Pro: „Crowdfunding-Ladepunkte“ basieren in der Regel auf Typ 2, also technisch ein großer Fortschritt gegenüber dem DSN.
Pro: Im Unterschied zum DSN sind die „Crowdfunding-Ladepunkte“ öffentlich und für jeden nutzbar.
Pro: 43 kW. Das hilft zwar dem Model S nicht viel, ist aber kaum teurer als 22 kW und für die vielen Zoe-(Q210-)Fahrer ein echter Mehrwert.
Pro: Keinerlei technische Hürden: Einstecken und läuft, wie beim Supercharger!
Contra: Trotz langer Diskussion leider kein gemeinnütziger e.V., d.h., Spenden sind nicht steuerlich absetzbar.
Contra: Keinerlei Zugangsbeschränkung, Bezahlung auf Vertrauensbasis.
Diese Liste mag manchem schizophren erscheinen, aber ich denke, man sollte darauf hinweisen, dass der letzte Punkt von Pro bzw. Contra zwei Seiten derselben Medaille widerspiegelt: Das System ist wunderbar, solange es funktioniert. Es gab aber auch schon mindestens einen Fall von „Missbrauch“ (oder Missverständnis, unklar), der im GE-Forum zu heftigen Diskussionen geführt hat. Klar, wenn ein Model S sich den Akku vollschlägt mit Strom im Gegenwert von 10 oder 20 Euro und dann davon braust, ohne das Sparschwein zu füttern, ist der Unmut bei denjenigen, die schon mitgeholfen haben, die Box zu finanzieren, und nun auch noch auf den Stromkosten sitzenbleiben, verständlicherweise groß. Die Frage ist: Wie lange lässt sich das durchhalten? Was wären die Alternativen? Wichtig: Null laufende Kosten und 43 kW. Viele Optionen gibt es da nicht. Umso bemerkenswerter, wie unglaublich viele dieser „Crowdfunding-Ladepunkte“ innerhalb kürzester Zeit bereits in Betrieb genommen werden konnten! So oder so ein bemerkenswertes Projekt.
Potentiell problematisch ist allerdings, dass manche Zoe-Fahrer zu diesen 43 kW-Boxen ein besonderes Verhältnis haben. Wer als Tesla-Fahrer das Projekt unterstützt, möchte natürlich ggf. auch gerne diese Ladepunkte nutzen. Wenn so ein Tesla eine 43 kW-Box blockiert, weil er nunmal zwei oder drei Stunden mit 22 kW laden muss, um den Akku voll zu kriegen, haben manche Zoe-Fahrer, die diese Ladepunkte als „Supercharger“ betrachten, bemerkenswert wenig Verständnis dafür. Man sollte als Tesla-Fahrer darauf gefasst sein, als „Schnarchlader“ verunglimpft zu werden… Entsprechendes gilt natürlich für Fahrer anderer E-Fahrzeuge, die zum Teil noch deutlich langsamer laden. Seitenlange Threads im GE-Forum sind mein Zeuge. Trotzdem oder gerade deshalb ist es gute Sitte, beim Laden an diesen Ladepunkten die eigene Handynummer zu hinterlassen, wenn man das Auto verlässt.