensereignis.

Ein PR Gau ist vielleicht das, was United sich mit dem Rauswurf des Passagiers aus der übernachten Maschine geleistet hat und wie das Management dann darauf reagiert hat.

Da ist das Problem das Tesla mit der IGM hat um Größenordnungen kleiner. Auch Tesla hatte sowohl global als auch in DE viel größere PR Herausforderungen zu bewältigen, etwa den tödlichen Unfall von Joshua Brown mit AP1, die Batteriebrände nach dem Überfahren von Metallgegenständen.

Ob bei Grohmann das Eingehen auf die Forderungen der IGM sinnvoll ist oder nicht, kann man aus der Ferne nur mit Medieninformationen nicht beurteilen.

Gruß Mathie

Sehe da jetzt auch erstmal keinen PR GAU. Wenn jeder Streik für die Unternehmen ein PR GAU wäre, dann müssten Firmen wie die Lufthansa extrem verhasst sein.

Wenn die Börsen auf einen drohenden oder einen wirklichen Streik reagieren, dann wird das Thema meiner Meinung nach schnell beendet. Hier ist die Frage ob die Meldungen ausreichen die Investoren zu verunsichern.
Grundsätzlich ist man sich ja einige das man die Löhne anpassen muss (Stichwort Lohnstrukturen). Die Frage ist ja nur ob mit Gewerkschaft oder ohne.
Das ein Elon Musk keine „Union“ will, kann man, wenn man die US Mafia namens Union kennt, durchaus nachvollziehen. Die Frage ist ja nur ob jemand ihm das Deutsche System erklären kann und wie er dann darauf reagiert.

Stimmt. Sind die auch bei vielen Passagieren (wie mir).

Nebenbei betätigen sich die Lufthansa wie auch Air Berlin an der grassierenden Medienzensur und sind daher für mich beide no go beruflich wie privat.

Nun die IGM mit ihren fetten Bonzen ist zwar keine Maffia wie viele US unions, aber für das Wohl der Arbeitnehmer und die Gesamtwirtschaft schon seit Jahrzehnten kontraproduktiv. Um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ich widerspreche dieser Aussage nicht.

PR GAU? Nun, das kann man auch umgekehrt sehen: wenn der Tenor von Aussagen wie „wir wollen nicht alles auf die E-Auto-Karte setzen und streiken daher erst Mal“ so stimmen, dann wird das nichts mit mehr Tesla/E-Auto Arbeitsplaetzen in DE.

Es hat mich ueberhaupt geschockt, ueber Ostern in Hamburg (war seit langem mal wieder in DE) kein einziges E-Auto geschweige denn einen Tesla gesehen zu haben. Ich bin mittlerweile doch ne Menge international unterwegs und Daenemark, Schweden, Norwegen, Benelux, Oesterrreich, Schweiz, USA - ja selbst in Jordanien sehe ich eine Menge Teslas. Aber in DE ist da noch ne grosse Menge Aufholbedarf.

Und dann sehe man sich an, was in den englischen Tesla-Foren zu dem Verhalten der IGM gesagt wird: dort kann keiner begreifen, warum die Leute keine Aktienpakete haben wollen ("glauben die nicht an der Erfolg von Tesla? Warum wollen die diesen Gewinn nicht?), und warum die Belegschaft den Verbrennern nachtrauert…

Wie dem auch sei: Wenn es Hart auf Hart kommt, wird Tesla auch ohne Grohmann und ohne deutschen Markt Erfolg haben. Die Frage, die sich die IGM stellen sollte ist, wie viele Automobilarbeitsplaetze in DE in 15 Jahren noch sein sollen, so wie das grade laeuft, werden es nicht allzuviele sein…

Selbstverständlich ist das ein GAU.
• Es geht um die komplett falsche Medienstrategie mit dem Thema Gewerkschaften und Arbeitnehmerbeteiligung umzugehen.
Das funktioniert schliesslich in D seit 40 Jahren hervorragend in der Metallbranche.
• Es scheint auf US Seite eine vorurteilsbehaftete Bildungslücke zu bestehen, da eine Gewerkschaft in D sehr wenig mit der Mafia in den USA zu tun hat.
• Es wird im Moment an den wichtigen Stellen medial das falsche getan. Autistisches Schweigen zeugt meistens von Verunsicherung oder Rechthaberei.
• die Mitarbeiter fühlen sich allein gelassen.
• Der deutsche Tesla PR Satellit wird bewußt oder unbewußt rausgehalten und/oder nicht konsultiert. Fürs gemeinsame Foto wichtig. Danach läuft alles wieder zentral über Hawthorne und Fremont.
• Die Wahrnehmung in und um die gesamte Autobranche der ersten und im Angesicht des MIII Anlaufs wichtigsten Akuisition von Tesla wird als katastrophal wahrgenommen. Egal was an Substanz dahinter stehen mag. Es zählt der Schein.
• antatt den (kleinen) Brocken zu schlucken und nach vorne zu schauen verlieren sie sich nun in Streitereien. Gift in der Phase.
In Zukunft werden sich potentielle Kandidaten genau überlegen, ob sie sich auf derart höfisches Gebaren und amateurhafte PR einlassen.

Gute PR sieht anders aus.

Was so ein Schwachsinn soll…
Grohmann hatte wohl Probleme, Tesla hat Grohmann übernommen.
Entweder ich akzeptiere die neuen Angebote des neuen Inhabers oder ich akzeptiere die Bedingungen nicht und bin raus.
Akzeptieren und hinterher Ärger machen geht IMHO garnicht :frowning:

Genau so wird es dann wieder einen Mittelständler weniger in Deutschland geben.

Hochmut kommt immer vor dem Fall.

Grüße
Mario

Ich befürchte, hier verwechselst du Ursache und Wirkung. Den Mittelständler Grohmann gibt es schon seit der Übernahme nicht mehr.

Eine Übernahme ist eine Übernahme…
Wer glaubt, dass sowas ohne Auswirkungen bleibt, der glaubt auch an den Weihnchtsmann.
Entweder ich akzeptiere die neuen Vorgaben oder ich gehe!
Tesla hat den Mitarbeitern 150 € Lohnerhöhung versprochen, jetzt wollen die mehr ?.! Und die IGM hat nix besseres zu tun als mit Streik zu drohen?

Nunja, ein Geschmäckle hat das ganze…
Obs gut oder schlecht ist, wird die Zeit zeigen.

Grüße Mario

Du meinst also tatsächlich, dass die Streiterei mit der IGM ein vergleichbar großes PR-Problem ist, wie der tödliche Autopilotunfall von Joshua Brown oder die Batteriebrände nach Überfahren von Metallgegenständen?

Da würde mich mal Deine Risikobewertung interessieren!

Gruß Mathie

Die neuen Vorgaben waren aber anfangs, soweit ich das verstanden habe, eben auch, dass man weiterhin für andere Unternehmen produziert.

Das Tesla jetzt 100% Focus auf Tesla und das Model 3 macht hat genau so sein Geschmäckle, wenn nicht sogar noch mehr…

Komme gerade vom Kiosk.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich HEUTE noch die Welt am Sonntag holen und den Tesla Grohmann Bericht lesen.
Harter Tobak und bestätigt voll meine Einschätzung.

Ich habs nicht so mit WamS und Springer im Allgemeinen. Die kriegen definitiv kein Geld von mir, nur damit ich mich hinterher über den Inhalt ärgere. In einem Hotel, wo ich öfters bin, bekommt man die Welt/WamS automatisch aufs Zimmer, ärgere mich jedes Mal, wenn ich den Fehler mache das Blatt zu lesen.

Habe jetzt trotzdem mal geschaut und diesen Artikel gefunden:

welt.de/wirtschaft/article1 … hland.html

Ist das der Artikel der auch in der WamS steht?

Gruß Mathie

Ganz genau werden wir das nicht wissen…
Wie ich schrieb…
Wer DAS glaubte, dass weiterhin für andere Unternehmen gefertigt wird, der hat etwas nicht verstanden!
Für mich war von Anfang an klar, dass früher oder später die Externen rausfliegen.

Wenn z.b. daimlerBenz Grohmann übernommen hätte, wäre das gleiche passiert.
Der Ansatz von Tesla ist aber komplett anders als bei den deutschen Herstellern.
Tesla will alles unter einem Dach, alles selbst machen.
Da ist kein Platz für externe Sperenzchen.
Und das M3 braucht ALLE verfügbaren Kräfte um das grosse durchzuziehen.

Genau dem stellt sich die IGM dagegen!
Wenn es die deutsche Autoindustrie nicht mehr gibt, gibt es auch die IGM nicht mehr in der heutigen Form.

Grüße
Mario

Für alle, die es nicht mehr geschafft haben-
hier der WAMS Bericht.Sorry für die Qualität:

[ModNote Yellow: Bild entfernt. Bitte kein urheberrechtlich geschütztes Material posten!]

In Sachen PR juckt doch niemanden Grohmann. Brennende Fahrzeuge und tödliche Autopiloten-Unfälle sind in der Tat das, was bei den Menschen hängen bleibt, selbst wenn beides bei deutschen „Premium“-Herstellern wesentlich öfter passiert. Ein Streik bei Grohmann ist vielleicht Thema am IGM-Stammtisch, aber die allermeisten Deutschen werden auch in zwei Jahren noch nicht wissen, dass Tesla in Deutschland überhaupt irgendwas selbst produziert außer Kaufverträge im Store und Reparaturen im SC.

Und wer sich mit den Fakten vertraut macht, der kann eh nur den Kopf darüber schütteln was Mitarbeiter und Gewerkschaft da jetzt abziehen, nur weil gerade alle Mitarbeiter dringend gebraucht werden und man die Chance wittert den neuen Inhaber zu erpressen. Davor hatte man scheinbar Angst vor den Konsequenzen durch den Inhaber, denn da wurde jahrelang maximal hinter vorgehaltener Hand gemeckert.
Selbst in dem WamS-Artikel steht doch, dass in der Gegend Einfamilienhäuser nur 80.000 Euro kosten und es Zulagen sowie Freizeitangebote für die Mitarbeiter gibt. Ich glaube auch nicht, dass jetzt plötzlich jemand zu einem Hersteller rückständiger Verbrenner-Fahrzeuge wechselt, der davor dem Unternehmen aufgrund der objektiv betrachtet guten Arbeitsbedingungen für Jahrzehnte treu war.