Ladestation - Konzept ?

…ich bin da so neulich eine längere Strecke über Land gefahren und hab’ mir da so meine Gedanken gemacht -
An jeder Ecke gibt es eine mehr oder weniger große Tankstelle im herkömmlichen Sinne - will meinen die Sorte wo da immer diese dicken Tanks eingebuddelt wurden / werden müssen, die wo da mehr oder weniger raffinierte fossile Brennstoffe reingekippt werden, wo dann giftige Dämpfe mehr oder weniger abgesaugt entweichen / stinken,
also die Stationen wo Besitzer von Verbrennern (hoffentlich ohne zu kleckern) ihre Fahrzeuge vollzapfen, waschen, Kaffee trinken etc.etc. Meist werden diese Stationen betrieben von privaten Betreibern als Franchiser großer Ölgesellschaften, oder - wiederum privaten Betreibern - namenlosen Restöl-Verklappern.
Damit der aden läuft hängt da fast immer ein Ladenkonzept mit überteuerten Lebensmitteln, Zeitungen, Getränken etc. dran.
Stromtanker dagegen haben’s schwer, sie müssen 1. etwas länger „Tanken“ und haben 2. gibt’s wenig Ladestationen.

Wär’ doch mal 'ne Idee eines Konzeptes - E-Tankstelle mit Typ 2 und Supercharger, Solardach, Café-Restaurant (mit WLAN) und kleinem Supermarkt (Ladezeit sinnvoll nutzen !)

Ist hier im Forum jemand die/der z.B. einen Supermarkt betreibt ? Wär’ doch mal 'ne Idee…!

Siehe die anderen Threads dazu im Forum. Versuche mal den Business Case zu rechnen. Gerade ein Supercharger (Du brauchst mehrere Plätze, ich habe 10 gerechnet) bringt dich schnell zu einem halbem Megawatt Anschlussleistung PLUS einer Pufferbatterie im MWh Bereich um zu funktionieren. Das ist schon im Anschluss enorm teuer und in der Grundgebühr. Dann rechne aus wie viele MWh pro Tag Du Dir bei der Zahl Plätze und zu welchem Brutto Ertrag zutraust zu verkaufen. Genau das habe ich mal gemacht. Dur brauchst IMHO >25% Auslastung, >50% in den Tagesstunden, ab dem ersten Tag oder Du bist schnell bei Amortisierungszeiten die deutlich länger sind als Du erwarten kannst das die Technologie / Nachfrage stabil bleibt (8 Jahre). Und dann fahren alle unsere TNM und DSK Jünger an Deiner Tankstelle vorbei weil sie zufällig in der Nähe eine langsame Säule haben und Zeit, dort aber der Strom, weil eigentlich gar kein Ertrag erzielt werden muss, etwas billiger oder umsonst ist. Die Teslas fahren sowieso vorbei zum kostenlosen Supercharger vom Hersteller. Und Du bist pleite.

P.S. Bitte nicht antworten ich habe doch Solardach geschrieben, das wären erstens mehr als 1000m² wenn ich das bei ca. 1MWh/m² und Jahr Ertrag PV und 25% Auslastung richtig überschlagen habe und für den Winter ein unrealistischer Speicher oder eben doch Anschluss ans Netz siehe oben. Dann fliegst Du ganz aus der Kurve mit der Amortisierung.

Die Lösung wäre mind. eine 3MW Windrad direkt am Supercharger. Dann kostet der Strom nur etwa 9cent, ergänzt durch PV und mind. 1MWh Batterie.
Das eigentliche Geld verdient man mit Regelleistung (Sekunden, Minuten und 1/4h). Wenn man dann 20cent/kWh bekommt, kann man durchaus profitabel werden.
Dann noch ein 50kW Erdgas BHKW wenn der Wind nicht weht, die Sonne nicht scheint, aber nur wenn man die Wärme nutzen/verkaufen kann. Oder eine Erdgas Brennstoffzelle von BlueGen (65% Wirkungsgrad)

lg

Eberhard

Und, einmalige und laufende Kosten vs. Ertrag bei welcher angenommen Auslastung? Solange die Gleichung nicht aufgeht sind das doch Luftschlösser, oder?

Gruß,
Leto

@ warden_clyffe: So ungefähr?
Wir hätten da einen ersten Schritt in diese Richtung umgesetzt. Die Speicherung ist in Planung. Es rechnet sich aber nur durch unsere primäre Nutzung für die Bäckerei. Leider wollte Elon uns keinen kleinen Supercharger am Ort spendieren. :frowning:
xn–ihr-bcker-schren-znb45b. … ilden.html

Wenn Elon die Kosten für den SC und Batterie übernimmt. Die Ladegeräte müssten nur bidirektional arbeiten das wäre schon fast Alles. Dann hätte man kaum Zusatzkosten.

Das ganze rechnet sich nur, wenn man Sekunden- Minuten- und 15min Regelleistung anbieten kann.

Die nächste Frage ist auch die Notwendige Anzahl von Ladestellen an einem Autobahn Rashof. Wenn wie gestern die Osterferien beginnen und 1Mio Elektroautos auf der BAB unterwegs sind, brauchts schon mal 100 oder mehr DC Ladestellen mit einer durchschnitlichen Ladeleistung von 50kW (CCS und Tesla bis 150kW). Das wären 5MW Ladeleistung. Logisch, sowas wird dort gebaut, wo Windräder oder PV-Freilandanlagen an der Autobahn stehen. Bei Speicherkosten <5cent/kWh absolut rentabel.

lg

Eberhard

Wen erwartet ihr da als Kunden für die Ladung? Fahrzeuge der Bäckerei? Und daher sind die Kosten „eh da“ und es wird ungenutzte Kapazität verkauft? Ich habe den Use - case noch nicht verstanden. Das ist nahe A3 aber zu langsam zum Laden für Langstrecke. Bis Ende 2014 kostenlos, hätte auch für immer kostenlos sein können weil der Verkauf von Backwaren den Business Case liefert? Uns so nur Kunden mit EV’S angelockt werden sollen (die aber aus der Nähe nicht laden müssten, eher ein Werbegag)?

Schönen Sonntag,

Leto

@ Leto:
Der Business Case entsteht, wenn mehr Durch- oder Fernreisende E-Mobs zum Laden kommen als die z.Zt. 1-3 pro Tag. Natürlich passt E-Mobilität und deren Förderung auch sonst gut zu unserem Firmenimage. Die Vokabel Werbegag wird unserem um E-Mobilität erweiterten Energiekonzept allerdings in keinster Weise gerecht.
Und: Wir werden dieses Jahr noch eine CHAdeMO oder eine Kombinierte mit CCS und Typ2 AC installieren. Wenn TM dann endlich meinen CHAdeMO-Adapter geliefert hat, liegt er im Backstuben-Laden bereit. Dann habt Ihr schon mal knapp einen halben Supercharger.

nun ja, ich glaube wir reden da prinzipiell zwar nicht ganz, aber etwas aneinander vorbei…

Eure Argumente sind natürlich nicht von der Hand zu weisen - natürlich dauert ein „Vollladevorgang“ zu lange, aber seht es mal so - hat z.B. die fossile Tankstelle eines Supermarktes den Sprit mal 3 Cent unter dem Preis der Konkurrenten kommen fast alle Rentner und andere Sparfüchse der Region um mal eben für 5 Euronen in den Tank zu kippen. Dazu stehen sie gerne 10 Minuten Schlange (…am Besten mit laufendem Motor :unamused: ).

Natürlich müsste dann dem Konzept einer „Entertainment-Ladestation“ noch sehr, sehr viel Umdenken der autofahrenden Gesellschaft vorausgehen - denn auch mit Typ2-Säulen läßt sich in ca. 1/2 Std. etwas Range laden, nicht nur bei Tesla’s,
will meinen: Ein gut sortierter kleinerer Supermarkt, mit Bäcker, Getränkemarkt, Zeitschriften und Tabak (…ich weiß, ich weiß, nur Zero-Emission :smiley: ) mit mindestens 4 Typ2-Säulen davor, Strom auf Kundenkarte mit Bonus-Funktion - wäre z.B. auf dem Gelände einer Ex-Tankstelle zu realisieren - einen adäquaten Stromanschluß vorausgesetzt - wäre sicher prima, aaaber vielleicht ist das in 5-6 Jahren eh schon Standard, wer weiß, dann gibt’s den Kampf Exxon gegen Eon :smiling_imp:

Wenn deine Ladesäulen sanifair-Tickets fressen, ist dir ein guter Andrang sicher. Wer hat nicht ein halbes Dutzend davon im Auto rumfahren? :smiley:

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: