Überlegungen zu M3, SuC und V2G

Guten Morgen,

folgende Überlegungen habe ich mir bezüglich dem neuen M3, den SuC und V2G gemacht. Ich gehe dabei etwas von meiner Situation aus, versuche aber auch andere Möglichkeiten bzw. Lösungen in Betracht zu siehen.

  • Seit Anfang 2014 habe ich eine PV-Anlage mit 18 kWp. Mit der entsprechenden Lademöglichkeit könnte ich in meiner Mittagspause bei guter Sonneneinstrahlung zwischen 10 und 15 kWh in meinen Akku im Elektroauto einspeisen. Diese Menge würde problemlos reichen, um mein Haus inkl. Wärmepumpe mit Strom zu versorgen.
    Natürlich geht dies nicht, wenn ich an trüben Tagen oder im Winter diese Leistung nicht vom Dach bekomme. Mit dieser Methode könnten aber 3/4 vom Jahr problemlos abgedeckt werden.

  • Wenn ich mein Auto am Supercharger (kostenlos - wenn ich die Flat habe) lade, kann es natürlich nicht sein, dass ich hier meine Energie für mein Zuhause zapfen kann. Hier kann doch softwareseitig ermittelt werden, wieviel Energie ich zu Hause geladen habe - und nur diese Energiemenge wird für die Nacht wieder freigegeben.
    Alternativ könnte auch die Energiemenge ermittelt werden, die ich am SuC erhalten habe (abz. der Energie, die ich beim Fahren verbraucht habe). Diese Energiemenge wird für die Versorgung der eigenen vier Wände gesperrt.

  • Habe ich für den SuC keine Flat (wie es ja beim M3 evtl. sein wird), könnte der verbrauchte Strom für zu Hause entsprechend abgerechnet werden.

  • Oder es gibt eine Mischung der oberen beiden Punkte. Für das Fahren erhalte ich (wenn ich die Flat habe) die Energie am SuC kostenlos. Entnehme ich die am SuC geladene Energiemenge für zu Hause, wird diese verrechnet.

  • Nun müsste noch ermittelt werden, zu welchem Preis Tesla den Strom an den SuC abgeben könnte. Für die Kunde welche die Ladeflat für ihr M3 nicht kaufen, muss ja ein Stromtarif festgelegt werden. Von mir aus dürften es dann auch zwei Stromtarife geben: Erstens der Tarif für den Strom, den ich zum Fahren verbrauche. Dieser ist eventuell relativ günstig, so dass ich für wenig Geld meinen Fahrstrom laden kann. Und zweitens der Tarif für den Strom, den ich für zu Hause aus dem Auto lade. Diese dürfte auch etwas teurer sein, könnte aber durchaus noch weit günstiger sein, als der Strom, den ich von meinem Stromversorger bekomme.

  • Die vorzeitige oder schnellere Alterung des Akkus sehe ich nicht als großes Problem an. Die Lade- bzw. Entladeströme sind ja relativ gering. Das Laden zu Hause geht ja über Typ 2 mit max. 22 kW, was für den Tesla-Akku ja eine geringe Leistung ist. Beim Entladen kommt es an, wiviel Energie zu Hause verbraucht wird. Gehe ich mal von einem Maximum aus (Wärmepumpe, Herd und etwas Licht) dürfte die Leistung auch nicht über 22 kW liegen. Und das wäre nur ein Spitzenwert. Der mittlere Energieverbrauch in der Nacht liegt ja weit darunter.

Leider ist von Tesla in dieser Richtung überhaupt nichts zu entlocken, obwohl dies technisch relativ einfach zu lösen wäre und das Auto hadrwareseitig nicht verteuern würde, da alle Komponenten bereits vorhanden sind. Es müsste nur eine Software implementiert werden, die die oben genannten Punkte regelt.

Die ist schon klar, dass es ein Unterschied ist, ob Du Wechselstrom (Netz) in Gleichstrom (Akku) (im Auto verbaut) oder Gleichstrom (Akku) in Wechselstrom (Netz) (im Auto nicht verbaut) umwandelst? Den Akku (ca. 400V=) wirst schwerlich direkt an den Wechslrichter Deiner PV-Anlage anschließen können.

Bye Thomas

Die Gedanken hatte ich früher auch, aber…

Warum sollte Tesla zusätzliche Zyklen auf den Akku packen wen sie 8 Jahre Garantie geben?
Warum sollte Tesla das Auto als Konkurrenzprodukt zur Powerwall aufstellen?

Ich denke in nächster Zeit wird es da keine Unterstützung von Tesla geben um das Auto als Homespeicher zu missbrauchen.

Das kann sich ändern wenn Tesla mit den Autos Regelenergie für die Netze bereitstellt und dies zentral steuert.
Regelenergie ist teuer und mit vielen Autos am Netz und etwas Software sehr leicht darstellbar.

Guten Morgen Rolando!

Die Idee bzw. den Wunsch hatten und haben schon viele gehabt.

Doch, genau das ist das Problem, warum Tesla das vermutlich nicht freigeben wird!

Der Akku hat eine bestimmte Zyklenanzahl Lebensdauer (80% der Anfangskapazität). Sagen wir mal ca. 1.500 Zyklen. Das sind dann beim 90D 135.000 kWh.
Bei einem angenommenen Verbrauch von 25kWh/100km hält der Akku ca. 540.000 km.
Wenn Tesla nun das Entladen ins heimische Stromnetz zulassen würde, dann würde die voraussichtliche Lebensdauer für den Fahrbetrieb sinken!

Tesla gibt aber eine Garantie von 8 Jahren bei unbegrenzten Kilometern! Ja, ich weiss, nicht auf den Akkuverschleiss. Aber die Wahrscheinlichkeit eines Akkuausfalls steigt auch mit größerer Anzahl an Ladezyklen.

Es würde also schwierig bzw. unmöglich werden, diese Garantie aufrecht zu erhalten, wenn man die Stromentnahme freigeben würde.

Zudem haben stationäre Akkus für PV-Anlagen eine andere Zellchemie und sind für viel höhere Zyklenzahlen ausgelegt.

Vielen Dank für eure Antworten.

Das ist richtig. Aber ein Typ2-Stecker liefert auch Wechselstrom, der im Auto gleichgerichtet werden muss. Dann könnte ich doch theoretisch auch aus dem Auto Gleichstrom entnehmen und mit der Ladestation in Wechselstrom umwandeln. Von einigen Herstellern wird eine entsprechende Ladestation ja überlegt (z.B. mobilityhouse.com/de).

Die von dir ausgerechneten theoretischen 540.000 km sind doch eine Hausnummer. Was macht es da aus, wenn der Akku anstatt 540.000 km „nur“ 300.000 km halten würde. Irgendwann ist auch das Auto kaputt, so dass der Akku nicht länger als das Auto halten muss. Ich denke, dass die allerwenigstens die 1.500 Zyklen ausnutzen und mit dem Fahrzeug 540.000 km fahren.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Fahrakkus sind viel zu schade, um sie für V2G runter zu nudeln.

Auch ist die Idee, Strom vom Supercharger nach Hause zu fahren, wohl kaum rentabel. Rechne mal den Stundensatz aus, wenn du für 15 zusätzlich geladene Kilowattstunden am Supercharger etwa 5 Minuten länger dort stehst.

… vielleicht sollte man noch mal daran erinnern, dass die SUC für Langstrecken fahren vorgesehen sind und nicht zur sinnfreien Entlastung des Haushaltsbudgets von ‚Geiz ist Geil‘ Mitmenschen!

… außerdem spielte folgender Gedanke auch noch eine Rolle bei meinen Überlegungen:

Ein Heimspeicher kostet im besten Fall 10.000 €. Selbst der Speicher von Tesla wird kaum darunter zu haben sein, da die Handwerker dann für die Installation kräftig zulangen. Die nehmen die Ersparnis des günstigeren Speichers als Gewinn mit und geben den Preisvorteil nicht an den Kunden weiter. :cry:

Also rechne ich für einen Speicher rund weg 10.000 €. Dafür bekomme ich knappe 10 kWh Kapazität. Ausreichen würde das für eine Nacht. Und an einem bewölkten Tag würde ich den Speicher auch wieder einigermaßen voll bekommen mit meiner PV-Anlage.

Aber nun rechne ich die mögliche Ersparnis meiner Stromkosten dagegen. Im Jahr bezahle ich für Strom noch ca. 600 bis 800 €. In sehr kalten Wintern (wenn die Wärmepumpe viel bzw. auch nicht so effizient läuft) auch mal 1.000 €. Gehen wir vom Maximum aus: 1.000 €.
Somit würde sich der Akku erst nach 10 Jahren amortisieren. Und das auch nur, wenn ich meine Stromkosten auf null senken und 100 % autark sein könnte. Das wird aber nicht der Fall sein, so dass ich mit maximal 600 € Ersparnis im Jahr rechne. Das macht eine Amortisationszeit von guten 16 Jahren.

Wie lange hält der Akku? Tesla gibt auf den Speicher 10 Jahre Garantie. Halten sollte er weit mehr als 16 Jahre. Das wird wohl nicht möglich sein. Also sind Heimspeicher vorerst noch mehr als unrentabel - zumindest für mich.

Wenn ich nun den Akku im Auto als Heimspeicher nutzen kann und damit eine etwas kürzere Lebenserwartung des Akkus habe, wäre das in meinen Augen wesentlich rentabler.

-44% macht schon was aus, zumal der Akku wohl eines der wertvollsten bzw. teuersten Teile am ganzen Auto ist

Das habe ich auch nie gesagt! Siehe folgender Punkte, den ich oben geschrieben habe:

Somit möchte ich „Geiz ist geil“ mal überhört haben. :unamused:

Ich hab keine Ahnung wie das ‚gemessen‘ werden soll… mir geht es darum, dass SUCs für Langstrecke sind und nicht für andere Zwecke. Und auch nicht als Ersatz für eine lokale Heimlademöglichkeit. Irgendwie erzeugt die Tatsache, dass Laden am SUC ‚nichts kostet‘ bei vielen den Reflex - oh toll wie kann ich das optimal für mich ausnutzen…

Du verkürzt die Lebensdauer eines Autos für 50.000 Euro um 44%, um 10.000 Euro zu sparen.

Du hast Recht, Geiz kann man dir dafür nicht unterstellen :mrgreen:

In deiner Betrachtung fehlt meines Erachtens noch die Hardware für V2G. Das ist keineswegs alles fahrzeugseitig schon vorhanden. Von Mitsubishi gibt es einen kleinen Würfel, über den der Outlander mittels CHAdeMO ins Haus einspeisen kann. Als Kosten habe ich mal was von 4.000 Euro gehört.

Ja, schon. Aber was bringt mir ein altes Auto, das auseinanderfällt aber noch einen „neuwertigen“ Akku hat? In meinen Augen hätte der Akku genug Reserve in Sachen Lebensdauer um zu Hause ebenfalls Strom liefern zu können.

Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Tesla ein „rollender Computer“ ist. Und wie lange elektronische Komponenten halten weiß mittlerweile jedes Kind. Auch darum sehe ich den Teslaakku von der Lebensdauer schon als mehr als genügend an.

Nö. Ich verkürze die Lebensdauer des Akkus auf eine Lebenszeit, die in etwa dem Fahrzeug entspricht. Im Regelfall bzw. steuerlich wird bei einem Auto mit einer Lebensdauer von sieben Jahren gerechnet (Abschreibungszeitraum).

… aber wir driften hier langsam vom eigentlichen Thema ab. :slight_smile:

Rolando: ich denke du übersiehst, dass Batterie nicht gleich Batterie ist. Die Zellchemie ist wesentlich auf die Einsatzart ausgerichtet. Und die ist bei einer Autobatterie optimiert für schnelle Leistungsabgabe und Leistungsaufnahme. Eine Batterie für zu Hause (PV und normaler elektrischer Verbrauch - ohne Schnelladen eines Autos) wird eine andere Zellchemie haben und tendenziell preiswerter und für ihre Einsatzzwecke optimiert sein. Eine ‚Eierlegendewollmilchsau‘ für alle Einsatzzwecke als Batterie gibt es zur Zeit nicht… Von daher halte ich deine Überlegung die TESLA Batterie als Hausspeicher zu nutzen für einen Irrweg… Und warum solle ein Auto ohne Verbrennertechnologie nicht 500k km halten?

OK. Das wäre ein Argument, dem ich mich anschließen kann.

Du bist gegenüber dem Threadersteller aber ziemlich unfair. Er schreibt ja, dass er genau das nicht will.

Jau - so bin ich nun mal :slight_smile: Und doch er will mit der SUC FLAT und dem Model 3 Strom vom SUC holen und zu Hause einspeisen. Und warum? Na weil es eine SUC FLAT gibt - sonst könnte er den Strom ja von seinem EV ‚kaufen‘ und müßte nicht hin- und herfahren.

Klar. Und bei mir steht auch die Kabeltrommel an der Haustüre, dass ich sofort beim Nachbarn einstecken kann, wenn ich Strom brauche. :unamused:

Zitat des Threaderstellers: „Wenn ich mein Auto am Supercharger (kostenlos - wenn ich die Flat habe) lade, kann es natürlich nicht sein, dass ich hier meine Energie für mein Zuhause zapfen kann.“

Nein, es geht Rolando darum, den Akku im Fahrzeug als Speicher fürs Zuhause zu nutzen, und nicht darum, den gratis SuC Strom zu nutzen.

Die Idee von Rolando hatten hier ja schon viele, mir inklusive. Es wäre genial wenn das schon Ginge. Aber ich sehe von Tesla hier kein Support, da es die Heimspeicher konkurrieren würde.