App mit NFC als Ersatz für Ladekarten

Ist hier im Forum vielleicht ein Technik-Experte der sich mit den üblichen Ladekarten Protokollen auskennt? Ich habe mich gefragt ob es theoretisch möglich wäre, den Ladekarten Zoo aufs Handy zu laden und dann mit einer App jeweils fürs Laden mit dem Handy zu authorisieren.

Ich besitze nur die TNM Karte und habe sie mal ausgelesen. Das einzige was da drauf zu sein scheint ist eine ID. Wenn das bei anderen Karten auch so ist sollte es doch ein leichtes sein, eine entsprechende App zu schreiben die Karten quasi simulieren kann, dann müsste man keine Kartensammlung mitbringen.

TNM Karte:

** TagInfo scan (version 1.40) 2014-07-20 21:06:53 **

# IC manufacturer:
NXP Semiconductors

# IC type:
MIFARE Classic (MF1S50)

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# NFC data set storage not present:

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# Memory size:
1 kB
* 16 sectors, with 4 blocks per sector
* 64 blocks, with 16 bytes per block

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# Technologies supported:
MIFARE Classic compatible
ISO/IEC 14443-3 (Type A) compatible
ISO/IEC 14443-2 (Type A) compatible

# Android technology information:
android.nfc.tech.NdefFormatable
android.nfc.tech.MifareClassic
android.nfc.tech.NfcA
* Maximum transceive length: 253 bytes
* Default maximum transceive time-out: 618 ms
Tag description:
* TAG: Tech [android.nfc.tech.MifareClassic, android.nfc.tech.NfcA, android.nfc.tech.NdefFormatable]

# Detailed protocol information:
ID: <<meine TNM Karten-ID>>
ATQA: 0x4400
SAK: 0x08

# Memory content:
(hier folgen 16 Sektoren, angefangen mit der ID und dann grösstenteils 0x00 als Speicherinhalt)

Dieser ganze Kartenkram und Appzirkus gehört ins Technikmuseum.

Ich habe schon einen Computer dabei, mein Model S. Wieso wird erwartet, dass ich noch ein smartphone oder Handy, einwandfreien Mobilfunkempfang oder ein Panini-Heft voller RFIDs habe?

Die Auto- und die Säulenhersteller sollen eine Norm für digitale und gesicherte Kommunikation entwickeln, über die jedes Fahrzeug sich ausweist und der Ladevorgang abgerechnet werden kann. Dann brauch ich nur noch einen Vertrag, stöpsele ein und Strom fließt. Mit EU-weitem Roaming, bitte.

Als Sahnehäubchen soll mein Fahrzeug über die digitale Kommunikation auch Internet-Zugang bekommen. Dann kann ich das Fahrzeug fernsteuern, auch wenn es in der Tiefgarage ohne Mobilfunkempfang oder WLAN steht.

Super Vorschläge! Trotzdem möchte ich schon jetzt kein Paniniheft mehr mitnehmen. Bis deine Ideen umgesetzt sind habe ich ja immer das Handy dabei.

Die Norm gibt es bereits, wenn auch noch nicht lange und nur auf der Ebene der Fahrzeug-Ladepunkt-Kommunikation: ISO 15118. Jetzt liegt es an den Herstellen, diese Norm auch zu implementieren. Zumindest auf Fahrzeugseite scheint die Haltung da im Moment zu sein: Wir wollen uns doch unsere Marge nicht schmälern durch teure Technik, die Otto Normalfahrer (=EV-Neuling) in den meisten Fällen gar nicht wahrnimmt!

Es wird aber kommen. In Berlin laden die Fahrzeuge von MultiCity schon auf Basis eines proprietären Protokolls von RWE, das gewissermaßen ein Vorläufer von ISO 15118 ist. Dabei ist die Technik übergangsweise noch im Kabel integriert (grauer Plastikkasten), aber die Handhabung aus User-Sicht ist schon so wie Du Dir das wünschst: Einstecken und weggehen.

Sehr begrüßenswert. Habe letzte Woche über die ISO Normen einen Vortrag gehört und auch Hintergrundinformationen erhalten. Es ist tatsächlich so, dass die Autohersteller alles aus dem Auto raus haben wollen, was teuer ist oder neu (=nicht unter ihrer Kontrolle) oder eine kürzere Lebensdauer als ein Auto hat (Ladebuchsen, daher sind die Steckkontakte bei Typ2 fahrzeugseitig).

Wenn ich in den anderen Threads die magischen Kulthandlungen und Geisterbeschwörungen lese, mit denen über plugsurfing und Co Strom aus RWE Säulen gelockt werden muss - da lacht sich doch jeder Verbrennerfahrer kaputt und sagt „ein Glück dass ich noch tanken darf - da zieh ich die Zapfpistole einfach wieder raus, wenn’s voll ist.“

Die Art und Weise der Verriegelung in der Säule ist das Problem. Wenn der Verriegelungsantrieb stromlos ist, geht nichts mehr. Am besten wäre ein Mechanismus, der von alleine freigibt, wenn stromlos, d.h. Magnetschalter etc.

Gibt es von Mennekes, ist aber teurer… Noch Fragen?

Ein steckgelassenes Kabel ist noch teurer

Aber nicht für den Hersteller der Ladesäule.

Schon, wenn der Fehlre herstellerseitig während der Garantiezeit aufgetreten ist.

Eigentlich sollte die Ladesäule den Ladevorgang erst nach erfolgreicher Authentisierung mit der Karte freischalten.

Mifare, selbst die Low Security-Variante Classic, bietet dafür ein Challenge-Response-Verfahren mit einem auf der Karte gespeicherten (nicht auslesbarem) 48 Bit-Schlüssel. Dieses Feature sollte TNM auch einsetzen verwenden, da der Zugang sonst beliebig geklont/gefälscht werden könnte.

Aha, da hab ich was gelernt. Danke für den Hinweis!

Damit sieht es schon wieder realistischer aus, hab mich noch gewundert wie das funktionieren soll mit so wenig Daten drauf. Leider hat sich das „Karten simulieren“ per App somit erledigt.

Schlussendlich müsste man mit normalen Zahlungsmitteln Zahlen können. Entweder per EC-Karte, Kreditkarte oder eben bar. Die ganzen Clubkärtchen sind schon ziemlich umständlich und verwirrend ^^

Die Transaktionskosten für EC oder Kreditkarte sind zu hoch. Im Einzelhandel daher oft 10 Euro Mindestumsatz oder so. Wenn man damit also 3,50 Euro Strom abrechnen will, zahlt der Anbieter drauf.

Eventuell geht es ohne Transaktionskosten bei Geldkarte. Hab ich noch nie benutzt, daher keine Erfahrung.

Ich bleib dabei, Bezahlung soll ohne weiter Benutzerinteraktion oder Medien wie Karte, Anruf, Smartphone-App etc. abgewickelt werden. Einfach nur zwischen Ladesäule und Fahrzeug. Daten vom Autostromvertrag sind im Bordcomputer hinterlegt, man bekommt eine monatliche Abrechnung. So wie beim Telefonieren auch.

Hallo.

Schon wäre das :slight_smile:
Aber da gehen noch Jahre ins Land… Es brauchte Jahre bis ein gemeinsamer Standard Typ2 gefunden wurde…
Mit Geldkarte oder Münzeinwurf geh s in Rinteln und das ist eigentlich das einfachste :wink:
Jeder Parkscheinautomaten wird so bedient :wink:

Aber das Credo ist wohl inzwischen…

Warum leicht wenns auch kompliziert geht…

Gruss

Mario