Ladestationen im Nordosten Deutschlands

In einem Artikel, den ich gerade zufällig gefunden habe, wird darüber berichtet, wie schwer es zu sein scheint, im Nordosten eine Rastanlage rentabel zu betreiben, da dort relativ wenig Verkehr herrscht.

Da stellt sich die Frage: wenn es bereits für herkömmliche Tankstellen derart mau aussieht, warum sollte sich die Situation für E-Mobile auf absehbare Zeit verbessern? In allen Verzeichnissen ist der Osten Deutschlands und der Nordosten besonders eine riesige weiße Fläche mit sporadisch vorhandenen Ladepunkten. Der Westen dagegen zeigt ein Meer von Lademöglichkeiten.

Schließt sich Tesla mit der Verteilung der Supercharger diesem Trend einfach nur an? Könnten Sie im Osten für eine Trendwende bzw. einen Elektromobilitätsaufschwung sorgen?

Wenn man keine Raststätten bzw. Autohöfe findet, dann dürfte auch die Installation von Superchargern problematisch sein.

Auch der Norden ist (mit einigen wenigen Ausnahmen) mit Ladepunkten schwach besetzt, aber hier gibt es Raststätten, Autohöfe und Tankstellen …

Da gibts schon Raststätten. Sie sind nur deutlich weiter auseinander als in anderen Gegenden der Republik. Und wer da mit einem V8 mit Maximaltempo durchdonnert, was zu bestimmten Zeiten auf der A20 auch mal über 20min (also 100km) ohne Bremsen möglich ist, kann in der Tat liegenbleiben, wenn er nicht aufpasst. Selbst erlebt…

Ich denke das Problem liegt daran, dass der Nordosten leider nicht für wirtschaftliche Stärke bekannt ist und eben die grösseren Firmen etc mehr im Süden Deutschlands sind - denke deshalb ist da die Abdeckung auch höher, da mehr potentielle Käufer vorhanden.

Der Nordosten ist zwar struturschwach aber Tesla spielt im Firmenwagensegment bisher kaum eine Rolle. Wenn Du Dir mal die Model S Käufer anschaust, das sind zu großen Teilen Selbstständige, Freiberufler oder Leute in leitender Position, die sich das Auto privat kaufen. Und die gibt’s in Mecklenburg genauso wie im Bayerischen Wald.

Würde es nach Kaufkraft der Region gehen, müssten Hamburg und Berlin längst mit SuC umzingelt sein. Sind sie aber nicht.

Wenn man es positiv sehen will: Die letzten Neueröffnungen zeigen doch, dass es kein erkennbares Schema gibt, was SuC angeht. Vielleicht steht ja auf Rügen einer, bevor es um Hamburg und Bremen losgeht.

Ich würde da nichts mehr ausschließen…

Hallöchen!

Dass es jetzt auch im Norden weitergeht sieht man ja auch an Teslas Karte :slight_smile:
Im Gespräch gestern in Lauenau konnte ich erfahren, dass noch bis Ende 2014 im Norden weitergeht :slight_smile:
Wo genau, konnte bzw. Durfte er nicht sagen…
Ich schätze, dass im NordOsten zwischen Berlin und Hamburg noch in dieser Woche ein SuC angefangen wird :mrgreen:

Gruss

Mario

Ganz oben rechts in Mecklenburg gibt es auch jede Menge rote Kraftstromdosen, fast auf jedem Bauerhof. Seid kreativ.
Letzte freie 22kW-Säule nordöstlich von Berlin derzeit in Bernau, vor der Schranke zum Autohaus Barnim. Dann erst wieder in Greifswald vor der Therme. Aber auch jeder Hafenmeister an der Küste hat diverse Dosen am Kai.

da ich auch segle keine ich diese Dosen gut. Mit Glück 220V mit 16 Amp. belastbar, teilweise aber auch nur mit 5 Amp. abgesichert. Ich habe oft genug schon mit dem Boot die Sicherung rausgehauen, wenn Ladegerät und Boiler gleichzeitig Strom ziehen oder da auch nur eine Nespresso Maschine dazu kommt. :frowning:

In Yachthäfen zu laden ist nur eine absolute Notmassnahme wenn die Batterie beim Tesla ganz leer ist, und es dauert da sehr sehr lange …

Das Autohaus hatte bei meinem letzten Besuch nur 11kW. Letzte Säule ist also TNM Tasdorf Süd beim Opel/Mitsubishi Autohaus, dort aber gern von eigenen Autos zugeparkt.

Schade dass der SuC Ausbau in Europa Jetzt-Stand noch nicht Planungsstand 2016 ist bin ja gespannt wie das 2020 aussieht :wink:

MeckPomm hat nahezu keinen Transitverkehr. Ich weiß zwar nicht genau, wie die Auslastung der A20 im Vergleich ausschaut… wer dort jemals gefahren ist, weiß aber was ich meine. Start oder Ziel einer Reise dürfte überwiegend innerhalb von MeckPomm liegen. Damit gilt für Raststätten wie für Ladestationen: Getankt, gegessen und geladen wird am Start- oder Zielort - Destination-Refueling, Destination-Eating, Destination-Charging. Ohne Transitverkehr sind Raststätten und Autohöfe niemals rentabel zu betreiben.

Bezüglich Ladestationen kommt hinzu, das Polen in der Elektromobilität auch nicht gerade führend ist…
Die Strukturschwäche von MeckPomm spielt da imho nur eine untergeordnete Rolle.

MeckPomm braucht - zumindest derzeit - keine SuperCharger! Ich weiß ja, das ich damit einigen auf die Füße trete. Als „Anwohner“ der A20 wünsche ich mir natürlich auch einen SuC bei Rostock. WICHTIG ist Lübeck! Von dort aus könnte ich die gesamte Ostseeküste selbst mit meinem S60 erreichen. Fehmarn/Dänemark und die A1 östlich um Hamburg hätte ich damit auch abgedeckt. Die gesamte A20 ist auf Mecklenburger Gebiet nur 300km lang. Sorry, aber solange die A7 nördlich von Rhüden und die A1 nördlich von Kamen nicht durch mehrere SuC abgedeckt sind, ist ein SuC in MeckPomm ein reines Luxusproblem.

Die Ostsee ist Urlaubsgebiet - Urlaubsgebiet ohne Destination-Charging-Möglichkeiten. Ohne SuC gibts auch keinen Urlaubsverkehr zur Ostsee.

+1

Tesla, bitte plant Lübeck ein!

das sieht leider in Schleswig-Holstein an Nord- und Ostsee nicht viel besser aus :cry:

Wie kommst Du darauf? Ich wüsste nicht, dass die Hotels und Ferienwohnungen an der Ostsee mit Ladestationen unterrepräsentiert wären. Meine Erfahrungen sind da durchaus positiv.

Bei den öffentlichen Ladestationen mag das allerdings stimmen. MeckPomm und Schleswig-Holstein haben nun allerdings auch keine größeren oder überregionalen Stromversorger. Die kleineren Stadtwerke tun sich grundsätzlich deutlich schwerer mit einer vernünftigen Ladestations-Infrastruktur.

Ich hab aber keine Lust, 50 Hotels abzutelefonieren. Meine Erfahrung sieht so aus, dass drei von drei befragten Hotels, in denen ich nächtigte, keine Ladung erlaubten. Entweder, weil zuviele fragten, weil es keine Steckdosen in der Tiefgarage gab oder weil man (vermutlich) gar nicht wusste, ob man Steckdosen hat. Ein viertes antwortete gar nicht. Verlässt sich Tesla darauf, dass seine Kunden schon duldsam genug sein werden, sich das anzutun, wirds wohl nichts mit 500.000 Model E im Jahr werden. Für den Massenmarkt ist dieses Vorgehen untauglich.

Schade nur, dass in den einschlägigen Verzeichnissen der Ladestationen nicht erkennbar ist, dass es Ladestationen am Urlaubsort gibt.

Anbei mal 2 Screenshots aus Goingelectric, um zu verdeutlichen was ich meine.
Im Nordosten sind ungefähr 12 Ladestationen verzeichnet.
Ein anderer Teil Deutschlands hat bei kleinerem Kartenausschnitt aber gleichem Maßstab einige hundert.

Das die Situation bei den öffentlichen Ladestationen nicht rosig aussieht, stelle ich ja gar nicht in Frage.
Ich möchte allerdings behaupten, dass die Zahl der Lademöglichkeiten bei privaten Unterkünften nicht deutlich schlechter ausfällt als in anderen Teilen Deutschlands. Diese sind für das Thema Destination-charging wichtig. Ich lade lieber über Nacht an der Schuko-Steckdose meiner Pension, als mir irgendwo eine 22kW-Ladestation (und Ladekarte) suchen zu müssen.

Deine Kartenausschnitte zeigen doch deutlich das Problem: Stuttgart hat 10-mal soviel Einwohner wie Stralsund. Die 10 größten Städte MeckPomms haben zusammen immer noch weniger Einwohner als Stuttgart. Der Großraum Karlsruhe-Stuttgart-Ulm dürfte hundertfach mehr Einwohner als Stralsund-Rügen haben. Dafür ist die Anzahl der Ladestationen doch gar nicht schlecht? :wink:

Diese Rahmenbedingungen ändern sich auch nicht durch die paar Touristen im Sommer. Die Lage sieht übrigens an den Küsten Schleswig-Holsteins nicht anders aus. Nur hier gibt´s halt die Transitautobahnen A7 und A1 - demnächst hoffentlich auch mit SuCs.

Hinzu kommt das Problem der vielen kleinen Versorger. Eine EnBW gibt´s da nicht.

Das Problem der Ladewüsten von MeckPomm und Schleswig-Holstein wird sich ohne staatlichen Eingriff nicht lösen lassen. Mir fällt es etwas schwer, zum Bau eines SuC aufzufordern, um TM das Ladewüsten-Desaster alleine lösen zu lassen. Ein SuC in Lübeck mit dem Sinn, den Transitverkehr bedienen zu können, hat da einen ganz anderen Stellenwert.

Ganz klar - mich ärgert die Situation auch. Ändern wird sich allein „durch den Markt“ nichts. Wir können nur bei den durchaus willigen privaten Hotel-Betreibern stets auf diesen Missstand hinweisen. Dort sehe ich das größte Potential.

Warum sollte Tesla nicht auch mal in Deutschland eine 2er-Palette in einem strukturschwachen Gebiet abwerfen? Ich habe das Gefühl, die deutsche SuC-Crew will unbedingt überall ihre Luxuslösung mit 6-8 fest installierten Stalls realisieren. Dabei fallen dann zwangsläufig all die Gebiete heraus, bei denen sich 6-8 Stalls eben nicht lohnen. In Frankreich und Großbritannien ist man da ganz offensichtlich flexibler. Ein 2er braucht wahrscheinlich auch keinen eigenen Trafo, es fänden sich eher Parkplätze dafür und bei der aktuellen Tesla-Dichte käme man damit in 95% der Fälle auch ohne Wartezeiten durch. Für einen mit 160A abgesicherten ABB Triplelader finden sich überall in Europa Standorte. Ein SuC könnte an so einem Anschluss mit 110kW laden.

Sei froh wir hier nicht französiche Verhältnisse haben. Wer weiss was dahinter steckt das sie dort überall nur Paletten hinstellen können. Das kein Vergleich mit den schönen Installationen hierzulande. Auch was die Locations angeht. Also hier immer schön unflexibel bleiben Tesla :sunglasses: