Ladeplatz

Es ist Euch gelungen den Chef davon zu überzeugen in der firmeneigenen Tiefgarage einen Ladeplatz einzurichten. Nun müsst Ihr Ihm aber auch sagen wie dieser beschaffen sein soll.

Welche Anforderungen hättet Ihr also an die Ausstattung. Größe? Farbe? Ladeeinrichtung etc. Überwachung?

Last eurer Fantasie freien Lauf, es soll ein perfekter Ladeplatz werden.

lg

Eberhard

Drei Buchstaben: DSK.

Ein extra-breiter Parkplatz, wie für Rollstuhlfahrer, wäre ein schöner Luxus, falls es was besonderes sein soll. Und ausreichend Licht, um die Dosen in der DSK zu finden.

DSK ist zwar ganz nett aber nicht zukunftsfähig für einen Parkplatz mit 20-200 Stellplätzen. Wie will man da einen Anschlusswert bemessen?

Mein Traum-Firmenladeplatz hat eine Typ2 Dose mit intelligenter Regelung der verfügbaren Leistung. Die einzelne Station kann bis zu 11kW (16A 3~) abgeben - das sollte jedem Pendler reichen für den Heimweg. Je 8 bis 10 Stationen teilen sich 3x32A Anschlusswert und die Steuerung regelt die Gesamtabgabe auf 22kW. Das reicht für Prius, Ampera und LEAF mit ihren 3-6kW Bordladern aus.

Die Stellplätze der Vorstände/Geschäftsführer haben natürlich je eine eigene Typ2 mit 3x32A, weil sie mit ihrem Model S ja gelegentlich rasch weiter müssen am gleichen Tag. :wink:

Den Strom bezahlen die Mitarbeiter über die Stellplatzmiete. Alle Stellplätze kosten gleich, Benzinfahrer sind also rechnerisch im Nachteil - ob das zum ‚going electric‘ motiviert? Es sind reservierte Parkplätze, dadurch entfällt auch das Thema „zugeparkt“ - bis auf die unvermeidlichen Falschparker, die dann aber klar im Unrecht sind.

Idealerweise werden vom Gebäudebetreiber Kabel an alle Stellplätze gezogen (eine Art Bussystem), und einzelne Ladestationen werden nach und nach installiert, so wie halt die Stellplatz-Inhaber auf Elektroautos umsteigen. Und die Ladestationen brauchen außer Stromanschluss nichts, da die Leistungsregelung über Powerline Communication erfolgt.

Ok, Traum zu Ende. Wieder zurück in 2013 :astonished:

In welchem Jahr warst du denn mit deinem Traum? 2030, 2040, oder vielleicht doch schon 2050? Oder gar noch später?
Ich möchte, ja nicht „schwarz malen“, denn dein Traum klingt ja sehr gut, nur wenn ich mir den aktuellen Markt der E-Ladestationen und E-Fahrzeuge so anschaue, bewegt sich da leider viel zu wenig, um das in absehbarer Zeit so umzusetzen.
Aber wem erzähle ich das^^

Wenn schon träumen! warum nicht so: Bei der Einfahrt in die Tiefgarage wird über eine Anmeldebalise das Fahrzeug identifiziert - automatisch wird der entsprechende Stellplatz angezeigt mit der optimalen Ladeinfrastruktur - vor Ort wird das Auto ohne Kabel zu stecken über Induktionsschlaufen geladen. :wink:

Danke für die Anregungen, aber es ist jetzt, keine Zukunftsmusik. Das neue Model S oder für das Twizzy soll der Ladeplatz sein. Wie soll er ausgestaltet sein, farbliche Markierung, Beleuchtung, Größe etc.

lg

Eberhard

Vorweg diese Nachricht!
EU legt Stecker für Elektroautos fest
Der einheitliche Ladestecker für Elektrofahrzeuge ist da. Nach mehrjährigen Diskussionen hat die Europäische Kommission nun den so genannten „Typ-2“-Stecker als europaweit einheitliche Lösung festgelegt. Für Europas Autoindustrie und Verbraucher bedeutet dies das Ende der Unsicherheit über die richtige Stecker-Vorrichtung. Für Deutschlands Autoindustrie ist das gar ein Durchbruch, denn der Typ-2-Stecker ist hierzulande bereits im Einsatz.
Bereits 2009 hat der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) die Variante als deutschen Vorschlag in das internationale Normverfahren eingebracht. Allerdings hatten auch Frankreich und Italien einen eigenen Stecker-Typ vorgestellt.
Weltweit gibt es jetzt noch zwei favorisierte Stecker-Typen. In Japan und den USA kommt aufgrund der dortigen Hausinstallationen ein Stecker zum Einsatz, der nur das einphasige Laden unterstützt. Der Typ-2-Stecker unterstützt das ein- und dreiphasige Laden, wodurch deutlich höhere Ladeleistungen und kürzere Ladezeiten möglich sind. (mid/ts)

Zum Ladeplatz: In Niederspannungsanlagen sind bekanntlich die Sicherungsfarben nach Nennstrom normiert. 6 A grün, 10 A rot, 16 A grau, 20 A blau, 25 A gelb, (32 A) 35 A (40 A) schwarz, 50 A weiss, 63 A Kupfer, 80 A Silber, 100 A rot. Folglich kann man in Tiefgaragen entsprechende farbliche Zonen, z.B. Deckenträger farblich markieren, einrichten. Die Anschlüsse sind ja nun normiert. Für Twizzy, TATA, Smart und Fiat 500e und wie die Kleinwagen alle heissen werden kann sicher ein kleinerer Platz eingerichtet werden, idealerweise neben den Frauenparkplätzen die ja bekanntlich breiter gezeichnet sind. Damit kann dieser Mehrverbrauch an Fläche kompensiert werden. In der Schweiz läuft zur Zeit eine Vernehmlassung für allgemein breitere öffentliche Parkplätze zu normieren, da macht es bei uns keinen Sinn darüber hier und jetzt zu diskutieren.

Bezüglich Firmenparkplatz: Als Unternehmer würde ich klipp und klar sagen: Das geht mir am Ar… vorbei! Diese Kosten kann übernehmen wer will, ich nicht! Persönlich war ich in unserer Firma in einer Arbeitsgruppe betreffend Mitarbeiter-Parkplätze. Unsere Firma musste eine neue Lösung finden weil unsere firmeneigene Immobilienabteilung die Aussenparkplätze zu ortsüblichem Mietzins, notabene nur geebnete Kiesflächen für Fr. 210.- mtl./Parkplatz vermieten wollte! Nun haben wir uns extern in einem Parkhaus für Fr. 230.-mtl./Platz für 70 Mitarbeiter eingemietet. Für Mitarbeiter gratis! Wer nun denkt das sei selbstverständlich liegt weit daneben, bei uns in Basel zahlen Mitarbeiter in der chemischen Industrie für ihren Parkplatz miete - wer auf das Auto verzichtet erhält z.T. gratis ein Abo für den öffentlichen Verkehr. Firmen haben schlicht kein Interesse für ihre Mitarbeiter Parkplätze zur Verfügung stellen zu müssen oder er sei dann bereit die Kosten zu übernehmen!

Als Unternehmer hätte ich großes Interesse als Mitarbeitermotivation aber auch als Kundenpräsentation E-Parkplätze einzurichten. Wenn der Azubi mit seinem Twizzy unmittelbar neben dem Vorstand mit dem Model S parken darf! Das wertet auf und bring Diskussion. Da darf selbst der Stromabgabe unentgeltlich bleiben.

Das ab größerer Anzahl von Typ 2 Dosen die Anschlußleistung geregelt werden muss ist selbstredend, lediglich die 16A CEE bleiben ungeregelt (Schuko käme mir nicht ins haus bzw. sind an den Fahrradplatz verbannt mit max 5A)

lg

Eberhard

Eberhard, Deinen ersten Text-Absatz kann ich voll und ganz unterstützen.

Du solltest nur Deine Schuko-Meinung überdenken. Twizzy- und auch einige Amperafahrer ohne eigenes Typ2 Kabel haben bei aller E-Mob-Überzeugung ind Begristerung kein Verständnis dafür, dass einige Stadtwerke oder auch RWE ihre Säulen ohne Schukoanschluss aufgestellt haben.

Ansonsten ist das hier ein sehr interessanter Thread für mich. Wir beginnen bald in meiner Firma damit, einen 12er Parkplatz mit der Fläche eines 24er Solarcarports zu überdachen. Es entstehen acht Ladeplätze an vier Säulen darunter, die in erster Linie für Mitarbeiter, aber auch für Kunden (mit E-Mobil aber natürlich auch für Verbrenner) da sind. Darüber hinaus werden drei Säulen mit sechs Ladeplätzen an den direkt gegenüber liegenden öffentlichen Parkplätzen geschaffen, die an der Gesamtanlage mit dranhängen. Diese können zusätzlich auch von Mitarbeitern benachbarter Firmen mit längeren Standzeiten als Bäckerei- oder Cafékunden genutzt werden.
Wir haben den Carport selber und die PV-Panels bereits vergeben. Aktuell geht es um die Ausgestaltung und anschließende Vergabe der Ladetechnik wobei ich wirklich überlege ob es mit gesteuertem Lastmanagement oder „von Hand“ mit Schlüsseln (aus dem Backstubenladen bei Verkäuferin holen) an den Säulen werden soll. (So machen wir es jetzt im Kleinen an der einen Mennekes-Säule. Klappt problemlos.) Stand jetzt würde ich alle Säulen mit je zwei Typ 2 und zwei Schukos ausstatten, wobei je eine Seite mit 16 und eine mit 32A abgesichert sein soll.

Was würdet ihr mir raten? Irgendwelche zusätzlichen Lademöglichkeiten mit CEE? Eine dicke Chefsäule für den S? Sonstige Vorschläge / Tipps? Vielen Dank vorab!

Roland

Es wäre natürlich interessant, den Solarstrom primär für das Laden zu verwenden, d.h. scheint die Sonne gibt es max. 3x32A scheint Sie nicht oder ist Winter gibt es max 1x16A an Type 2 aber immer max. 10A an Schuko. Es sind schon einige dabei eine Low-cost Lösung dafür zu entwickeln. Die Lösungen von Mennekes ist nur auf die max. Anschlußleistung abgestellt und berücksichtig den Solarertrag noch nicht.

lg

Eberhard

Diese low-cost Lösung interessiert mich, vorausgesetzt sie bietet eine Schnittstelle für die Leistungsregelung.
z.B. openEVSE hat bereits eine Schnittstelle, über die die maximale Stromstärke verändert werden kann.
Wozu ist das gut?

  • Anpassen auf den aktuellen Solarertrag (wie von Eberhard vorgeschlagen)
  • Begrenzung der Gesamtlast auf den max. verfügbaren Anschlusswert
  • Mehrwertdienste im elektrischen Stromnetz: bei regelbaren Lasten oder Lastabwurf kriegt man günstigere Tarife

die ersten beiden lassen sich auch einfach kombineren, in dem der Sonnenstrom zwischen Ladestation und Leistungsmesser eingespeist wird. Beispiel 30kW Anschlussleistung, momentan 5kW Sonne -> 35kW sind verteilbar. :slight_smile:

Eberhard, danke für Deine Antwort. Meine Gedanken bzgl, des Themas möglichst viel Sonne in die Batterien zu bekommen, gehen in die folgende Richtung:

Grundsätzlich brauchen geschätzt die Hälfte der bei uns Ladenden, den Strom, um den Heimweg oder die Liefertour am nächsten Morgen anzutreten auf jeden Fall. Also auch wenn nichts aus dem Himmel geliefert wird. Deswegen würde ich Hinweisschilder mit Benutzungstipps installieren, die erklären ab wann am meisten Sonne direkt in die Batterien fließt und dass die Ladezeiten nach Möglichkeit im Fahrzeug so eingestellt werden. Ebenso würde ich erklären, dass wenn der persönliche Abfahrtszeitpunkt in voll nicht vor 12:00 Uhr liegt, am Besten erst danach geladen werden soll, weil unsere Bäckereiproduktion dann schon fast in die Grundlast runtergefahren ist. Dann wird bei Sonnenschein z.Zt. etwas mehr und bald dann deutlich mehr produziert als wir selber brauchen. - Somit also zum Mitdenken animieren und das Wissen über die Zusammenhänge fördern.
Diesem Steuerungsansatz über den hoffentlich mitdenkenden Menschen (auch über unsere Verkäuferinnen, die die Ladeschlüssel rausgeben), steht der technische gegenüber, den unser Elektriker und Mennekes gerne realisieren würden. Er wäre vielleicht der sicherere, wenn die E-Mobilität endlich richtig Fuß gefasst hat, wir weitere E-Lieferwagen im Einsatz haben und unsere Ladesäulen intensiver genutzt würden. Das Problem: die günstigeren „dummen“ Mennekessäulen will diese Firma nicht später auf die „intelligenten“, steuerbaren und damit teureren umrüsten. Eine Entscheidung sollte jetzt getroffen werden. Jetzt werden Leitungen und Leerrohre verlegt und die Aussenanlagen erneuert…

Wird das wohl funktionieren mit der menschlichen E-Mob-Lastgang-Steuerung?

Wäre es nicht auch eine Möglichkeit, den Sonnenstrom der dann nicht in direkt in dort parkende E-Autos geladen werden kann in Akkus zwischen zu speichern und entweder für die „Ohne-Sonne-Stunden“ am nächsten Tag vorzuhalten oder aber in der Nacht in der Bäckerei zu verwenden.
So wärst du noch unabhängiger vom öffentlichen Netz.
Wenn der Sonnenstrom von E-Autos direkt gebraucht wird und nichts in den Akkus landet kannst du ja immer noch auf das öffentliche Netz zurück greifen.

Sonnenstrom in Akkus zwischen zu speichern ist leider noch nicht wirtschaftlich. Selbst wenn es einen Unterschied von 5 cent/kWh zwischen Strompreis laden und entladen gäbe :cry:
Ich denke aber dass man das Stromnetz ohne schlechtes Gewissen als Speicher betrachten kann. Die Netzbetreiber können Batteriespeicher in großem Maßstab (Megawattstunden) viel günstiger realisieren, außerdem noch Mehrwertdienste wie Minutenreserve, Notstartfähigkeit, Regelung von Spannung, Phasenlage usw. verkaufen. Das sind alles Dinge, von denen der Stromkunde im privaten oder KMU Bereich bisher ausgeschlossen ist.

Ein Speicher für den hier genannten Einsatzzweck kann vielleicht helfen zu vermeiden, dass ein größerer elektrischer Anschluß nötig wird (=kostet mehr Grundpreis). Aber auch eine intelligent gesteuerte Laderegelung kann hier helfen.

Eigentlich sollte das ja alles recht einfach zu realisieren sein. Wenn das OpenEVSE schon eine Schnittstelle dafür hat.
Letztendlich muss man ja nur die Daten zusammensammeln und mithilfe von sinnvollen Algorithmen verteilen.
Auf dem Mennekes kann man nicht herausfinden wieviel Strom das Auto aufnehmen kann oder?
Gibt es interfaces bei den Solarladecontrollern/Umrichtern die ausgeben wiviel Leistung die gerade Bieten?

Ich habe da gerade schon so eine grobe idee davon wie ich das angehen würde

Bei aller Begeisterung um die (Photovoltaik-)Technik, stell ich mal eine Frage in den Raum:
Ist es denn nicht egal, ob der Sonnenstrom im Auto oder in der Firma verbraucht wird?
Es gab nicht zum ersten Mal solche idiotische Meinungen: „Die nehmen uns ja den ganzen Ökostrom weg.“

Ich denke, eine Firma hat immer so viel Grundlast, dass von der PV-Anlage über dem Parkplatz nichts mehr in das öffentliche Netz zurück fließt.
Mehr Technik fällt auch häufiger aus - Keep it simple !

Fazit :
Es ist egal, wann die Autos laden.
Aber es kommt natürlich wie immer auf die Größe an (Firma / PV)

Jepp, so ist es Saftwerk. / Auch das mit der Speicherung ist m.E. der richtige Ansatz Chris.

Zur Zeit verbrauchen wir in der Bäckerei ca. 97% des PV-Stroms selber, inkl. unserer zwei E-Mobs. Die ca. 3% Einspeisung geschieht regelmässig Samstags und Sonntags, wenn die Produktion früher am Tag endet und kurzfristig auch an Wochen-Nachmittagen mit viel Sonne. Eigentlich läuft das z.Zt. so, wie Saftwerk es beschreibt. Zur Zeit haben wir 29 kWp und es könnten dann mit dem Carport und einer zus. Aufdachanlage ca. 160 daraus werden.
Auf ein erstes Angebot mit Dimensionierung von (Tages-) Zwischenspeichern warte ich im Moment. Natürlich würde die Backstube sich in der Nacht zuerst daraus bedienen.
Bleibt die Frage der Steuerung: kept simple by humans? Oder doch technisch gelöst…

Es ist aber schon ein echt tolles Gefühl mit vor Ort selbsterzeugten Strom zu fahren! :slight_smile:

ich würde die nachrüstmöglichkeiten schon als gut bezeichnen. da dose ja bleibt und nur intern aufgerüstet wird.

die steuer- und kommunikation erfolgt per PLC über die stromleitung.

ich kann mir auch eine auswahl per knopfdruck an der säule vorstellen zwischen automatic und manuell. wobei man manuell auf 16A beschränken kann. auf jedenfall darf die max. leistung des hauptanschlusses nicht überschritten werden.

der pv-ertrag würde daher die max abzugebene leistung nur erhöhen.

lg

eberhard

Es geht los:

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Morgen steht der Carport und wartet auf die Panels.
Mit Mennekes wird es nichts. Ebenfalls morgen kommt Rohde & Schwarz zu einem ersten Gespräch…