Ladestation in Tiefgarage teilen

Liebe Forenmember

Ich werde in wenigen Tagen ein gebrauchtes Model S erhalten (Vorstellung folgt). Mein Parkplatznachbar (direkt daneben) bei uns in der Tiefgarage hat bereits ein Model S und einen Tesla Wall Connector. Selbst habe ich noch keine Lademöglichkeit auf meinem Parkplatz, könnte für rund CHF 5‘000.- aber eine installieren lassen mit Anschluss an Wohnungszähler.

Dazu meine erstmal sehr offene Frage:
Was würdet ihr in meiner Situation machen?

Danke für eure Antworten.

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Es kommt darauf an, wie gut du dich mit deinem Nachbarn verstehst, denn bei Geld hört bekanntlich jede Freundschaft auf.

Die einfachste Möglichkeit:
Ihr einigt euch darauf, wer zu welchen Uhrzeiten laden darf.
Du führst ein Strombuch, in welchem du Datum, Uhrzeit und geladene kWh notierst.
Ihr rechnet anhand des Strombuchs (zzgl. Ladeverluste) untereinander ab.
Wenn es einen sichtbaren Stromzähler für den Wall Connector gibt, dann nimmt man natürlich dessen Zählerstände für die Abrechnung.

In ähnlicher Form hatte ich es zu Beginn in Fürstenau auch gehandhabt, da ich mit Erlaubnis des Vermieters den Gemeinschaftsstrom des Hauses nutzen durfte.
Da noch keine Unterverteilung mit eigenem Stromzähler vorhanden war, haben wir die kWh laut Display-Anzeige + 20 % genommen.
Mit meiner eigenen Unterverteilung in der Garage konnte ich dann kWh-genau gegenüber dem Vermieter abrechnen.
Mittlerweile hängt die Leitung an dem Stromzähler unserer Wohnung, so dass ich es nicht mehr notieren muss.
Ich führe trotzdem weiterhin das Strombuch, da ich dadurch wunderbar Wohnungsstrom und Autostrom unterscheiden kann.

Moin!
Es gäbe sonst auch die Option einen zweiten WallConnector an den Anschluß zu hängen und diese Untereinander mit Lastmanagement zu betreiben.

ich denke aber das es auf die teure neue Montage hinaus läuft. Denn dann läuft jeder Anschluß wohl direkt über den Wohnungszähler. Das ist denke ich die schönste Art der Abrechnung.

… und in der Zuleitung von A nach B einen (ungeeichten, günstigen) Zähler, damit du dem Nachbar exakt das erstatten kannst, was du auch wirklich geladen hast.

Nachteil: Hoch- und Niedertarif werden (je nach Zähler) nicht berücksichtigt.

Ein Lastmanagement ist auch möglich, wenn der zweite Wall Connector eine eigene Zuleitung hat. So verbraucht jeder nur „seinen“ Strom, aber die Anschluss-Kapazität des Hauses wird nicht so arg strapaziert.
Bis zu 4 Tesla Wall Connectors können per Signalkabel für Lastmanagement zusammen geschaltet werden.

Ich würde es so machen:

Den nachbarn / und Elektriker fragen, ob er zwischen seinen WallConnector eine Unterverteilungsbox ( UV) setzen würde/ kann

Von diesem UV würde eine Leitung zur Wallbox des Nachbarn und eine über einen separaten Zähler zu deiner Wallbox gehen.
Die beiden TESLA WallConnectors können sich über eine simple CAT5 oder Telefonleitung abstimmen. So könnt ihr beide euren TESLA im Winter vorheizen. Und keiner ist auf den anderen angewiesen. Dazu kannst dein Nachbar noch genau feststellen wieviel Strom du von Ihm bezogen hast. Kosten dafür ca 1000€ inkl Wallbox und Installation je nach dem wie aufwendig es der Elektriker mag.

Grüße Markus

Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Das teuerste bei der Installation eines komplett eigenständigen Wall Connectors wäre die Zuleitung zum Wohnungszähler, da diese ca. 120 m lang wäre.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann aber an der bereits bestehenden Zuleitung, direkt vor dem Wall Connector eine Unterverteilungsbox eingebaut werden, von dieser dann jeweils eine Leitung zu den beiden Wall Connectors?
Und vor meinem Wall Connector wäre dann einfach noch ein Stromzähler ?

Würde diese Lösung dann mit Lastmanagement funktionieren?

Sorry wenn ich so naiv frage, habe bei Elektroinstallationen keinerlei Erfahrung.

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Ja, ganz genau. Das funktioniert auch mit Lastmanagement . Der wallconnector von deinem Nachbarn ist dann der Master und deiner, einer von vier möglichen „Slave“ wallconnectors . Am Master stellst du die maximal verfügbare Stromstärke ein . ZB 32 A . Der Master gibt dann den Slave Boxen über das separate Datenkabel ein Signal, wieviel sie von der maximal verfügbaren Leistung bekommen können. So kann die Zuleitung nicht überlastet werden.

120m? Wow. Ist die Tiefgarage ein ehemaliger Tunnel? :wink:

Kann man eigentlich auch den Master priorisieren? Sprich maximal 25A am Master per Drehschalter und maximal 13A am Slave und wenn beide Fahrzeuge laden wird dann nicht 12.5 / 12.5, sondern z.B. 15 / 10 aufgeteilt?

Und für dich Awzm noch ein Tipp; die älteren Model S mit den 11 / 22 kW Ladern sind bei den vollen 16 bzw. 32A etwas ineffizient. Regelst du am Bildschirm runter auf 12-14A, erreichst du minimale Ladeverluste und eine Effizienz von bis zu 95% (sonst eher 90%). Für 50 kW ab Steckdose gehen also statt 45 kWh gratis 2.5 kWh extra in den Akku. Der Zeitverlust dadurch ist ja minimal.

Falls der Teslafahrende Garagennachbar aus welchen Beweggründen auch immer ungern etwas von „seiner“ Ladeleistung teilen möchte, kannst du ihn evtl. mit einer seriellen Vorrangschaltung überzeugen.
Sprich - du bekommst erst Strom, wenn seine Karre die Ladung beendet hat (Was bei 16,5 oder 22kW ja meist nach wenigen Stunden der Fall wäre) oder wirft deine Ladebox ab, sobald er sich einstöpselt.
Der Rest des Tages/ Nacht sollte immer lang genug sein, um dein Auto aufzuladen.

Eine primitive, aber sehr zielführende Lösung wäre dann ein in die Zuleitung eingeschliffener Kleinverteiler mit Zähler für deinen Strom und Stromrelais im Abgang zu seiner Wallbox. Erst wenn dort kein Strom mehr fließt (oder nur noch einstellbar/ wenige Ampere zum Balancing) gibt dir ein potentialfreier Kontakt deine Wallbox frei
Der Nachbar müsste keine Kompromisse hinnehmen und du hast trotzdem morgens eine volle Batterie.

Kam darauf durch eine andere Diskussion zu einem ähnlichen Thema.

Interessante Tipps, vielen Dank! [emoji106]

Da wie es scheint unsere beiden Autos die meiste Zeit nur rumstehen (beide fahren wie es aussieht normalerweise nicht mit dem Auto ins Büro), dürfte auch eine Vorrangschaltung kein Problem sein.
Ich werde mal mit ihm zusammensitzen.

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Wie lang willst Du da wohnen bleiben? < 5 Jahre setzt euch zusammen, > 5 Jahre lass’ Du Dir besser was eigenes Bauen. Dein Nachbar könnte ausziehen, etc… „Was mer hat des hat mer“ haben schon die Rodgau Monotones getextet :wink:

So eine Nutzung kann man auch schriftlich regeln, bindend für den Nachmieter bzw. nächsten Eigentümer.

Schwierig zu sagen wie lange, mit Kindern könnte es irgendwann eng werden. :wink: Bin aber Eigentümer. Bei einer späteren Vermietung hätte eine eigene Ladestation sicher auch Vorteile. Ausser man regelt dies schriftlich auch für diesen Fall langfristig, wie von Volker vorgeschlagen.
Werde mich sicher mit dem Nachbarn zusammensetzen.

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Überschätze das mit der Vermietung besser nicht, eine unserer ETW hat einen TG Stellplatz mit 22kW Typ2 Wallbox am Wohnungszähler. Die Wohnung mit Stellplätzen war schnell vermietet aber der Anschluss wird nicht genutzt. Außerhalb der Blase des TFF und ähnlicher Foren gibt es Interesse, aber verschwindend geringe Kaufbereitschaft für EVs leider immer noch. Ich würde es wenn das Geld nicht zu sehr schmerzhaft ist trotzdem selbst installieren.

Würde mich wundern wenn der Nachbar jemand anderes dauerhaft auf seinen Zähler lässt. Er hat dann höhere Abschläge und muss bei der Tarifwahl anders kalkulieren. Auch wenn der Nachbar seine Wohnung vermietet ist es diesem Mieter schwer zu vermitteln dass jemand anders auf seinem Zähler hängt. Vielleicht hat dieser Mieter dann gar kein Elektroauto und keine Lust 10.000 kWh pro Jahr mit seinem Versorger und dir abzurechnen.

Dauerhaft ist das also nicht sinnvoll.

Ich würde es mit dem Nachbarn schriftlich vereinbaren, dass man ihm, sollte er ausziehen, die existierende Hardware abkauft. Dann müsste der Elektriker nur die 120m Zuleitung auf den den anderen Hausstromzähler umklemmen und man hängt evtl. die zweite Wallbox ab/um.

Ansonsten halte ich es auch für am sinnvollsten, dass ihr euch die Zuleitung teilt und bei deinem Abzweig, in den Verteilerkasten, ein zweiter kleiner digitaler Stromzähler kommt

über den ihr dann deinen Verbrauch abrechnen könnt.