Tipps für Garagen-und Ladestationenplanung gesucht

Guten Morgen,

wir starten in den nächsten Wochen mit dem Bau einer neuen Garage und ich würde gerne die Chance nützen alles richtig vom Elektriker verlegen und installieren zu lassen.

Habt ihr irgendwelche Tipps oder Ideen worauf man speziell achten sollte, oder was sinnvoll wäre zu berücksichtigen? Sollte ich für die Zukunft gleich einen zweiten Anschluss mit installieren lassen – falls meine Frau in den nächsten Jahren auch auf ein Elektroauto (Modell 3) umsteigt? Oder ist nachrüsten eh kein Problem?

Gibt es schon Neuigkeiten wann der Wandanschluss von Tesla kommt, oder gibt es vernünftige Alternativen?

Vielleicht etwas absurde Idee, aber ein Bekannter hat den Vorschlag gemacht (nachdem genügen Platz vor der Garage vorhanden ist), gleich eine „halb öffentliche“ Ladestation vor der Garage zu installieren für Gäste, Besucher usw.? Was haltet ihr davon?

Freu mich über Feedback :slight_smile:

Liebe Grüße
Philipp

Hi, ich baue zwar keine neue Gerage, aber es muss ein neues Kabel zur Garage gelegt werden.
Wichtig ist, daß dieses Kabel dick genug ist. Der Rest ist dann immer recht einfach aufzurüsten.
Wie dick es sein soll hängt davon ab, was geladen werden soll. 2x11 kW oder 2x22 kW oder was ganz anderes?

Ich habe mich auf Grund der alten Hausverkabelung dazu entschlossen erst mal IEC 60309 5-polig, Rot, 16 A/3-phasig (400 V) zu legen.
Die Steckdose selbst ist schnell gegen eine Wallbox getauscht.

Ich habe die Dose auch so geplant, daß Besuch auch laden kann. Es hat nur noch keiner in meinem Bekanntenkreis ein Elektroauto. :frowning:

Erste Frage: ist PV auf der Garage möglich? Vollmachen soviel wie irgendwie möglich. Bei Süddach, hochwertige Module mit mind. 18-20% Wirkungsgrad nehmen, sonst Standardmodule.
Bei >8kW pv-Gesteuertes Laden.
Stromanschluss auf mind 22kW Anschlussleistung auslegen.
Je nach Entfernung Zähler - Garage auf großzügige Auslegung des Leitungsquerschnitts achten. Der Strom fließt über Stunden an der Bemessungsgrenze.

Ethernetkabel mit einziehen. Dort kannst Du dann einen WLAN-AP dranhängen.

Außerdem sorgt es für Begeisterung. Auf meinen Vorschlag ein Leerrohr für Ethernet zum Carport zu verlegen haben mich meine Frau und mein Bauleiter gleich fassungslos angestarrt :smiley:

:smiley: - das gehört schon fast in Tesla Moments.

Mein Elektriker hat auch etwas blöd geguckt als ich wegen Ethernet nachgefragt hatte.
Dafür hätte ich aber ein zweites Leerrohr legen müssen, weil das bestehende mit dem neuen Stromkabel definitiv voll belegt sein wird. Also erst mal WiFi, will den Hof aktuell nicht deswegen aufgraben.

Falls es mit WiFi Probleme gibt, kann man alternativ auch Powerline nutzen, funktioniert bei mir erstaunlich gut. Hier der Thread, wo ich mir mit Hilfe des Forums die nötigen Infos zusammengesucht habe:

Gruß Mathie

Außerdem die Garage breit genug wählen! Bei uns ist eine enge Straße und in unserer Hofausfahrt hatte ich ein nur 3,5 m breites Tor geplant. Damals hatte ich mir aber nicht träumen lassen, dass ich mal so ein großes Auto fahre.

Jetzt muss man da immer zirkeln um ohne rangieren in einem Schwung rein oder rauszukommen und ich werde wohl demnächst unseren Zaun abreißen und noch ein zweites Tor einsetzen.

Ps. das Model S kann per Funk die Hofeinfahrt oder das Garagentor öffnen! Das kann man auch noch beachten beim Neubau.

Ich habe ein dickes Kabel zum Carport legen lassen - und im Schuppen dort eine eigene Verteilung setzen lassen. So bin ich dort flexibel und kann jederzeit noch ohne großen Aufwand eine zweite abgesicherte Wallbox mit aufnehmen.

Ich habe auch gleich eine CEE setzen lassen, so dass ich eine Ausweichmöglichkeit habe, falls die Wallbox mal kaputt gehen sollte. Kosten sind minimal - Nutzen im Fall eines Falles unbezahlbar :wink:

LAN-Kabel ist natürlich auch gelegt.

Ciao,
Gerhard

Zuerst mal vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps :slight_smile:

Hier mal eine kleine Zusammenfassung:

-> Ich werde auf einen großen Leitungsquerschnitts achten;
-> ein LAN Kabel mit legen lassen;
-> die Idee mit dem Verteiler finde ich gut, damit ich bei Bedarf weiter ausbauen kann.
-> Garagengröße und Tor noch mal überprüfen und ggf. etwas vergrößern – Platz kann man nie genug haben :wink:
-> PV Anlage kalkulieren

Hab ich noch etwas vergessen?

Lt. Info von meinem Tesla Verkäufer reicht eine normale Starkstromleitung mit 16 Ampere aus. Hab jetzt aber schon öfter gehört/gelesen dass Typ2 mit 32 A sinnvoller wäre. Hab bei meiner MS Bestellung aber keinen Doppellader mitbestellen können. -> benötigt man diesen nicht auch für Wandladestationen und öffentliches Laden?

@Eberhard PV ist möglich und lasse ich mir gerade mitanbieten. Zahlt sich diese wirklich aus? Erste Kostenschätzung lag bei 15-20.000 Euro. Bei einem aktuellen Strompreis von ~5 Cent /kWh bräuchte es ziemlich lange bis sie sich amortisiert. Vor allem wenn man die Energie nicht zwischen speichern kann.

Liebe Grüße
Philipp

Hi !

Da LAN-Kabel nicht wirklich teuer sind (aber Aussenkabel benutzen !), würde ich da min. zwei Kabel reinlegen. Ansonsten muß Du später einen Switch setzten - den in IP65 - das ist schnell unnötig teuer.

Bei zwei Stellplätzen kann es langfristig auch zu parallelem Laden kommen.

Min 5x10 qmm Querschnitt - 5x16 qmm sind auch nicht zu verachten.

Ich würde auf jeden Fall getrennte Stromkabel legen - bis zu Eurem Anschlußpunkt im Haus o.ä. und auch getrennte Zählwerke, Sicherungen, FIs u.s.w. !

Da Ihr ne Garage baut - also neu - denk mal darüber nach, ob induktives Laden mal kommen kann - so ein Bauwerk steht ja ne Weile. Wenn Geld da ist, dann daran denken entweder ne Dritte Leitung für den Boden zu legen, oder die anderen Leitungen so auszulegen, daß man das später mal „Nachrüsten“ kann.

Alles wird natürlich vom Geld bestimmt. Blöd ist eben nur, wenn Tesla in zwei Jahren induktives Laden anbietet, und dann kein Kabel da ist - oder es ist zu kurz etc. pp. !

Ich würde auch am Anfang über ein Backup nachdenken. Wir haben bei uns eine Wallbox und eine CEE32 im Carport - alles getrennt ! Sollte mal die Wallbox ausfallen, dann nehme ich meinen CEE32 auf CEE16 Adapter und kann immernoch fein per UMC laden. Nix is bekloppter, als im eigenen Haushalt wg. einem techn. Defekt nicht laden zu können, während man die ganze Infrastruktur zu einem Zeitpunkt X komplett selbst in der Hand hatte.

Also - etwas Redundanz gepaart mit dem Blick in die Zukunft und Sparen an der richtigen Stelle bzw. Geld ausgeben an der richtigen Stelle, ist genau perfekt für den Neubar einer E-Car-Garage !

Viel Spaß !
:wink:

Doppellader werden jetzt immer nachgerüstet. Mein Tipp ist deshalb die Kabel gleich ausreichend dimensionieren, aber zunächst nur eine rote 16er CEE dranhängen, um mit dem serienmäßigen UMC zu laden. Wenn das zu lahm ist, Doppellader einbauen lassen und eine 22kW Wallbox an das dicke Kabel anschließen (und falls nötig dann auch den Hausanschluss aufbohren)

Gruß Mathie

PV macht vor Allem hier in D Sinn, in Österreich ist der Strom wohl (noch?) zu billig. Wenn man gegen Entgelt einspeisen kann, auf jeden Fall machen. Wenn man das Dach darauf auslegen kann und das Gerüst schon steht - billger wirds nimmer. Vor Allem wenn es (sicher!) nicht bei einem eAuto bleibt. Bei uns kostet ein kWp um die €1000 d.h. eine kWh selbst erzeugten Strom kostet durch Abschreibung 7ct, die man sogar nicht mal versteuern muss (nur USt. ist abzuführen). Speicher mach dann Sinn, wenn der Netzbezug teurer wird und die Speicherpreise weiter fallen. Der beste Speicher ist natürlich der im Auto.

Wird es eine einfache oder eine Mehrfachgarage. Pro Stellplatz (3mx6m) rechnet man mit ebsenoviel PV-Fläche und damit ausreichend für ca. 3kWp Leistung, wiederaum ausreichend für 10-15.000km Fahrleistung im Jahr.

@snoxall
Ich wohne selbst in der Gegend von Graz. Auch ich habe mir eine PV-Anlage aufs Wirtschaftsgebäude gemacht. Das wollte ich schon lange, da ich aber vorher das Dach zu sanieren hatte, habe ich immer gezögert. Bei mir sind es 7,5 kWp, mit sehr guter Ausrichtung. Da der Tesla auch viel tagsüber zuhause steht, hatte ich in den letzten Monaten einen Nutzungsgrad von 65 %, das ist ein verdammt guter Wert. Außerdem habe ich wieder zu meinem lokalen Stromanbieter und Netzbetreiber gewechselt. Er hat mir zu einem fairen Preis auch die Anlage montiert, damit verbunden bekomme ich von Ihm nun für die Einspeisung gleich viel, wie für die Stromentnahme. Sein Ökostrom liegt bei 6,99 Cent / kWh, damit höher als die Bestbieter, aber durch den Rückspeisetarif ist es unter dem Strich bei Ihm billiger. Ich habe die Förderungen von Gemeinde, Land und Bund in Anspruch genommen und die Anteile so verteilt, dass ein möglichst guter Wert für mich heraus kommt. Das war mühsam und zeitaufwendig. Die Anlage habe ich über einen klassischen Bausparkredit finanziert.
Da ich den Tesla sowieso auch zuhause laden würde, müsste ich diesen Strom bezahlen. Diese ersparten Stromkosten, zusammen mit dem „Gewinn“ aus der Einspeisung, sind in meinem Fall so, dass sich die Kreditraten zur Gänze selbst finanzieren…auch über das Jahr gerechnet, nicht nur über die sonnige Zeit.

Ansonsten noch ein erträgliches Warten und wenn Du Fragen hast, gerne per PN…falls Du schon freigeschaltet bist.

P.S.: ich verkaufe keine PV-Anlagen oder ähnliches, bin in einer völlig anderen Branche tätig :wink:

LGH

Wenn das Fahrzeug in irgendeiner Weise steuerlich abgesetzt werden kann, empfiehlt es sich auf alle Fälle auch einen geeichten Stromzähler direkt mit einzubauen, damit man die geladenen Ströme bei der Steuererklärung vernünftig mit angeben kann.
Für eine etwaige Haussteuerung würde ich dann auch noch dazu raten einen Stromzähler mit ModBus-Anschluß oä. zu nehmen. Läßt sich dann zB. durch IP-Symcon wunderbar von der Couch aus auslesen …

Achte darauf, dass Du gleichzeitig laden kannst mit 3x16 oder 3x32A, aber zusätzliche Verbraucher wie z.B. Das Licht nicht die Sicherung fliegen lässt. Also z.b. Ein extra Kabel dafür zur Garage.

Ich habe das Fahrzeug gewerblich gekauft, da aber die ganze Abrechnung von Netzstrom, selbst erzeugten Strom plus Laden an diversen anderen Plätzen dermaßen kompliziert und aufwändig ist werde ich dies pauschaliert tun. Aus all dem auch noch die Privatanteile herauszurechnen, es wäre ein Alptraum…bei den kleinen Beträgen um die es geht. Deshalb geht meine (sehr renommierte) Steuerkanzlei davon aus, dass es pauschaliert möglich ist und am einfachsten für Alle Beteiligten. Da besteht aber zwischen Österreich und Deutschland wahrscheinlich ein Unterschied.

Da ich zuhause wohne und arbeite müsste ich wohl etliche Zähler installieren, am besten auch noch mit privaten und beruflichen Steckdosen…das wäre nicht zumutbar, bei einem Einzelunternehmen. Das sieht glücklicherweise auch das Finanzamt so.

LGH

Es könnte sein, dass der Dachdecker auch eigenartig dreinschaut, wie der Elektriker beim Ethernet. Es gibt zwischenzeitlich PV-Dachmodule die statt Ziegel oder anderen Dacheindeckungen schon seit einigen Jahren zum Einsatz kommen. Erste Anzeigen und Dächer habe ich vor drei Jahren bereits in Südtirol (Mals, Meran) gesehen. Es gibt in D Hersteller. Wird die konservative Dachdeckung ersetzt durch diese PV-Dachdeckung dürfte das die Kosten insgesamt reduzieren.
HGHeinz

Nicht ganz - ich habe eine In-Dach Anlage mut CiS Modulen von Würth (vin 2010. Auch wenn die PV die Dachdeckung ersetzt, muss darunter ein komplett regendichter Dachaufbau sein. Den Schuh zieht sich wohl kein PV Hersteller an, für die Dichtheit des Daches verantwortlich zu sein…

Cheers Frank

Außerdem bekommst Du in Österreich für eine Aufdachanlage mehr Förderung. Ich habe statt der alten Dachziegel (welche mir besser gefallen) in diesem Bereich ein Trapezblech mit Isolierung auf der Innenseite verwendet. Davon sieht man nicht viel und es geht schnell und preisgünstig.
LGH