Ladestrategie bei weiter Anfahrt, 1h Termin, Rückfahrt

Hallo zusammen,

ich habe häufiger den Fall dass ich etliche Kilometer (200 - 500km) zu Kunden fahre, dort 1-2 Stunden einen Termin habe und dann die Strecke zurück fahre.
In jedem anderen Auto würde ich hierfür eine Route planen mit Start=Start, Zwischenziel=Termin, Ziel=Start. Da Tesla keine Zwischenziele kennt - wie geht man damit am sinnvollsten um? Wenn ich einfach eine Fahrt plane, kann es passieren dass er mir sagt ich komme mit 5% SOC am Ziel an - und der Garantie dass ich auf dem Heimweg liegen bleiben :blush:

Normalerweise habe ich eher auf dem Rückweg Zeit auch mal eine längere Ladepause zu machen - d.h. auf dem Hinweg im Idealfall nur so viel laden dass ich es auf dem Rückweg wieder zum Supercharger schaffe. Auf der anderen Seite ist dann der Akku kalt …
Die Annahme dabei ist natürlich dass ich am Ziel nicht laden kann.

Gibt es da Erfahrungswerte?

Hier habe ich auch den Tipp gelesen Supercharger als Navi Ziele anzugeben damit der Akku ideal temperiert ist um schnell zu laden. Ich möchte ja aber sehen wann ich ankomme - dann kann ich meinen (hoffentlich noch vorhandenen) Zeitpuffer für die Ankunft am letzten Lader in der Nähe vom Ziel verbringen bis es Zeit wird das letzte Stück zu fahren. Das bedeutet dann ein zweites Navi mitzunehmen bei einem 65.000€ Auto?

Danke!

abetterrouteplanner.com oder EVTO-Tesla als App wären eine Idee

Danke!
ABRP macht aber nur Sinn wenn ich dem auch meinen Tesla Account gebe, oder? Ich habe den gestern auf 200km am Handy mitlaufen lassen. Da wir 8-9 Windstärken und Regen hatten, habe ich auch entsprechend 20 m/s Wind angegeben. Prognose war ich komme mit 10% am Supercharger an, es waren dann aber 35% - knapp daneben obwohl die Richtung grob gestimmt hat.
Dann am OnBoard Browser laufen lassen?

mhm, habe ich bisher nicht gemacht. EVTO schätzt mE besser und berücksichtigt auch das aktuelle Wetter auf der Route

Ich habe mir folgendes ausgedacht: Ich plane meine Tour bei ABRP. Folgende Einstellungen habe ich abgeändert:

  • Fahrzeug: Mein Auto - M3 LR AWD
  • Start Depart Charge: 80 % (habe mein Ladelimit auf 80 % eingestellt - evtl. lade ich aber vor einer großen Fahrt auch mal voll - das verkürzt dann eben das Laden am geplanten SuC)
  • Charger Arrival Charge: 15 % (das dürfte - hoffentlich - genug Reserve sein, wenn mal was sein sollte)
  • Goal Arrival Charge: 50 % (dann reicht es immer an den letzten SuC zurück, wenn ich mal am Ziel nicht laden kann)

Guten Morgen!

Bei längeren Strecken plane ich gemütlich abends auf dem Sofa per Handy-App, um einen groben Überblick der Route zu bekommen, und klar zu haben, mit wieviel % ich starten sollte (um bis zum ersten SuC zu kommen + 10 %, weil ich’s gerne sicher habe :wink: ).
Dann nutze ich beim Fahren den Tesla-Navi, manchmal mit Energie-Anzeige.
Beim SuC - falls nötig - suche ich den nächsten SuC, schaue, wieviel % ich brauch (wieder + 10%), und dann ab.
Zwischendurch das Gesamtziel mal checken - wobei das bei Strecken mit mehreren SuC nur notwendig ist.

Zu deiner Diff. von 10% auf 35%: ich lege bei mir lediglich die %-Werte fest. Das andere hat da - bei meinen + 10% - wenig Einfluss. Zudem fährst du anfangs auch sicherlich sparsamer. War bei mir auch so: ich habe da den Werten auch nicht so richtig getraut :laughing: .

Und normalerweise plane ich ein Destination Charging trotz lifetime Supercharging Flat.
Wenns geht während dem Termin mit AC laden.
Gerade in den Städten gibt es meist schon in der näheren Umgebung ~500m ein Parkhaus oder öffentliche Ladesäule.
Dann bin ich schneller abends wieder zuhause und muss nicht unnötig am SuC rumstehen.

@Rolando: große Fahrten habe ich im Schnitt 2x pro Woche. Das M3 gehört mir privat und ich plane das etwa 250.000km zu fahren, daher gehe ich immer auf 90% nicht aber auf 100%. Goal Arrival Charge 50% ist aber eine gute Idee um Sicherheit zu gewinnen

@zucoolfuereuch: unterwegs planen finde ich unglücklich, da ich gerne vorher wüsste wie lange ich etwa unterwegs bin. Ob ich morgens um 5 Uhr oder um 4 Uhr ins Auto muss ist für MICH ein wichtiger Unterschied :slight_smile: Immer einen großen Puffer einplanen muss ich nicht haben. Das ist OK wenn man 3x im Jahr privat unterwegs ist, wenn man 100x geschäftlich unterwegs ist nicht (ob es da überhaupt das richtige Auto ist, ist jetzt die spannende Frage :wink: )

@goetzingert: Destination Charging macht ab 2 Stunden Standzeit in meinen Augen Sinn. Die meisten Ladesäulen in den Städten gehen über Ladenetz was ich bisher angeschaut habe, das sind pauschal ~8€ zuzüglich ggf. Parkgebühr, da ich bei den meisten Terminen auf dem Besucherparkplatz kostenlos parke. Bei einem 22kW Lader würde das anders aussehen, aber bei 11kW wird es zu teuer und frisst zu viel Zeit für die paar Kilometer Reichweite. Du klingst so als hättest du damit viel Erfahrung - Model S mit Doppellader?

Ja ich hab ein Model S aber mit dem 16,x kW Lader. Du hast natürlich recht, macht es mit nem 11kW Lader weniger Sinn. Aber mit einem Model 3 kommst ja mit den weniger geladenen Elektronen ungef. genauso weit wie ich mit dem extended Lader.
Und zusammen mit der größeren Reichweite zu Beginn (ich hab nur ein 75er) müssten die zusätzlichen 22kW ja fast für hin und zurück reichen ohne einmal SuC zu müssen.

Klar wenn du meist ein Parkplatz beim Kunden hast, dann sparst da was. Ich habe häufig die Möglichkeit nicht in den Städten und da müsste ich dann eh Parkgebühren abdrücken. Dann such ich mir halt ein Parkhaus mit kostenloser Ladesäule.

Und ehrlich gesagt ist es mir die Zeitersparnis wert, die ich dann mit den Kindern zuhause sinnvoller verbringen kann. Ich hab trotz häufigem mehr als 200 KM am Tag kaum das Supercharger Netz genutzt, da ich das Auto lieber laden lasse, wenn es eh rumsteht.

Aber ich kann auch die SuC Variante verstehen.

Bis ~250km einfach macht mir jetzt auch keine Sorgen, mir geht es eher um 400 - 500km einfach. In meinem Fall z.B. vom Großraum Stuttgart in das Ruhrgebiet. An solchen Tagen bin ich solange unterwegs, da sehe ich meine Kinder eh nicht mehr :wink:

Mir geht es auch nicht darum den letzten Euro zu sparen, mir ist wichtiger komfortabel von A nach B und wieder A zu kommen.

ABRP wurde ja oben schon erwähnt.
wenn es komplizierter wird, mache ich sowas immer mit vorheriger Planung mit ABRP - kompletter Trip inkl Zwischenziele und Pausen und speichere mir den Trip ab, sodass ich unterwegs immer mal checken kann und die Ladezeiten entsprechend setze. Während der Fahrt verwende ich dann das Tesla Navi mit etappenweiser Programmierung.
Man kann ja bei ABRP auch die Parameter aufgrund von eigenen Erfahrungswerten anpassen. Ich habe bspw. festgestellt, dass ich es fast nie schaffe, so schnell zu fahren wie ABRP das rechnet - also setze ich den Geschwindigkeiten Parameter auf 90 - 95% runter. Das passt dann besser. In den allermeisten Fällen sind die Ladezeiten kürzer als durch das Tesla Navi geplant.

Wie verlässlich sind AC Säulen unterwegs. Nur weil es 400m vomTermin entfernt eine gibt bedeuted dasja nicht dass 3 Minuten bor mir einer kommt und dann 2h lädt …

Mein Ziel sind >300’000km in etwa 15 Jahren. Über 100’000 hab ich schon drauf auf meinem MS von 2013.

Deine Angst vor 100% ist völlig unbegründet bei langen Strecken. Schau einfach, dass der Wagen nicht stundenlang mit 100% rumsteht. Aber die volle Kapazität ist da um ab und an auch genutzt zu werden. Deine Massnahme erspart dir vieleicht 0.3% Degradation in 10 Jahren. Viel stärker ins Gewicht fallen würde bspw. zu Hause das Laden vor Abfahrt statt gleich bei Ankunft. Das sind dann jede Nacht 5h bei 50% statt 5h bei 80 oder 90%.

Wenn es nur darum geht kann ich sehr den ICE empfehlen. Ist auch rein elektrisch und sehr schnell, Stuttgart-Essen schafft man mit dem Auto niemals in 3:08 Stunden :slight_smile:

Ladestrategie fuer Grossraum Stuttgart = Ruhrgebiet am Beispiel Model 3 LR (AWD, nicht performance),

Annahme Weg: ca. 400 KM

Voraussetzung: Lademoeglichkeit daheim mit idealerweise 8-11 KW.

  1. kurz Vor Abfahrt daheim auf 100 % aufladen

  2. max. 130 km/h / 180 Wh/km Verbrauch, wenn Verbrauch steigt: Geschwindigkeit senken.

3 . Wenn am Zielort Lademoeglichkeit in Gestalt eines Destination Chargers oder CEE-16 Dose etc. via juicebooster

3a) JA, dann Ablauf: Start => Ziel => dort ca. 11 KW nachladen => zum naechsten SC , dort fuer 200 KM laden (ca. 20 min) => zum naechsten SC, dort laden bis daheim (inkl. 15 % Puffer, ca. 20 min) => Heimfahrt

In Summe 2 reine Ladestopps

3b) NEIN, dann Ablauf: Start => Supercharger so nah wie mgl. am Ziel, dort fuer ca. 150 KM nachladen => Termin => wieder zum selben Supercharger, dort fuer 200 KM laden (ca. 20 min) => zum naechsten SC, dort laden bis daheim (inkl. 15 % Puffer, ca. 20 min) => Heimfahrt

In Summe 3 reine Ladestopps.

Dauert der Termin laenger (ueber 2 H) vor Ort und kann vor Ort entsprechend geladen werden er gibt theoretisch folgendes Szenario:

Start => Ziel => dort ca. 22 KW nachladen => 150 KM fahren bis zum naechsten SC dort laden (250 KM) bis daheim (inkl. 15 % Puffer, ca. 30-40 min) => Heimfahrt

In Summe 1 reiner Ladestopp.

Wenn es nur darum geht kann ich sehr den ICE empfehlen. Ist auch rein elektrisch und sehr schnell, Stuttgart-Essen schafft man mit dem Auto niemals in 3:08 Stunden :slight_smile:
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Ich unterstelle, zu dieser Erkenntnis haette der Ersteller bereits selbst kommen koennen und wurde dann den Zug nutzen.

Wo kommt eigentlich die Aussage „nicht mit 100% stehen lassen“?
Und warum ist kurz vor Abfahrt schlechter?

Grund in beiden Faellen: Man sollte den Akku nicht mit sehr hohem oder niedrigen Ladestand abstellen bzw. stehen lassen.

Warum nicht?

Li-Ion Zellen leider unter sehr hohen und sehr niedrigen Ladestaenden.