Privates Laden - Kollaps des Stromnetzes

Ich habe mal aus der Diskussion zu TESLA in der Tagespresse
[url]Typ 2 Ladekabel steckt in Ladesäule fest]
einen Aspekt ausgelagert und hoffe das ist im Sinne von TArZahn und den anderen Moderatoren:

Was die bezogene Energiemenge betrifft, hast Du erstmal recht.

Allerdings werden 350kW-Lader in der Regel eine entsprechende Anbindung an das Energieversorgungsnetz haben, während das Aufladen „nach Feierabend“ ja möglichst zuhause am bestehenden Stromnetz erfolgen soll. Und da entfacht nun immer wieder eine Glaubenskrieg.

Wenn alle Elektroautos in Deutschland oder Europa genau gleichzeitig um 18:43 Uhr anfangen zu laden und damit das Netz belasten, wird es zweifelsfrei ein Problem geben. Aber wird das jemals vorkommen?

Ich kann mir vorstellen, dass in Deutschland wesentlich mehr Elektroherde installiert sind, als Elektrofahrzeuge zugelassen sind. Unser Kochfeld hat knapp 10kW, und dann kommt der Backofen noch extra dazu. Was passiert, wenn in allen Haushalten gleichzeitig um 12:23 das Mittagessen gekocht wird?

Wie viele Haar-Föns gibt es in den Haushalten? Was ist wenn alle Leute morgens aufstehen, sich die Haare waschen und gleichzeitig den Fön einschalten?

Und bei diesen Betrachtungen ist es erstmal egal, ob man das jetzt für ein ganzes Land oder ein Mehrfamilienhaus mit z.B. 28 Haushalten anstellt. Wo liegt der Unterschied zwischen einem Schuko-Lader und einem Fön? Wo der Unterschied zwischen einem 11kW-Lader und einem Elektroherd? Als Energieversorgungsunternehmen ist mir da da Elektroauto sogar lieber, denn das hat über einen relativ langen Zeitraum eine konstanter Energieabnahme, und das freut mein Netz.

Aber egal jetzt, ob man die Fachleute aus den Qualitätsmedien oder die Experten aus den Eigentümerversammlungen anhört, das Aufladen des Elektroautos wird unser Stromnetz zwangsläufig zum Kollabieren bringen. Sorry, aber ich kanns so langsam echt nicht mehr hören.

Auf der einen Seite werden Wärmepumpen in den Himmel gelobt und auf der anderen Seite sind die Elektroautos der Tod unseres Stromnetzes?

Die ganze Diskussion erinnert mich an Melmac. Der Planet ist ja bekanntlich auch explodiert, als alle Bewohner gleichzeitig ihren Föhn eingeschaltet haben… wir sollten uns das wirklich als mahnendes Beispiel vor Augen halten!

:laughing: :laughing: :laughing:

LOL

:laughing:

Ja, stimmt das habe ich nicht ganz bedacht.

Dafür gibt es bestimmt SpaceX. Dann kann eine ILF (irdische Lebensform) sich auf einen anderen Planeten retten.

Elon Musk hat ja echt an alles gedacht.

btw. … das wäre glaube ich ziemlich ungesund :laughing: :laughing: :laughing:

Vergessen wir mal das Thema LSV, Blockwarte in Eigentümerversammlungen und und etc. etc…

und schauen mal auf diese facts: ecomento.de/2017/04/05/warum-da … en-wuerde/

Das letzte worüber wir uns Gedanken machen müssen, ist ob Strom aus der Dose kommt. Und das keine Sicherungen rausfliegen, macht der Elektriker schon.

„Wenn alle Elektroautos in Deutschland oder Europa genau gleichzeitig um 18:43 Uhr anfangen zu laden und damit das Netz belasten, wird es zweifelsfrei ein Problem geben.“
Wenn 8 Milliarden Menschen genau gleichzeitig um 18:43 Uhr anfangen zu hüpfen wird unser Planet ein Problem haben? :mrgreen:

Naja, so lustig ihr das hier alle seht, so ganz von der Hand zu weisen sind die kommenden Probleme nicht. Allein unser Haus verkraftet bislang nur max 5–10 11kw-Anschlüsse - bei 120 Stellplätzen. Wir sind gerade dabei, eine andere Immobilie zu erwerben, hier gibt’s maximal ne Schuko, mehr geben die Leitungen laut Netzbetreiber wahrscheinlich nicht her (OK, sind nochmal ein paar mehr Stellplätze).

Ich glaube nicht, dass wir derzeit Witze machen sollten, dass die Kapazitäten u. U. sehr beschränkt sind. Wer in der Großstadt lebt, für den ist das vielfach Realität.

Das Problem sind nicht die Elektroautos.
Das Problem sind nicht die Stromnetze.
Das Problem sind nicht die Kraftwerke, Wind oder PV.

Das Problem sind die unflexiblen Kalkmassen in den Gehirnen mancher Mitmenschen.

Weit muss man da nicht suchen.
Allein in meiner Nachbarschaft ist davon eine erhebliche Ansammlung.

Das Leben in der Großstadt erlaubt allerdings auch eher andere Konzepte, als selber ein Auto zu besitzen… free floating etc. Der Wandel wird nicht einfach einen Tank mit einem Akku ersetzen.

Das ist mit Lastmanagement und flexiblen Preise zu machen.
Im Durchschnitt müssen 40km pro Auto und Tag nachgeladen werden.
Pro Auto werden damit 10kWh (inkl. Verluste) über Nacht (10Std) benötigt.
Das geht ganz bequem in der Zeit wo die meisten den Herd und andere Großverbraucher aus haben.

Wenn also dein Haus 5x11kW verträgt, sind das für 120 Autos (5x11kWx25h/120 = 11kWh) 11kWh pro Tag.
Das Ganze ist mit Lastmanagement einfach umzusetzen. Nicht jedes Auto ist jeden Tag > 50km unterwegs.
Notfalls noch eine große Batterie zur weiteren Lastglättung, dazu eine PV auf dem Dach und ein BHKW im Heizungskeller. Dann kann man auch gleich mit DC laden.

Kein Problem ist es natürlich nicht. Und es werden alle in einem Fenster von ca. 8 Stunden laden wollen. Und wenn es nur 3kW oder so sind dann eben die ganzen 8. Ist eine Frage des Geldes und Willens. Stärkerer Hausanschluss oder Pufferakkus. So lange es technisch geht ist es immer eine Frage des Willens und des Geldes.

Spitzen sind das Problem!


[url]Dropbox - ladung_110km.jpg - Simplify your life
An dem Screenshot bei mir zu Hause, sieht man schön das Verhältnis der „Lastspitzen“ unseres Einfamilienhauses Mittags mit 2 kW und Abends mit 12kW durch die Ladung vom Tesla von 20-22 Uhr. Die Verteilnetze sind knapp bemessen und werden ungeregelt an Ihre Grenzen kommen.

Die Netzbetreiber haben durch die PV Anlagen schon ihre liebe Not. Die meisten Wohngebiete erzeugen durch die PV Anlagen am Tag mehr Energie als bezogen wird, das treibt die Spannung nach oben. Abends dreht sich die Energierichtung wieder um.

Ich sage nicht, dass es nicht geht. Ich schätze dass spätestens ab 20% E-Fahrzeuge in Wohngebieten aktives Lastmanagement notwendig ist. mein Wunsch ist das immer noch über Anreizsysteme.

Ich will der nicht widersprechen, aber ich möchte nicht verheimlichen, dass mein 22kW WB nicht die einzige wechselnde Last ist. Meine PV Anlage ist vom doppelten Kaliber. Da relativieren sich ein paar langsam ladene EVs schon mal.

Sind das Tiefgaragen unter Wohnhäusern? Falls ja, wie viele Wohnungen und wird elektrisch gekocht oder mit Gas? Wenn elektrisch gekocht wird und das Haus genausoviele Stellplätze wie Wohnungen hat, dann gehen da weit mehr als 55kW Leistung für Ladeanschlüsse! Man braucht ein Lastmanagement, welches den Strom für die Wohnungen priorisiert und den Rest den Ladestationen zuteilt. Ist

Bin selber Immobilienentwickler, die Planer haben normalerweise wenig Ahnung von Elektromobilität, da kommt es oft zu Fehleinschätzungen. Jemanden zu finden, der das ganze dann sinnvoll hinbekommt ist nicht so einfach. Aber prinzipiell ist meist eine sinnvolle Lösung möglich, wenn der Entwickler will.

Gruß Mathie

Da stimmt so nicht. Wenn schon, dann Alle außer mir :mrgreen: Nicht jeder hat das gleiche Lebensmodell. Du bist nicht das Vorbild.

Im Moment lade ich vornehmlich tagsüber wenn die Sonne scheint, aber praktisch nie nachts. Aber ich könnte meine Gewohnheiten auch problemlos anpassen. Für Geld wäre ich dazu gerne bereit. Auch mein Auto steht, trotz hoher Jahresfahrleistung meist nur rum. Fast immer in Reichweite einer Steckdose. Also alles kein Problem.

Ich glaube die Menschen die nicht zu Hause sind mit dem Auto am Tag und es zum Pendeln zur Arbeit nutzen sind wohl noch in der Überzahl :unamused:

Ja, sind TG unter Wohnhaus… Insgesamt ~120 Einheiten.
Natürlich ‚geht‘ das mit Lastenmanagement, aber einfach ist was anderes. Außerdem kommt es selbst mit Lastenmanagement laut Netzbetreiber sehr darauf an, wieviele sich letztlich für eine Lademöglichkeit entscheiden - der Hausanschluss ist nicht darauf ausgelegt, würde aber eine ganze Menge mitmachen. In der neuen Immobilie ist das nochmal ne Stufe heftiger von den Zahlen potentieller Nutzer, da ist der Planer gerade etwas am Verzweifeln, weil die Mainova Netze ebenfalls etwas schwachbrüstig ausfallen…

Anders ausgedrückt: Klar, Lastenmanagement, Nachrüsten, etc. mag funktionieren, steht aber zum Teil in keinem Verhältnis hinsichtlich etwaiger Kosten. Mein AG baut gerade ebenfalls, da sind dann 5-8 Stellplätze mit Lademöglichkeit vorgesehen. Immerhin.

Ein intelligentes Netzmanagement - vom (auch privaten) Erzeuger bis zum Speicher/Verbraucher wird m.E. eines der zentralen Themen der künftigen Energieversorgung. Leider ist das bei uns bei den Stromkonzernen und Netzbetreibern noch nicht wirklich angekommen…
Das heisst, dass künftig auch die Akkus unserer Fahrzeuge in dieses Management einbezogen werden müssen/sollen. Zwingend scheint mir das hinsichtlich der Ladezeiten und sinnvoll hinsichtlich deren Nutzung als Speicher zu einem gewissen Anteil der Gesamtkapazität. Was m.E. auch dazu gehört: Ich kann den am Tag produzierten Strom meiner privaten PV-Anlage direkt für mein Auto nutzen, das dann an meiner Steckdose im Büro hängt und bezahle nur etwas für die Netznutzung. All das ist bei uns heute noch nicht möglich, muss m.E. aber zwingend kommen. Es macht einfach wenig Sinn, wenn ich z.B. meinen Solarstrom zuerst (mit Verlust) in einem privaten Akku speichere und dann damit (wieder mit Verlust) am Abend mein Auto lade.