Kontrolliert eure Radmuttern!

Hallo Kollegen,

da das Klicken meines Antriebs immer lauter wird habe ich heute im ersten Schritt die Radmuttern kontrolliert und mit Schrecken festgestellt, dass keine Einzige korrekt festgezogen war. Dieser Zustand ist so seit der Auslieferung, ich hatte noch keine einzige Felge herunten!

Ich denke, links vorne waren es nicht einmal 110Nm. Deswegen kann ich nur eines raten …

BITTE KONTROLLIERT EURE RADMUTTERN!!!

Die Vorgabe für die Radmuttern ist 175Nm. Ob es nun 170 oder 180 sind ist völlig irrelevant. Einen Drehmomentschlüssel solltet ihr dafür allerdings sehr wohl verwenden. Nicht mit dem Drehkreuz anknallen.

Ob mein Klicken nun weg ist, sehen wir morgen. Kann mir aber gut vorstellen, dass das starke Drehmoment des Antriebs so etwas hervorrufen kann wenn die Räder nicht 100% fest sitzen. Tesla gibt nicht grundlos dieses relativ hohe Anzugsmoment an.

Edit:
Klicken ist nicht weg :frowning:

Bernhard

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Verstehe ich das richtig: es war keine Radmutter lose und du weißt nicht, ob die von Dir beschriebenen Symptome etwas damit zu tun haben?

Definiere lose.

Die Radmuttern waren alle nicht ordnungsgemäß fest. Aus technischer Sicht waren sie gerade so fest, dass sie sich nicht von selbst lösen. Von korrekter Spannkraft für die Drehmomentübertragung an der Radnabe kann keine Rede sein.

Radmuttern werden auch nicht von alleine locker wenn sie einmal korrekt angezogen waren. Sie müssen also ab Werk nicht korrekt angezogen gewesen sein.

Sie waren auf jeden Fall zu locker und es ist kein Aufwand sie zu kontrollieren.

Besser einmal zu viel als einmal zu wenig.

Die Klickgeräusche waren der Auslöser für die Kontrolle. Ob es nun weg ist, kann ich erst morgen sagen nachdem ich gefahren bin.

Bernhard

Jup, kleiner 110Nm sind definitiv keine 175Nm und einmal mit dem Drehmomentschlüssel nachziehen kann auf jeden Fall nicht schaden.

Genau das will ich damit sagen.

Besser einmal zu viel als einmal zu wenig kontrolliert.

Es gibt ja auch andere Meldungen hier im Forum zu nicht korrekt festgezogenen Schrauben im Fahrwerks- und Achsrahmenbereich.

Bernhard

Das ist eine steile These. Warum wird man dann bei jedem Reifenwechsel bis heute aufgefordert, spätestens nach 50km die Muttern nachzuziehen?

Das ist aber auch eher eine deutsche Eigenart.
Volvo fordert das zum Beispiel in Italien nicht ein wie ich anlässlich einer Reifenpanne dort erfahren habe.

Hast du es jemals gemacht und konntest alle Radmuttern substanziell nachziehen?

Nach mehreren tausend Radmuttern die ich in meinem Leben mit Drehmomentschlüsseln angezogen habe kann ich dir mit vollster Gewissheit berichten, dass es nichts zum nachziehen gibt wenn das Drehmoment passt, die Radnabe sauber ist und die Stehbolzen/Muttern ok und leicht gefettet. Es kommt ganz ganz selten vor, dass sich eine Radmutter nachsetzt und selbst da reden wir von maximal 10° die man nachziehen kann. Das betrifft Felgen von kleinen Autos die mit 100Nm angezogen werden.

Wir reden hier von 175Nm, wenn das von selber locker wird hast du ganz andere Probleme.

Bernhard

Ich wechsle seit Jahrzehnten an meinen Autos selbst zwischen Sommer- und Winterrädern und ziehe die Radschrauben/Muttern immer mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment an. Gewinde dabei jeweils leicht mit Molicote geschmiert, um ein fest korrodieren in der Radnabe zu verhindern. Und ich habe noch NIE nach 50km Fahrt nachgezogen, Löse aber beim nächsten Wechsel ebenfalls mit Drehmomentschlüssel und habe noch NIE gelockerte Radschrauben gehabt. Das ist ziemlicher Humbug mit dem Nachziehen und soll rein der Schludrigkeit beim Anziehen vorbeugen. Daher zähle ich pro Rad hörbar jeden Anzugsklick mit, um diese Schludrigkeit gleich im Keim zu ersticken.

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Sind die 175NM korrekt ? wo steht es ?

Beim Model S auf Seite 196 im Handbuch unter dem Thema „Räder und Reifen“. Gibt es vermutlich beim Model 3 auch.

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Model 3: S. 199 „Räder, technische Daten (Werk)“

Der technische Hintergrund ist, dass theoretisch beim Abnehmen und Aufsetzen des Rades Schmutz- oder Rostpartikel zwischen die Auflageflächen von Bremsscheibe und Felge oder Bremsscheibe und Radnabe gelangen könnten. Dadurch wäre keine 100% plane Auflage der Flächen während des Anziehens gewährleistet. Während der Fahrt könnten sich die Partikel dann lösen und das Anzugsdrehmoment wäre nicht mehr korrekt. Ob und wie oft das in der Praxis tatsächlich vorkommt ist die Frage. Aber die Maschinenrichtlinie fordert vom Hersteller ganz klar, potenzielle Risiken zu ermitteln und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Daher die Vorschrift des Nachziehens.

In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, dass die Auflageflächen AUF GAR KEINEN FALL GEFETTET werden dürfen. Der Kraftschluss der Felge an die Nabe erfolgt, entgegen der weitläufigen Meinung, über die Haftreibungskraft an den Auflageflächen. Die nötige Anpresskraft hierfür erfolgt über die Radschrauben/-muttern, die dadurch bestimmungsgemäß auf Zug beansprucht werden. Reicht die Haftreibung an den Auflageflächen nicht aus, würden die Radschrauben/-bolzen auf Scherung beansprucht. Auf diese Weise könnte nur ein Bruchteil der Kraft übertragen werden, zudem sind die Bolzen darauf auch nicht ausgelegt.

Natürlich ist das Ganze mit sehr viel Sicherheit konstruiert, weshalb dies in der Praxis nie ein Problem sein sollte. Aber es schadet nicht, den technischen Hintergrund zu kennen.

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Maulgrösse? 17?
DAnke
Jo

21mm

User Maybe hat das sehr gut beschrieben.

Ich fette jedoch den Bereich um die Zentrierung mit Graphit Bremsenpaste. Das verhindert sehr gut das festkleben der Felge auf der Nabe. Bei unseren Salzverhältnissen im Winter kann dieser winzige Schritt am Ende sehr viel Frust einsparen. Vor allem wenn man einen Reifenschaden hat und die Felge neben der Straße wechseln muss.

Die naben müssen immer sauber gemacht werden. Alles andere ist husch husch Pfusch.

Bernhard

Über den Hinweis, dass man nach 50 km nachziehen soll, lache ich beim Tesla immer noch herzhaft.
Wie soll das denn bitte gehen, wenn mein Auto im SeC war, ich aber >100 km bis nach Hause habe?
(Groningen: 108 km, Düsseldorf: 201 km, Amsterdam: 226 km)

Unterwegs von der Autobahn runter, ein Autohaus suchen und dort fragen, ob sie mal nachziehen können?
Klar, könnte man so machen, und es wird sich wohl kein Autohaus querstellen, mal eben nachzuziehen, aber wer würde das schon tun?

Selbst als mein Auto während unseres Urlaubs im SeC Amsterdam war, habe ich die Schrauben erst wieder nachziehen lassen, als wir wieder zuhause waren.
Nach über 200 km war da trotzdem nichts nachzuziehen.

Ich amüsiere mich jedesmal, wenn die Schrauben nachgezogen werden:
Mitarbeiter schaut auf die Radmuttern, geht in die Werkstatt und holt einen Drehmomentschlüssel und einen Nuss.
Am Auto angekommen: Nuss zu klein. (Er kam mit einer 19er statt der erforderlichen 21er)
Nochmal in die Werkstatt, 21er Nuss geholt.
Fragt mich der Mitarbeiter: Wieviel Drehmoment braucht der denn?
Ich: 175 Nm
Mitarbeiter: Sicher? Selbst ein Audi Q7 braucht nur 145 Nm!
Nachdem ich es im glaubhaft machen konnte, rannte er dann wieder in die Werkstatt, um einen größeren Drehmomentschlüssel zu holen. (Der kleine, handlichere ging nur bis 145 oder so.)

Mein Reifenhändler meines Vertrauens kann sich zwar immer noch nicht merken, dass er die 21er Nuss braucht, aber er hat schon dazugelernt, dass er den großen Drehmomentschlüssel braucht und kommt auch direkt mit einer 19er und einer 21er Nuss an. :smiley:

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Das nachzuziehen der Radmuttern dient nur zur Sicherheit. Sollte eine Felge nicht richtig sitzen oder etwas zwischen Nabe und Felge sitzen bspw. Korrosion. Dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Schraubverbindung setzt. Hierdurch geht natürlich Drehmoment verloren.

Tipp: Gerade bei neuen Felgen oder Bremsscheiben immer nach einigen km noch einmal nachziehen, die Oberflächen haben Rauhigkeit Spitzen welche platt gedrückt werden. Hier durch entsteht ein nicht unerheblicher Setzbetrag.

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Nun, mein Beitrag hat ja richtig gewirbelt :wink:
Jedenfalls, ich habe kürzlich Sommerreifen aufziehen lassen, bei einem uns bekannten Händler, bin dann 200 km heimgefahren und machte in meiner alten Werkstatt Station. Erbat mir den „großen“ Hazetschlüssel und ging damit ums Auto. Ergebnis war: EINE Schraube ließ sich, vllt 10°, nachziehen, bis der Klick auslöste. Alle anderen waren fest, wobei ich nicht auf die Idee gekommen bin, mal nachzuprüfen, ob sie nicht „zu“ fest waren.
Bin dann beruhigt heim, und werde auch zukünftig nachprüfen. Vor vielen, vielen Jahren hat eine französische Vertragswerkstatt einen Mordversuch an meiner Ente begangen, dorft waren die Antriebswellen zwischen Bremsscheibe und Motor mit Dehnschrauben fixiert. Nach 400km Heimfahrt war von fünf Schrauben noch eine vorhanden, diese zweidrittel rausgedreht. 50km mehr und es hätte uns wohl von der Autobahn gehebelt, ich glaube nicht, daß wir das überlebt hätten. Deshalb bin ich lieber paranoid als tot :wink:

Ich kann aus persönlicher Erfahrung die Notwendigkeit der Nachprüfung beim Tesla nur bestätigen.
Ich wechsle die Räder immer selber. Bei meinem Touran oder dem ML habe ich manchmal kontrolliert und musste nie nachziehen.
Jetzt z. B. beim letzten Wechsel von Winterreifen auf Sommerreifen waren nach ca. 200km 3 Muttern nicht ausreichend fest. Die musste auch bestimmt 10° bis 20° nachziehen.

Ich finde die Überschrift mit 4 ! ist echt übertrieben, es gibt hier doch gar kein Problem. Die Schrauben waren doch bei allen zumindest so fest, dass sich keine Schraube von selbst lockern konnte. Ich habe auch alle 4 Räder abgehabt um die Bremssattel zu lackieren. Es stimmt, die Schrauben sind nicht super fest angezogen, aber fest genug. Sicher kontrollieren schadet nicht, aber dass gilt hier allgemein für jedes Auto und hat nichts mit dem Model 3 zu tun.