Akkukapazität und Reichweite von 100% auf 0%

Hallo zusammen
Habe mein Model 3 „Bam Bam Blue“ (LR AWD 18", EAP) seit 4. März und wollte nun mal wissen, wie weit ich im realen Betrieb fahren kann und wie viel Kapazität dabei der Akku liefert. Hoffe mein Test ist für euch auch interessant.

Bin also mit Vollladung (494km) abends um 19 Uhr von meinem Wohnort nähe Zürich (425müM) losgefahren. Fahre normales Tempo, will heissen so schnell wie es das Gesetz erlaubt (ok fast, 53,63,83 und 123km/). Verkehr sehr spärlich, wenige Baustellen.

Die Fahrt ging durch den Gubrist, Brunnen, Axenstrasse, Gotthard-Strassentunnel (1’100müM), Bellinzona-Nord (240müM), San Bernardino-Strassentunnel (1608müM), Thusis, Chur, Thalwil zurück zu meinem Wohnort.
Wer die Rampe hoch zum San Bernardino kennt weiss, dass man da schön zügig fahren kann :smiley:

Gesamtstrecke: 442km
Verbrauchte kWh: 71 kWh
Verbrauch: 159 Wh/km
Fahrzeit: 4h 43min
Durchschnitt: 93km/h
Temperatur: 12-2°C
Reifendruck: 3.1 bar
Heizung: 20.5°
Km-Stand: 3’500km

Das Navi wollte ab Thusis, dass ich nachlade, habe dann das Tempo für die letzten 100km Autobahn auf 100-110km/h reduziert und bin wie geplant mit 0km zu Hause angekommen.

Bin doch recht beeindruckt, so weit bin ich noch nie mit meinem Model S-85 gefahren. :wink: Denke mal bei wärmeren Temperaturen liegt noch etwas mehr drin.

Viel Spass weiterhin im Model 3 wünscht
reto

Besten Dank für den Bericht. Bernadino fahre ich auch häufig. Speziell auf der Südrampe brauche ich immer jedes Pferd um die Überholmöglichkeiten auszunutzen (WOMOs, LKW…). Auf der Nordrampe geht ja leider nicht allzu viel.

Hi Reto,

Heisst das im Klartext, dass Du mit dem M3 nicht viel sparsamer als mit dem MS unterwegs bist. Ich frage mich, ob ein Umstieg auf das M3 unter Verbrauchsgesichtspunkten Sinn macht, mein P85 habe ich im langjährigen Durchschnitt um die 203 wh/km gefahren, wenn ich Langstrecke ans Meer im Sommer fahre, schaffe ich auch locker um die 180 wh/km bei 120 kmh, um an den Charger zu gelangen, der genau 376 km entfernt ist, also meine typical range.

Grüsse, flojo

Im Sommer sind wohl mit dem AWD mit Aero Felgen problemlos über 500km drin wenn man so fährt wie Du in deinem Beispiel. Gibt einige Videos auf Youtube aus den USA. Mit dem RWD sogar über 550km. Ist schon krass effizient das Model 3.

@flojo 20,3 und 15,9 sind mehr als 20% Unterschied. Ich finde schon, daß das deutlich sparsamer ist. Model 3 hat halt einen etwas kleineren Akku als dein P85… von daher ist die Reichweite nicht im gleichen Verhältnis größer. Dafür lädt es jetzt schon schneller und zukünftig dann deutlich schneller.

Wenn man mit einem Model 3 auf der Autobahn im Sommer mit 120kmh auf 500 bis 550 km kommen könnte, wäre das sensationell. Ist das RWD M3 denn so viel effizienter als das AWD? In den USA Tempo nie höher als 70 mph., gut für Rekorde Das MS ist natürlich nicht ganz so sparsam wie das M3, hat aber ja einen etwas grösseren Akku drin. Wie gesagt, auf der Langstrecke schaffe ich mit dem MS 18, die 20,3 sind der ganze Mix über die Jahre. Der Audi Etron, den ich heute mal angeschaut habe, ist mit ca 23 bis 24 taxiert, das ist ein ganz schöner downer im Vgl.!

Bei echten 120km/h und ca. 15°C verbraucht der RWD mit Aero etwa 14,5 kWh/100km, der AWD mit Aero etwa 16 kWh/100km und das Performance mit den 20 Zoll etwa 17,5 kWh/100km (Test in freier Wildbahn von Bjørn Nyland). Bei 100 km/h reduzieren sich die Verbrauchswerte um 10-15%.

Bei einer Reduktion der Geschwindigkeit um 17% geht der Verbrauch nur um 10-15% runter? Finde ich erstaunlich, vor allem, da man bei 15° C ja weder Heizung noch Klima braucht und die Energie mehr oder wenig zur Überwindung des Fahrwiderstands genutzt wird.

Gruß Mathie

Nein heisst es absolut nicht: Nach 4’000km M3 und doch recht moderaten Temperaturen im März mit viel Wind ist der Verbrauch halt eher noch auf „Winter-Niveau“. Meine Teststrecke hatte ja viele Höhenmeter, wobei ich als Faustregel immer davon ausgehe, dass Höhendifferenz (Gleicher Start- und Zielpunkt) genau so viel Energie braucht wie Tempo 120km/h auf der Autobahn.
Meine Erfahrung ist auch, dass das M3 signifikant weniger Energie verbraucht wenn die Aussentemperatur >15 Grad ist

Mein MS-Verbrauch: Sommer 180Wh/km, Winter 210 Wh/km, jeweils mehrheitlich in CH gefahren.
Schätzung M3: Sommer 150 Wh/km, Winter 180 Wh/km

Natürlich immer bezogen auf mein persönliches Fahrprofil.

Hier ein Artikel mit Meßwerten:

Tesla Model 3 Performance vs RWD consumption - Real Driving Data from 233 Cars

Da ist der Verbrauch von 120km/h auf 100km/h etwas stärker (eher 15-20%) gefallen als in einem anderen Testvideo aus dem ich die oberen Werte habe. Der Artikel ist definitiv der bessere Datensatz.

Luftwiderstand steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit. Deshalb ist der Luftwiderstand bei 20% mehr Geschwindigkeit etwa 44% höher (1,2*1,2=1,44). Der Luftwiderstand ist aber nicht der einzige Verbrauchsfaktor. Rollwiderstände steigen z.B. nur linear was die potentielle Ersparnis wieder etwas verwässert. Widerstände und Effizienzen im Antriebsstrang sind auch nicht konstant über das Drehzahlband.

Das ändert aber alles nichts an der Aussage das man im Sommer mit dem Model 3 locker auch über 500km (AWD) bzw. 550km (RWD) an Reichweite erreichen kann. Es macht es sogar noch einfacher :wink: Darum ging es ja eigentlich. Wenn die Ersparnis noch etwas höher ist, dann wird das ja nur leichter…

Alles klar, vielen Dank für die Info. Autobahn Reichweite 500-550km vs. 400 km mit meinem MS von 2014 ist ein gewaltiger Sprung. Da fängt man an zu überlegen, obwohl die ersten MS bald schon Klassiker werden und man sie nicht verhökern sollte.

@anaron Danke für die Quelle zu den fundierteren Daten.

15-20% Reduktion des Verbrauchs bei einer Geschwindigkeitsreduktion von 17% passt bei Geschwindigkeiten, wo der Einfluss des Luftwiderstands auf den Fahrwiderstand relativ gering ist, durchaus zu meinem „Ingenieursgefühl“. :wink:

Die ursprünglich erwähnten Ersparnisse von 10-15% erschienen mir für ein Elektroauto mit Einganggetriebe zu gering.

Gruß Mathie

Ich plane also mal mit einer Reichweite von 350 km auf der Autobahn, wenn ich weiterhin zumindest 130 km/h fahren will.

@Mathie Wenn man sich die erste Grafik im Artikel anschaut, dann wird einem schnell klar wo das Problem bei isolierten Tests liegt. Die Wertewolke streut gewaltig durch alle möglichen äußeren und inneren Faktoren. Die statistisch ermittelte Verbrauchskurve ist aber schon fast zu perfekt :wink: und sieht schlüssig aus.