Frage zu Selektivität und zu Laden an Schuko

Ich verzweifle noch an der Elektrik. seufz

Habe jetzt 3x50 A Hausanschlusssicherungen drin. Wenn ich jetzt draußen eine 22kW-Ladestation errichten möchte, muss für diese Leitung einmal eine Leitungssicherung im Zählerschrank (Keller) sein (wahrscheinlich 35 A?). Jetzt war mein Plan eigentlich noch eine Unterverteilung im Flur zum Außenbereich zu installieren, damit ich bequemer an die Sicherungen für die Ladestation und Außensteckdosen komme. An der Stelle würde ich aber schon Probleme mit der Selektivität bekommen, stimmt’s? Denn in die Unterverteilung müsste ja dann wieder eine Sicherung, die kleiner als 35 A ist. Dann kann ich aber keine 22kW mehr ziehen. Ich kann dann also eigentlich vom Hauptzähler aus nur direkt zur Ladestation das Kabel verlegen, damit die Selektivität gewährleistet ist, oder? Ein zweiter Zähler ist für mich keine Option.

II. Wenn man an einer (EDIT:oder mehreren) Schuko-Außensteckdose laden möchte, verlegt man dazu am besten 3x2,5 Quadrat NYY und für jede Außensteckdose einen eigenen Stromkreis? Also nicht 5x2,5 und damit mehrere Dosen betreiben.

Danke für Eure Hilfe und Geduld. :slight_smile:

Hallo Chris,

also bei mir ist das so:

Hausanschluß --> 60A Sicherung im verblombten Kasten --> Zähler --> 35 A SLS  --> UV --> DrehStromKiste (DSK) --> FI+3x32A LS >> CEE32 ( das entspricht dann deiner Wallbox) 
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                                                                                     \-> FI ->3x16A LS --> CEE16

Funktioniert und ist vom Elektriker so installiert und abgenommen. Einmal haben wir mit 22kW an der DSK geladen und an der CEE16 in der Garage noch ein zweites Auto geladen. Nach 15 Minuten ist dann eine Phase vom 35A SLS gekommen. Wahrscheinlich hatte sich der Kühlschrank eingeschaltet :slight_smile:

Grüße

GC

Danke für Deine Antwort, GC.

Entspricht genau meiner Vorstellung. Allerdings hat unser Hausanschluss nur 3x50 A.

Mein Kollege meinte, dass ein gewisser „Abstand“ zwischen den Sicherungen bestehen müsse. Er sagte mir den Faktor, ich meine es waren rund 1,7 (EDIT: Macht keinen Sinn. Es muss viel weniger sein).

Deswegen dachte ich, dass so etwas wie bei dir nicht möglich ist, also 35 A SLS --> DSK --> FI+ 3x32 LS. Wenn der geringe Abstand kein Problem ist, würde das ja bei mir auch gehen.

Der SLS hat eine andere Auslösecharakteristik als der LS. Bei mir hat der SLS mit 35 A erst nach 15 Minuten Belastung mit 43 A ausgelöst. Im Fehlerfalle hätte der 32A LS in der DSK längst reagiert. Ich denke das sollte auch bei dir kein Problem sein. Hole doch mal eine zweite Meinung von einem anderen Elektriker ein. Ich denke es gibt auch hier den Bereich der „Auslegungssache“.

Ich hatte auch darüber nachgedacht, den SLS durch einen größeren zu ersetzen, aber für die paar mal wo ich wirklich die 11W CEE UND die 22kW parallel benutze, empfand ich den Preis dafür als zu hoch. Dafür darf dann auch mal der SLS einmal im Jahr „rausfliegen“.

Grüße
GC

Okay, ich habe ganz offensichtlich nicht den Unterschied zwischen SLS und LS verstanden. Wahrscheinlich hat mir mein Kollege deshalb auch eine „falsche“ Auskunft gegeben. Habe ihm wohl einfach schlecht erklärt, was genau ich benötige. Ausgeführt wird es am Ende ohnehin von einem Elektriker-Meister, aber den kann ich zwischendurch nicht so oft nerven wie meinen Kollegen. :slight_smile: Nochmal besten Dank, GC!

Selektivität ist etwas schönes wenn man sie hat, hat damit zu tun, dass die dem Fehler am nächsten liegende Sicherung fallen soll. Stromselektivität zwischen gleichen Sicherungstypen z.B. Schmelzsicherungen bekommt man i.d.R durch den Abstand von zwei Sicherungsgrößen, das ist aber zu Hause kaum machbar. Im Zweifelsfall macht man eine Selektivitätsbetrachtung der nacheinander geschalteten Schutzorgane, d.h. die Kette vom Hausanschluss bis zum Fahrzeug. Wer dazu Fragen hat, dem kann ich das gerne mal rechnen bzw darstellen.

VG
Ralf

Bzgl. Selektivität hängt es ja davon ab, wie sehr es einen stört, wenn da zu viel auslöst.
Die Sicherung im HAK sollte möglichst nei auslösen. SLS möglichst auch nicht, da das gnaze Haus dunkel ist.
SLS 50A wäre bei 50A im HAK ok. Nächset Stufe könnte ein 40er C Automat sein und dann der 32er B für die Ladestation.

Denkbar wäre auch, die Leitung zur UV entsprechen so stark zu dimmensonierne, das sie die volle Lesitung verträgt, die am HAK anliegen kann. 5x16 sollte da i.d.R. reichen

Wofür sollen die Schuko-Außensteckdosen genutzt werden? Wieviel Meter sind es von der Unterverteilung?
Wichtiger Punkt sind noch die FI-Kreise. Da sollten Ladestation und Außersteckdosen unanbhängig voneinander sein.

Also an den Schuko-Außensteckdosen soll zur Not auch mal ein zweites Fahrzeug geladen werden können. Ich installiere insgesamt 6 Dosen außen bzw. drei Doppelsteckdosen. Alle natürlich mit FI. Aber müsste die Schuko dann auch diesen FI-A-EV oder FI-B haben?

Länge bis zur Unterverteilung liegt je nach Dose zwischen 6 und 20m. Die Autos stehen aber dann eher an der 6 oder 10 m entfernten Dose.

Ansonsten soll von der Unterverteilung noch ein 5x16 Quadrat-Kabel für die Wallbox rausgehen. Zähler -> UV ca. 8-10 m (auch 16 Quadrat), UV –> Wallbox 4-5 m.

Ergänzungsfrage: Würdet Ihr heute noch Datenkabel zur Ladestation legen bzw. generell im Außenbereich verlegen? Aus meiner Sicht läuft künftig eh alles über WLAN, insofern könnte ich mir das doch sparen, oder?

Ja, habe zwei Cat.6 nach vorn gelegt, wo meine Ladebox ans Tor kommt. Dort kannst Du dann z.B. einen WLAN-AP für Ladegäste installieren. :smiley:
Freifunk wird da immer beliebter. Die rechtliche Sitatuion hat sich da ja entspannt.

Würde einen Dreiphasigen FI TypA für die schukos nehmen und zu jeder Dose 3x2,5mm² legen. Bei den Schukos für die Autos nur hochwertige Modell nehmen, falls jmd. mit nem 16A ICCB kommt.
5x16 reicht bei den Längen aus.

Bitte lege unbedingt ein Netzwerkkabel zur Ladestation - besser zwei Kabel. Wenn es ohne viel Aufwand möglich ist, würde ich WLAN immer durch LAN ersetzen (Störungsanfälligkeit, Bandbreite, Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen, …). Darüberhinaus sind zahlreiche Steuer- und Meldesignale denkbar, die sich nur mit großem Aufwand per Funk übertragen lassen.

Naja… für kommerzielle Anbieter ist die Situation zumindest rechtssicherer geworden. Einfacher ist es nicht… und private Anbieter von HotSpots können die Voraussetzungen für öffentliches WLAN im Regelfall nicht erfüllen. Ein flächendeckendes WLAN-Netz ist damit jetzt in weite Ferne gerückt.

Zwischendurch noch einmal DANKE an GC, edevil und MichaRZ :exclamation: Übrigens wäre hier im Forum eine „Ping-Funktion“ sinnvoll, damit man eine Benachrichtigung erhält, sobald man irgendwo im Forum namentlich erwähnt wird.

Letzte Frage: Great C. hat ja umseitig geschrieben, dass er eine Drehstromkiste hat. Da ist eine CEE32 und zwei CEE16 blau drin, habe ich auf deren Seite gesehen.
Können da prinzipiell ALLE E-Fahrzeuge laden, wenn sie einen passenden Adapter dabei haben? Anders gefragt, gibt es für die CEE32-Dose für ALLE Stecker-Typen Adapter? Also für Tesla, ChaDeMo, Typ2 usw.?

Wenn man sich andere Wall-Boxen anschaut, ist da häufig nur eine Typ2-Dose dran (oder ein festes Typ2 Kabel). Ich möchte, dass bei mir jeder laden kann, wenn auch nur mit einem passenden Adapter. Womit ist man denn für „alle Zeit“ am besten ausgestattet?

Ja, wenn man ein ICCB /mobile Wallbox auch als Adapter definiert

Da mittlerweile auch die Twizy-Fans mit Lade-Lolita oder einfahc Typ2 auf Schuko adapter unterwegs sind, ist man mit Typ2 sehr gut aufgestellt.
Beides in Kombination deckt dann alles ab. Wennd er Ladepunkt gut liegt, könnte man da auch etwas schönes für kleines geld schaffen:
crowdfunding-zum-aufbau-der-infrastruktur
Lastmanagement ist auchngerade im Gespräch. Dann könnte man alles, was nicht grad im Haus benötigt wird der Typ2 zur verfügung stellen, also in Deinem Fall bis zu 34KW

@MichaRZ Ja, wie es genau ausgehen wird ist noch nicht klar, aber ich bin guter Dinge

Danke für die Blumen :slight_smile:

Das ist meiner Meinung nach eine Typ2 Wallbox und eine blaue CEE16(Damit können auch E-Mobil "Veteranen"laden). Ich habe mich für eine DSK entschieden, weil ich die Idee unterstützen wollte, und die günstigste Lösung ist (für den Betreiber). Eine Wallbox hätte ich nur in der Garage angebracht - diese wäre für die Allgemeinheit dann nicht nutzbar gewesen.

Wenn die Wallbox sowieso außen angebracht wird, und auch ein zweiter Wagen(Parkmöglichkeit!) mit einem 7m Typ2 Kabel laden kann ist die 22kW Ladebox eine sehr sehr gute Lösung. Damit wirst du bestimmt auch im DSN (Drehstromnetz) angenommen, und darfst an den über 400 DSK laden.

Grüße
GC

Typ2 also, okay.

Ich hätte halt irgendwie gerne auch eine CEE32-Dose. Mir fällt zwar grad nicht ein, wofür ich die gebrauchen könnte, außer für das Laden eines EV, aber schaden kann so eine ja nicht. :wink:

Wallbox mit Typ2 und Schoko, ääh Schuko, habe ich schon gesehen. Typ2 und CEE16 noch nicht. Ich muss unbedingt nochmal die Links in den Essentials durchgehen…

Typ 2, CEE32, CEE16 blau und Schuko in einer Wallbox wär’ cool :mrgreen:

Sofern Du eine Wallbox ohne Typ B Fi nimmst, kannst Du ja eine DSK setzen lassen, in der CEE32, Zähhler,2xLS und TypB FI sitzen.
Die CEE32 Dose macht von den Kosten her kaum etwas aus.

Könntest Du das etwas erläutern? Verstehe es nicht so ganz.

Meintest Du, dass ich mir beides holen soll, also Wallbox Typ 2 und eine DSK CEE32? Ginge auch…
Nur wieso sollte ich eine Wallbox ohne Typ B Fi nehmen? Das verstehe ich nicht (dein erster Halbsatz).

EDIT: Oder war das so gemeint, dass ich die Typ2-Wallbox an die DSK anschließe?

Danke und Grüße!

Muß ja keine echte DSK sein, aber halt ein Schaltschank, wo CEE32 und der Rest drin sind.
Es geht darum, das DU nicht 2x einen Typ B FI bezahlst, da die recht teuer sind. Dann besser einen mit 40/63A für beides zusammen
Die KEBA Wallbox 86.875 für ~850 EUR hat z.B. keinen Fi drin.

Auf Open-EVSE-DE BAsis kann man da für 600-1000 EUR etwas mit 50A Typ2 machen.
Bei interesse schau mal auf den Link

Ein Kollege hat noch Cat7 rumliegen, das wird ja auch gehen, oder?

besser geht immer :mrgreen: