die meisten M3 Fahrer kennen es ja bestimmt: wenn man langsam vorwärts fährt ~10kmh und dann in R wechselt kann
man durch „Gas“-geben. auf 0 bremsen und dann rückwärts beschleunigen. Das ganze geht natürlich auch umgekehrt.
Meine Frage nun: Was passiert hier physikalisch. Wenn ich durch vom Gas gehen rekuperiere erhalte ich Energie zurück,
klar Energieerhaltung: der Großteil der kinetischen Energie geht zurück in den Speicher.
Was aber wenn ich von 10kmh auf 0kmh „beschleunige“, rekuperiert mir der Motor dann die Energie ODER geht die Energie komplett
in Wärme verloren? Die Energieanzeige zeigt auf jeden Fall einen Verbrauch an, das spricht gegen Rekuperation.
Extrem interessante Frage die du da aufwirfst, die ich auch nicht beantworten kann. Aber spekulieren!
Ich denke, dass man in dem Fall der Anzeige nicht trauen kann. Denn warum sollte die Motorsteuerung in einen Betriebszustand gehen bei der es potenziell schädliche starke Belastung für die Leistungselektronik kommt? Ich vermute beim wechseln bei Vorwärtsgeschwindigkeit in R wird ganz normal rekupiert und so gut es geht die Energie in den Akku abgeführt. Die Programierung der Anzeige kommt vermutlich nicht mit einem Vorzeichenwechsel klar.
T`schuldigung aber ich kann es mir nicht verkneifen hier den Physikoberlehrer zu machen.
Richtig ist:
Für eine Beschleunigung ist eine Kraft notwendig.
Energie im Prinzip nicht. Es findet in dem Beispiel Auto mit negativer Beschleunigung nur ein Wandel statt von kinetischer Energie zu Wärme oder potenzieller Energie.
Bei einem generatorischen Drehmoment wird immer kinetische Energie durch die E-Maschine in elektrische Energie umgewandelt (abgesehen vom Stillstand). Für ein Drehmoment muss jedoch Strom in der E-Maschine Strom fließen, was ohmsche Verluste bewirkt. Von dem her kann es trotz generatorischem Drehmoment ein Leistungsbedarf geben, wenn eben der Energieeintrag für die ohmschen Verluste nicht ausreicht (also z.B. für den Fall hohes generatorisches Drehmoment bei nur noch geringer Drehzahl).
Bei den Geschwindigkeiten gibt es auch beim vorwärts fahren praktisch keine Rekuperation mehr, daher glaube ich das nicht.
Um 200km/h zu halten muss man dauerhaft (!) irgendwas zwischen 70 - 80 kW einsetzen (je nach Frontfläche und cw Wert). Daneben ist die Bewegungsenergie bei 10km/h ziemlich klein, daher sollte das unkritisch sein.
Es gibt keine Rekuperation mehr, weil die Softwaresteuerung diese bei Stellung „kein Gas“ unter 10 km/h so vorschreibt.
Technisch möglich wäre das Rekuperieren schon.
Keine Ahnung was du uns hier sagen willst aber du vergleichst hier Leistung mit Energie, das sind untersch. Dinge!
Damit der Motor sich in eine Richtung - egal welche - dreht, braucht es Energie vom Akku. Dabei ist es egal, ob der Motor zuvor still stand oder sich in die eine bzw. andere Richtung drehte. Möchte ich mit dem Fahrpedal das Auto von seiner aktuellen Geschwindigkeit wegbewegen, braucht es Energie. Es sei denn, ich kann ausrollen. Da könnte man was zurückgewinnen.
Ausrollen ist aber nicht gegeben, wenn man von Vorwärts auf Rückwärts wechselt und das Fahrpedal tritt. Die Anzeige ist definitiv richtig, wenn sie da einen Verbrauch anzeigt.
Ich glaube Snooper es handelt sich um ein Mißverständnis deinerseits. Ich vermute stark er meint, dass es Energie braucht, um den Motor zu drehen, egal in welche Richtung. Also egal ob vorwärts oder rückwärts, es braucht halt Energie. So wie auch die negative Beschleunigung in beide Richtungen zur Rekuperation führt, wenn die Geschwindigkeit hoch genug ist/war.
Das ist in meinen Augen auch das „Problem“. Fahre ich nur 10km/h rückwärts und nehme dann das Pedal zurück, reicht die Bewegungsenergie nicht für eine Rekuperation aus. Ansonsten würde das Auto rekuperieren.
Es gibt im dem Sinne nur „positive“ Beschleunigungen, die aber auch in die andere Richtung gehen können.
Beschleunigen und Bremsen sind nicht weiter als Arten auf die Energie zwischendurch verschiedenen „Formen“ umgewandelt wird.
Beschleunigung: Von elektrischer in kinetische und ein bisschen Wärme.
Rekuperation: Von kinetischer in elektrische und ein bisschen Wärme.
Scheibenbremse: von kinetischer in Wärme und ein bisschen Abrieb.
Gehenbeschleunigung: Siehe Beschleunigung.
Vereinfachtes Beispiel ist der Kettcar. Der Fahrer tritt in die Pedale zum beschleunigen, zum Bremsen über die Pedale muss er genauso treten, nur in die andere Richtung.
Wie oben schon geschrieben könnte der Motor sehr wohl rekuperieren, wir haben hier ja immer noch ca 7KJ oder ~2Wh an Energie. Andere E-Autos rekuperieren auch bis 0. Tesla macht das wohl nicht, damit der Fahrer es gewohnt bleibt die Bremse zu betätigen und die Bremsen ein wenig benutzt werden und nicht rosten.
Die Autos die bis 0 „rekuperieren“ tun das nicht wirklich, man kann nicht bis 0 durch Rekuperation bremsen bzw. nicht in akzeptablem Bremsweg. Die Autos die das tun schieben für die letzten paar km/h abbremsen wieder Energie in den Motor um ein negatives Drehmoment zu erzeugen.
Hintergrund: Zum Rekuperieren muss der Motor drehen, denn zum Rekuperieren muss sich das Magnetfeld ständig ändern (Rotor des Motors drehen). Umso schneller, desto besser (deshalb ist die Bremswirkung beim Ausrollen ab Autobahn zuerst auch viel höher).
Wenn der Motor nur noch langsam dreht ist der Widerstand (bzw. die Bremswirkung) der durch die Rekuperation entsteht so gering dass es irgendwann kaum noch wahrnehmbar ist. Deshalb braucht man für den kompletten Stillstand die Bremsen.
okay und nun zur urspr. Fragestellung: Wenn also nicht rekuperiert werden kann muss also Energie zum bremsen verwendet werden.
Was passiert dann mit dieser Energie und der vorher vorhandenen kinetischen Energie? Wird alles zu Wärme?
