Lebensdauer Wallboxen? Was geht kaputt?

Ich bin bei Wallboxen an sich davon ausgegangen, dass die Dinger „ewig“ halten. Denn im Prinzip schalten sie ja nur Spannung ein und aus damit nicht ein Ladekabel unter Strom steht wenn es nicht am Auto angestöpselt ist. Und für das was sie technisch bieten sind sie verdammt teuer. Also kein Zwang minderqualitative Komponenten zu verbauen.

Hier im Forum bin ich in einem anderen Thread auf eine erschütternde Aussage gestoßen:

:astonished:

Ich bitte insbesondere OS Electric Drive aber auch andere die Erfahrungen mit defekten Wallboxen haben zu erläutern wie und was kaputt geht.
Also zumindest so, dass wir grob unterscheiden können zwischen z.B. „irgend einen Defekt in innerer Steuerungselektronik“ oder Stecker zerbrochen, nur weil man ihn hat fallen lassen. :wink:
Natürlich auch welche Hersteller/Marken von Defekten betroffen sind?

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Mein erste für den Ampera hatte 5 Jahre gehalten und wurde dann im Bestzustand verkauft, war halt nur Typ1. Kein einziges Problem.
Mein TWC ist jetzt erst 1,5 Jahre alt, also noch nicht representativ.
Was soll da kaputt gehen? Relais in der Wallbox? Ansonsten weiß ich es nicht. Die Wallbox ist nur ein Strom-Durchleiter ohne daß sie selber irgendwelche Lasten handeln muß.

Unsere zwei sind jetzt über 3 Jahre alt und eine hatte tatsächlich mal ein angebrochenes Kabel in der 7 Meterleitung zum Auto ( Teslawallbox ). Da dieses Kabel aber immer halten soll, wurde diese tatsächlich kostenlos von Tesla getauscht und das nach über 2 Jahren.

Ich hatte den Tesla UMC der ersten Generation vier Jahre lang als Wallboxersatz mit Kabelhalter an der Wand hängen, nie ein Problem damit gehabt. Musste ihn dann mit dem Wagen bei Leasingende zurückgeben.

Habe jetzt seit etwa zwei Monaten die Heidelberg-Wallbox und die sieht sowohl äußerlich als auch vom inneren Aufbau äußerst vertrauenerweckend aus!

Gruß Mathie

UMC sind super Robust selbst Roadster tut noch einwandfrei. Unsere Betroffenen Wallboxen waren sowohl innen und außen montiert.
Mennekes hat nen Bauteil Schaden , Angebot von Heldele für ca 1000€ Reparatur.

Schlechter in der Garage war die Steuerung defekt, und im Büro der Stecker, und Schalter was ich aber einigermaßen reparieren konnte.

Mennekes Wallbox, hält seit Nov 2015 im Carport, ohne Probleme.
Tesla Wallbox, seit 2 Jahren in Betrieb ohne Probleme.
Mal schauen…

Ich nutze einen TWC von Beginn an, also 10/2016. Kein Problem bis heute. Ist an der Aussenwand des Hauses montiert und bekommt auch Regen ab.

TWC seit 2017, nach 6 Monaten Kabelbruch der Signalader im Kabel (lt SuC früher gelegentliches Problem). Tesla hat sofort einen neuen TWC geschickt, seitdem keine Probleme.

UMC hält seit 4,5 Jahren Intensivnutzung, wahrscheinlich habe ich gut 80.000 km damit geladen. Die Tesla Wallbox ist seit März im Dienst, versorgt aber 2 Autos und hat wahrscheinlich auch schon 30.000 km geladen.
LGH

Morgens,

unsere Wallbox von Tesla hat kein Jahr gehalten, dann scheinbar Kabelbruch, nach viel hin und her wurde Sie nach 3 Monaten getauscht.
Wir haben noch eine ABL max. 11 KW, an der könnte man alles selber Tauschen wegen Standard Komponennten, aber die tut sauber was sie soll.

Gerade erst wieder entdeckt, die alte Säule geht mit dem Model 3 nicht sondern nur mit dem MX… Wollte eben beide M3 gleichzeitig laden und das geht an der alten nicht. Also es muss nicht mal so sein dass eine Wallbox defekt ist, sondern es reicht ein neues / weiteres Auto um einen Tausch zu benötigen.

Welche „Säule“? Hersteller / Typ? Defekt oder Kompatibilität?
Danke!

Mein UMC war von 09/2015 bis 02/2017 meine 2,3 kW Schuko-Ladestation, die Wind und Wetter ausgesetzt war.
Von 02/2017 bis 06/2018 war der UMC dann meine 11 kW CEE-Ladestation in der Garage.
Anfangs mit den vollen 16A, später dann auf 13A reduziert, um die Ladeeffizienz zu maximieren.
Bisher keinerlei Probleme gehabt. Jetzt wird der UMC nur noch im Urlaub an Ferienhäusern verwendet.

Seit 06/2018 lädt der Tesla jede Nacht an dem TWC im Carport.
Im Alltag nur bei 26A, um die höchste Ladeeffizienz zu erzielen, in seltenen Ausnahmen auch mal mit vollen 32A.
Ebenfalls keine Probleme bisher.

Macht es einen Unterschied, ob ein TWC bzw. UMC permanent Wind und Wetter ausgesetzt ist, oder halbwegs geschützt in einem Carport (oder gar optimal geschützt in einer verschlossenen Garage) betrieben wird?
Macht es für einen TWC bzw. UMC einen Unterschied, ob er mit voller Leistung (TWC: 32A / UMC: 16A) oder mit verminderter Leistung (z. B. 26A bzw. 13A) betrieben wird?
Macht es für einen TWC bzw. UMC einen Unterschied, ob er „jeden Tag 10-15%“ oder „einmal alle paar Tage 70-80%“ nachladen muss?

Dass man nicht über die Leitung fahren, die Leitung nicht zu eng biegen und den Typ2-Stecker nicht auf den Boden fallen lassen sollte, dürfte jedem klar sein.
Passiert sowas einmal, dann schadet es wahrscheinlich nicht, passiert es aber regelmäßig, dann wird das die Haltbarkeit massiv kürzen.

Schletter Wallbox

1.) Der Tesla TWC ist IP44 geschützt, von der Theorie her sollte dem Wetter nichts anhaben. Aber generell ist es immer eine gute Idee Geräte vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

2.) nein, siehe 3

3.) Mit jeder Ladung schaltet ein Relais den Strom durch - das Relais ist für den Nennstrom ausgelegt. Das Schütz hat eine Lebensdauer von x-tausend Schaltungen.

Ich möchte diesen Thread wiederbeleben, da ich nicht glaube, dass alle Wallboxen kurzlebig sind. Hier nun meine Erfahrung:
Meine Wallbe Pro (hieß damals noch Wallb-e Home) hält jetzt schon über 4 Jahre.

Bei mir hatte noch keine Wallbox in den letzten 7 Jahren einen Defekt.
Die Dinger machen doch eh nichts, außer Strom durchschleifen zum Auto und ein bischen Elektronik zur Kommunikation, die etwa ein Watt zieht.
Was soll da schon kaputtgehen?
Weiß jemand, wie lange so ein Relais normalerweise lebt? Bzw. wieviele Schaltvorgänge ok sind?

Ein Relais hat - je nach Qualität - zwischen einigen 10 000 bis einigen wenigen 100 000 elektrischen Schaltzyklen Lebensdauer. Allerdings typischerweise nur, wenn der Kontakt Stromlos bzw mit deutlich unter Nennstrom geschaltet wird.

Wenn man unter Last schalten will, nimmt man eher ein Schütz - da wird der Kontakt mechanisch so schnell und fest geschlossen, dass es kaum Prellen gibt. Bei einem Miniatur Relais gibt es beim Einschalten Prellen mit einem minimalen Luftspalt - unter Last mit Lichtbogen; der kann die Kontaktoberfläche aufheizen und anschmelzen, und dann „klebt“ das Relais, bzw hat deutlich kürzere Lebensdauer (wenige hundert Schaltspiele).

Ausgeschaltet sollten sowohl Relais als auch Schütze idealerweise ebenfalls ohne Last (aber auch hier hat ein Schütz Vorteile, mit größerem Luftspalt bzw größerem und damit thermisch besser haltbarem Kontakt).

In einer Wallbox wird von der Elektronik typischerweise zuerst die Ladebereitschaft des Fahrzeugs festgestellt, dann das Schütz eingeschaltet, und anschliessend erst dem Wagen signalisiert, mit welcher Leistung nun geladen werden kann; beim korrekten Abstecken wird das ganze in umgekehrter Reihenfolge gemacht - bzw das Auto stoppt die Ladung (Stromlos) und gibt erst anschliessend das Kabel frei…

Typische Probleme bei solchen Teilen sind

  • Kabelbruch (zu häufige / starke mechanische Beanspruchung) - bei älteren TWC auch schlecht designedes Kabel von Leoni, neuere verwenden ein anderes Lenoi Kabel
  • schlechte Crimpung im Stecker
  • Druckknopf im Stecker des TWC versagt (passiert bereits bei viel genutzen SuC) - da scheint kein Mikroschalter, sondern ein Graphit-Kontakter verwendet worden zu sein.
  • Versagen der Spannungsversorgung der Elektronik (alternde Kondensatoren insbesondere wenn die Elektronik heiß wird - direkte Sonneneinstrahlung)
  • Kontaktprobleme des Schütz
  • Nach 10-30 Jahren muß man auch damit rechnen, dass das Flash des Microcontrollers den Speicherinhalt verliert, und das zu einem Fehlverhalten führt. Neu Flashen (was bei Tesla wohl ab und an passiert wenn ein Tesla an einem TWC läd) addressiert das.
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Wow, danke für diesen extremst super-informativen Post!

Das machen die Wallboxen ja eh. Man kann ja zugucken, wie die Leistung auf 0 runtergefahren wird und erst dann das „Klack“-Geräusch kommt. Gleiches umgekehrt beim Starten.
D.h. die Rerais haben keinen Lichtbogen und verschleißen nur durch die Schaltvorgänge. Bei um die 100.000 sind das ca. 100 Jahre, wenn man zuhause 2-3 Schaltvorgänge am Tag hat. Sollten es 5x soviel sein, weil man ständig ein- und aussteckt, sind es immer noch 20 Jahre.
Damit kann ich leben :slight_smile:

Bei mir sieht es anders aus. Von insgesamt 6 Wallboxen haben drei Stück keine 4 Jahre überlebt. Bei den Schützen geht es ja nicht um Schaltvorgänge beim Laden, das solle kein Problem sein. Was man gerne vergisst, dass E-Autos bringen Belastungen die man sonst nicht so kennt. 4-5h mit 22kW bei meinem MS sind in anderen Anwendungen nicht so üblich. Da wird das Zeugs ordentlich warm.

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