Model 3 Dreiphasig / 230 V laden möglich?

Bei uns in Ost-Belgien haben wir keinen 400 V Volt Drehstrom.
Aktuell sogar nur 30 A Hausabsicherung mit Dreiphasig 230 Volt.
Wir können nach Erweiterung vom Netzbetreiber 50 A bekommen (1700 Euro)

Jedoch stellt sich die Frage, ob der Model 3 überhaupt 230 V Dreiphasig kann.
Die meisten sagen immer, dass er 400 Volt für eine Wallbox (Tesla oder andere benötigt)

In Deutschland ist das Stromnetz ja etwas moderner mit 63 A und 400 V Drehstrom.

Dreiphasig 230 Volt ist das von dir beschriebene 400 Volt.

Warum da so gerechnet wird kann ich dir nicht sagen. Ist aber so. :wink:

Zwischen Phase und Neutralleiter sind es 230V.
Zwischen 2 Phasen sind es 400V.
Für nicht Elektriker sind beide Bezeichnungen gleich. Es können aber Unterschiede geben: ein Motor wird meistens an einem 400V Anschluss betrieben, d.h. ohne Neutralleiter. Ladegerät vom Auto verträgt nur 230V (Phase zu Neutralleiter).

In DE sind viele Häuser mit 3x35A abgesichert. D.h. 3x30A in BE sind gar nicht so schlecht.

Model 3 kann 3x16A@230V laden.

Also die Info mit 3x 230 V ist schonmal gut.
In Belgien gibt es andere Stromnetze. Es gibt keinen Drehstrom bei uns (aber es ist trotzdem dreiphasig ) Der Grund soll irgendwas mit dem Nullleiter zu tun haben. Ich bin leider zu wenig Elektriker, um die genauen Beschränkungen zu erläutern. Jedenfalls war die Info von unserem Elektriker vor Ort, dass 400 V nicht so einfach gehen. Er meinte auch , dass angeblich einige e Autos 400 V für dreiphasig benötigen. Renault Zoe z.b.
Update: eben rief ich den Elektriker nochmal an: eine rote CEE Dose würde bei uns gar nicht gehen (technisch)
Jedoch eine blaue CEE Dose ( Einphasig mit 16 A) was schon einmal ganz ok wäre

Auch Renault Zoe braucht 3x230V und nicht 400. Aber Renault kann auch 1x32A@230V laden.

In Norwegen ist auch ein anders Netz, da sind 230V zwischen den Phasen… Und trotzdem lädt man Zuhause, aber dann meistens 1x32A@230V, d.h. 7,2kW, das kann Model 3 auch (entweder mit einem Adapter für UMC oder mit einer WallBox). Es kann sein, das in BE das selbe gilt.

EDIT: In Belgien ist es tatsächlich so, dass man zwischen 2 Phasen 230V bekommt. Dann muss man wohl einphasig mit 32A laden…

EDIT2: 3-phasiges Laden ("Drehstrom"): 230 V oder 400 V?

Interessant . Also ist es der fehlende Nullleiter. Das passt zu den Aussagen der Elektriker. Aber wie bekomme ich mit einer Phase 32 A hin? Welche Steckdose kann das oder mit einer Wallbox?

Ach Mist, du hast doch nur 30A… hm…
Da musst du wohl mit einem kompeten Elektriker sprechen. Da fehlt mir leider Kompetenz dazu. Sorry.
Aber mit 16A und beigelegtem UMC wird es auf jedem Fall gehen, aber nur mit 3,7kW

Ich kann auf 50 A gehen , kostet aber 1700 Euro.
Ich denke, dass ich bei 3,7 KW bleibe. Dann kann ich tagsüber 100% von der PV Anlage Strom ziehen.

Es soll theoretisch auch mit 2 Phasen á 16A gehen, also 7.2kW. Aber wie gesagt, dass muss der Elektriker sagen. Sag ihm einfach dass das Auto bis zu 3x mal 230V braucht und nicht 400V :wink:

Das ist so nicht ganz richtig, 1-phasig sind es 230V (man schliesst zwischen irgend einem Aussenleiter („Phase“) und dem Neutralleiter an, also z.B. L1-N) oder 3-phasig mit tatsaechlich 400V zwischen den Aussenleitern (man schliesst zwischen den 3 Aussenleitern L1-L2-L3 plus N an, wobei auf dem Neutralleiter i.d.R. gar kein Strom fliesst).

Die Spannung an den Aussenleitern folgt einer jeweils um 120 Grad versetzten Sinusfunktion. Der Sinus entsteht, weil sich im Generator im Kraftwerk 3 Spulen um eben diese 120 Grad versetzt montiert in einem vereinfacht „von oben nach unten“ gehenden Magnetfeld drehen (angetrieben z.B. ueber die Turbine von Wasser). Wenn man sich ansieht, wie sich Flaeche der drehenden Spule im Magnetfeld durch die Drehung aendert, ergibt sich automatisch eine Sinusfunktion fuer die induzierte Spannung, die auch jeweils um 120 Grad versetzt ist. Siehe „Einheitskreis“ in der Schule: da laesst man einen Punkt kreisen und wenn man den Winkel des Punktes auf der X-Achse auftraegt und die Hoehe des Punktes auf der Y-Achse dann ergibt sich dieser Sinus.

Und jetzt kommts: Durch die 120 Grad Versetzung der Sinusfunktion der Spannung ergibt sich jeweils zwischen den Aussenleitern (z.B. L1-L2) und damit zwischen 2 Sinusfunktionen eine Spannungdifferenz von (effektiv) 400V und nicht mehr nur 230V, das ist um Wurzel(3) hoeher als nur zwischen einem Auslenleiter und N (quasi der Null-Linie).

Noch was zum Neutralleiter bei 3-phasigem Anschluss: An sich braeuchte man den gar nicht, weil i.d.R. die an die 3 Phasen angeschlossene „Last“ jeweils gleich gross ist. Ist sie das aber nicht aus irgend welchen Gruenden, dann gibt es eine Unsymmetrie und damit einen „Ausgleichsstrom“, der „gerne“ ueber den Neutralleiter zurueckfliesst, also lassen wir ihn :wink:

Die Leistung bei „Drehstrom“ fuer das M3 kann man auf 2 (gleichwertige) Arten ausrechnen:

  1. 3 * UN * I = 3 * 230 * 16 = 11kW
  2. Wurzel(3) * UL * I = 1,732 * 400 * 16 = 11kW

Ist alles ein bisschen vereinfacht erklaert und teilweise trotzdem etwas schwer einzusehen, naja.

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Ui, da ist ja jemand, der sich mit Drehstrom auskennt…die Tatsachen (L - N 230V und L - L 400V) sind ja eigentlich ganz einfach zu verstehen, nur die Auswirkungen sind da ja vielleicht doch unterschiedlich. Ich habe mal festgestellt, dass zum einen elektrische Kochfelder mit 2x230V (plus ggf. nochmal der Herd mit der dritten Phase) der betrieben werden und nicht mit 400V, was sie ja vielleicht auch können könnten. Später im Leben habe ich dann größere elektrische Maschinen kennengelernt und die gibt es in zwei Ausführungen: Einmal mit 3x230V oder mit 3x400V. Die 3x400V-Maschinen haben dann konsequenterweise auch kein N im 4-poligen Anschlußkabel: L1, L2, L3 plus PE

Langer Rede kurzer Sinn: Es kommt also darauf an, was der Verbraucher mit den drei Phasen macht. Was macht denn nun ein Ladegerät wie eine Wallbox mit Typ2-Anschluss? ich vermute mal, dass es nur die drei Phasen plus N an das im Auto verbaute Ladegerät weiterreicht, weil ja die Typ2-Steckerbelegung N und drei mal L (plus PE) ist. Dann könnte sich also das im Auto verbaute Ladegerät entscheiden ob es auf 400 oder auf 230V laufen mag. Und wie wäre das dann beim Model3? (Die Frage läuft vielleicht auf Dreieck vs. Stern hinaus?)

Ich hab’ da nur unvollständiges Wissen und würde mich über Aufklärung freuen,

Gero

oder einfach 3-mal Phase zu null:
3230V16A = 3*3680Wh = 11,04 kW.

Nur noch zur Ergänzung…
Die Ladegeräte im Fahrzeug können (müssen aber nicht) natürlich aus 3x230V Ladegeräten bestehen. Man darf allerdings trotzdem nicht bei einem für Drehstrom ausgelegten System einfach 3x die gleiche Phase verwenden (also Wechselstrom statt Drehstrom).
Wenn 3 gleiche Ladegeräte verbaut sind wäre es denen eigentlich egal. Aber der Rückleiter (N) dieser 3 Ladegeräte ist zusammengeschlossen und würde in diesem Fall dann die Summe der Einzelströme aufnehmen - also 3x16A = 48A.
Ob für diesen Strom das Kabel, die Ladestation, die Stecker,… ausgelegt sind muss geprüft werden - wenn ein Drehstromsystem mit 16A angegeben ist muss man davon ausgehen, dass es nicht erlaubt ist!

Durch die Symmetrie im Drehstromsystem summieren sich die Ströme - wie oben von @bero schon erwähnt wurde - dagegen auf 0A. Bei unsymmetrischer Belastung kann hier maximal der einfache Außenleiterstrom (16A) im Neutralleiter auftreten.
(alles für 3x16A dargestellt).

Das ist auch der Grund warum im Drehstromsystem 3 Sicherungen ausreichen (für 4 belastete Adern) und der Neutralleiter den selben Querschnitt wie die Außenleiter haben dürfen.

Es kann natürlich sein, dass Tesla den N-Leiter auf den 3 fachen Strom auslegt - die Type 2 Buchse gibt es ja auch für 64A AC aber davon ausgehen darf man meiner Meinung nach nicht. Vor allem muss dann auch die restliche Installation darauf ausgelegt werden…

LG Joe

Genau, nämlich darum, wie die „Last“ verschaltet ist. Zwischen L und N oder zwischen L und L.

Yep, plus ein bisschen Kommunikation mit dem Auto inkl. Zu/Wegschalten der Leitungen würde ich denken.

Da kommt eigentlich nur das elektronische Äquivalent der Dreieck-Schaltung in Frage. Eine „Sternschaltung“ macht nur bei einem Motor Sinn, der dann wegen der 2 Schaltungen 2 verschiedene Drehzahlen (und Leistungsstufen) nur mit einem Umschalter haben kann.

Das ist zwar alles Richtig, Aber das Auto nutz die 400V zwischen den Außenleitern, sondern zwischen Außenleitern - Neutralleiter, und so 3 mal. Somit auch „bis zu 3x 230V“ :wink:
Dazu kommt: TE (in Belgien) hat keine 400V zwischen den Außenleitern, sondern 230V. (L-N sind es sogar nur 133V).

D.h. dem TE bleibt die Variante: 1-phasig 230V 16A mit dem mitgeliefertem UMC (L1-L2 oder L2-L3 oder L1-L3) oder wenn man sich für eine WallBox entscheidet, dann sollen auch 2x 230V 16A gehen (z.B. L1-L2 + L2-L3). Aber das soll der belgische Elektriker besser wissen.

Elektrisch ist die Spannung zwischen Aussenleitern immer um Wurzel(3) hoeher als zwischen Aussenleiter und Neutralleiter. Das entsteht durch die Schaltung der Spulen im Generator und das kann man auch nicht aendern.

Was man aendern koennte, ist die „Schaltung“ im Verbraucher, also im Tesla-internen Lader. Man koennte den Strom also zwischen den Phasen „abnehmen“ (Dreieckschaltung) oder 3x zwischen Phase und Neutralleiter (Sternschaltung). Eine Sternschaltung macht aber hier wenig Sinn.
Das hat man fruher gerne bei Motoren in der Landwirtschaft so gemacht (Kreissaege z.B.), dass man einen „Stern-Dreieck Umschalter“ drangemacht hat. Mit diesem „simplen“ Schalter ohne jede Elektronik konnte man dann Drehzahl bzw. Leistung in 2 Stufen einstellen.

Im Prinzip ist das ganze ja sowieso keine klassische Stern- oder Dreieckschaltung, denn da ist ein gesteuerter Gleichrichter drin, der aus der Wechselspannung Gleichspannung macht, denn die Batterie braucht das so. Der Gleichrichter wird also wohl zwischen den Aussenleitern liegen, um die hoehere Spannung nutzen zu koennen. Die Leistungssteuerung erfolgt dann vermutlich ueber PWM (runterregeln geht einfacher). Aber das sind alles Vermutungen, aufgeschraubt habe ich weder Tesla noch UMC.

Oh, naja, Belgien ist halt anders :wink:

Genug kluggeschissen von meiner Seite.