"Schäden entsprechen den Tesla-Richtlinien ..."

Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen hatte ich Kontakt mit dem SeC FFM wegen der Mängelbehebung, die seit Auslieferung noch offen sind.
Bezüglich der Lackmängel teilte man mir mit, dass diese nicht im SeC behoben werden, sondern ich mich hierzu an einen BodyShop wenden soll.
Gesagt … getan … gestern war ich bei W&S in Mainz.
Heute bekam ich bereits die Antwort:

Schaut euch die Schäden mal an:
photos.app.goo.gl/ypyjNLzdu5aRjpCw5

An der Fronthaube ist beidseitig nicht nur etwas Lack ab, sondern sogar das Metall „abgehobelt“. Und da will man nur bischen mit einem Lackstift drüber gehen?

Bin ich da zu übergenau, bzw. würdet ihr das so akzeptieren?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ärgerlich ist vor allem, dass diese Schäden bei der Übergabe im „DefectReport“ festgehalten wurde, und zugesagt wurde, dass diese noch behoben würden … aber nicht einfach nun nachträglich als „richtlinienkonform“ abgelehnt werden.

Danke und Gruß

Vorab: Nein, bei unserem ist die Lackierung ohne Mängel.
Und Lackmängel auf Fotos beurteilen ist immer schwierig.
Zu den Mängeln:

  • Das an der A-Säule re un ist definitiv übertrieben von dir - da sind die Staubkörner links davon noch größer. Wäre bei VW/Audi (und deren Garantiebestimmungen hatte ich in einem Lebensabschnitt von mir durchzusetzen) auch keine Garantie. Übrigens: Mindestabstand beim betrachten von Lackschäden ist 1m lt. VW
  • Der an der Stoßstange hinten ist für mich ein Grenzfall. Blöderweise kenne ich aber nicht den Kriterienkatalog für Lackmängel von Tesla.
  • A-säule re ob kann ich nicht so gut erkennen, würde aber auf ehe nicht tippen
  • Kofferraumdeckel vo - das ist doch kein Lackmangel? schaut nach einer mechanischen Beschädigung aus auf den Fotos. Wenn die bei der Übergabe schon war, dann is es klare Gewährleistung (= gesetzlich regulierte Schädenfreiheit bei Übergabe)
  • Stoßfänger vo re un : Wenn die Kratzer wirklich so fein sind, wie sie da am Foto erkennbar sind - keine Garantie

Für mich ist nur der Deckel vorne ein eindeutiger Fall. Die anderen leider nicht.

Hallo Jossele,

Danke für die Kommentierung, die ich nachvollziehen kann.

Ja, am Kofferraumdeckel ist nicht nur Lack, sondern auch 1-2mm Metall weg.
Ist hier „mit dem Lackstift drüber gehen“ eine akzeptable Reparatur? … schützt ein Lackstift vor Rost?

Moin!
In meinen Augen ist auch nur die Haube ein anzuerkennender Fehler. Der Lackstift stellt dnke ich an dieser Stelle auch die geeignetste Methode zur Behebung dar. Eine neue Haube könnte zum Beispiel auch wieder eine andere Farbnuance darstellen, das willst Du sicherlich auch nicht.

Sehe ich auch so, der Rest ist zuwenig. Nach einer Woche hast Du wahrscheinlich von selbst mehr Kratzer drin, außer er steht nur in der Garage.
LGH

Die Haube vorn an der Kante zu lackieren ist für einen guten Fachbetrieb eigentlich kein Problem. Dabei muss nicht die ganze Haube lackiert werden. Das mit einem Lackstift zu machen ist nicht fachgerecht. Und du hast definitiv das Recht auf eine fachgerechte Reparatur.

Die Reaktion finde ich richtig gut. Habe zwar nichts Fachliches beizutragen, musste trotzdem raus.

+100

Der Frunk-Deckel ist aus Alu. Richtig rosten kann das nicht.
Aber es ist auf jeden Fall ein Mangel und muss ordentlich beseitigt werden. Wenn da Material fehlt, muss ein neuer Deckel her.

Sieht ja übel aus, so sehen meine Leasingfahrzeuge bei der Rückgabe mit 20.000 km nicht aus.

Kratzer werden in der Regel nicht lackiert oder mit dem „Lackstift“ behandelt. Kratzer (oder auch Steinschläge) werden mit passenden Lack ausgetupft, mit Infrarot ausgehärtet und anschließend auspoliert. Kurz: Auslegen und polieren.

Die „feinen“ Kratzer an der Heckschürze wäre ein klassischer Fall von polieren.

Zu Lackfehlern bei Kauf gibt es viele Urteile bei Google zu finden…

OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.08.2008 – I-1 U 168/07

*sondern eben auch Lackmängeln (fett durch mich)

Lackstift dürfte vermutlich in die Rubrik „nicht wertminderungsfrei“ fallen. Zur Not mit einem Anwalt durchsetzen.

So genau habe ich vermutlich bisher noch keinen meiner vielen Neuwagen angeschaut, auch mein MS nicht… gleich in der ersten Woche hatte ich einen Steinschlag-Schaden direkt an der Kante der Frunk-Haube, bis aufs blanke Metall, sah sehr ähnlich wie der Schaden bei dir aus. Das SeC hat einen Lackstift darauf getupft, das war vor 60.000km. Selbst wenn der Wagen top gewaschen ist, muss man schon genau suchen, um die Stelle zu finden, und ich hab sie völlig vergessen.

Was will ich damit sagen: akzeptier den Vorschlag des SeC und genieße das tolle Auto statt Anwalt und Co! Ich würde immer einen Tesla mit Kratzern, schiefen Spaltmaßen, Falten im Sitz etc. einem perfekten Verbrenner vorziehen !

Außerdem: ein guter Draht zum SeC ist viel wert!

Ich habe meinem an beiden A-Säulen jeweils zwei kleine Einschlüsse. Eine war wohl schon vorher da. Eine ist definitiv beim Nachlackieren durch den Bodyshop gekommen. Außerdem habe ich mehere kleine, stumpfe Stellen im Lack.

Ja, ärgerlich und ja, dass darf eigentlich nicht sein und eigentlich müsste man… Keine Ahnung ob ich Tesla zu viel durchgehen lasse ist aber halt ein amerikanisches Auto. Und der Aufbereiter wo ich die Keramik-Versiegelung machen lassen werde sagte mir, dass Unilacke generell sehr anfällig seien.

Zur Front-Stoßstange:
Nur - und das unabhängig von Tesla - habe ich jetzt schon fast 5.000km runter und ich kenne die Kraterlandschaft meiner Altautos nach 100.000 und 20.000km Jahresfahrleistung.

Zur Frunk-Haube:
Nun, hier würde ich als erstes klären lassen ob die Haube mit dem Defekt verbaut wurde ob das durch den täglichen Gebrauch passiert ist, sprich hier Karosserie an Karosserie reibt. Und ja, da bin ich komplett bei Dir. Da würde ich mit Tesla ganz deutlich in die Diskussion gehen.

Auf den Fotos schwer zu beurteilen, soweit ich es erkennen kann ist zumindest die Haube mangelhaft und eine reine Lackstift-„Reparatur“ würde ich nicht akzeptieren.
Bedenklich finde ich, dass zuerst die Mängelbeseitigung zugesagt wurde und danach der Rückzieher erfolgte, so dass man jetzt entweder dumm dasteht oder juristisch vorgehen muss.

Verständnisfrage: haben die normalen Lacke (außer rot) keine zusätzliche Klarlack-Deckschicht?

Bei BMW hat man manchmal eine gewisse Orangenhaut bei der Lackierung, aber seit vielen Jahren eine Klarlackschicht auch bei Unifarben.

Lt meinem Bodyshop haben die Lacke alle eine Klarlackschicht.
Und Organgenhaut hat meiner auch etwas. Cool ein Tesla lackiert im BMW-Standard. :mrgreen:

Bei BMW gibt es seit vielen Jahren sehr viel Gemecker über die schlechte Lackqualität. :wink: Ich selbst bin da nicht allzu pingelig.

Eine super Lackierung hatte meine alte C-Klasse - dafür aber einige Mängel im Lauf der Jahre - sorry für OT.

Wenn man jeden kleinen Mist reklamiert, ruiniert man sich die Nerven und muss viel Zeit dafür aufwenden - ich würde deshalb immer nur die einigermaßen gravierenden Dinge beanstanden. Irgendwas ist eh immer.

Erst mal vielen Dank für eure Gedanken!

Anwalt definitiv nicht, dafür sind die Mängel viel zu unbedeutend … im Verhältnis zum Spaß am Fahren :smiley:

Das war bei Auslieferung schon so und wurde auch in DefectReport aufgenommen.

Ich will ja auch nicht pingelig sein … irritierend ist nur, dass bei Auslieferung im DefectReport alle Mängel (außer an der A-Säule) aufgenommen wurden. Hier hatte sich der DeliveySpecialist PERSÖNLICH die Mängel ANGESEHEN. Bei machen sagte er, dass diese noch in der Norm seien (was ich auch anstandlos akzeptiert habe), aber diese hat er aufgenommen und die Behebung zugesagt!

Und nun wird bei Begutachtung anhand von FOTOS plötzlich die Zusage widerrufen … das ist nicht nachvollziehbar.

Es kann aber auch sein, dass der BodyShop „Apothekenpreise“ (Stundenlohn von 175 € Netto = 208,25 € Brutto!!!) aufgerufen hat, und das SeC hier DESHALB (?) erst mal abgelehnt hat … siehe auch KVO des selben BodyShops zu einem selbstverursachten Schaden unter Schweller: Steinkontakt -> Kratzer - #16 von Uwe-m3

Ich denke, hier muss ich nochmal dem SeC klar machen, dass ich keine Luxuxsanierung will, sondern nur, dass die deutlich sichtbaren Mängel kaum/nicht mehr sichtbar sind.

Nun, die 175 Euro ruft auch mein Bodyshop auf. Und hier wurden vom SeC Düsseldorf 2.500 Euro (= Aussage des Bodyshops) genehmigt.
Einen Lackschaden habe ich sogar erst nach der Auslieferung gefunden und nachgemeldet.
Ggf. lag es auch daran: Meldung per App, 2x Mail und 1x Papierbrief als Einschreiben.

Ich würde mit Bezug auf das Übergabeprotokoll widersprechen.

Ein Lackstift stellt keine fachgerechte Beseitigung der Mängel dar, würde ich sagen.
Die winzigen Einschlüsse…naja…aber die Stellen, an denen der Lack ab ist: Sachmangel, da man bei einem Neuwagen erwarten darf, dass der Lack in jeder Hinsicht unbeschädigt ist.

https://www.rechtslupe.de/zivilrecht/neuwagen-mit-lackschaden-3115651

Wenn Tesla sich auch nach nochmaliger Aufforderung zur Beseitigung der Mängel nicht bereit erklärt, bliebe noch der Gang zum Anwalt. Ich finde, man sollte es Tesla nicht durchgehen lassen, dass dort nach Gutdünken bestimmt wird, welche Mängel die Käufer zu schlucken haben. Bei einem Verkauf des Fahrzeugs steht man schlechter da, weil sich ein potentieller Käufer immer für ein Fahrzeug ohne (auch reparierte) Lackschäden entscheiden würde.

Hast du den Schaden an der Haube bei Abholung aufnehmen lassen? Wenn nein, dann hast Du schlechte Karten, da es ein offensichtlicher Mangel ist den man sofort bemängeln muss.
Den Streß mit Tesla würde ich mir glaube ich nicht antun. Ich habe immer 100km zum Sec und das kostet viel zu viel Zeit. Frage doch mal bei einem Spotrepairservice was Dich das kostet. Ich tippe mal, dass es kein 100er sein wird.
Ich hatte auch Lackfehler bemängelt, einschließlich feinen Kratzern. Aber nach Abholung habe ich ihn versiegeln lassen und die Fehler waren alle wegzupolieren gewesen (so einen Fehler, wie an Deiner AHaube hatte ich allerdings nicht).

Bitte entschuldige, aber das ist Quatsch. Es ist völlig illusorisch, dass jemand in der Lage ist, bei der Auslieferung alle Mängel am Auto zu entdecken. Und hin und wieder tut Tesla ja auch was dafür, dass man solche Dinge nicht bemerkt (z.B. "weg"gepfuschte Beulen, die nicht fachgerecht und vollständig beseitigt wurden). Dafür fehlen schon Zeit und Beleuchtung. Tesla müsste auch bei solchen Fehlern in den ersten 6 Monaten beweisen, dass die Beschädigung erst nach der Auslieferung erfolgte. Bei einem typischen Steinschlagschaden könnte so ein Beweis möglicherweise gelingen, aber bei seitlich an der Haube abgeplatztem Lack? Wohl kaum. Ich glaube da muss man nur auf die Berichte hier im Forum verweisen und jeder Richter wäre überzeugt, dass es keine Behauptung ins Blaue hinein ist, wenn jemand bei seinem Tesla Lackschäden ab Auslieferung beklagt. Das ist ja eher die Regel als die Ausnahme.

Ich will hier nicht wieder eine juristische Diskussion anfangen, aber ich würde jeden ermutigen, sich nicht abwimmeln zu lassen. Wenn Tesla immer wieder davonkommt, ändert sich nichts an der Qualität.