Bund baut die Tank- und Ra­st­an­la­ge der Zukunft

Die Ladestationen auf den Autobahnen gehen in die Umsetzung. Der Bund baut die Tank- und Ra­st­an­la­ge der Zukunft in Für­hol­zen West und hat die Arbeiten dazu EU weit ausgeschrieben.
[url]http://www.bund.de/IMPORTE/Ausschreibungen/editor/Autobahndirektion-Suedbayern/2015/10/1348583.html?nn=394926[/url]

Auf der A9 Nürnberg - München in Fahrtrichtung München zwischen Str.-km 509,695 und Str.-km 510,978 - ist der Neubau einer Tank- und Rastanlage Fürholzen West vorgesehen. An diesem Standort soll eine„Tank- und Rastanlage der Zukunft“ auf der Basis einer Dienstleistungskonzession für 30 Jahre mit 2-maliger Verlängerungsoption (jeweils 5 Jahre) errichtet, betrieben und erhalten werden.

Vor diesem Hintergrund soll diese Tank- und Rastanlage neben herkömmlichen Otto -Treibstoffen auch innovative, zukunftsorientierte Betankungsarten Flüssiggas, Erdgas, Wasserstoff und AD-Blue sowie Elektroschnellladestationen vorsehen
.
Ferner soll das Gebäude der Tank- und Rastanlage im Energie-Plus-Standard ausgeführt werden, sodass die Vorgaben EnEV 2014 unterschritten werden und in Summe mehr Energie produziert wird als für den Betrieb der Tank- und Rastanlage benötigt wird (ohne vertankte Medien).

Ein übergeordnetes Ziel der Tank- und Rastanlage Fürholzen West liegt in der Erreichung des Energie-Plus-Standards durch ein innovatives Energiekonzept, das Synergieeffekte zwischen
innovativen Betankungsarten (Wasserstoffkreislauf) und dem Einsatz regenerativer Energien (Photovoltaik) nutzt. Die benötigte Energie soll vordringlich aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden.

Die Wasserstofftechnologie ist ein Kernbestandteil der Tank-und Rastanlage Fürholzen West. Wasserstoff dient als innovatives Tankmedium, als Speichermedium für Photovoltaik-Strom (Stichwort „Power-to-Gas“) und als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk. Zum einen wird Wasserstoff flüssig (LH2) von extern (Off-Site-Erzeugung) angeliefert und in flüssiger Form gespeichert. Zum anderen soll Wasserstoff On-Site aus dem vor Ort erzeugten Photovoltaik-Strom gewonnen werden und gasförmig (CH2) in einem separaten Tank gelagert werden. Für die On-Site Wasserstoff-Erzeugung wird an der Tankanlage Fürholzen West das Verfahren der Elektrolyse gewählt.

Die Ladestation orientiert sich an allen aktuellen und zukünftigen AC und DC Standards. Es sind im Erstausbau 4 x je Typ 2 22kW, CCS 50kW und Chademo vorgesehen. Es wird eine Option auf leistungsstärkere Standards vorgesehen. Die Elektronik soll für alle Ladestationen gemeinsam in einem vorgefertigten Gebäude untergebracht werden, genauso wie die Trafostation für die Ladestation. An den Ladestationen gibt es Satelliten mit den jeweils drei Ladeanschlüssen, Authentifizierung ist über verschiedene Varianten auch Ad hoc möglich.

Teile der Parkplätze und der Freiflächen im Bereich der Ladestation werden mit Photovoltaik belegt. Ziel ist einen möglichst hohen Anteil der Energie auch für die Fahrzeuge lokal zu gewinnen.

Gruß
Ralf

Schöne Sache, bei Chademo musste ich schmunzeln, schade, dass du nicht noch Tesla mit rein bringen konntest :wink:

AC Typ2 22 kW ??? Das ist doch jetzt hoffentlich ein Schreibfehler.

Hoffe ich auch, befürchte aber, dass nicht. Leider ist der alte Zoe ja nach wie vor das einzige Fahrzeug, das die günstiges Schnellladetechnik 43 kW AC nutzt. Und damit ist diese wohl vom Aussterben bedroht. :frowning:

Auch mein Roadster kann 63A wenn auch nur einphasig

Glaube ich kaum, selbst Renault hat sich von AC 43 kW verabschiedet. Wenn die Anlage in ein paar Jahren fertig gebaut sein wird, wie viele Autos mit 43 kW AC wird es geben?

Gruß Mathie

100km sind auf BAB bei Richtgeschwindigkeit 130kmh in ca 50-55 Minuten gefahren (je nach Verkehrsdichte, Baustellen etc…). Ein EV braucht dazu 25kW netto, also 27kWh brutto (bei AC).
Um 50-55 Minuten fahren zu können, wartest du bei 22kW AC 1h14 und bei 50kW DC eine halbe Stunde, also bei CCS/Chademo hängst du bis zu 35-40% deiner Reisezeit beim Laden, bei 22kW sind bis über die Hälfte deiner Reisezeit Ladeweile. Ist natürlich eine Langstreckenbetrachtung - der Quotient wird um so erträglicher, je kürzer die Gesamtstrecke wird, da die erste Ladung am Startpunkt nicht nachgeladen werden muß.
Für Langstrecke völlig Banane, also. Das einzig interessante ist die „Option auf leistungssärkere Standards“ ???

Lieber 4 x 22kW statt 2 x 43kW :wink:

noch lieber 12x bis zu 43kW mit Lastmanagement anstatt nur 2x43kW.
43kW könnte wieder in Zukunft wichtiger werden, wenn die Batterien größer werden.
Der neue ZOE kann nur noch 22KW weil die Leistungselektronik auf Luftkühlung umgestellt wurde. Da wird die Abwärme zum Problem das spätestens mit dem 40kWh Akku gelöst werden muss.
Außerdem muss die Ladeinfrastruktur auf die zukünftigen eFahrzeuge ausgerichtet sein. Wenn an den Autobahnen überall 43AC verfügbar ist, wird das auch jemand nutzen wollen/können.

Ich denke es macht wenig Sinn, die aufwendigeren AC/DC-Wandler für höhere Leistungen im Auto mitzuführen. Die gehört für mich an die Schnelladestation. AC ist für mich wegen des geringen Installationsaufwandes bei niedrigen Leistungen von 11kW (oder auch 22kW) eine optimale Destination-Charging-Lösung, dafür sind die Lader im Auto auch relativ unaufwendig.

Wenn es irgendwann eine vernünftige DC-Schnellladeinfastruktur gibt, dann reichen kleine AC-Anschlüsse fürs Destination-Charging völlig aus.

Ich sehe keine Zukunft für Hochleistungs-AC-Ladung. Bin aber auch ein bekennender Verweigerer des Doppelladers, weil die Ressourcen für mich anderswo besser alloziert werden können. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Wirtschaft studiert habe? ;->

Solange es keine DC-Infrastruktur gab, war der Doppellader natürlich extrem wichtig, aber als jemand der sich quasi ins gemachte Nest gesetzt hat und keine Pioniernostalgie pflegt, sehe ich die Dinge eben anders, als Ihr verdienstvollen Pioniere.

Gruß Mathie

Dann dürfen auch keine 12Zylinder mehr in Autos eingebaut werden, rein technisch reicht ein hoch aufgeladener 3Zylinder auch aus.
Man machts weil mans kann nicht weil man muss.
Zudem hält sich der Mehraufwand 43kW/22kW AC stark in Grenzen, gehn in den Gesamtkosten einfach unter.
Die Zukunft wäre eine DC-Versorgung der Ladesäulen und DC/DC Wandler im Auto.

Die 22 kW Typ2, d.h. 32A waren jetzt Mindestvorgabe . Die Anzahl der 43kW Typ 2 Lader ist übersichtlich. Der technische Mehraufwand eines 43/22kW gegenüber 22 kW ist beträchtlich. Was die Bieter draus machen ist ein anderes Thema, das noch bewertet wird.

Das Lastmanagement udn die Stromversorgung überhaupt werden interessant zukünftig. Die Anbindung der Raststationen ist i.d.R. nicht auf hohe Leistungen im MW Bereich ausgelegt. Mit ein, zwei drei Triple Charger ist das noch alles einfach. Kommen aber zukünfitg größere Durchschnittsleistung hat man ein ziemichen Aufwand. Zwischenspeicher und PV können helfen das Thema etwas zeiltich nach hinten zuverschieben.

Ralf

Ich denke im Bereich der Elektromobilität und der dazugehörigen Infrastruktur muss man sich sowieso von langfristigen Lösungen verabschieden, wie ein Zapfrüssel für flüssige Kraftstoffe der Jahrzehnte passt.
Neue leistungsstärkere Lösungen werden kommen und bestehende heutige Standards schneller ablösen.

Das wichtigste ist die Tank- und Rastanlage leistungsmäßig fit für die Zukunft auszulegen. Was dann jeweils an Infrastruktur da ist muß sich flexibel ausbauen/anpassen lassen.
So wie ich Ralf kenne hat er genau darauf besonders Wert gelegt.

Das würde mich jetzt doch interessieren warum der technische Mehraufwand eines 43 kW Anschlusses gegenüber dem mit 22 kW beträchtlich höher sein soll. Technisch ist das nämlich überhaupt kein Mehraufwand. Ein stärkerer Schütz, ein dickeres Anschlusskabel, das wars. Finanzieller Mehraufwand vielleicht 200 €.

Ich sag mal Kühlung und netzseitiger Anschluss. Ohne Ansprich auf Vollständigkeit

Gruß Mathie

Kühlung ? Wozu ?

Um thermische Energie abzuführen, wozu sonst?

Gruß Mathie

Mittlerweile denke ich, dass E-Autos und Brennstoffzellenautos nebeneinander existieren werden. (So ähnlich wie Benzin- und Dieselautos derzeit - auch hier gibt es Unterschiede in der Reichweite)
Vielleicht kommt aber auch in den nächsten 10 Jahren ganz etwas Neues ?!

Zur Station:
50 KW als Maximum ist ja ein Scherz.

Wo bleibt 150 CCS ? :laughing:

In der AC-Ladesäule fällt keine Wärmelast an, das passiert nur bei Wandlung in DC.

Es sei denn, die Kabel sind zu dünn…

Spass beiseite, natürlich vollkommen richtig, ob ich mir zu Hause eine cee16 , 32 oder 63A Dose legen lasse macht kaum einen Unterschied