Laden und Parken im öffentlichen Raum

Mod Note: diese Diskussion wurde ausgegliedert aus Mercedes B-Klasse electric drive

Der wahre Vorteil - daheim unkompliziert auftanken ohne extra Zeit und Geld zu verschwenden - wird nur an einer Stelle zum Nachteil: Man benötigt die Möglichkeit, eine Ladevorrichtung zu errichten (Wallbox o.ä.). Bei Eigenheimbesitz meistens kein Problem. Aber viele andere Interessenten werden es idR nicht so leicht haben. Hier müsste sich noch etwas ändern. Vielleicht ein Gesetz, dass das Anbohren von Straßenlaternen erlaubt?

Aus meiner Sicht grundverkehrt,
ich frage mich vielmehr weshalb man einen „Anspruch“ darauf haben sollte sein Privateigentüm dauernd im öffentlichen Raum zu deponieren.

Du meinst, Laternenparker sind verkehrt? (Jetzt mal ohne E-Charging).

Ja ich denke wer ein Fahrzeug halten will, sollte auch einen entsprechenden Stellplatz dafür haben (müssen).
Ich kenne zwei extrem Beispiele,

  • eine Spedition stellte am Wochende all ihre LKWs (ca. 30 Stück) an einer Landstraße ab
  • die hiesige Deutsche Bahn Bus Tochter parkte ihre Busse auf öffntlichen Straßen im Industriegebiet, das eigene Betriebswerk wurde verkauft oder verpachtet.
    Früher wäre niemand auf die Idee gekommen sein Pferd auf der Straße zu lassen und auch in den 40er wurden in Wohngebieten Hochgaragen gebaut, damit Leute ihre Pkw unterbringen konnten.
    Ich sehe eigentlich nicht ein warum die Allgemeinheit dauerhaft Stellplätze für Einige unentgeltlich zu Verfügung stellen sollte.

+1

Finde ich etwas verkürzt gedacht. Bin auch ein großer Fan von Autos unter die Erde, aber da müssen zB in den Innenstädten größerer Städte die baulichen Möglichkeiten und der politische Wille zum Garagenbau gegeben sein.

Ein Blick über den eigenen Tellerrand täte manchen Leuten nicht schlecht. [emoji6]

Und es treibt die Elektromobilität sicher nicht voran, im öffentlichen Raum keine Ladesäulen zu errichten. Bräuchte ich derzeit ein Auto, wäre ein EV mangels Lademöglichkeit LEIDER kein Thema.

Bin auch nicht ein Freund davon, öffentlichen Platz „wegzunehmen“ oder mit komplizierten Regelungen EV-gerecht zu machen. Aber irgendetwas muss geschehen, dass eine sinnvolle Nutzung UND Allgemeinverträglichkeit unter einem Hut zu bringen.

In meiner Straße parken die Autos der Mieter und Hausbesitzer. Häufige Situation: Auf dem Grundstück ist Platz für nur 1 Auto bei 4 Parteien. Die meisten parken also am Straßenrand. Wenn wir also keine Lademöglichkeiten an der Straßenlaterne (nur eine gedachte Möglichkeit) vorsehen möchten, überlassen wir im Umkehrschluss den wichtigen Straßenparkplatz dem Verbrenner - sogar als geschütztes Verbrenner-Biotop.

Selbst wenn der B ED preislich an den Verbrenner heranrücken würde und viele Interessenten sich finden: Die Antwort „Kann ich bei mir nicht laden“ ist dann leider noch immer Realität. Also greift mancher Kunde wieder zum B Verbrenner. Der Blick zu ein EV Konkurrenzmodell löst das Problem auch nicht.

In Holland kann man zum gekauften E-Mobil eine Ladesäule im öffentlichen Raum beantragen.
So werden die Ladesäulen dort gebaut wo sie benutzt werden, die Ladesäule steht dann allen E-Mobilen zur Verfügung und der Platz wird den Verbrennern entzogen.
Das gibt natürlich Missgunst bei den Verbrennern, aber bringt das Ziel der Umstellung auf E-Mobile deutlich voran.

Im TV ähnlich - neulich vor der Tagesschau wurde der Mopf mit dem „Familien“-Spot beworben - am Ende dann einer kurzer Take, bei dem Schweighöfer vom BED „eine gewischt bekommt“ und aus dem Off „…gibt’s auch elektrisch!“. Sehr geil :smiley: Leider kann ich den Spot nirgends finden…nur die ältere Promo. Die ist auch gut gemacht aber leider nicht so witzig.

Mach Dir über meinen Blick mal keine Sorgen,
aber wenn es um 1900 möglich war eine Hochgarage in der Innenstadt von Paris zu errichten, dann sehe ich nicht ein warum heute nicht mehr möglich sein sollte, bzw. wenn jemand kein Platz für ein PKW hat glaubt ein Anrecht darauf zu haben, es dauerhaft im öffentlichen Raum zu deponieren.

Es geht auch nicht um einen Anspruch, sondern darum, dass es keine andere Möglichkeit gibt, weil in Wien zumindest der politische Wille dafür fehlt.

Was sollten Leute in der Innenstadt denn deiner Meinung nach machen? Einfach nicht Auto fahren?

Wiener Innenstadt?
Die Frage meinst Du jetzt wirklich ernst?

Das meine ich durchaus ernst. „Innenstadt“ bezog sich auf die Bezirke innerhalb des Gürtels, grob gesagt 1-9 + 20, also 10 der 23 Bezirke Wiens.

@Montblanc Carrera
Noch nie was von Parkraumbewirtschaftung gehört? Das ist zumindestens in deutschen Städten üblich. Kostet natürlich nicht soviel wie eine Garage, aber man hat auch keinen garantierten Parkplatz und auch nicht kostenlos.
Ich persönlich finde das zwar schade, weil alleine dadurch ein hässlicher Schilderwald entsteht …

@nikwest,
Parkraumbewirtschaftung bezeichnet ein System zur Steuerung von Parkraum,
also nicht nur kostenpflichtige Anwohnerparkplätze die Du meinst.
Letzteres ist prinzipiell nur eine andere Art der Parkraumverpachtung, mit dem Unterschied, das der Raum dafür nicht extra geschaffen wird, sondern dem Zugriff der Allgemeinheit entzogen wird.