Ladestationskonzept in Firma: Eure Ideen sind gefragt!

Als künftiger 70D Besitzer möchte ich auch die Elektromobilität in unserer Unternehmung ein bischen fördern.
Einer der möglichen Ideen ist das zur Verfügung stellen von entsprechenden Ladestationen. Stichwort „Work & Charge“.
Dadurch soll ein Anreiz für die Mitarbeiter geschaffen werden, auf EVs umzusteigen.

Als zweite Priorität soll geprüft werden, ob auf den Besucherparkplätzen ebenfalls eine Lademöglichkeit angeboten werden soll.

Ausgangslage:
• Unternehmen im Grossraum Zürich
• nicht-öffentliche Garage mit ca. 120 Parkplätze auf mehreren Ebenen
• Auf fast allen Decks existieren jeweils drei oder vier T13 Steckdosen (=Schweizer Schuko), abgesichert mit schätzungsweise 10 oder 13A
• mit Zufahrtskontrolle versehene Besucherparkplätze
• Wie bei allen Firmen gilt: je kleiner die Installationskosten, desto grösser die Chance auf Realisierbarkeit

Frage zu den Mitarbeiter-Parkplätzen:
• Rein von der Geschwindigkeit würde das Laden über die existierenden Schukos wohl genügen, aber ist es auch ausreichend sicher…? Wäre es eine Idee, die existierenden Litzen durch solche mit einem grösseren Querschnitt zu ersetzen?
• Welche Art von Lademöglichkeit (Anschlüssen) haltet ihr in einer Unternehmung generell für zweckmässig? Da die meisten Fahrzeuge ja üblicherweise 8-10 Stunden dort sind, sind Schnellladestationen meiner Meinung nach ein Overkill, oder wie seht ihr das?
• Welche Art von Anschlüssen können von den meisten Evs genutzt werden (gibt ja nicht nur Teslas)?

Frage zu den Besucher-Parkplätzen:
• Welche Art von Lademöglichkeit würdet ihr hier für angemessen halten (CEE 400V 16 oder 32A)?
• Anmerkung: Das Besucheraufkommen ist nicht wahnsinnig gross, deshalb hat dieses Thema auch nur 2. Prio.

Sonstige Ideen, Anregungen oder Stolpersteine, die beachtet werden müssen?

Besten Dank für eure Unterstützung!
Gruss
El Duderino

Der Umbau auf 16 oder 32A an allen Plätzen dürfte extrem aufwendig sein und 10 oder 13A Steckdose ist für Mitarbeiter in jedem Fall ausreichend.
Auf den Besucherparkplätzen würde ich dagegen eine 400V Dose (idealer Weise mit 32A) empfehlen, da hier Stand-Zeit und Fahrstrecke in einem ganz anderen Verhältnis liegen. So müsste man eine Leitung neu ziehen und mindestens eine rote Dose nebst Absicherung vorsehen. Typ 2 Lader wäre natürlich noch viel besser, kann man aber auch nachrüsten, wenn die Nachfrage steigt.

Da sollten die Kosten sehr überschaubar bleiben.

Für den Besucherparkplatz empfehle ich eine Typ2 22kW mit fest angeschlagenem Kabel.

Die T13 Installation wird bei regelmäßiger Nutzung schnell leiden. Neue Kabel ziehen ist richtig teuer - wenn das angegangen wird, dann gleich richtig.

In das Parkhaus gehören mittelfristig Typ2 mit 11kW und Lastmanagement. Selbst Fahrzeuge mit einphasigem Lader können daran über den Tag die Energie für die Pendelstrecke ersetzen: 3,7kW x 8h = 29,6kWh. Wer weiter weg wohnt, kommt eh mit einem Tesla :wink:

Wie wäre es mit einer Reservierungswebseite / app für die T13-Parkflächen?, und (Kür) diese mit ansteuerbaren Funklämpchen (reserviert, frei) ausstatten?

Handelt es sich hier zufällig um eine Firma in der Nähe des Flughafens Zürich, die mit ‚U‘ anfängt und mit ‚S‘ aufhört?

Hallo Volker
Kannst du erläutern, was du mit „schnell leiden“ meinst?
Versteh nicht ganz, was du damit meinst.

Grundsätzlich wäre es natürlich super, wenn wir als Start die bestehende Infrastruktur nutzen können.
Was ich aber definitiv nicht will, ist dass plötzlich die T13 Leitungen anfangen zu schmoren resp. in Flamen aufgehen, das wäre wahrlich keine gute Werbung für unsere Sache. :astonished:

Mitarbeiterparkplätze
Einen Teil der Parkplätze mit vorhandenen Steckdosen für Elektrofahrzeuge reservieren die elektrische Installation dieser Plätze überprüfen und ggf. ertüchtigen lasssen.

Besucherparkplätze
Lieber 2x 16A als 1x 32A, mindestens 1 davon für Elektrofahrzeuge reservieren (Du schreibst nichts von dem Umfang der Besucher, bei vielen Besucher natürlich entsprechend mehr), keine fest angeschlagenen Kabel, den sonst würdest Du einen Teil der E-Fahrzeuge ausschließen.

Und dann warten wie es angenommen wird und bei Bedarf erweitern.

Nähe Flughafen stimmt einigermassen, aber das ist bei unseren überschaubaren Distanzen ja eh relativ schnell möglich. :slight_smile:
Was den Namen anbetrifft, so muss ich leider sagen: kalt, sehr kalt.

Moin!
Reichen denn die jetzt vorhandenen T13 von der Stückzahl aus?

Ich würde sonst auch für viele günstige Steckmöglichkeiten plädieren. Wenn dies T13 sein soll unbedingt gut lesbar die maximale Stromstärke angeben. Sonst werden dort sicher auch mal Versuche mit 16A ausgeführt.
Dazu für die Besucher etwas schnelles, die 22kW Typ2 wurden ja schon genannt. Vielleicht dann noch an gut sichtbarer Stelle 1-2Stück 22kW für die Mitarbeiter. Dann kann man auch mal bei spontanen Veränderungen (Arzt/Krankheit/Notfall/…) in kurzer Zeit den Akku füllen. Hier muß dann aber jemand ein Auge auf die Plätze haben, um Dauernutzer fern zu halten.

Danke. Ich bin nämlich bei der Firm mit ‚U‘ und ‚S‘, und bin eben auch grad dabei, Ladesäulen durchzuboxen, somit hätte man sich zusammenschliessen können. Aber in dem Fall viel Glück bei deiner Firma!

Für die Mitarbeiterparkplätze würde ich auch lieber CEE blau anbieten - die sind robust, günstig und haben sich auf Campingplätzen europaweit etabliert. Und falls jemand kein entsprechendes Kabel hat, gibt es günstig Adapterkabel in alle möglichen Richtungen (für etwa 20€ auf Schuko oder CEE16A).

Sehr interessant! Auch dir natürlich viel Erfolg und wenn du Interesse hast, wäre ich auch gerne bereit, sich mal offline zu einen Erfahrungsaustausch zu unterhalten, nach dem Motto, was sind die erfolgreichsten Strategien, um so was in unseren Firmen umzusetzen.

Richtig. Mindestens CEE16 230V (Caravan), das hat robuste Kontakte und eine Abdeck-Klappe.

Die T13 wie alle Haushaltssteckdosen werden bei Dauerbenutzung für E-Auto-Laden schnell ausfallen. Feuchtigkeit und Schmutz im Außenbereich beschleunigen die Oxidation der Kontakte. Das erhöht den Kontaktwiderstand. Durch die hohen Ströme entsteht Wärme, was die Federkraft der Kontaktklemmen erlahmen lässt und die Oxidation beschleunigt. Dann schmort es in der Dose, auch bei 10A. Regelmäßige Kontrolle und ggf. Austausch können vorbeugen. Ob das auf Dauer billiger kommt, bezweifle ich.

Beim Kollegen ging es an Schuko 18 Monate gut, dann Ausfall. Das mag ein Einzelfall sein, aber bei mehreren Ladeplätzen hat man auch noch die Statistik als Gegner.

Ohne auf technische Details eingehen zu wollen, sofern die Garage der Firma gehört würde ich mir zunächst mal einen generellen Überblick verschaffen dazu folgende Gedanken ( mit aufgesetzter DE Brille :wink: ) und dem Grundsatz fragen kostet nichts und ich muss nicht alles umsetzen was ich mal geplant/angefragt habe

a) Wie viel Leistung wären denn vom Netzbetreiber und Gebäudestruktur her max. installierbar, Motto big is beautiful also 200 kW, 300 KW … ?
b) In welchen sinnvollen Stufen ist die Anschlussleistung modular erweiterbar, dito Installation.
c) Kabelquerschnitte : Teuer ist die Arbeit nicht das Material, auch wenn manche Elektriker Dir das anders erklären wollen, dickes Kabel ist immer gut
d) Wenn an einer Stelle Baumaßnahmen, dann gleich für den maximalen Ausbau an dieser Stelle, besser nur mit einem Teil beginnen dort dann aber richtig.
e) Lastmanagement zwingend erforderlich => Typ2 Lademöglichkeiten sind Pflicht somit Standard, ist rechtlich auch besser
f) Berechnung / kostenloser Strom mit Finanzamt klären ( geldwerter Vorteil )
g) Energiesparmaßnahmen, damit mehr Ladeleistung zur Verfügung steht ( Fördergelder ? ), z.B. Neon Leuchten durch LED ersetzen
h) PV Anlage zur Unterstützung planen
i) Verbündete suchen, auch wenn Du Chef von allem bist : Marketingabteilung, Mitarbeiter, benachbarte Unternehmen, Bürgermeister etc.
Nach den obligatorischen Probefahrten z. B. den Bürgermeister angehen :wink:
j) Ich würde mit den Besucherplätzen beginnen, diese dürften am nächsten zum Eingang seien und damit begehrt sein
Bis zu einer gewissen Anzahl würde ich Mitarbeitern explizit das Parken mit E-Auto auf dem Besucherparkplatz erlauben = Privileg, danach bei weiter steigender Zahl Beginn Ausbau der Mitarbeiterplätze, mit den begehrtesten anfangen
k) Ladestellen gut markieren und beleuchten
l) (Kosten-) Beteiligungsbereitschaft von Mitarbeitern prüfen, gegebenenfalls (symbolische ? ) Kostenbeteiligung am Invest gegen kostenlosen Strom
m) Auch Lademöglichkeiten am WE, wenn z.B. Mitarbeiter in Mietswohnungen leben und keine eigene Lademöglichkeit haben
n) TFF e.V. als Berater engagieren

so ich denke fürs erste ist das mal genug :smiley:

Hallo Talkredius,
ich hätte als externer Beschäftigter Interesse an Lademöglichkeiten an einem Flughafen.
Wie würde die Beratung des TFF e.V. aussehen?
Gibt es da schon Erfahrungen?

Danke.

Gruss Emco2

Besten Dank für all eure guten Beiträge. Jetzt hab ich ja mächtig viel zu tun! :laughing:

Und ein Hinweis, wo man (gegenüber) den Adapter in einem Geschäft kaufen kann. Damit man auch sofort geholfen wird.

Den Adapter im Selecta Automaten anbieten. :wink:

Unbedingt mit dem Elektriker und dem Energieversorger vorab bei euch die Sache anschauen. Dabei vor allem abklären wie viel Leistung ihr überhaupt zur Verfügung habt.

Zu den Kosten:

  • Leitungen ziehen ist klar.

-Steckdosen T13, CEE 16, etc alles sehr günstig, aber unhandlich und je nachdem sogar gefährlich (Überlast, Stecker ziehen bei Ladevorgang, Strom drauf, etc).
Deswegen ist sicherlich Typ 2 mit 11, resp. 22kW besser. Jede Typ 2 kostet aber schon mal ca. 1’000 CHF im Einkauf ohne Installation.

Ich würde nur Typ 2 installieren lassen (1 Stk. ist ja montiert :slight_smile: bei meiner Firma) für diesen Verwendungszweck „Elektrofahrzeuge laden“. Alles andere empfinde ich als „Gebastel“.

Typ 2 ist sicherlich die für Elektroautos schönste Lösung und für die Besucherparkplätze auch geboten,
für die Mitarbeiter Parkplätze finde ich sie aber deutlich überdimensioniert,
230V x 10A x 8,5h => 19,5 kWh das sollte eigentlich reichen,
Inwieweit die Schweizer T13 Steckdose dauerfest ist kann ich nicht beurteilen, zudem würde eine Typ 2 Steckdose E-Roller und E-Bike Fahrer ausschließen.
Also bevor ich massiv Geld für Mitarbeiter Typ 2 Steckdosen (+ einem dann evtl. notwendigen Lastmanagment) ausgeben würde, würde ich es mit erstmal mit ein paar ertüchtigten (evtl. neue robustere) T 13 Steckdosen + verstärkter Verkabelung probieren, auch um den Bedarf zu erkennen.