TheNewMotion gewinnt Ausschreibung in Berlin

tagesspiegel.de/wirtschaft/e … 10180.html

rbb-online.de/wirtschaft/bei … erlin.html

(via electrive.net)

Und hier noch der passende Link von TNM: thenewmotion.de/2015/01/09/b … onsortium/

Traurig, die immer weiter gesunkenen Ansprüche in der Hauptstadt. Aus ursprünglich 1600 Ladepunkten bis Ende 2015 wurden nun 800 bis Mitte 2016. Und wieder nur im S-Bahn Ring, der schon jetzt fast alle Ladesäulen der Stadt beherbergt.

… ich habe damit ein grundsätzliches Problem. Natürlich ist es klasse wenn neue Ladestationen gebaut werden. ABER: warum muss dass die öffentliche Hand ausschreiben und finanzieren??? Reicht es nicht, wenn das Land Berlin die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen dafür schafft, dass private Anbieter Ladestationen auf eigene Rechnung bauen? Warum muss der Steuerzahler das bezahlen? Oder hab ich da was falsch verstanden?

Immerhin: TheNewMotion ist schon mit Ladenetz verbunden, so dass es Hoffnung gibt, dass damit über eine Karte neben den Berliner Säulen auch die „Ladenetz“ Säulen sowie die österreichischen Smatrics Säulen freigeschaltet werden können. :smiley:

Weil AC-Säulen nicht profitabel betrieben werden können.

@TeeKay - das sehe ich anders. Sie lassen sich nur nicht profitabel nach dem Model einer klassischen Mineralöltankstelle oder eine Hausanschlusses betreiben. Ich verstehe nicht warum wir uns dafür stark machen (wollen / sollen / müssen) den originären Job der Automobilindustrie und ihrer potentiellen Partner durch Steuergelder zu finanzieren. Das gibt aus meiner Sicht völlig falsche Marktsignale und verhindert die Entwicklung von innovativen neuen Geschäftsmodellen… Ich finde die öffentliche Hand sollte sich auf das richtige setzen von Leitplanken und das Beseitigen von bürokratischen Hindernissen beschränken und ggf. öffentliche Flächen für die Säulen zur Verfügung stellen (aber nicht kostenlos!).

Ich denke, für jemanden wie dich wäre noch Platz in der Nationalen Plattform Elektromobilität. Mit genau solchen Vorschlägen können wir sicher sein, auch im Jahr 2050 in Deutschland noch zu 99% mit Verbrennungsmotoren zu fahren. In Berlin kenne ich nun schon 5 Fahrer von Elektroautos, die ohne öffentlich finanzierte Ladeinfrastruktur kein Elektroauto fahren könnten. Und ich kenne nicht gerade viele Fahrer von Elektroautos.

ich glaube nicht, dass Zynismus in dieser Debatte weiterhilft. Ich fahre seit 3 Jahren (teil-)elektrisch und seit fast 1 Jahr zu 100% nur noch elektrisch. Also ich habe da keinen Nachholbedarf und denke kenne die Probleme der e-Mobilität ganz gut. Aber warum können die 5 Fahrer nur dank öffentlich finanzierter Ladeinfrastruktur Elektroauto fahren?! Wenn TESLA mit den SUC auf die öffentliche Hand gewartet hätte gäbe es bis heute keinen einzigen SUC. Und das TESLA aus altruistischen Motiven SUC’s baut glaubst du doch sicher auch nicht. (Fast) Immer wenn der Staat in solche Dinge eingreift - kommt Murx dabei raus. Ohne staatliche Eingriffe und Subventionen wären uns die ganzen AKWs erspart geblieben. Niemand hätte die gebaut. Im Ernst: es kann doch nicht Aufgabe des Staates sein Tankstellen zu bauen und deren wirtschaftlichen Betrieb zu garantieren. Ich verstehe diese Staatsgläubigkeit nicht…

Weil diese 5 ausschließlich öffentlich laden und keine andere Möglichkeit haben, als auf die staatlich subventionierten AC-Säulen zurückzugreifen. Schön für dich, dass du dir für 100.000 Euro ein Model S leisten kannst, mit dessen Marge Tesla dir dann ein paar Ladesäulen in Deutschland baut. Andere müssen warten, bis ein C-Zero auf unter 10.000 Euro auf dem Gebrauchtmarkt sinkt, damit sie sich ein Elektroauto kaufen können. Autos, für die sich der Bau einer DC-Infrastruktur aufgrund der kleinen Batterie und damit einhergehend kleiner Abgabemengen pro Ladevorgang übrigens auch nicht rechnen kann.

Im Übrigen fährt deine Vorstandsschaukel nur deshalb, weil der amerikanische Steuerzahler zahlreiche Unternehmen, darunter Fisker und Tesla, mit Milliardenbeträgen und rigider Gesetzgebung in einigen amerikanischen Bundesstaaten unterstützte. Sie fährt deshalb, weil Tesla in zahlreichen Ländern dieser Welt tausende Fahrzeuge in einem hochgradig staatlich gelenkten und subventionierten Markt absetzen kann. Die Verkaufszahlen in Staaten, in denen der Gesetzgeber nicht lenkend eingreift, sehen so katastrophal aus wie in Deutschland. Mit den Verkaufszahlen würde dir dann auch kein Tesla Motors Supercharger bauen können.

Man sollte an dieser Stelle auch nicht vergessen, dass ein deutliches Wachstum auf dem E-Auto Markt von der Politik explizit gewünscht wenn nicht sogar nötig (für die Erreichung der Klimaziele) ist. Ob da nun subventionierte Ladesäulen der richtige Weg ist weiß ich auch nicht (nicht negativ gemeint… ich weiß es wirklich nicht), aber irgendwie muss schon gesteuert werden, weil permanent von der anderen Seite (Verbrenner-Lobby) dagegen gesteuert wird.

Wo kann ich meinen Staatsbeitrag abholen, Teekay?
SuC ist bezahlt… Nicht nur höchstgnädig abgetretene Marge.

TeeKay hat völlig recht. Ohne staatliche Subventionen wie in Californien oder den Verzicht des norwegischen Staates auf die übliche Importsteuer würde Tesla insgesamt sehr viel weniger Fahrzeuge verkaufen und hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen ziemlich negativen Cash-Flow.

Und von den gewaltigen 2000 Euro, die Du als Käufer in die SuC Kasse geworfen hast, hättest Du bei den aktuellen Absatzzahlen zusammen mit allen anderen Käufern noch nichtmal 5 Stationen in Deutschland bezahlt. Von der Summe muss nämlich noch der kostenlose Strom über die gesamte Lebenszeit Deines Model S bezahlt werden. Überleg mal, was noch übrig bleibt, wenn Du 12 Jahre lang nur 6x im Jahr „volltankst“.

Einen Markt sich selbst zu überlassen, mag in manchen Situationen funktionieren, wenn es allerdings starke Konkurrenzprodukte gibt, funktioniert der Wandel eben häufig auch nicht. Die Windenergiebranche ist nur eines der jüngsten Beispiele.

Und die Massenhersteller werden sicherlich nicht von sich aus anfangen, durch die massenhafte Entwicklung von E-Auto-Modellen ihre teuer entwickelten und optimierten Kolbenmotoren zu kanibalisieren.

Von der staatlichen Aufgabe der Daseinsvorsorge, sprich gleichmäßiger Abdeckung mit Ladestationen, egal ob in Berlin oder Deutschlandweit, mal ganz abgesehen.

Ich finde du solltest dich Mäßigen. Begriffe wie „deine Vorstandsschaukel“ sind nicht geeignet in eine sachliche Diskussion zu führen - und den Anspruch habe ich (immer noch)! Also:

  1. die bestehende Ladeinfrastruktur von Vattenfall und RWE ist nach meinem Wissen ohne staatliche Subventionen zu Stande gekommen. Dass deine Bekannten dort laden können spricht eher für meine Sicht der Dinge als für deine…
  2. Du bist ‚verhaftet‘ in dem Denkschema, dass ein einzelner Ladevorgang sich betriebswirtschaftlich rechnen muss. Auf der Basis könnte und würde keine Tankstelle überleben!
  3. (Temporäre) Anreize für den gewollten Umstieg auf eine neue Technologie habe ich nicht in Abrede gestellt und würde ich nicht verdammen - aber Anreize sind was anderes als direkte Investitionen in eine bestimmte Technologie / Infrastruktur!

Ich würde mir etwas mehr Respekt gegenüber jemandem wünschen, der bislang in diesem Froum versucht hat konstruktiv beizutragen - aber vielleicht ist das zu viel verlangt

Also das hat keiner in diesem Forum verdient mit denen auf eine Stufe gestellt zu werden.

Statt nur Ladesäulen zu fördern halte ich es gerade in den Städten für sinnvoller Lösungen zu fördern. Z.B. eCar sharing, die Ladesäulen auf/in einem öffentlichen aber gegen ICEing abgesicherten Bereich inklusive Stellplatz. Dort könnte dann auch ein Model S stehen.

Die meisten Berliner Vattenfallsäulen wurden im Rahmen eines geförderte Projekts mit Mini-E gebaut. Die RWE-Säulen sind Teil des Schaufensterprojekts - darum haben die auch diesen schönen Aufkleber vom Wirtschaftsministerium. Deine innovativen Geschäftsideen, funktionieren vielleicht, wenn 43 Mio Autos elektrisch fahren. Bei 20.000 in ganz Deutschland führt die Nichtförderung von Säulen dazu, dass es 20.000 Autos bleiben werden. Ziehen wir alle Säulen ab, die irgendwie staatlich subventioniert wurden, ist die deutsche Ladesäulenkarte sehr leer.

Und nein, Fastned, die um an Geld zu kommen ihren Anteilseigner suggerieren, sie stünden kurz vor der Profitabilitätsschwelle, sind kein innovatives Geschäftskonzept. Auch nicht Clever, die als Genossenschaft mit mehreren Millionen dänischen Genossenschaftlern unter einem sehr begrenzten Rentabilitätsdruck stehen.

Wenn du mir dein exklusives, vom amerikanischen, norwegischen, niederländischen und chinesischen Staat subventioniertes Model S, das sich nur die oberen 5% der Deutschen leisten können, als funktionierendes Modell für nicht subventionierte Elektromobilität vorstellst, dann nenne ich das Vorstandsschaukel. Solche Abgehobenheit von der Realität ist nur leistbar für diejenigen, die an der Spitze der Pyramide stehen.

Grundsätzlich hast Du recht und es durchaus positiv, was RWE macht. Wenn Du Dir aber mal anschaust, wie wenig Ladestationen es absolut betrachtet von Vattenfall oder RWE gibt, dann ist das noch weit von einem breiten Ausbau entfernt, den die Elektromobilität eigentlich bräuchte. Für mich ist das noch eher im Rahmen einer imagebildenden Maßnahme.

Das stimmt nun wiederum nicht. Wenn ein Tankvorgang ein Minus erzeugt, erzeugen 1000 Tankvorgänge ein noch größeres Minus.

Außer natürlich Du willst mit einer einzelnen Aufladung sämtliche Fixkosten finanziert haben. Dann ist geht’s natürlich nicht. Aber genau das war ja der Punkt. Die Säulen werden momentan noch so wenig genutzt, dass die Installationskosten über die schmale Marge nicht reinzuholen sind.

Ein gutes Indiz ist, dass es quasi kaum kommerzielle Ladesäulenbetreiber gibt. Man könnte ja sonst einfach an jeder Tankstelle neben dem Staubsauger noch eine E-Säule aufbauen. Aber das rechnet sich noch nichtmal inclusive der Shop-Verkäufe.

Du sprichst mir aus der Seele.

Moderator Note: Ich habe mal einen Teil der Beiträge abgezweigt, um eine neue Diskussion zu eröffnen:
:arrow_right: Steuern und Abgaben: Strom vs. Benzin

Die Deutschen grossen Stromkonzerne hätten sicherlich genügend unproduktive Zeiten um ein paar Zehntausend Säulen zu errichten im ganzen Lande. :laughing:

Klar, Geld verdienen lässt sich nicht viel damit, aber Werbung/Marketing wär auch mal was…

Und in 10 Jahren lässt sich vielleicht doch plötzlich viel Geld verdienen.

Also wenn das Model S in Deutschland eine Kundenbasis von 4 Mio potenziellen Käufern hat, dann wäre ich auch der Meinung, dass der Staat das Geld für andere Dinge ausgeben kann :slight_smile:

PS: Verrätst Du uns bei Gelegenheit nochmal, was Dich so auf die Palme bringt?