Ist eine in die Wallbox integrierte Schuko-Dose sinnvoll?

Diese Diskussion wird aus einem :arrow_right: anderen Thread ausgelagert.

Damit beziehst Du Dich glaube ich auf meinen Hinweis, dass die Wallb-e Home einen Schuko-Stecker integriert hat. Vorsicht: Mit der Installation der zusätzlichen Dose allein ist es nicht getan! Die fachgerechte Installation einer Wallbox erfordert, dass die Wallbox allein auf dem Stromkreis sitzt. Weitere Verbraucher auf demselben Stromkreis sind nicht zulässig, also auch keine Schuko- oder CEE-Dose – es sei denn, es ist über ein Schütz sichergestellt, dass nur entweder die Dose oder die Wallbox Strom hat, aber nie beide gleichzeitig. Du hast also die Wahl, eine weitere Ader (mit eigener Absicherung) vom Verteiler bis zum Stellplatz zu ziehen, um da Deine Schuko-Dose anzubringen, oder Du nutzt die vorhandenen Kabel und installierst zusätzlich einen entsprechenden phasentrennenden Umschalter, oder Du nimmst eben doch eine Wallbox, die die Schuko-Dose und den Umschalter schon integriert hat.

Sirry, wer erzählt denn sowas? Oder meinst du damit in anderen Worten, dass man eine Unterverteilung in der Garage braucht, damit die Schuko auf einem extra Leistungsschutzschalter und einem eigenen FI sitzt? Wegen dem Problem, dass Gleichstrom den FI Typ A (nur für Wechselstrom) lahmlegen kann? Aber so ne kleine Box für die Verteilung ist doch kein großer Aufwand.

Cheers Frank

Ja.

Das hängt ganz davon ab, wie weit der Stellplatz von der Unterverteilung entfernt ist.

Daß man eine extra Leitung zieht und daß die Wallbox extra abgesichert ist, da sollte eigentlich klar sein < sonst lädt einer mit 22kw über die Box und mit dem Schuko wird noch mit Schieflast geladen…

Meine Intention war mit dem Kommentator, daß man für das gesparte Geld locker noch einen zweiten gut abgesicherter Anschluss im Carport oder Garage noch installieren kann.

Volker,

danke für den Hinweis. Ich vermute, die Schuko ist perfekt, wenn man mal einen Staubsauger anschließen möchte etc. ?!
Ich habe gerade aber noch mal geschaut, das ist bei wallb-e der Unterschied zwischen der eco (ohne) und der pro (optional mit). Die Schuko kostet bei dem pro Modell noch den kleinen Aufpreis von 36 EUR, was ok für mich wäre, wenn ich mich sowieso für die pro entschieden hätte. Mir ist der Mehrwert der pro Version aber nicht klar. Deswegen ist die Differenz von etwa 1.000 EUR natürlich zu viel, wenn ich es nur für die extra Schukostektdose von eco auf pro wechseln würde.

Genau. Oder einen Föhn, um die ganzen Vignetten und Aufkleber von den diversen Elektro-Touren, die sich übers Jahr so ansammeln, möglichst leicht wieder runter zu kriegen. Oder um ein e-Bike aufzuladen.

Verständlich. War mir nicht klar, dass der Preisunterschied so groß ist.

Nachtrag: Die „home“ gibt es gar nicht mehr, es gibt nur noch „eco“ und „pro“. Der Preisunterschied beträgt nicht 1.000 EUR, sondern „nur“ 300 EUR.
stromox.eu/index.php?cat=c16 … tion-.html

Es gibt eine Reihe von Optionen – u.a. integrierter FI, integrierter Zähler, Netzwerkanschluss – die nur für die „pro“ erhältlich (aber nicht inklusive) sind.

Meine favorisierte Lösung wäre eine andere:

ich würde gleich das Kabel eine Nummer größer dimensionieren und einen entsprechenden LS verbauen.
Das hätte gleich mehrere Vorteile:

  • ich kann beide Anschlüsse simultan nutzen, egal ob neben dem Auto Staubsauger, Fön oder Lampe gebraucht wird
  • ich kann ein weiteres Auto laden
  • ich kann stattdessen ein Auto mit 22 kW laden
  • ich habe weniger Leitungsverluste

Oha. Das mag ich nicht unkommentiert stehen lassen.
Was du nicht, aber auch so garnicht machen darfst, ist: 2 parallele 16 A Geräte (CEE Dosen, Charger etc.) parallel mit 32 A absichern.
Was gehen würde wäre: 2 parallele 32 A Geräte jeweils mit 16 A betreiben und dann mit 32 A absichern. Es müssen wohlgemerkt 32 A Geräte sein. Aber dann ist es deutlich einfacher und auch sinnvoller, jedes Gerät einzeln abzusichern.

ok, danke für den Hinweis - was passiert denn da? bzw. was ist der Unterschied wenn ich einen Fön und einen Staubsauger parallel an einem mit 16 A abgesicherten Stromkreis betreibe?

Vielleicht hab ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber lies dir meinen Post nochmal durch. Du darfst 16 A Geräte auch nur mit 16 A absichern. Fön und Staubsauger sind für 16 A ausgelegt, verbrauchen aber deutlich weniger Strom. Deshalb kannst du mehrere Geräte an einem Stromkreis parallel betreiben.
Was du nicht darfst, ist zwar den Stromkreis (die Leitungen) für 32 A auslegen, dann 16 A Geräte an einer 32 A Sicherung betreiben. Dann kann die Sicherung im Fehlerfall das Gerät nicht auf die 16 A begrenzen, sondern es fließen mindestens 32 A bis die Sicherung auslöst.

Es geht nicht um die Dicke der Leitung. Es geht darum, dass eine fachgerecht installierte Wallbox einen eigenen LS haben muss, d.h., sie darf sich den Stromkreis nicht mit anderen Verbrauchern teilen. Daher lässt sich eine zusätzliche Steckdose grundsätzlich nur auf zwei Arten realisieren: Entweder mit separaten Adern, die wiederum einen eigene LS im Verteilerkasten haben, oder mit einem Schütz, das die Verbraucher galvanisch trennt und somit physisch sicherstellt, dass sie nur alternativ, aber niemals gleichzeitig betrieben werden können. (Das steht übrigens schon im ersten Beitrag dieser Diskussion, den Du sogar zitiert hast. :wink: )

Ich stimme grundsätzlich mit Dir überein, aber man kann hier jetzt ganz wunderbar Haare spalten: Meines Wissens steht LS für Leitungsschutzschalter. Seine Aufgabe ist es, zu verhindern, dass die Leitung zu Glühdraht wird. Er muss also zum verbauten Querschnitt passen. Mit den Stromabnehmern hat prinzipiell nichts zu tun.

Wenn ein Staubsauger nur 16 A verträgt, muss er eine eigene Sicherung verbaut haben, um sich selbst zu schützen. Vielleicht darf ein Gerät mit Schuko-Stecker davon ausgehen, dass die Schuko-Dose bei mehr als 16 A dicht macht? Ich weiß es nicht, und ich würde es erstmal bezweifeln, aber denkbar wäre es. Dann könnte man immer noch der Schuko-Dose einen entsprechenden LS vorschalten… Aber wie gesagt, das sind alles Hirngespinste und Elfenbeinturmdiskussionen, denn eine Schuko-Dose am selben Draht zu betreiben wie eine Wallbox, ist nun mal ganz einfach grundsätzlich nicht zulässig.

Irgendwie hab ich einen Knoten in deiner Aufzählung.
Ich würde einfach eine vernünftig dimensionierte Leitung, z.B. 5x10mm² für 50A zum Wallboxstandort legen, oben über der Wallbox (oder anderweitig in diesem Raum taktisch klug) einen Kleinverteiler (1 oder 2 reihig) mit dem FI-B für alles und dann die LS für die Wallbox und 1…3 LSS für Schukodosen, ggf CEERot setzen. Da der FI B die Funktion des A integriert hat, geht es sorum. Andersrum natürlich nicht. Garagenlicht dann über extra FI/LS, dann steht man nicht so leicht im Dunkeln.

Das ist eine super Idee, die Franko30 weiter oben auch schon in die Diskussion gebracht hat. Je nach den baulichen und räumlichen Gegebenheiten bietet sich diese Lösung an – oder eben nicht. Wenn man zum Beispiel, wie in meinem Fall, den Verteilerkasten in einem separaten Raum mit beschränktem Zugang hat und die Wallbox im (halb-)öffentlichen Raum in der Garage hängt, vom Hausanschlussraum durch eine Feuerschutzwand getrennt und ca. 25 m Leitungslänge entfernt, dann ist so eine integrierte (und somit auch abschließbare) Schuko-Dose schon recht attraktiv.

Ich behaupte ja nicht, dass es die allein seligmachende Lösung ist. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass es praktisch sein kann und man sich das kurz mal überlegen sollte, bevor man einen vierstelligen Betrag für eine Wallbox hinblättert und sich hinterher ärgert.

yep, so war mein Gedankengang…

bzgl. der Wallbox: da diskutieren wir auf verschiedenen Ebenen: wenn es eine Regelung gibt dass eine Wallbox einen eingenen LS haben muss hat das ja einen Grund. Bei PV, also Einspeisern, kann dadurch ein Stück Leitung überlastet werden, obwohl der LS am Anfang der Leitung davon nichts mitkriegt. Das kann aber bei einer Wallbox nicht passieren, solange an dieser nicht ein rückspeisefähiger Akku sitzt.
Was also ist der Grund für den eigenen LS? Solange weder eingespeist wird noch die Gesamtentnahmeleistung den abgesicherten Wert überschreitet verstehe ich den Grund nicht…

Genau so ist es - den jedes Gerät, das an eine Schuko-Steckdose angeschlossen ist hat zwangsläufig eine Anschlussleitung, die für 16 A ausgelegt sein muss. Und diese Leitung wird mit über den LS-Schalter geschützt.

Bei der Schukosteckdose bin ich noch bei dir. Bei der CEE, die du weiter oben im Thread erwähnt hast aber nicht. Ist das eine Anforderung von deiner (speziellen) Wallbox? M.E. kann ich so viele Geräte parallel anschließen, wie ich will (zumindest solange ich die maximale Absicherung einhalte, hier 16 A). Ob das sinnvoll its, das ist eine andere Sache, aber du schreibst von nicht Zulässig…

Das klang für mich nach mehreren Geräten an einem LS (ohne Unterverteilung). Wenn danach noch eine Unterverteilung kommt, dann hast du natürlich Recht und du kannst mein Gesabbel getrost vergessen :wink:

:bulb: Da stand ich wohl auf der Leitung. Hast mich überzeugt.

Warum sollte die Farbe oder Form der Steckdose einen Unterschied machen?

Meine Wallbox ist nicht “speziell“. Ich habe die Wallb-e home (gibt es in der Form nicht mehr) mit integriertem FI Typ B. Meine Infos zum Leitungs-Sharing habe ich vom Elektriker meines Vertrauens, der sich auf die Installation von Ladeinfrastruktur spezialisiert hat: Andreas Stoye, Paech Elektro. Ich hoffe, ich habe ihn richtig verstanden und inhaltlich korrekt wiedergegeben.

In welcher Norm ist das denn gefordert?

Es gibt doch ne Menge Kleingeräte, die nur eine 2x0,75mm²-Leitung mit Eurostecker haben. Diese Leitungen samt Stecker vertragen sicher keine dauerhaften 16 A.
Außerdem ist ja bekannt, dass alle Schukosteckdosen und Schukostecker nicht für dauerhaft 16 A ausgelegt sind.