Ladeleistung an Triple- Chargern

Hallo!

Ich habe gestern meine erste Langstreckenerfahrung auf einer Strecke ohne Superchargern gemacht und frage mich ob mein Auto ein Problem hat. Ich habe an drei verschiedenen Triple Chargern über CCS geladen. Allego, EnBW und Ionity. Der State of Charge meines Akkus lag in allen Fällen zwischen 10 und 30 Prozent.

An zwei Chargern bekam ich maximal 37KW (A2 Lehrter See und A2 Zweidorfer Holz), an einem Charger an der A27 in Bremerhaven immerhin 42KW. Sollte die Ladeleistung nicht eigentlich höher sein? Bei dem SuC annähernd 50KW ?

Software des Autos ist natürlich auf neuestem Stand 32.2.1.

Wie sind eure Erfahrungen?

Gruß

Ralf

Beginnt mit etwa 39kw bei 40% und geht dann auf 50 kw ab etwa 80%.

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Bei mir auch: ~50kW erst ab >50-60%. Daher lieber früher Nachladen wenn nur Tripple zur Verfügung stehen.

Ist auch logisch. Wenn Auto leer 300V am Akku * bestenfalls 125A gibt maximal 37kW, wenn der Charger nur 100A abgibt startet man bei 30kW.
Korrekt, wenn man nur die Standard triplecharger mit 50kW (oder eher relevant max 125A) hat lieber schon früher und öfters nachladen.

Eigentlich ist das mit der kW Angaben am Lader irreführend (sind eben maximal Leistungen) da diese ja von Spannung UND Strom abhängen. Auto mit niedriger Batteriesystemspannung bekommen eben weniger Leistung beim maximal zulässigen Strom. Von daher immer schauen an CCS Ladern mit hoher „Stromabgabe“ zu laden + hohem Spannungsbereich des Akkus,

Das liegt an den technischen Grenzen in der Kombination von Triple-Charger und Model 3.

Leider hat das Model 3 ein etwas niedrigeres Spannungsniveau als einige andere E-Autos, wie z.B. der e-tron. Ganz besonders bei niedrigem SoC. Man setzt dort für hohe Ladeleistungen auf die bei den Superchargern und CCS-HPCs möglichen höheren Ströme, bei SuC V3 zieht das Model fast 640 A, um seine maximale Ladeleistung von 250 kW zu erreichen.

Die üblichen 50-kW-Triple-Charger können zwar teilweise bis 500 V, aber maximal 125 A. Das reicht beim Model 3 einfach nicht für echte 50 kW Ladeleistung. Meiner Meinung nach der einzige technische Nachteil des Model 3, aber es wurde eben primär für die US-amerikanische Tesla-Infrastruktur entwickelt, und da Tesla da sowohl die Ladesäulen als auch die Autos entwickelt, hat man sich wohl entschieden, eher auf höhere Ströme als auf höhere Spannungen zu gehen. Wohl auch, weil die älteren Supercharger in einigen Fällen maximal 410 V abgeben. An denen hätte man das Model 3 dann nicht mehr voll laden können.

Wenn ich 400-500km Langstrecke plane, mir also ca.30% Ladung fehlen und ich am Ziel wieder laden kann, dann nehme ich gerne mal einen 50kW Lader, die ja fast überall direkt an den Strecken stehen. Dann einfach lieber schon bei 50% einmal nachladen, als später.

Die Temperatur spielt bald leider auch wieder negativ in das Ganze rein.
MS85 an Standard Kaufland Triple brauchte bei mir mal 30minuten
um die Säule bei -20°C aufzutauen.
Ankommend mit 40% … aufgewärmter Akku.

LG
/mkl

Dass die 50kW-Charger im Regelfall maximal 125A ausspucken, habe ich auch schön des öfteren gelesen.
Beim Model 3 ist zusätzlich zur niedrigen Spannung anscheinend auch noch die Akkuheizung ein Einflussfaktor für die geringe angezeigte Leistung. Man kann sehr gut hören, wie bis zu einem bestimmten Punkt bei deutlich weniger als 50kW (in meinem Fall um die 40kW) am vorderen Motor Energie verbraten wird, um den Akku zu heizen und mit einem Satz sprang nach ca. 10min die Anzeige um auf 46kW. Diesen Sprung konnte ich bereits 2x bei völlig unterschiedlichen SoCs beobachten. Nach dem Sprung ist auch das ominöse Geräusch am vorderen Motor verschwunden.

Achtet mal drauf und gebt mal ein Feedback, ob ihr diese Ereignisse bei euch auch in dem Maße reproduzieren könnt.

Zum besseren Verständnis des Verlaufs (keine reale Messung):

Ach DAS war das heute? Ich habe heute mein Model 3 das erste mal an einem Triple geladen (war gerade bequem auf dem Weg erreichbar). Ladeleistung dauerhaft nur 37 kW angezeigt (war aber auch nur 30 Minuten dran) und dabei gabs ein mir bis dahin unbekanntes Summen/Brummen von vorne unten, das ich bei SuCs bisher noch nie gehört habe…

Björn Nyland hat mit Scan my Tesla jetzt ein Video hochgeladen, in dem man sehr gut sehen kann, wie beim CCS-Laden an beiden Motoren 3.5kW bis 4kW jeweils umgesetzt werden und die Temperaturen im „Battery inlet“, also der Heiz/Kühlkreislauf gemessen am Batterieeintrittspunkt sowie die „Cell Temp mid“ steigen. Immer, wenn ihr am CCS-Lader steht, wird die Batterie mit scheinbar bis zu 8kW grundsätzlich geheizt, wenn die Batterietemperatur dem BMS zu niedrig sein sollte.

youtu.be/Mzhh2ImT284?t=528

Zu niedrig heisst <50% SOC ca. 40Grad und 50Grad bei höherem SoC.
Also möglichst schon mit warmen Akku hinfahren, d.h. schneller fahren oder wenn die Möglichkeit besteht eher bald nach einen SuC besuch und nicht erst wenn Ihr 300++km die Batterie kalt gefahren habt. Das ganze hängt eben vom Fahrstil und der Außentemperatur ab.

Die Batterie kann man “kaltfahren”? Ich habe immer gelesen, dass sie durch fahren warm wird? Wie muss die Aussentemperatur sein, dass ich eine Batterie kaltfahren kann?

Schneller fahren ist ja auch nicht umweltfreundlich und immer möglich.

Wenn Du mit 55Grad Temperatur von einem SuC wegfährst - wird der Akku durchaus kälter - es sei denn Du knallst die Strecke danach mit >200km/h durch. <<30Grad sind dann im Winter durchaus nach eine Weile realistisch.
Umweltfreundlich… dann am besten gar kein Auto - wenn es nach mir ginge würde ich gerne selber entscheiden können ob der Wagen mitheizt oder ob ich weniger Ladeleistung in Kauf nehme.

Jede kWh erzeugt mit dem deutschen Strommix von 2018 474 Gramm CO2. Da darf man sich schon mal verantwortungsvoll Gedanken machen, wie man das möglichst effizient nutzt.

Ja. Man muss mit ALLEM verantwortungsvoll umgehen. Besonders mit anderen Menschen

Da hast Du vollkommen recht. Besonders mit den noch ungeborenen kommenden Generationen.

Warum jetzt der deutsche Strommix explizit genannt wird verstehe ich zwar nicht, aber bzgl Effizienz hast Du prinzipiell recht. Nichtsdestotrotz ist dieser Thread wohl eher dazu gedacht die technische Seite des Ladens zu betrachten.

Wenn Du mit dem Tesla Navi die SuC anfährst, wird deine Batterie ‚vorkonditioniert‘ (siehe auch Meldung ca. 20-30KM vor dem SuC auf dem Bildschirm), es wird also Energie aufgewendet, um eine optimale Akkutemperatur bei Ankunft am SuC für den Ladevorgang zu haben.
Somit kannst Du auch gemütlich fahren :wink:. Diese Möglichkeit gibt es leider für andere Stationen nicht, wie z.B. Ionity, oder es wäre mir nicht bewusst wie man in einem solchen Fall die Batterie Vorkonditionieren könnte.

Indem Du einen SuC in der Nähe der eigentlich angepeilten Ionity Lademöglichkeit als Ziel ins Navi eingibst :wink: