Frag den Staat: IONITY & Kartellamt

Ist 79ct/kWh noch normal oder warum greift hier niemand ein :question:
(Zum Vergleich: Heute Mittag war der Börsenstrompreis bei 1ct/kWh Netto)

fragdenstaat.de/a/178726
Auszug:

Ich habe mich als Follower angemeldet.

Da bin ich auch dabei seid gestern… mal gespannt ob da was rauskommt.

Die Antwort vom Ministerium vom 7.4. kann man auf der oben verlinkten Seite sehen. Demnach liegen dem Ministerium keine Unterlagen oder Informationen vor. Zwischen den Zeilen lese ich „darum werden wir uns nicht kümmern.“

Wahnsinn aber zu erwarten

Wäre es nicht sinnvoller da mal die Verbraucherzentrale zu kontaktieren?

Oder die Bundesnetzagentur?

Oder den Petitionsausschuss des Bundestags?
Es wird doch hoffentlich eine Instanz geben, die die sachgerechte Verwendung von Subventionen prüft - zumindest dann, wenn sie auf Missstände aufmerksam gemacht wird.

Es kann ja wohl nicht sein, dass wir mit unseren Steuergeldern dazu beitragen, dass einige Autohersteller einen Infrastruktur-Anbieter zur Durchsetzung eigener Interessen, aber zum allgemeinen Nachteil, nutzen.

Oder den Bundesrechnungshof.

Oder man geht damit Mal zu Fernsehsendungen wie Frontal 21 o.ä. Die berichten ja gerne mal über solche Sachen.

Was soll bitte eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz? Welche Informationen sollte das Ministerium haben? Wir leben nicht mehr in der DDR, wo jeder Vorgang vom Ministerium genehmigt werden musste.

Generell:
IONITY hat keine marktbeherrschende Stellung, damit ist keine Marktüberwachungsbehörde zuständig.

Nur weil Fördermittel eingesetzt werden ist auch kein Unternehmen gezwungen nicht kostendeckende Preise zu verlangen. Bitte jetzt nicht wieder mit die kWh kostete aber am Karfreitag nachmittags um 14:30 Uhr nur 0.xyz. Der Preis setzt sich aus mehr als nur den reinen Stromkosten zusammen. Der Preis muss alle Kosten des Unternehmens decken: Mitarbeiter, Betriebskosten, Infrastruktur, Finanzierungskosten, Rücklagen, Zukunftsinvestitionen, … Die Energiekosten sind davon nur ein Bruchteil.

Wie viele kWh müssen wohl allein pro Standort verkauft werden, um die sicherlich nicht geringe Pacht zu decken? Oder glaubt hier jemand Tank&Rast und Co würden die Stellplätze kostenlos an IONITY geben? Wir reden hier nicht von einem städtischen Stromversorger, der seine 22 kW-Säulen auf öffentlichen kommunalen Grund dübelt und für die Nutzung keine Pacht zahlen muss. Und auch diese Anbieter sagen, dass sie unter 50 Cent Verlust machen. Dabei ist deren Infrastruktur um ein vielfaches günstiger und der Großteil bereits von den Bürgern bezahlt.

Der Markt wirds regeln. Ich lade dort jedenfalls nicht, weil es genügend günstigere Alternativen gibt.
Wenn man mit öffentlichen Fördergeldern Infrastruktur aufbaut sind die Kosten ja bereits gemindert, ich sehe es als mutig an dann damit den Höchstpreis aufzurufen.

Deine Argumente würden stimmen, wenn alle Kunden denselben Preis zahlen würden. Das ist aber nicht der Fall. Die Kunden der Firmen aus dem Konsortium laden ja deutlich günstiger als andere Kunden. Daher stellt sich aus meiner Sicht schon die Frage ob das so sein darf. Ohne Subventionen sähe ich darin kein Problem. Aber so wäre es schon interessant herauszufinden, ob das in Ordnung ist.

Schön das du dir so viel Mühe bei deinem Beitrag gegeben hast. Weißt du es oder vermutest du?

Vorzugsweise würde ich bei Langstrecken immer bei Tesla laden. Selbst wenn es teurer wäre. Was Tesla mit den Superchargern gemacht hat ist einfach bemerkenswert.

Hoffentlich bekommt Ionity eins auf den Sack, jeder kWh sollte für jeden gleich viel kosten.

Gibt es hier im Forum jemanden der belastbare Infos zu den tatsächlich geflossenen, staatlichen Förderungen hat?
Wer Was an Ionity (oder anderen Aufstellern) bezahlt? Und Was davon Steuergeld ist? Oder Kredite?
Nur damit Mann/Frau weiss über was für Summen hier geredet wird. Und ob sich der hohe Abgabepreis rechtfertigt.
Es ist mir nicht bekannt, ob Tesla für seine SuC irgendwelche „Förderungen“ aus Steuermittel erhält. Ich denke nicht.
Gruss rundum

Die Subvention erfolgt nicht durch IONITY, sondern durch die Automobilhersteller. Diese müssen mit IONITY Verträge abschließen, die auch anderen Marktteilnehmern zu Verfügung stehen. Die Automobilhersteller müssen damit also den vergünstigten Zugriff auf IONITY über höhere Kaufpreise realisieren.
Quelle kann ich bei Bedarf raussuchen.

  • Ein Markteilnehmer baut ein Stück Infrastruktur mit öffentlichen Fördergeldern und lässt die Nutzung durch Kunden anderer Marktteilnehmer nur zu höheren Preisen zu.

  • Vier Markteilnehmer bauen gemeinsam ein Stück Infrastruktur mit öffentlichen Fördergeldern und lassen die Nutzung durch Kunden anderer Marktteilnehmer nur zu höheren Preisen zu.

  • Vier Markteilnehmer gründen eine Gesellschaft und diese baut ein Stück Infrastruktur mit öffentlichen Fördergeldern und lässt die Nutzung durch Kunden anderer Marktteilnehmer nur zu höheren Preisen zu.

Ich sehe da keinen Unterschied in der Wertung.

  • Vier Markteilnehmer gründen eine Gesellschaft und diese baut ein Stück Infrastruktur mit öffentlichen Fördergeldern. Kunden von Marktteilnehmern, die vorab der Gesellschaft Geld überweisen, nutzen die Infrastruktur zum Selbstkostenpreis und die Kunden anderer Marktteilnehmer nutzen zu deutlich höheren Preisen.

Mmh … ist zwar komplizierter (=die Kette ist länger), aber ich sehe da immer noch keinen Unterschied in der Wertung. Es bleibt dabei, die Marktteilnehmer, die die Fördergelder eingestrichen haben bzw. deren Tochtergesellschaft diese eingestrichen hat, haben einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil. Da hilft es auch nicht, wenn andere Markteilnehmer auch vorab etwas an die Tochtergesellschaft ihrer Konkurrenten überweisen dürfen und sich so den Vorteil erkaufen können, denn der erkaufte Vorteil stammt ja nun einmal nicht bzw. zum Teil nicht von den Muttergesellschaften/Konkurrenten, sondern von allen Steuerzahlern.

Die Subventionen erfolgen durch den Staat, also uns alle.
Aus der Förderrichtlinie für Ladeinfrastruktur
https://www.bav.bund.de/DE/4_Foerderprogramme/6_Foerderung_Ladeinfrastruktur/1_Das_Foerderprogramm/Das_Foerderprogramm_node.html;jsessionid=0E7775DBD1222B2C1286B80B9798A457.live21303

Ich glaube, Hendrik meint die Ladepreise, die von den an Ionity beteiligten Herstellern subventioniert werden.
Nicht die Säulen, die von uns allen subventioniert wurden.

Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten, daß 0,79€/kWh mindestens kostendeckend und 0,39€/kWh subventioniert sind. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Oder so gut wie alle anderen Anbieter von Ladestrom machen grundsätzlich Verlust.

Zurzeit machen wohl alle Anbieter von Ladestrom noch Verluste. Fastned (Nummer 3 hinter Tesla & IONITY) hat 2019 bei 4,5 Millionen EUR Umsatz 12 Millionen EUR Verlust gemacht. Dort fehlen bestimmt noch einige Skaleneffekte, aber letztes Jahr hätten sie den Strom theoretisch für 1,50 EUR pro kWh verkaufen müssen, um dicht an die schwarze Null zu kommen.

presspage-production-content.s3 … .pdf?92120

fastned bekommt auch EU Förderung.

Das mag sein, ist aber irrelevant.
Relevant ist IMHO, was eine Ladesäule über ihre Lebensdauer einnimmt (Umsatz minus Kosten).
Dass eine Ladesäule teuer ist und daher nicht schon in den ersten Jahren Gewinn bringt, ist doch klar.

Eine Benzintankstelle wird auch viele Jahre brauchen, bis sie sich amortisiert. Da wird dennoch niemand sagen, sie müsste das Benzin für 10€/L verkaufen.