Erfahrungen mit Tesla Wall Connector und Lastmanagement

Hallo zusammen,

Nachdem ich mich gefühlt durch alle Threads mit dem Stichwort „Wallconnector“ und „Lastmanagement“ gelesen habe, ist meine Frage dennoch nicht richtig beantwortet. Daher dieser neue Thread.
Umzugsbedingt steht der Kauf einer neuen Ladelösung bevor. Bisher habe ich eine Keba P30 mittig zwischen beiden Parkplätzen und das funktioniert auch ganz gut. Nun kam mir die Idee statt besonders langer Kabel am neuen Haus gleich an beiden Parkplätzen eine Lademöglichkeit zu schaffen. Soweit ich verstehe ist der Tesla Wallconnector da die einzige Lösung, die ein Lastmanagement mitbringt? Geladen würde maximal mit 2x 11kw, ich vermute (sicher weiss ich es noch nicht), dass der bestehende Hausanschluss dafür nicht ausreichen wird.

Hat irgendjemand hier mehr als einen Wall Connector im Einsatz und kann berichten wie gut das funktioniert? Oder gibt es alternative Lösungen im selben Preisbereich? Kann ich zwei Wallconnector hinter einem FI-A EV oder FI-B anschließen oder müssen es separate FI sein?

Viele Grüße
Mario

Unabhängig von der Wahl der Wallbox muss jeder gleichzeitig betreibbare Ladepunkt seine eigene Fehlerstrom-Absicherung haben. Die Fehlerströmer zweier ladender Fahrzeuge addieren sich und würden möglicherweise einen FI zum auslösen bringen, an dem sie gemeinsam hängen.
Nur wenn zwischen Ladepunkten hart umgeschaltet wird, ist ein gemeinsamer FI möglich. Diese Lösung bietet aber deutlich weniger Komfort - beim Lastmanagement heißt es einstecken und vergessen.

Wenn du 2 Ladepunkte mit max. 11kW einrichten willst, stell den ersten Tesla Wall Connector auf 16A und den zweiten auf „Slave“ Betrieb. Zusätzliche Verkabelung zwischen den beiden muss natürlich sein. Damit wird die Gesamtinstallation nie mehr als 11kW ziehen.

Und schon habe ich wieder was gelernt. Zwei FI bringen die Kosten allerdings deutlich hoch und lassen eine Station mit extra-langem Kabel wieder etwas interessanter erscheinen.
Aber wie muss ich mir das in der Praxis vorstellen? Werden die Wallboxen beide separat bis zum Hausanschluss verschaltet? Ich ging bisher davon aus, dass quasi ein Kabel Richtung Garage geht und auf dem denn beide Wallboxen angeschlossen werden. Das lässt aber natürlich nur Platz für einen FI sofern der nicht in der Wallbox steckt (was er nach meinem Verständnis bei der Tesla Wallbox nicht tut)

Du kannst ja in der Garage eine Unterverteilung mit zwei RCD Typ A EV setzen, und idealerweise auch einzeln mit LSS absichern. Die Leitung vom Haus zur Garagen-Unterverteilung wird wenn möglich ggfls etwas höher abgesichert. Die beiden Wallboxen erhalten dann noch eine direkte Datenverbindung mit gewöhnlichem Ethernetkabel.

Möchtest du an beiden Ladepunkten gleichzeitig mit je 11kW laden können? Oder sollen die beiden Ladepunkte gemeinsam max. 11kW nutzen?

Am liebsten würde ich gleichzeitig mit 2x 11kw laden können, ich befürchte das wird der Anschluss nicht hergeben (Übergabe ist noch nicht erfolgt, daher konnte ich das noch nicht prüfen lassen).

Ok, macht Sinn. Allerdings ist das mit zwei FI halt doch teurer als gedacht. Ich glaube ich gehe doch noch mal gucken, ob das niemand billiger anbietet als Tesla, evtl mit FI in der Wallbox. Vermutlich scheitert es dann aber an der Lastverteilung zwischen den Boxen, die scheint es nur bei Tesla in der Preisklasse zu geben.

Hi !

Ich betreibe einen Keba-Cluster aus zwei P30 - einer C und als Master eine X. Maximale Anschlussleistung 22 kW. Die Boxen reden über ethernet miteinander ! Es ist eine fire and forget Lösung. Anstecken fertig ! Wir laden dort parallel unseren S85D mit Doppellader und unsere ZE 40. Wenn du Fragen zum techn. Aufbau hast - melde Dich per PN. Das System läuft seit mehr als einen Jahr absolut störungsfrei. Die 22 kW werden zwischen den Fahrzeugen im Parallelbetrieb aufgeteilt. Jeder bekommt dann 11 kW max. Man kann auch locker in eine 22 kW Ladung nur eines Fahrzeuges „reingrätschen“ ! Funktioniert wunderbar - sowohl mit ZOE als auch Tesla. Firmwareupdates laufen über den Master einmalig - er berteilt an alle angeschlossenen slaves - im Verbund sind max. 16 P30 erlaubt - aktuell :slight_smile:.

Hallo past_petrol,
Das ist schon das Setup was mir vorschwebt, allerdings bin ich für zwei P30 zu geizig. In der Preisklasse würde ich mich mit einer Box begnügen :wink:

Für mich hört sich das aber OK an? Zwar lädt dann auch das andere EV nicht mehr, aber besser zuviel abschalten, als daß ein Fehlerstrom gar nicht erkannt wird. Oder hab ich da was nicht richtig verstanden?

Es gibt eine Variante der ABL eMH3 mit integriertem RCD und Dc-RCD und automatischer Lastverteilung (1x22 oder 2x11). Ist vielleicht im Gesamtpaket nicht zu teuer, in der Verteilung brauchst du nur noch 35A LS zu installieren. Natürlich brauchst du entsprechend Kapazität am Anschluss für 22kW und ein entsprechend dickes Kabel zur WB.

Man darf nicht mehrere Typ A-EV RCDs parallel an ein Typ A RCD hängen, da sich ja natürlich die DC Fehlerströme auf dem Typ A RCD summieren.
Ich sehe kein problem darin mehrere Wallboxen an einen Typ A-EV RCD zu klemmen, da der DC Fehlerstrom Maximal 6mA ist, und dadurch auch keine vorhergehenden RCDs erblinden.
Im zweifel Läd eben keine Wallbox mehr.

Wieso sollte man das wollen? Wenn man eine mobile Wallboxen mit integriertem Gleichfehlerstromschutz nutzt, und die Dose, an der man lädt an einem gemeinsamen FI für mehrere Stromkreise hängt, könnte ich mir so eine Situation vorstellen.

Aber wieso sollte man FIs in Reihe schalten?

Gruß Mathie

Hatte ich jetzt auch so gedacht, siehe mein vorheriger Post. Daher hatte ich Volkers Einwand nicht so ganz verstanden?

6mA Fehlerstrom DC ist eine typischer Auslöse-Schwellwert für einen FI Typ A-EV (z.B. Doepke DFS 4EV). Angenommen ein ladendes Fahrzeug hat einen Fehlerstrom von 4mA -> alles OK, Fahrzeug lädt, keine Gefahr. Zwei eingesteckte Fahrzeuge wären dann 8mA -> FI löst aus, kein Fahrzeug lädt.

mit der selben Logik kann ich sagen:
1 Spülmaschine hat 20 mA Fehlerstrom. alles ok.
zusätzlich 1 Waschmaschine mit 20mA Fehlerstrom: FI löst aus (weil >30mA) --> alles aus.
Ist denn bekannt, dass 4mA Fehlerstrom bei Gleichstrom „normal“ sind und bei Fehlern oder Installation auch tatsächlich vorkommen?

Ganz nach dem Motto: Kann man schon so machen, nur ist es dann halt Kacke.

Die Richtlinien sind klar definiert: Jede einzelne Ladestation soll mit einem FI abgesichert werden, der bei einem DC Fehlerstrom von > 6 mA auslöst.

Wie es auch in einzelnen südlichen Ländern vorkommt, kann man es betreiben ohne die Richtlinien einzuhalten. Man muss sich dann aber nicht wundern, wenn der FI im normalen Betrieb zufälligerweise auslöst oder in anderen Fällen dann die Hütte abbrennt, falls man auf einen FI verzichtet…

Eine Hütte brennt nicht ab, wenn ein RCD durch Gleichstrom blind wird oder einen anderen Defekt. Ein RCD ist reiner Personenschutz. Wenn ein Leitungsschutzschalter kaputt ist und nicht auslöst, ist das eine andere Geschichte. Dieser tut nämlich Leitungen und Stecker vor Überlast und Kurzschluss schützen.

Um es mit ganz einfachen Worten zu erklären:
Man halte sich an die Richtlinien, andernfalls kann es üble Konsequenzen daraus ergeben.

Ich hoffe dieser Satz hält den juristischen Abklärungen stand :unamused:

Will mich gar nicht einmischen nur Interesse halber in welchen „Richtlinien“ steht das?
Und sind seit neuste Richtlinien gleich Vorschiften? Irgendeine VDE-Norm dazu?

edit: müsste ja dann DIN VDE 0100-722 sein oder?