Maximale Ladeflexibilität für unterwegs

Hallo Zusammen,

da bei mir demnächst eine Auslandsreise in Supercharger lose Gebiete ansteht, habe ich mir folgende Lösung für maximale Lade-Flexibilität für den schmalen Taler einfallen lassen:

Mit dem beim M3 mitgelieferten 1-Phasen Lader kommt man nicht wirklich weit wenn man Strecke machen will. Sinnvoll ist es also immer, 3-phasig zu laden um die vollen 11 KW, die das M3 kann, auch auszuschöpfen.
Überall gibt es irgendwelche Gewerbebetriebe, die auch in Ländern, die nicht unseren Stromstandard besitzen, einen Drehstromanschluss haben sollten.
Gegen einen entsprechenden Obolus sollte es also möglich sein dort eine Ladeerlaubnis zu bekommen, wenn es weit und breit keine öffentliche Ladeinfrastruktur gibt.
Leider weiß ich nicht genau, welche 3-Phasen Steckersysteme in den unterschiedlichen Ländern benutzt werden. Eine gute Lösung wäre hier sicherlich der Juice Booster, mit seinen vielen Adaptersteckern, aber 1. wollte ich dafür keine 1.000,- € investieren, (wenn gleich es der Juice Booster sicher Wert ist, weil das Teil ist sehr flexibel und sehr hochwertig verarbeitet) 2. bin ich mir nicht sicher, ob die Adapter wirklich alle Drehstromanschlüsse, die einem so über den Weg laufen könnten, abdecken würden.

Also habe ich versucht einen „Juice Booster light“ zu bauen:
Kosteneffizient: der Lader nutzt das dem M3 mitgelieferte Typ 2 Kabel. Das Gehäuse besteht aus einer 100er HT-Abwasserrohrmuffe mit 2 Deckeln, zusammen max. 10,- €. Als Ladeelektronik habe ich die „simple EVSE“ Wallbox Elektronik von evalbo genommen, zusammen mit der Typ2 Dose hat das 170,- € gekostet, für die Eingangsseite habe ich das 5-polige Wieland Stecksystem RST 50 genommen, das ist kleiner und lässt sich leichter stecken als eine CEE Verbindung. Preis für 3 Stecker und eine Buchse <100,- €. Dann braucht man noch ein 4-poliges 40 A Leistungsschütz mit Hutschiene, einen Taster und eine Leuchtdiode, max. 40,-€. Für den Standard CEE Anschluss, den ich auch zuhause nutzen kann, braucht man dann noch etwas Kabel und einen CEE Stecker, 10,- € (habe mir hier gleich 2 Kabel mit 16A + 32A CEE Stecker gemacht.) macht zusammen 330,- € + ca. 3-4 Stunden zum zusammenbasteln.

Vorteile:

  • in für die Reise habe ich mir einen Wielandstecker mit offenem Kabel vorbereitet. Hier kann man sich dann Vorort den landesüblichen 3-Phasenstecker besorgen und flux dran schrauben, falls es dort kein CEE System gibt.
  • der Ladestrom kann mittels des Tasters in 1A-Schritten von 1-32 A eingestellt werden (Model S Fahrer könnten hier also auch mit 22 KW laden). je nach Absicherung vor Ort kann also immer der maximal mögliche Ladestrom eingestellt werden.
  • das Teil ist klein und kann gut mitgenommen werden. Es kann aber auch z.B. mit einer 100er Rohrschelle zuhause an die Wand geschraubt und als Wallbox genutzt werden.

Sicherheitshinweis (muss man glaube ich geben, damit sich keiner durch diesen Thread umbringt oder die Garage abfackelt), Aufgemerkt: Der Zusammenbau muss durch eine ausgebildete Elektrofachkraft, die über die nötigen Kenntnisse verfügt erfolgen. Das fertige Kostrukt bitte von einem Elektromeister abnehmen lassen.
Wer genauere Infos zum nachbasteln braucht kann sich gerne melden.



Ein SEHR interessantes Projekt! Mein Kompliment.

Magst du uns auch ein Foto des Innenlebens zeigen? Ich kann in deiner Liste nämlich nirgends den Gleichstrom-Fehlerschutz (FI A-EV, B, o.ä.) entdecken.

Macht das simple EVSE irgendwelche Probleme bei bestimmten Fahrzeugen?
Ist die Erdungsprüfung für Norwegen deaktivierbar?
Gibt die „Box“ auch eine visuelle / akkustische Rückmeldung zur eingestellten Stromstärke oder muss ich selber mitzählen und dann im Fahrzeug überprüfen ob ich richtig lag? :wink:

einen FI habe ich nicht drin, nur das Schütz und die Ladeelektronik. das Gerät benutzt die Schutzmaßnahme der speisenden Infrastruktur. Wie hier genau die aktuelle Vorschriften Lage ist weiß ich nicht, daher der Hinweis mit dem Elektromeister. Da aber Wechselspannung in das Fahrzeug rein geht, sollte ein handelsüblicher Fi ausreichend sein. Wenn ein Gleichstrommäßiger Fehler im inneren des Fahrzeugs auftritt gehe ich davon aus, das die Ladeelektronik im Wagen abschaltet. Wenn man aber ein etwas längeres Rohr nimmt passt ein geeigneter FI auch noch mit rein.

In der Beschreibung des EVSE steht mit welchen Fahrzeugen es kompatibel ist. Mit dem M3 funktioniert. es einwandfrei.

Ob es in verschiedenen Ländern Probleme mit unterschiedlichen Erdungssystemen gibt und wie man sie dann beheben kann wird sich zeigen. ich werde berichten.

Eine akustische Meldung müsste man sich selbst basteln. Es ist aber auch kein Problem das mit der LED einzustellen. Man muss das ja auch nicht jedesmal einstellen, er merkt sich ja die Leitzte Einstellung.

Ich will ja kein Spielverderber sein aber ich nehme nicht an, dass die Stecker kodiert sind. Damit darf der Selbstbau offiziell gar nicht verwendet werden. Aber wo kein Kläger da kein Richter. Erstaunlich finde ich, dass da doch eine so hohe Summe trotz Eigenbau heraus gekommen ist. Das ist auf jeden Fall deutlich günstiger als der Juice Booster aber das gibt es mit dem Go eCharger noch eine Lösung, die zusammen mit der mitgelieferte Software und Elektronik sehr viel liefert für den Kaufpreis von derzeit € 699,00.

Was meinst du mit „codiert“? Den Wieland Stecker? Der ist für 3L/N/PE, bis 50 A

Die rel teure Typ 2 Dose für 90,-€ treibt den Preis nach oben…

Codiert meint, dass bei Adapter auf z.B. Schuko entsprechend runter geregelt wird.

Hallo Desla_Domas, erfahren wir vorher schon welche Länder Du bereisen möchtest ?

Nein, codiert ist nichts. Dazu muss man den passenden Maximalstrom manuell einstellen.
Habe mir übrigens gerade den Go echarger genauer angesehen.
Vom Konzept her genau das was ich gebastelt habe, nur mit umfangreicherer Funktionalität. Dafür ist der Preis auch ok. Sehr viel billiger ist der Selbstbau auch nicht…

Ich fahre konkret in die Türkei, im ganzen Land gibt’s wohl nur 38 Schnellader und in den Durchfahrtsstaaten sieht es auch nicht besser aus…

Na dann viel Erfolg und Abenteuerliche Reiseberichte für uns.
Fast so wie der hier :sunglasses: : spiegel.de/auto/aktuell/tes … 81590.html

Moin!

Aufgrund gewisser Ähnlichkeiten möchte ich hier mal die „Uxl to go“ verlinken.

goingelectric.de/forum/view … 34&t=32715

Da hatten wir wohl die gleiche Idee mit dem Abwasserrohr. :smiley: Ist hat das kompakteste was geht und wasserdicht ist es im Zweifelsfall auch.
Hatte mir auch erst überlegt einen Zähler mit reinzubauen. Das „Smart“-Gedöns habe ich allerdings weggelassen, da die Ladung des Tesla ja schon ganz smart über das Handy gesteuert werden kann.

So wie ich das sehe hast du auch keinen Fi mit drin. Weißt du ob das so Vorschriftenkonform ist?
Hast du das Teil schon mal an einem Netz ohne Erde ausprobiert? funktioniert das oder meckert dann die Elektronik?

hast du schon eine Ladung ohne Erde ausprobiert?
als Notfalllader interessant
Wenn man die Typ2 Dose gegen ein festes Kabel mit Stecker tauscht ist es nochmal günstiger.

Habe mir ähnliches gebaut:
3D-Drucker Gehäuse (1€ oder so)
EVSE WB (65€)
Schütz (15€)
Verschraubungen (4€)
Kabel mit Stecker (77€)
Verdrahtungsmaterial (vllt. 5€)
CEE-Stecker mit Kabel (18€)
in Summe: 185 € und ein paar Stunden Arbeit.

Ist natürlich kein FI Typ B integriert ! (dieser würde nochmal ca. 200€ kosten und das Gehäuse wäre deutlich größer)