Ladeinfrastruktur auf halböffentlichen (Firmen-)Parkplätzen

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Und wieder ein spannendes Ereignis. Wir bauen gerade auf einem Firmenparkhaus eine 750kWp PV Anlage auf. Heute hatte ich ein Gespräch mit dem Planer der für 50 Ladesäulen zuständig ist. Diese sollen alle mit 22kW ausgestattet werden. Nun „fordert“ er aber 3 Minuten Regelzeit! Zudem dürfen die " billigen" Wallboxen nach Eichamt gar nicht mehr im halböffentlichen Raum verbaut werden.

Auch das Thema der Wartung wird sehr sehr spannend!

Vielen Dank für die spannende Info.
Eine Laienfrage: was bedeutete „3 Minuten Regelzeit“ ?

Uli

Das Problem das gerade kommt ist die Abrechnung nach Eichvorgaben im Hinblick auf 2020. Die Regelung der Ladeleistung über AC dauert eben ca. 3 Minuten. Soll heißen, wenn eine Wolke vor die PV Anlage zieht und die Leistung um 300kVA runter geht so brauchen die 50 Säulen eben 3 Minuten um darauf zu reagieren. Bis dahin scheint die Sonne schon wieder.

Die Frage ist halt, warum müssen die 50 Stationen alle 22kW liefern?
So eine Leistung kann eh kaum ein Fahrzeug nutzen und sind imho in einem Parkhaus für eine Firma völlig überdimensioniert.
Denn die meisten der MA werden morgens kommen, mehrere Stunden arbeiten gehen und dann nachmittags wieder heimfahren.
In der Fläche 11kW oder noch kleiner und für die Dienstfahrzeuge, die eventuell mehrfach am Tag fahren müssen, einen Schnelllader.
Es muß ja nicht vollgeladen werden, sondern nur die Distanz, damit man wieder zurück kommt…
Und die Wahrscheinlichkeit, dass man bei den größer werdenden Akkus vollladen muß, ist eher gering.
Und was hat das Eichamt mit einem Firmenparkhaus zu tun? Es ist mittlerweile afaik kein Problem den Strom zu verschenken, ohne auf den geldwerten Vorteil Rücksicht nehmen zu müssen. Im Zweifel kostet ein MID-konformer, geeichter Zähler 25€ brutto. Wenn man den im Großhandel kauft dürfte der noch günstiger sein.

Nun ich bin immer wieder beeindruckt wie einfach für manche die Welt doch scheint. Wenn Firmen bereit sind 5000€ für einen Ladeplatz auszugeben und hier manche der Meinung sind das geht alles mal so kurz nebenbei dann solltet ihr ganz schnell eine Firma gründen und die Welt an diesem Ideenreichtum teilhaben lassen und nebenbei noch richtig Kasse machen…

Ich denke, dass es sehr sehr spannend wird wie sich das entwickelt.

OSE, die Anmerkungen und Vorschläge von harlem24 scheinen mir vernünftig und konstruktiv, und er hat sie vollkommen sachlich vorgetragen. Du bügelst das ab mit einer rätselhaften, überheblichen Süffisanz, ohne inhaltlich darauf einzugehen. Das scheint mir unangemessen und bringt die Diskussion nicht weiter.

Da stimme ich Dir vollkommen zu!

Nun…Ich denke nicht dass man darauf eingehen muss.

Wie gesagt…wenn jemand ein Parkhaus benennt in dem es mit 25€ Zähler realisiert wurde mit 50 Ladesäulen für eine der größten flotten in Deutschland dann bin ich ganz Ohr.

Und ergänzend noch folgender Hinweis…

www.presseportal.de/pm/amp/69585/3549763

Du hast geschrieben, dass Du Probleme darin siehst, die entstehenden Stromkosten dem Mitarbeiter in Rechnung zu stellen.
Da habe ich nur erwähnt, dass es zum heutigen Zeitpunkt in einem Firmenparkhaus keine Probleme geben sollte, weil es heute kein Problem ist, den Strom kostenlos abzugeben.
Dann schreibst Du was vom Eichamt, woraufhin ich erwähne, dass es geeichte Zähler, die man problemlos in die Ladeboxen einbauen kann, für den Endkunden zu einem sehr günstigen Preis gibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand, der damit Geld verdient, Quellen hat, mit Hilfe derer es ihm möglich sein sollte, an geeichte Zähler zu einem noch günstigeren Preis zu kommen.
Und wenn ich mit so einem Projekt zu einem Hersteller gehe, bin ich mir ziemlich sicher, dass der mir eine Box genau nach meinen Vorstellungen zu einem guten Preis baut, normalerweise wollen die Hersteller nicht nur Geld verdienen, sondern von so einer Sache partizipieren. Sprich, sie bekommen die PR noch oben drauf. Wenn es eine bekannte Firma mit einer riesigen Flotte ist, die sie elektrisieren wollen.
Wobei immer noch die Frage unbeantwortet bleibt, warum zum Teufel die Säulen alle 22kW abgeben sollen?
Aber ich bin ja zu einfach strukturiert, als dass Du Deine wertvolle Zeit mit Antworten verschwenden wollen würdest.
Vielen Dank auch.
P.S.: Wenn ich mir anschaue, mit welcher Motivation viele Elektriker an die E-Mobilität rangehen, sollte man sich wirklich überlegen, ob man da nicht als Berater reingeht und die Leute unterstützt, wie man es eventuell machen könnte. Und vielleicht könnte man da auch Geld mit verdienen…

Achso, noch was, warum sind im Streetscooter eigentlich 1-phasige Ladegeräte verbaut, wenn man die Dinger doch so super duper schnell laden muss?
Hat die Post etwa auch keine Ahnung oder haben die einfach erkannt, dass in den meisten Anwendungen wo Fahrzeuge länger stehen, eine Schnarchladung ausreicht?
Bin mir da nicht sicher…

Wenn die Post mit ihren Autos in den Urlaub fahren will oder Freude besuchten dann schon. :unamused: Hier liegt ein klares Profil vor. Zudem hat ja die Post keine 100% diese Autos.

Um ein Parkhaus mit Ladesäulen auszustatten braucht es viel Arbeit. Zudem macht man das nicht hinsichtlich eines Gesetzes mit Verfallsdatum binnen drei bis vier Jahren. Dieses Gesetz ist nur dazu da um bestehende Strukturen noch verwenden zu können.
In Zukunft muss eben genau ermittelt werden wer den Strom bekommen hat. Ein Mitarbeiter, ein Firmenfahrzeug oder ein Besucher.
Und da sind Ideen wie oben halt nicht hilfreich es sei denn du hast einen Tankwart der die Zählerstand von deinem billig Zähler bei jedem Vorgang an jeder Säule dokumentiert.

Ich bitte wirklich darum etwas weiter zu denken so einfach wie sich das manche vorstellen ist das nicht.

Da bin ich froh, dass ich gestern einen Kunden überreden konnte, einen Ladepark für Firmenfahrzeuge und Mitarbeiter ohne Messung und Abrechnung umzusetzen. Man ist sich darüber klar dass wir im Moment einfachste Ladepunkte mit 16A 1ph und einige wenige mit 22kW und Lastmanagement einsetzen und ggf später auf intelligente Ladepunkte umsteigen mit PlugnCharge (ISO 15118), wenn es soweit ist.

Ich war am Di + Mi auf einem Seminar über Ladeinfrastruktur, das Thema mit dem Eichamt ist durchaus kritisch, deshalb versuche ich soweit möglich ohne Abrechnung, bzw mit pauschaler Abrechnung zu planen.

Und nur so als Ergänzung, das Eichamtsthema hat auch daher eine gewisse Brisanz, als dass in dem Zusammenhang auch die Fragestellung aufgekommen ist, ob Ladesäulen nicht zwangsweise ein Intelligentes Messsystem (umgangssprachlich Smartmeter) sein müssen und damit die komplette Kommunikation über einen Gatewayadministrator und den Messstellenbetreiber zu erfolgen hat. Wenn dem so kommen sollte, dann viel Spaß.

@OS

Okay, grundsätzlich hast Du ja Recht.
Ich wollte nur aufzeigen, dass in vielen Fällen einfach zu kompliziert gedacht und geplant wird.
Wenn man sich das neue, nur für EV erlaubte, Parkhaus in Oslo anschaut, dann haben die auch nen Lastmanagement, bieten aber überwiegend 7,4kW Säulen an, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die in der Parkzeit nachgeladene Reichweite in den überwiegenden Fällen ausreicht.
Deswegen verstehe ich Deine Urlaubsargumentation auch nicht, weil über welche Art von Fahrzeug reden wir, wenn Du über Flotte sprichst?
Firmenfahrzeuge, die einen definierten Zweck erfüllen sollen? Dienstwagen, die auch privat genutzt werden dürfen oder über die Privatwagen der Mitarbeiter?
Spontan fällt mir in allen Einsatzfällen nur sehr wenige Szenarien ein, in denen es notwendig wäre, z.B. einen Tesla-Akku komplett vollzuladen.
In den meisten Fällen reicht eine nachgeladene Reichweite von 100-150km aus und dass schafft sogar ein e-UP mit 3,7kw über die Aufenthaltsdauer beim Arbeitgeber.
Wenn es doch notwendig sein sollte, schnell zu laden, dann mag man doch bitte einen echten Schnelllader aufstellen, so wie sie es in Oslo auch gemacht haben, für die Leute, die meinen es wirklich eilig zu haben. Denn 22kW sind an der Stelle nicht Fisch und nicht Fleisch.

@basti

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es über kurz oder lang darauf hinauslaufen wird, dass man Ladesäulen und die entsprechenden Autos, ähnlich wie Wärempumpen oder Nachtspeicher als abschaltbare Lasten definiert und sie mit einer entsprechenden Steuerung auszustatten sind.
Besonders wenn über über 22kW reden.

Dies ist bei meiner 22kW Typ 2 Säule in der Firma bereits so. Der Netzbetreiber wollte das so.

Zwischenfrage: wie weit kann denn eine Ladesäule 22kW Typ 2 dynamisch herunter geregelt werden?

Bei mir zu Hause sind es 1er Ampere Schritte. Start bei 6A bis 32A. Unter 6A geht zumindest bei den Teslas nicht.

Ja, kann gut sein, dass hat aber leider nichts mit dem Thema der Gatewayadministration und dem Smartmeter Rollout zu tun, was sehr bürokratische und komplexe Themen sind. Der in Deutschland so geliebte Datenschutz spielt da massiv mit rein und verkompliziert sehr von regulatorischer Seite.

bis 6A kann man regeln. Die Frage ist aber in welcher Geschwindigkeit. Bis die Lader im Auto reagieren dauert es da 3 Minuten. Daher denke ich sind DC Lader besser geeignet