Anforderungen an Ladestation

Moin,

wir planen auf dem Land, in der Nähe von Chemnitz, eine Pension aufzubauen.
In der Planung ist auch die Errichtung von Ladestationen angedacht. Anfragen zur Förderung einer Ladesäule direkt bei Tesla Motors & einigen Energieanbietern habe ich bereits gestellt.
Wir möchten auch das Land elektrisieren. Das Urlaub, Feierei & Tagungen auch weit vom Schuß möglich sind. Die E-Mobiltät ist die Fahrt ins Morgen. Auch werden wir für unsere Hausgäste eine Gastankstelle anbieten.

Was ich im Hotel Bereich gesehen habe, fand derweil haarsträubend. Besser als nichts …

Welche Anfoderungen sollte eine E-Tanke haben?
Was wünscht Ihr Euch von solch einer E-Tanke?
Welche Steckertypen bzw. Anschlüsse sind wichtig?
Auf was sollten wir ahten?

Der Haupthausstromanschluß ist in der Nähe der zukünftigen 4 Stellplätze. So sollte genügend Leistung, 380V, zur Verfügung stehen. Eine Garage ist leider nicht möglich, doch eine Überdachung.
Ein Freud ist Elektroniktechniker, da dürfte ladetechnisch was zu realisieren sein, wenn das mit der E-Tanke ab Werk nicht klappt.
Ich finde es recht konfus, das es unterschiedliche Ladeeinrichtungen für jeden E-Wagen im speziellen gibt.

Sonnige Grüße Nadja


Im Fahrzeugmuseum Stassfurt zu bewundern.
Eigenbau E-Traktor mit 380V Kabelbetrieb.

Hallo Nadja,

willkommen im Forum. Wir freuen uns immer, wenn jemand vor der Errichtung von Ladestation diejenigen befragt, die sie nutzen sollen!

Je nach Ausbaustufe wird dieses Vorhaben unterschiedlich teuer ausfallen. Ich denke, es wird viele und auch durchaus unterschiedliche Vorschläge geben. Es sollte dabei auf Zukunftsfähigkeit geachtet werden: In 25 Jahren kommen Verbrenner nur noch zu Oldtimer-Treffen. :mrgreen:

Also erst mal behutsam mit der Anzahl der zu elektrisierenden Stellplätze starten. Wie viele Stellplätze gibt es, wie viele wären prinzipiell elektrisierbar? Ob ein 100% Ausbau jemals nötig wird, weiß heute keiner. Aber zusätzliche Leerrohre in die jetzt zu ziehenden Gräben legen kostet nicht viel.

Wie lange sollen die Gäste bleiben? Je nach Aufenthaltsdauer sind unterschiedliche Ladeleistungen sinnvoll. Übernachtungsgäste haben mehr Zeit, 400km Reichweite nachzuladen, als Tagungsgäste, die ein 3stündiges Treffen abhalten. Eine Staffelung ist sinnvoll. Die Krönung sind dynamische Lastverteilungen, das sprengt aber schnell das Budget.

Mit 380V ist wohl ein Drehstrom-Hausanschluss mit Niederspannung gemeint. Das sagt leider nichts über die Leistung aus, dazu muss man den Wert der Absicherung im Hausanschlusskasten und auf dem Zähler wissen. Der befreundete Elektriker kann das sicher heraus finden.

Da mach Dir keine Sorgen. Das wird oft behauptet aber es stimmt nicht!
Mit einer „Typ2-Ladestation“ (mit Typ2-Steckdose) kann eigentlich jedes E-Auto laden.

Hier eine Lösung eines bekannten Anbieters von Ladestationen inkl. Abrechnungsservice:
thenewmotion.com/de/fuer-wen … re-gaeste/

Als Elektroautofahrer begrüsse ich Lademöglichkeiten natürlich generell
und eine Typ Ladebuchse wäre natürlich klasse,
wenn Du aber selbst keine Elektrofahrzeug besitzt würde ich davon absehen und statt dessen zwischen 2 Parkplätzen 2 x 16A CEE Drehstromdosen montieren lassen.
Das hält für Dich erstmal die Investitionskosten niedrig, nutzt derzeit jedem Elektrofahrer ähnlich einer Typ 2 Dose und Du kannst damit erstmal den Bedarf abklären.
Zudem sind CEE Dosen einfacher in der Installation und Funktionsüberwachung und universeller nutzbar (Bierrondell für die Pensionseinweihung :wink: ).

Am besten mal den Freund fragen, wieviel Ampera am hausanschluß verfügbar sind.
Gibt es irgendwelche größeren Stromverbraucher mit hoher ANschlußleistung?

Hallo Nadja,

Wo genau kommt ihr denn her?
Ich bin aus dem Erzgebirge, habe selbst schon eine Ladebox gebaut (tho-wa.blogspot.de/2016/01/eige … x-mit.html), an der ersten sächsischen 43kW Crowdfunding Schnellladestation (17.10. 15:00 Eröffnung 43kW CF Ladestation Kirchberg(Zwickau)in Kirchberg bei Zwickau mitgewirkt und errichte gerade eine öffentliche mit unserer Bürgerenergiegenossenschaft.
Einen selbständigen Elektriker, der sich gerade auf die Elektromobilität spezialisiert, habe ich auch auch an der Hand.

Wenn ihr Fragen habt, würde ich euch auch vor Ort mal unkompliziert unterstützen.
Alle Restaurants, Pensionen usw. die wir bisher in der Region kontaktiert haben, zeigten absolutes Desinteresse am Thema Elektromobilität.
Jede neue Lademöglichkeit in der Region ist ein Gewinn für die Elektromobilität.

Moin & Danke für Eure sehr interessanten Antworten.
Ich werde meinen Elektroniker kontaktieren & ihm von dem Lolo Pro & Thos System berichten. Vielleicht fällt ihm was geniales ein.

Wir wollen uns in Mittelsachsen bei Rochltz, Mitweida, Seelitz niederlassen. Ich habe in Erfahrung bringen können, das ein weit entferntes Autohaus eine E-Tanke besitzt, den Besitzer werde ich einen Besuch abstatten.

Ich könnte mir vorstellen, das an vier überdachten Stellplätzen E-Tanken sein könnten.

Gibt es einen Verband für E-Mobilität? Da wir eh Fördermittel beim Tourismusverband stellen, könnte ich die E-Tanke mit der entsprechenden Begründung mit anhängen. Sachsen ist in Sachen ländliche Tourismusförderung ganz heiß.

Tho,
auf Dich komme ich zurück. Das interessiert mich was Ihr erreicht habt.
„Alle Restaurants, Pensionen usw. die wir bisher in der Region kontaktiert haben, zeigten absolutes Desinteresse am Thema Elektromobilität.
Jede neue Lademöglichkeit in der Region ist ein Gewinn für die Elektromobilität.“

Ich sehe das ganz anders, für mich ist die E-Mobilität der Weg ins Morgen. Und das Land sollte nicht wie immer das Schlußlicht sein. Das Land soll aktraktiv sein & werden. Das ist eine unserer Anliegen bei unsem Projekt. Wir haben dafür einen Verein gegründet. Dieser soll Stadt & Land miteinander vernetzen.
Für uns ist erstmal noch nicht an ein E-Fahrzeug zu denken. Vielleicht wirds irgendwann den E-Transporter geben. Erstmal müßen wir bauen & das Geld geht in die Pension. Alleine das Baugenehmigungsverfahren kostet ca. 50.000 €.
Wenn es bei uns finanziell passt, wird ich sehr gerne im bergigen Altag ein E-Fahrzeug fahren, bzw. an seine Grenzen bringen.
Ich könnte mir auch vorstellen, selber ein E-Fahrzeug mit Freunden zu bauen. Doch erst mal muß die Pension stehen.

Genau auch meine Empfehlung! 400V CEE 16A oder wenn möglich 400V CEE 32A!
Damit kann wirklich jeder laden und wenn sich dann in naher Zukunft ein wirklicher Standard herauskristallisiert, hast Du noch alle Zeit der Welt um nachzurüsten.
EG
Martin

Jeder?
Da ich keine mobile Ladebox besitze, kann ich meinen Zoe an einer CEE-Steckdose nicht laden. Und da m.W. bei keinem Hersteller außer Tesla ein entsprechendes Gerät serienmäßig dabei bzw. verfügbar ist, geht es sicherlich vielen anderen Zoe/Leaf/i3/…-Fahrern auch so. 230V-Schuko dürfte da weit verbreiteter sein, da solch ein Ladegerät meist mitgeliefert bzw. als Option verfügbar ist.

Bei einem Hotel, das die Lademöglichkeit professionell anbieten will, würde ich aber schon auf eine Wallbox mit Typ 2 Stecker setzen.
2 x Keba-Wallbox mit 11 kW, besser 22 kW, und gut ist.

Bei einem Hotel schon,
bei einer frischen Pension reicht meiner Meinung nach 2x 16A CEE,
ist halt doch immer noch ein Unterschied.

Wie wäre es mit 1xCEE32 und 3xCEE16 an den 4 in Frage kommenden Stellplätzen, dazu eine NRGKick mobile Ladebox, welche an Gäste ausgeliehen wird?

Ich weiss nicht wie der Zeitplan für die Pension ist. Aber meldet euch doch bei Tesla Destination Charging Programm an: teslamotors.com/de_DE/destination-charging
Sowie ich das verstanden habe, bekommt erhält man bis zu zwei Wall Charger kostenlos.

Volker welche Elektrowagenfahrer fährt denn derzeit ohne seinen eigenen UMC in den Urlaub oder auf Dienstfahrt?
Ich vermute gerade wenn man etwas neues beginnen möchte ist man gut beraten nicht unnötig Geld auszugeben
und eine Pension die zwei vollwärtige Ladeplätze mit 16A CEE anbietet wäre schon deutlich über dem Normalen und wenn sich dann herausstellt, das die Lademöglichkeiten gut angenommen werden, kann man immer noch weitere Plätze ausrüsten und mit Typ2 Lademöglichkeiten den Komfort noch erhöhen.

p.s. was ist den CEE6? Ist so ein Sonderstecker nicht wahnsinnig teuer? :laughing: :mrgreen:

Danke :blush: korrigiert in CEE16.

Typ 2 ist der Standard in Europa. Punkt. Kann wie CEE32 22kW. Wo ist das Problem? Typ 2 ist an allen öffentlichen Ladestationen, Fahrer eines älteren Modells mir Typ 1 haben sicher ein Adapterkabel mit. Aber nicht jeder fährt einen UMC mit. Ich weiß nicht, was es da zu diskutieren gibt?

Gibt es irgendein Elektroauto das ohne Ladeapter (UMC) ausgeliefert wird?
Es geht um zusätzliche Lademöglichkeiten bei einer Pension von der der Betreiber erstmal mangels eigenem Elektrofahrzeug nichts hat.
Eine Typ 2 Dose ist nicht nur ungleich teuerer wie eine CEE 16, nutzloser (ohne EV), sie ist auch deutlich störanfälliger (Verriegelung) und ohne EV kann der Besitzer sie nichtmal einfach auf Funktion prüfen.

Elektroautos wie der Renault Zoe oder Nissan Leaf kommen nur mit Schuko ICCB. Laden mit maximal 3,7kW oder eher 2,7kW mit 12A ist aber nicht attraktiv, an einer Typ2-Ladestation die nun einmal extra für Elektrofahrzeuge vorgesehen ist, ginge das Laden schneller. Nicht jeder Elektroautofahrer kauft sich mit Leidenschaft extra einen ICCB mit CEE16 oder CEE32 Anschluss. Das Model S ist soweit ich weiß das einzige Elektrofahrzeug, welches standardmäßig eine Möglichkeit für CEE mitbringt. CEE hat für die Elektromobilität den Charakter einer Bastellösung und deshalb befürworte ich Typ2. Man kann ja auch erstmal nur 1 Typ2 22kW Lolo von TNM installieren und 2 CEE16 und 1 CEE32, wobei alle Leitungen von vorne herein auf 32A auszulegen sind. Dann kann man später Typ2-Stationen nachrüsten, sollte wirklich mal Bedarf sein.

Ich würde Typ 2 installieren. Geht bis 22 kW Ladeleistung. Das ist der europäische Ladestandard für Elektrofahrzeuge und alle Elektrofahrzeuge können daran laden.
Ist sehr sicher in der Handhabung, geht schliesslich um Starkstrom!

Alles andere empfinde ich als improvisiert und unprofessionell. Oder sogar gefährlich.

Mehrpreis zu CEE16 ist ungefähr 1000 Euro (für die eigentliche Ladestation und Sicherung).

Alles richtig, aber Typ2 auf mehrere Stellplätze hoch skalieren wird unverhältnismäßig teuer. 88kW Anschlussleistung oder Lastmanagement kosten richtig.
Wer mit einer CEE Dose sein E-Auto nicht laden kann, der muss vielleicht eine Ladebox ausleihen oder eine andere Pension ansteuern.

Deshalb ja mein Vorschlag, erstmal nur 1x Typ2 zu installieren und den Rest CEE, aufrüstbar auf 22kW. Übrigens ist mit CEE im Gegensatz zu Typ2 überhaupt kein Lastmanagement möglich. Da könnte man also auch gleich die Typ2-Boxen installieren und eventuell per DIP-Switch nachträglich auf 11kW drosseln, falls mehr Boxen installiert werden sollen und die Leistung nicht reicht.